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WP «mH«« gelangen konnte. Der Kurier, der im Jah« 1574 Hinrich M. den Tod seine« Mud«» Kark lX. EldM sMr, brauchte nur dreizehn Tage, um von Pari« nach Vorschau zu gelangen. Lin anderer Kurier legte den N*g von Versailler nach Rom in 166 Stunden zurück Vir 1836 wurden in Frankreich die Ergebnisse der Lotterie, Ziehungen nach ollen Großstädten durch Eilboten gebracht; «in solcher Eilbote ritt einmal in dreißig Stunden von Paris nach Bordeaux (580 Kilometer). Die Radler, di« sich an der berühmten Schnellfahrt Paris—Bordeaux h«, teiligten, brauchten für die Strecke durchschnittlich neunzehn Stunden. Weit langsamer als die Ritte gingen die erstes» Wagenfahrten von statten. Unter Ludwig XIV. legten di« unbeholfenen plumpen Wagen in 24 Stunden höchsten« 40 Kilometer zurück. " Ein wenig erfreuliches Ergebnis hat dl« Volk«, zählung in Mecklenburg Strelitz ergeben. Mn« Reihe von Ortschaften in diesem Ländchen, da» ohnehin schon dünn bevölkert war, haben ein« Abnahme ihrer Einwohnerzahl zu verzeichnen Sechs Dörfer in der Umgegend von Reu Strelitz haben von ihren Einwohnern in 5 Jahren 'fast 20 Prozent verloren In zwei Dörfern sind nicht weniger als ein Mertel aller Einwohner abgewandert. In den Städten sieht es auch nicht sonderlich gut aus. Melfach beziffert sich die Zunahme auf 40—l 00 Personen. Selbst Schwerin hat bei 42000 Einwohnern in den letzten 5 Jahren nur um 2 Prozent zugenommen. Mecklenburg- Strelttz hat keine Industrie, sondern lebt nur von der Landwirtschaft, sodaß es unter der sogenannten Landflucht, d. h unter der Abwendung des Volkes von dem schlecht lohnenden Ackerbau und dem Abströmen zur Industrie »besonders zu leiden hat. MemstesMei^" Roman von L. Dressel. <12. Fortsetzung) „Und sie hat da keine Aussöhnung gesucht? Es Märe doch natürlich gewesen, und sie hätte vielleicht eine Stütze an dem Bruder gehabt in ihrer Witwen- -schaft." Er schüttelte den Kopf. „Da waren Scham und Stolz, Fräulein von Dittmar. Mutter mochte nicht dem ihr Elend eingestehen, der es ihr prophezeit. Auf pekuniäre Unterstützung hätte sie aber kaum rechnen Dürfen. Ihr Bruder hatte damals eine kleine Töpferei in einem unbedeutenden Landstä.tchen, das nur ge ringen Absatz und reinen Aufschwung verhieß. Er mag »fein knappes Brot verdient haben und nichts darüber. Sehr viel später hörte Mutter allerdings mal zufäll g, er sei da fortgezogen und solle es gar bis zum Favri.- herrn gebracht haben. Doch das sind nur Vermutungen. War er wirklich so erstaunlich in die Höbe ge ommen, so wollte Mutter erst recht nicht als völlig E ttgleiste ihn um Hilfe an gehen! Also, wir kennen unseren Onkel, dem Grete so stark ähneln soll, gar nicht." „Was fing denn Ihre arme Mutter an?" rief Lis« mit warmem Interesse. „Sie hatte ihre liebe Not mit uns Vaterlosen, denn wir waren unserer sechs, da unter vier Jungen. Und brachte es dennoch fertig mit bei.piell ser Energie und rastloser Arbeit allerlei Art, uns aufzuziehen zu Men schen, die schlicht und recht einen Platz ausfüllen, auf dem sie immerhin Geltung haben, sei er auch nur ein bescheidener. Ja, was verdanken wir nicht alles unserer tapferen, braven Mutter, die in schwerem Kummer, in bitterer Armut immer aufrecht stand. Das Beispiel dieses seltenen Mutes mußte auf uns zurückwirken. Ihr, die sich für uns aufopferte, ein sorgenfreies Alter zu schaffen, ist uns eine liebe Pflicht. Vpr einigen Jahren traf sie und uns der große Schmerz, unsere beiden Aeltesten, die sich der ost- asiatichen Schutztruppe angeschlossen, zu verlieren. Beide fielen in den chinesi chen Wirren. Ein anderer