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15. December 1896. Statistisches. Stahl und Eisen. 1021 Aus Finlands Industrie - Statistik 1895. (Nach officieller Quelle.) Der Erzeugungswerth der finischen Berg- und Hüttenwerke und seiner mechanischen Werkstätten im Jahre 1895 übersteigt den des Vorjahrs um 3503431 Fin. Mark; er ist statistisch festgestellt zu 22373 898 Fin. Mark (18870467 Fin. Mark) und ver theilt sich auf: Fin. Mark Fin. Mark Gold Silber, Kupfer, Zinn . . . Bergeisenerze (Välimäki) . Gebaggerte Seeerze . . . Roheisen Im Herde gefrischtes Stan geneisen, geschlagen . . Gewalztes Stangeneisen . . Flufsmetall Schwarzschmiedewaaren . Erzeugnisse der privaten mechanisch. Werkstätten und Giefsereien .... Desgleichen der staatlichen mechanisch. Werkstätten 31 765 788 500 12 000 546 651 2 050 000 850 000 1 750 000 1 550 000 1 515 371 ( 20 607) ( 585009) ( - ) ( 534 616) (2 000 000) ( 900 000) (1 900 000) ( 950 000) (1 234 576) 11 279 051 (8957,366) und Giefsereien .... 2000560 (1 788302) Summa wie oben. Bei Ivalojoki (Lappmarken) wurden aus 5000 cbm Waschgut 9926 g Gold zum oben angegebenen Werth erwaschen. Silber wird als Nebenproduct in Form von Schwefelsilber bei der Kupfererzeugung zu Pitkäranta gewonnen; auf reines Metall berechnet, betrug die Jahreslosung 450,81 kg (877,54 kg). Die Ausbeute an Zinn war 20,78073 t (3,93239 t); bemerkt sei, dafs aufser bei Pitkäranta weder in Schweden noch in Rufsland Zinn gewonnen wird. Kupfer. Man verarbeitete 407,170 t Garkupfer und Gekrätz zu 364,288 t (332,346) Raffinadkupfer. Seit anderthalb Jahrzehnten ist Pitkäranta das einzige Kupferwerk Finlands im Betrieb. Bergeisenerze wurden seit einer Reihe von Jahren in Finland nicht gefördert; erst im Berichts jahre hat die Bergwerksgesellschaft Putiloff in St. Petersburg bei Wälimäki auf Magneteisenstein ge- muthet und eine grofse Förderung in Betrieb gesetzt. Die Erze sind titanhaltig und geben nicht über 40 % Eisen; sie werden auf elektrischem Wege angereichert und nach den russischen Hüttenwerken der Gesell schaft am Ladogasee verschifft. Während 1895 wurden 1906 t aufbereitete Erze gewonnen. An See- und Moorerzen werden 65818,5 t (68244 t) aus 169 Seen erbaggert, von denen 57875,7 t an die Hüttenwerke zur Ablieferung gelangten. Von den erzführenden Seen befanden sich 143 im Bezirke Kuopio und 26 im Bezirke St. Michel; im Nylands bezirke wurden 501,7 t Moorerze gefördert, die in obiger Summe einbegriffen sind. Eine Zunahme gegen die beiden voraufgegangenen Jahre hat bei der Roheisenerzeugung stattgehabt: dieselbe belief sich auf 23 220 t (21174,1 t). Der Besitzstand an Hochöfen hat sich im Berichtsjahre nicht verändert; wie im Jahre vorher standen 13 Hochöfen im Feuer und ihre Blasezeit umfafste 3113 Tage. Wie seit Jahren wurden in 4 Hochöfen (2 im Nylands-, 2 im Äbo-Björneborgsbezirke) nur Schweden erze im Gesammtbelaufe von 17 516,5 t verschmolzen und bei einem Ausbringen von 49,40 bis 56,24 % unter einem Kohlenaufgange f. d. Tonne Roheisen von 60 bis 70 hl daraus 189,6 t Giefserei- und 8795,7 t Frischroheisen, sowie 149,6 t Gufsstücke erzeugt. Nur bei einem Ofen (Jyrkkäbruk) wurde noch kalt geblasen, bei sämmtlichen übrigen Oefen erwärmte man den