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stellenden) Festigkeit des gehärteten und unge härteten Materials 10 bis 12 kg nicht übersteigen. Die drei nicht bedingungsgemäfsen Probe- Stäbe aus bas. Martinflufseisen waren quer zur Walzrichtung kalt zusammengebogen worden, was sie nicht ertragen hatten. Obgleich die Locomotivkessel der Mehrzahl nach aus Schweifs eisen hergestellt werden, so sind doch die meisten Zer reifsproben mit bas. Martinflufseisen an- gestellt und zwar 4605,- von denen 94,5 % ge nügten. Dem gegenüber stehen 3344 Proben mit Schweifseisen, von denen 98,9 % vorschriftsmäfsig waren, 4 Proben mit Thomasflufseisen, die alle in Bezug auf f nicht genügten, und 213 Proben mit saur. Martinflufseisen, mit 1,3 % Ver sagern. Für Schweifseisen war f = 30 — 37 kg, 21 1 = 5 — 18 verlangt; c und 2 (f + c ) wurde nur von wenigen Verwaltungen vorgeschrieben; für Thomasflufseisen war f — 43; c = 52, S(f— c) = 95, für saur. Martinflufseisen f= 34 — 53 | in Oesterreich f = 47 — 53, c = 37; (f- c) = 90 oder f = 40 — 45; c = 50; S (f — c) = 95] und für bas. Martinflufseisen. f = 34 — 38; 21=17 — 25 verlangt. Die Vorschriften der bayrischen Staatsbahn verwaltung weichen insofern von denen der übrigen Verwaltungen ab, als diese neben f und •1 noch S(f -f- dl) vorschreibt. Die von dieser Verwal tung vorgenommenen 23 Proben mit Schweifseisen [f=30-36, 1=5— 18, (f + 21) =35— 54] haben bis auf 4,5 %, die 242 mit basischem Martinflufseisen [f = 34 — 40 oder 36 — 42 und Al = 25 bezw. 22 und (f - JI) = 62 oder 61] nur zu 83,8 % genügt. Mit diesen Kesselblechprüfungen zwar nicht in unmittelbarem Zusammenhang stehend, aber unsern Lesern doch wohl von Interesse ist die Thatsache, dafs die Erfahrungen, welche die preufsische Staatsbahn mit flufseisernen Feuer kisten für Locomotiven gemacht hat, zu der Anordnung Veranlassung gegeben haben, dafs für die Folge von der Beschaffung flufseiserner Locomotivfeuerbüchsen im allgemeinen abzusehen ist.* Die Dauer der versuchsweise angewendeten flufseisernen Feuerbüchsen hat im Durchschnitt nur 3 Jahre und unter ungünstigen Verhältnissen noch weniger betragen; die Anwendung derselben erscheint daher trotz des verhältnifsmäfsig geringen Anschaffungspreises mit Rücksicht auf die mit der Auswechslung verbundenen Kosten und den geringen Werth des Altmaterials im allgemeinen unwirthschaftlich. Risse und örtliche Schwächungen an den Nieten und Stehbolzen sind auch bei Material vorgekommen, welches bei einer Bruch- * Es ist dies für uns unverständlich und erscheint es sehr erwünscht, wenn den Gründen für diese Er scheinung nachgeforscht würde. Wir haben zuver lässige Nachrichten aus den Ver. Staaten, zufolge welchen dort mit allerbestem Erfolge Flufseisen zu Feuerbüchsen verwendet wird. Die Redaction. XXIV.6 belastung von 36 kg für 1 qmm auf 200 mm Länge eine Dehnung von 26 vom Hundert ergab. Auch bei Kessel- und Rahmenblechen ist in einzelnen Fällen ein leichteres Anrosten des Flufs- eisens und das Eintreten von Rissen und Brüchen im Betriebe bemerkt worden.* Inwieweit jedoch die gemachten ungünstigen Erfahrungen im all gemeinen oder im besonderen einer ungünstigen Beschaffenheit des verwendeten Materials zuzu schreiben waren, konnte nicht festgestellt werden. V. Versuche mit Schwellen. Von 5 Verwaltungen sind 12 Proben mit Schwellen aus Bessemerstahl, 1400 Proben mit Schwellen aus Thomasflufseisen und 25 Proben mit solchen aus bas. Martinflufseisen mitgetheilt, die sämmtlich den Vorschriften der Verwaltungen genügt haben. Bei den Proben wurden die Schwellen im kalten Zustande unter dem Dampfhammer zunächst mit leichten Schlägen flach geschlagen, dann über den Rücken zusammengebogen, dafs der Durchmesser des Kreises an der umgebogenen Stelle höchstens 7 5 mm betrug; dabei durften sich weder Anrisse noch Brüche zeigen. Die Festigkeit war fast durchweg zu 38 — 45 kg vorgeschrieben, in einzelnen Fällen auch 1 = 40 und dann 2l= 18 verlangt. Die Zer rei fs proben ergaben, dafs von den 123 Proben mit Bessemerstahl 1,1 % in Bezug auf JI, von 1422 Proben mit Thomasflufseisen 2,3 % in Bezug auf f und von 91 Proben mit bas. Martin flufseisen keine unvorschriftsmäfsig war. VI. Versuche mit Laschen. Ebenfalls 5 Verwaltungen haben Proben mit Laschen vorgenommen und zwar 152 Biegeproben, die alle genügten, und 835 bezw. 171 Zerreifs- proben mit Laschen aus Thomasflufseisen und bas. Martinflufseisen. Von den 835 Proben ge nügten 425 nicht in Bezug auf f bezw. c bezw. } (f - c) und 326 nicht in Bezug auf f bezw. d 1; von den 171 Proben mit bas. Martinflufseisen genügten 166 mit Bezug auf f bezw. c bezw. S(f — c) und 103 in Bezug auf f bezw. JI. VII. Versuche mit verschiedenem anderen Material. In geringerem Umfange sind auch Proben mit Locomotiv- und Tenderrahmenblechen, Rad sternen, Scheibenrädern und Federn ausgeführt. Ferner hegt eine grofse Anzahl von Proben an kupfernen Feuerbuchsplatten (4741) und Steh bolzenkupfer (507) vor. Vorgeschrieben war in der Regel für Feuerbuchsplatten: f = 20 — 22 kg; c = 34 — 50; >(f—c) vereinzelt 60 — 75; JI = 30 — 40; für Stehbolzenkupfer fast durchweg f * Hier vermögen wir ebenfalls den Wunsch nach näherer Untersuchung nicht zu unterdrücken. Red.