Bruder steht als Maschinist im Llayddienst, et ist ver heiratet und lebt, falls er nicht auf dem Ozean schwimmt, in Hamburg. Ich nun, der jüngste Sohn, der leicht und gern lernte, verdanke meiner herrlichen Mutter gar die Bildung einer Realschule, die ich bis zur Prima durch machte. also mit dem Einjährigenschein oer ieß. Da ich ein hübsches Zeichentalent hatte und Lust und Geschick für die Keramik, so besuchte ich noch eine Kunstgewerbe- schule und kam dann an die Man» faktur, wo ich ja ganz schön weiterkomme mit der Aussicht, n ch ein paar Stufen höher klimmen zu können. Jedenfalls fühle ich, den rechten Beruf für mich erwählt zu haben, und das ist wohl das beste, was der Mann von sich sagen kann. Mutter meint, ich hätte das Familientalent ab bekommen und schlage darin Onkel Fritz nach. Und natürlich erwartet sie auch, ich, als Heller Berliner, dem alle Tore zu bestem Fachstudium offen standen, müsse es am letzten Ende noch weiter bringen, als der Wunstorfer Töpfer. Das möchte ich indes bezweifeln, Onkel Börner muß sicher Hans im Glücke gewesen sein, fa s er tatsächlich Fabrikherr wurde, nun, und solche Hanse gibt s eben nicht viele," schloß er scherzend. „Wie h ißt Ihr Onkel?" fragte Li a atemlos. „Friederich Börner, Sie werden ihn wohl nicht kennen, Fräulein von Dittmar. Wie sollten Sie?" Ihr Herzschlag stockte in dem Wirbel sie jäh be stürmender Gedanken. Mein Gott — sollte Vater indes, der Name besagte nichts, der kam öfter vor. — Andererseits dies völlige Schweigen über seine Familie. Sie wußte nichts von Vaters etwaigen Verwandten, hat e nie gehört, daß er je woanders als in Hannover gelebt. Und Brabender erzählte, Bruder und Schwester seien länger als ein Menschenalter getrennt — ja — es wäre dennoch möglich Sie ahnte nicht, wie schneebleich sie die Bestürzung gemacht, doch Brabender rief jäh besorgt: „Was ist Ihnen, gnädiges Fräulein, ich habe Sie gewiß mit meiner langen Familienchronik ermüdet." „Nein nein, im Gegenteil, es interessierte mich in hohem Grade, was alles Sie mir erzählten." „Aber Sie sehen ja zum Umfallen aus. Dann haben Sie sich überanstrengt. Freilich, man kann nicht wie ein zartes Prinzeßchen ausschauen und wie ein derber Lehrbub ins Zeug gehen wollen. Warten Sie, ich hole rasch ein Glas Wasser." Zuvor schob er ihr einen bequemeren Sitz hin, als der M delllerbock war, an dem sie matt lehnte, riß flugs ein Fenster des Werkraumes auf, in dem sie beide allein gearbeitet hatten, dann stürzte er fort mit einem Eifer, der Lisa fast rührte. Unterdes gewann sie Zeit, sich ZV fassen. Wz MW nicht ohnmächtig, nur wie benoMMN von dem GO hörten, in ihrem Kopf schien «in schwirrendes MMtM zu gehen. Sie versuchte rvhiger, sölaerichtizM D Lenken und sagte sich: „Ehe ich die letzten KcktW quenzen aus dem gleichlautenden NütnrN zieh- »M mich dem Sohn quasi als Cousine entdecke, wsll ich W Mutter näher «usforschen. Allerdings bleibt räum W Zweifel, daß Vater dieser verschollene Onktl BöiMt ist, denn damit erklärt sich nun auch das mir so seltsam Vertraute an Grete und ebenso an Felix Brabender, es sind eben gemeinsame Familienzüge." Und weiter grübelte sie: „Wenn nun ich diese so lange Jahre ge trennten Geschwister wieder zusammenbrächte, würde es Vater lieb sein, würden es mir die Brabenders danken? Und Sven, was wird er zu den neuen Ver wandten sagen, wenn er wiederkommt. Ach, kehrt er denn je zurück?" (Fortsetzung folgt.) Kirchennachrichten von Dippoldiswalde. l. hl. Weihnachtsfeiertag. 25 Dezember 1910. Vorm. Tttt: Luc. 2. l-14. Lied Nr. 42. Nachm.-Tert: derselbe. Lled Nr. 690. Früh 6 Uhr Metten-Gottesdienst. Vikar Böhme. Vorm. 8 Uhr Beichte und heil. Abendmahl in der Sakristei Sun. Hempel. Vorn:. 