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906 Stahl und Eisen. Veber eiserne Flaschen zur Aufbewahrung von Gasen u. s. w. 15. November 1896. die Werth auf die Kenntnifs dieser Dinge legen, bitten, die Originale zu benutzen; ich werde sie, soweit sie nicht sonst zugänglich sind, gerne zur Benutzung leihweise zur Verfügung stellen. Ich hoffe, dafs meine Ausführungen, ebenso wie meine beiden früheren Artikel (7 und 8), der Versuchs anstalt die Gelegenheit verschaffen werden, die hier berührten Fragen in systematischer Weise zu verfolgen. * * * Nach Abschlufs meiner Arbeit wurden mir von befreundeter Seite die neuesten englischen Be dingungen für die Lieferung von Stahlflaschen zu gesandt, wie sie die Scotch and Irish Oxygen Go. Ld., London, vorschreibt. Fig. 9. Man verlangt im wesentlichen: Kohlenstoff nicht über 0,25 %, Mangan nicht über 0,50 %, Eisen nicht weniger als 99 %, Bruchfestigkeit Q b zwischen 3900 bis 4700 at. (oder kg!qem) im Originalmetall oder 4400 bis 5300 at. in Probe- Stäben, die aus der fertigen Flasche nach dem Ausglühen geschnitten wurden. Dehnbarkeit 8 in Procenten auf 200 mm Länge gemessen (Quer schnitt f ist nicht vorgeschrieben, die Angaben sind also mehrdeutig), im Originalmetall 8=18% und im Probestab aus der geglühten Flasche 8 = 15%. Hierbei ist nicht angegeben, ob Längsrichtung oder auch Querrichtung der Flasche zu Grunde zu legen ist. Gröfse und Abmessungen der Flasche: Jede Flasche soll 27,2 bis 28,1 1 Wasser fassen; sie soll 178 mm äufseren Durchmesser haben „and all within a limit of 1° between maximum and minimum length overall". Das Taragewicht soll zwischen der schwersten und leichtesten Flasche nur um 10 % schwanken. Die unteren Enden sollen halbkugelförmig sein und das obere flaschen förmig (the top bottle shaped), die Wandstärken sollen in allen Theilen zwischen 7,9 bis 9,5 mm dick sein. Ausglühen: Nach Fertigstellung soll jede Flasche in heller Rothgluth (dull red heat) geglüht und nachher langsam abgekühlt werden. Ein aus der Wand der fertigen Flasche nach dem Glühen geschnittener Streifen soll in einer Presse zu einer Schleife gebogen werden können, deren innerer Halbmesser p gleich der 1,5 fachen Probendicke a . a ist; also wird die Biegegrölse Bg = 50 — = 33. P Prüfung auf inneren Druck: Jede Flasche soll mit 250 Atm. geprefst werden, wobei die bleibende Streckung unter 1/10 der elastischen Streckung bleiben mufs, , as shown by a water jacket “ (d. h. die Prüfung soll in einem Wassergefäfs mit Steigerohr vorgenommen werden?). Keine Flasche darf vor der Abnahme mit einem über die vor- | geschriebene Pressung hinausgehenden Druck geprüft werden. (Wodurch will man controliren,-ob dies geschah oder nicht?) Eine Flasche von je 50 | soll einer Beulungsprobe unterworfen werden und I soll hierbei zwischen abgerundeten Schneiden nahezu flach gedruckt werden können, ohne Risse zu zeigen. Extra-Flaschen: Von je 100 Flaschen soll eine für mechanische Proben und für die Analyse zur Verfügung stehen. Bescheinigungen: Die Verfertiger haben eine Bescheinigung zu liefern, welche die Analysen des Materials vor dessen Benutzung und ebenso Einzel angaben über die Höhe der elastischen und bleiben den Dehnung jeder Flasche bei der Druckprobe enthält. Stempel: Jede Flasche soll mit dem Stempel des Erzeugers nebst Nummer, mit der Ausglüh marke und Datum, Prüfungsmarke und Datum, Tara gewicht von Flasche und Ventil ohne Kappe und Bruttogewicht (Tara — 18,2 kg) versehen sein. Man erkennt aus den eingangs genannten Zahlen, dafs in England ein etwas weicheres Material und dementsprechend gröfsere Wand stärke verlangt wird als bei uns. Das hierdurch vermehrte Gewicht vermehrt natürlich die Ge stehungskosten der Kohlensäure, und man wird daher abzuwägen haben, ob nicht mit festerem Material ausreichende Sicherheit zu erzielen ist.