Gebläsewind auf 100 bis 350° G. und prefste ihn mit 30 bis 90 mm Quecksilbersäule. Die gesammte, weiter oben angegebene Roh eisenerzeugung Finlands bestand nach Sorten zerlegt in 7326,6 t Giefserei- und 15 684,8 t Frisch roheisen , sowie 208,8 t Hochofengufsstücken; die kleinste Tagesleistung eines Hochofens belief sich auf 3,14, die gröfste auf 10,53 t; die gröfste Gesammt- erzeugung eines Werks betrug 4641,4 t, die gröfste eines Ofens 3672,2 t, die kleinste erreichte nur 156,7 t. Im Stückofen zu Kiminkibruk wurden 440 t Erze unter Verbrauch von 2000 cbm Holzkohlen durchgesetzt. Das damit erzeugte Stückeisen wurde zu 60 t Stangeneisen ausgeschmiedet. Die Darstellung an S c h tn i e d e i s e n belief sich auf 20851,7 t gegen 14664,6 t in 1894, war mithin um 43% gröfser als diese. Herdgefrischtes Hammereisen geht quantitativ weiter zurück, es wurden erzeugt 3387,5 gegen 3572 t im Vorjahre; erpuddelt und er walzt wurden 6897,8 (7114,4) t, und aus Flufsmetallblöcken stammten 6566,4 (3978) t. Die Herdschmiederei verarbeitete 1261,9 t finisches und 2411,4 t ausländisches (schwedisches?) Roheisen unter Verbrauch von 29172 cbm Holzkohlen, ihre vorher angegebene Gesammtdarstellung zerlegt sich nach Sorten in 704,8 t Schmelzstücke (abgefafste Luppen), 2497,2 t Stangeneisen, 12,0 t Feineisen und 173'5 t verschiedene Eisensorten. Nur das Hammerwerk Svart stellte das wenige, vorher verzeichnete Feineisen her und das der Kir- jakkala-Werke die obigen Schmelzstücke. Die fin. Puddelhätten verarbeiteten 10624,9 t Roheisen und 205,8 t Schrott, in Summa 10830,2 t Eisen unter Verbrauch von 91,1 t Steinkohlen und 80029 cbm Holz; erzeugt wurden daraus 3969,1 t Roh schienen, 5080,7 t Luppen und 407,3 t andere Eisen- Sorten, insgesammt 9457,1 t. Ausgeschweifst und verwalzt wurden 5113,1 t Luppen, 2875,9 t Rohschienen und 547,9 t anderes Eisenmaterial, in Summa 8536,9 t unter Verbrauch von 477,8 t Steinkohlen, 851,7 cbm Holzkohlen und 15 394 cbm Holz zu 6007,9 t ord. Eisen, 638,3 t Feineisen, 108,5 t Blechen und 143,1 t Winkel und Spanteisen, zusammen 6897,8 t Fertigfabricat, wobei 720,9 t Abfälle zurückgewogen wurden. Beim Auswalzen von 7416,5 t Blöcken, von denen 830,0 t im basischen Martinofen erzeugt waren, wurden 5903,1 t ord. Eisen und 663,3 t Bleche erziel! und dazu 2042,7 t Steinkohlen und 5565 cbm Holz verbraucht; zurückgewogen wurden 526,9 t Abfälle, der Abbrand berechnete sich auf 4,4 bis 7,2 %. Die Erzeugung der zur Zeit in Finland bestehenden 3 Martinöfen (2 sauer, 1 basisch zugestellt) betrug im Berichtsjahre 5389,9 t Blöcke und 185,3 t Gufsstücke, im ganzen 5575,2 t. Zu dieser Erzeugung wurden verbraucht 3551,7 t Roheisen und Roheisenschrott, 2233,0 t Materialeisen und Schmiedeschrott, sowie 303,8 t andere Eisensorten. Die Herdfrischerei ist bei Näsebruck ganz ein gestellt worden und es werden noch andere kleinere Hammerwerke diesem Beispiele bald nachfolgen müssen. Auch die Erzeugung von Puddeleisen hat sich dies jährig um einige Hundert Tonnen verringert, dagegen stieg die Erzeugung an Martineisen von 3978,1 auf 6566,4 t. Im Berichtsjahre wurde neu der Grundstein zu einem Martinschmelz- und Walzwerk bei Inhabruk, unweit der Vasa-Eisenbahn, gelegt, und wurden ferner