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Zuschriften an die Redaction Der erste Kokshochofen des Continents. * * Hüttenwesens zu erwarten stand,“ herrschte von weiteren Versuchen note fügt Hafslach er hinzu: in Gleiwitz ge- in seiner inter- zur älteren Ge im Saargebiet“ Die Thatsache, dafs schon 1765 in Sulzbach Roheisen mit Koks dargestellt worden ist, hat auch Hr. Lür mann in seinem Vortrag („Stahl und Eisen“ 1896, Nr. 20, S. 802, Zeile 5 v. o.) erwähnt, indessen wurden diese Versuche nicht in einem besonders für den Koksbetrieb eingerichteten Ofen ab“. In einer Fufs- „Beiläufig mag be- Ueber den weiteren Verlauf der Versuche schreibt Hasslacher a. a. 0. „Der am 24. Juli 1768 erfolgte plötzliche Tod des Fürsten Wilhelm Heinrich scheint einen vollständigen Still stand in der Weiterverfolgung der Sache herbei geführt zu haben. Erst im Jahre 1780 fand im Hochofen des Haiberger Werkes ein noch mal ig es Ve r s u ch s s c h m e 1 z e n statt.“ Nach den Angaben des Bergmeisters Utsch .... „setzte man den Buchen-Holzkohlen, mit welchen sonst der Ofen betrieben wurde, unter Beibehaltung des gewöhnlichen Eisensteinsatzes, ein Drittel Koks zu, erzielte aber weder an Menge noch an Güte des Roheisens — das aus letzterem dar gestellte Stabeisen war rothbrüchig, die Schwarz- und Weifsbleche zeigten Risse — die gehofften günstigen Ergebnisse und sah daher, um den guten Ruf des Saarbrücker Eisens nicht zu schädigen, merkt sein, dafs im Saargebiet zwar zu Anfang der 1820er Jahre auf dem Geislauterner Eisenwerke neue gröfsere Probeschmelzen mit Koks ausgeführt worden sind, die allgemeine Einführung des Koksbetriebs auf den Saarbrücker Eisenhütten gleichwohl erst nach 1848 erfolgt ist.“ — Ganz ähnlich verhielt es sich mit den Ver suchen in Frankreich. Carl Hartmann sagt in seiner 1843 in Weimar erschienenen „Praktischen Eisenhüttenkunde“ III. Theil, Seite 19: „Während in England eine Umwälzung des ganzen Eisen- Nach F. M. Simmersbach, „Die Koksfabri- cation im Oberbergamtsbezirk Dortmund mit Be rücksichtigung des fremden Wettbewerbes“, Berlin 1887, Seite 7, „fand die erste Steinkohlenverkokung im Saargebiet 1765 zu Sulzbach mit neun Muffel öfen statt. Der erzeugte Koks wurde auf dem Sulzbacher Hochofen verwendet. Wenn das im selben Jahre begonnene Probeschmelzen auch an fänglich mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, so befand sich doch der ausschliefslich mit Koks geführte Betrieb des genannten Hochofens 1767 in durchaus befriedigendem Gange“. Sonach dürfte der Sulzbacher Hochofen der erste Kokshochofen des Continents sein. Die Anwartschaft auf die zweite Stelle in der Reihe der continentalen Kokshochöfen gebührt nach derselben Quelle der Lütticher Hütte, welche kurz nach 1766 Koksroheisen erblies. Erst an dritter Stelle käme dann der Hochofen zu Creusot* in Frankreich 1782, und an vierter der Kokshochofen zu Gleiwitz 1796. — Harzburg, den 5. December 1896. Oskar Simmersbach, Hütten-Ingenieur. in Frankreich eine tiefe Ruhe, und man träumte kaum, dafs einst ein Tag kommen würde, an welchem man Ansprüche an die glänzende Erb schaft von Dudley, CortundParnell machen zu müssen genöthigt sein wird. Man begreift leicht, dafs, bei einem solchen Zustande gänz licher Sicherheit, die französischen Eisenhütten besitzer nur wenig Werth auf die englische Neuerung legten .... und sie dachten um so weniger daran, dafs sie (die Steinkohlen) je zur Darstellung guten Eisens benutzt werden könnten, als die ersten französi schen Producte der englischen Betriebs methode wirklich sehr schlecht waren.“ Seite 20 sagt Hartmann: „Die Hütte zu Creusot ist die erste, in welcher Versuche mit der englischen Betriebsmethode angestellt wurden, und im Jahre 1819 war sie noch die einzige (in Frankreich), in der man das Eisen mit der Steinkohle bearbeitete.“ — Hiernach ist die obige Mittheilung des Einsen ders entsprechend zu berichtigen. Die Redaction. vorgenommen, wie dies später schehen ist. Hasslacher sagt essanten Abhandlung: „Beiträge schichte des Eisenhüttenwesens („Z f. d. B. u. S. W.“ 1896, II, S. 91) über jene Sulzbacher Versuche: „An dem Hochofen selbst waren keine Aenderungen vorgenommen worden, und unterschied sich derselbe nach De Genssanes Beobachtungen nicht wesentlich von sonstigen Hochöfen. Auch der Betrieb war der gewöhnliche, mit der einzigen Abweichung, dafs man dem Gebläsewind etwas stärkere Pressung gab“. — Eine andere Frage aber ist die nach der B e - schaffenheit des bei jenen „Versuchen“ er zielten Koksroheisens. Nach den actenmäfsigen Nachrichten liefs das aus „Steinkohleneisen“ dar gestellte Schmiedeisen „recht viel zu wün schen übrig“. Ebenso bemerkt ein Bericht des Berginspectors Engelke vom 6. Juni 1767, dafs das Steinkohleneisen auch „zum Gufs zeithero noch nicht hinlänglich zu ge brauchen gewesen“. * Vergl. „Stahl und Eisen“ 1896, Nr. 23 S. 983.