9 Uhr Predigt-Gottesdienst. Vikar Böhme. Nachm. 6 Uhr Predigt-Gottesdienst. Sup. Hempel. 2. hl. Weihnachtsfelertag, 2b. Dezember >910. Vorm.-Tert: Luc. 2, 15—2 . Lied Nr. 50. Vorm. 9 Uhr Predigt-Gottesdienst. Sup. Hempel. Nachm 5 Uhr Weihnacht-f ier des Kinder-Gottesdienste». Vikar Böhme. Kirchenmusik: M. Prätorius: Geboren ist Emanuel. G. P. Weimar: Siehe, ich verkündige euch große Freude. Spartass« »» Reinhardtsgrimma. Nächster SrpedMomttag' Mittwoch, den 28. Dezember 2—5 Ubr. Letzte Nachrichten. Dresden. Prinz und Prinzessin Johann Georg sind heute f üh von ihrer Orientreise hier wieder eingetroffen und vom Könige am Bahnhofe empfangen wrrden. Eisleben. Im benachbarten Bornstedt beging die Frau de» Arbeit rs Thurm gestern Selbstmoid, indem sie sich mit einem Rasiermesser die Keh e durchschnitt. Paris. Auf dem Bahnhöfe von Fons bei Lion stießen infolge dichten Nebe s eln Personen- und ein Güterzug zusammen. 20 Reisende wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Madrid. Um 11N Uhr dauerte die Sitzung der Devutierten- kammer noch fort, und man nimmt an, daß sie sich mindestens noch bis Tagesanbruch hinzlehen wird. Die Karlisten bringen fortgesetzt Anträge ein und be ründen sie, die dann einer nach dem andern nach oft langer inhaltloser Debatte abgelehnt werden und die Beratung nur unnötig verzögern denn die Regierung ist fest entschlossen, das Cadenas-Gesetz auf alle Fälle zu erledigen. London. Wie ein hiesiges Blatt mitteilt, hat der Kasten wächter von Ransgate gestern nachmittag 3 Uhr, als der Nebel sich kurze Zett lichtete, 6 Meilen seewärts eine > Aeroplan in der Nähe von Eoodwinsande gesehen, der nach Norden fuhr. London. Sekretär Bull, der Schwager Brandons, hat heute ein Telegramm von den in Leipzig verurteilten englischen Offizieren Trench und Brandon erhalten, worin sie Mitteilen, daß sie mit dem Ergebnis der Verhandlung zufrieden seien und sich nicht zu beklagen hätten. Bull fügte hinzu, er sei vbe^eugt, daß beide ein faire» Gerichtsverfahren empfangen hätten und sprach den Anwälten seine Hochachtung darüber aus, dcß sie sich so sehr der Angelegenheit der Angeklagten angenommen hätten. — Prognose. Südliche Winde, teils heiter, teils nebelig, Temperatur wenig oeändert, kein erheblicher Niede-schlag. c» c, V lraiis ililil xsrunUs krttaxsru «ünrcksn ^u^leick aber will ick nickt verkeklen, köklickst darauf kinruweisen, dal) auck nack clem V^eiknacktskest meine ba^er nock sekr reicklick sortiert und dall bei vielen Artikeln die Preise bedeutend ermäöiAt worden sind. Dadurch werden meine Kunden nack dem Pest besonders billige Kaufgele^enkeiten bei mir linden. MppolrNsmrsIrke, sm LkmnrellplLtr. MU- »M WlilMmW giM«, W rmiten m »dl pMel. Asm kantiges Inserat in der V^eiknacktsnummer der „V^eillerik-^eitunA" Kat in der biauptsacks den 2 weck, allen meinen werten ^b- nekmern und denjenigen, die mir und meinem Klause woklwollend gesinnt sind und mick in meinem Onternekmen so reicklick unterstützen, Für die vielen Beweise herzlicher und wohltuender Teilnahme bei der Krankheit und dem Heimgang« unserer guten unvergeßlichen Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, der Frau Pauline verw. Beyer sagen wir allen unsern herzlichen Dank. Ms Njutordliodsnsu. Dippoldiswalde, Eisenach und Hamburg. E Wk Mintz« MM» empfiehlt die roindLokorvl von ?»ul llpdmrd, vsdokokstraüo. Suche per l. Januar üöikiW MM ilW, der Ostern die Fortbildungsschule verläßt, als 2. Markthelser. Norm Lowmntrsod, Drogerie z Elefanten. 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