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Glasröhrchen D F (welches dicht auf dem Boden stehen mufs) beim Durchblasen von Luft von D aus die Lösung in dem Ansatzrohr G 2,5 bis 5 cm höher steht, als im Hauptgefäfs F. Hierzu sind gewöhnlich 45 bis 50 ccm Cadmium- lösung erforderlich. Das Abmessen derselben kann mittels der Sicherheitsvorlage H geschehen, in welcher ebenfalls etwa 10 ccm Gadmiumlösung verbleiben. Jn dieser cylindrischen Vorlage wird gewöhnlich keine Spur von Schwefelcadmium aus geschieden, wenn auch die Gase recht flott hin durchgehen ; sie dient also während der Auflösung des Eisens nur zur Controle, dafs aller Schwefel wasserstoff in der Vorlage F zur Wirkung ge kommen ist und keine Verluste vorge kommen sind. Ist nun die Kochflasche A mit den beiden Vorlagen F und H durch Kautschukröhrchen luftdicht in Verbindung gebracht, so giefst man endlich durch FL die Trichterröhre 10.20 = 200 ccm verdünnter Salzsäure (Lösung II) in die Kochflasche A, schliefst aber den Hahn B so frühzeitig, dafs die Trichter röhre unterhalb des Hahnes vollständig mit Salzsäure gefüllt bleibt. Sollte nun, wie es meistens der Fall ist, die Gasentwicklung in der Kälte nicht ge nügend lebhaft von statten gehen, wobei als Regel gelten kann, dafs in dem Ansatz G der ersten Vorlage 3 bis 4 Gasblasen oder noch mehr in der Se- cunde aufsteigen dür fen, so genügt anfangs die 2 bis 3 cm hohe Flamme eines Bunsen brenners, um die Auf lösung von 10 g Eise zu bewirken. Es empfiehlt sich hierbei, als senkrechte Entfernung zwischen dem Boden der Kochflasche und dem obersten Rande des Bunsen brenners (nicht Schornstein) etwa 5 cm zu wählen. Kommen bei 3 cm Flammenhöhe keine Gasblasen mehr zum Vorschein, so vergröfsert man allmählich die Flamme des Bunsenbrenners, dafs die Eisenlösung ins Kochen geräth und der Rückflufskühler bei G und herunter bis D durch überströmende Wässerdämpfe heifs wird. Der Versuch ist beendet, d. h. aller Schwefelwasser stoff aus der Kochflasche A ausgetrieben und in die Vorlage F übergegangen, wenn man darin 1 bis 2 Minuten lang ein von heifsen Wasser dämpfen herrührendes schnatterndes Geräusch ver nommen hat. Die Temperatur der Gadmium lösung in dem Ansatzrohr G ist dann auf 30 bis 40° G. gestiegen und es fühlt sich die Vorlage F nun gut lauwarm an. Ist diese Temperatur er reicht, so hat das weitere Kochen keinen Zweck mehr, man löst dann zuerst das Kautschukröhrchen bei D, damit der Inhalt der Vorlage F nicht in die Kochflasche A zurücksteige, und zieht hierauf erst den Bunsenbrenner beiseite. Während der Gasentwicklung, und nament lich während des Kochens, ist das Eintreten von Luft in die Kochflasche A, bezw. die Oxydaton der Eisenchlorürlösung sorgfältig zu verhüten, weil in der Vorlage F kein Eisenchlorid entstehen darf, welches zersetzend auf das Schwefelcadmium wirken und Verluste an Schwefel herbeiführen würde. Aus Hahn B während der Gasentwicklung und des Kochens geschlos sen, insofern man Eisen proben untersucht. Hat man mehr oder weniger reineSulphide, z. B. käufliches Schwe feleisen, Schwefelman gan, Schwefelzink oder Schwefelcadmium in Arbeit, wovon man vor- theilhaft nicht über 0,15 g abwiegt und wofür man zum Auf lösen nicht über 40 ccm der verdünnten Salz säure II verwendet, so ist der Schwefelwasser stoff aus der Koch flasche A erst dann vollständig ausgetrie ben, wenn die Tem peratur der Gadmium lösung in dem Ansatz G auf 60 0 G. gestiegen ist. Dies kommt daher, dafs es hier an Wasser stoff mangelt, welcher sonst das Austreiben des Schwefelwasserstoffs begünstigt. Auch bei diesen Bestimmungen hält man den Hahn B während der Gasentwicklung geschlossen, damit durch die Trichterröhre kein Schwefelwasserstoff nach oben entweicht. Hat man hier vorerst allen Schwefel wasserstoff durch Kochen aus der verdünnten Salzsäure und der Kochflasche A ausgetrieben, so befindet sich immer noch etwas Schwefel wasserstoff in der Trichterröhre. Um auch diesen herauszuschaffen und in die Vorlage F treten zu lassen, quetscht man während des Kochens das Kautschukröhrchen über D mit der linken Hand plötzlich zu, zieht nun sofort mit der rechten Hand den Bunsenbrenner auf etwa 5 Secunden seitwärts, damit die Kochflasche sich etwas ab kühlen kann, öffnet ferner mit der rechten Hand den Halm B, und läfst nun durch die Trichter röhre von oben nach unten einige Luftblasen in Ins Freie oder durch AgNO 3 in 11/, bis 1 3 L Stunden diesem Grunde bleibt der