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Halten, dann haben sie kein echtes starkes Gefühl für mich, für die Kunst, die mir so heilig ist, aber nicht das mindeste Interesse, geschweige denn Hochschätzung. Auf solche Kränkung sollte ich noch ferner gute Worte geben? Fällt mir nicht ein. Ich kann's einfach nicht, ebensowenig wie ich meine Kunst lassen kann." „Was fängst ou denn nun an?" „Nun, der lange Sommer steht vor der Tür, da gehe ich natürlich wieder ans Meer. Die Küsten der Normandie, der Bretagne, die nahen Inseln — Himmel, was ist's da malerisch I Endlose Studien kann man machen. Darüber vergesse ich wohl, daß mir die Heimat verschlossen ist." „Vorübergehend, Sven, du meinst es ja selber. Ich bitte dich, der einzige Sohn, — und ihr Deutschen mit eurer Sentimentalität dazu. Das wird sich schon zurechtziehen, du darfst nur nicht zu querköpfig sein." „Davon schweige. Das steht auf einem andern Blatt, denn Vater ist mir durchaus unbegreilich in seiner jetzigen Härte. Ach, wenn ich an meine Kindheit denke. Da gab's nur Liebe und Beiwohnung, selten einen vertagten Wunsch. Und so viel Treue soll plötzlich wie ausgelöscht sein, bloß weil ich keine Neigung und Be fähigung habe, Vaters Gewerbe fortzusetzen? Deshalb bin ich nicht ein Unwürdiger geworden, dem man das Elternhaus mit Berechtigung verschließen dürfte." Mit einer wilden gereizten Gebärde fuhr er durch den dichten blonden Schopf. „Na, sie können nun auch mal warten. Nicht eher kriegen sie mich zu sehen, als bis ich als berühmter Mann stolz anklopfen kann. Ha, sie sollen mir diese Härte, diese Nichtachtung noch abbitten." „Ich will dir Erfolg wünschen, Sven. Ist er aber gewiß? Wie viele haben den nicht in diesem selben Zimmer erwartet! Alle wollten sie die Welt aus den Angeln heben. Keiner hat's gekonnt, oder hat sich sonst hervorgetan. Sie haben sich alle in der Menge verloren, und viele gingen unter im reißenden Strom der Konkurrenz, der alles Feuer dieser lodeuiden Seelen löschte. Ach, wie oft habe ich das später ge hört." „Und ich fühle mich gar nicht mal als solch himmelstürmender Uebermensch," scherzte er matt. „Werde vielleicht erst recht nichts erreichen. Kommt es so, gebe ich noch weniger klein bei. Dann gehe ich überhaupt nicht wieder zurück. Dann werde ich See mann oder Seeräuber. Gleichviel was, sofern ich nur auf und am Wasser bleiben kann. Denn meine rechte Heimat ist wohl nur das Meer. Jedenfalls ist's meine stärkste Leidenschaft." Danke, das war nichts für sie. Ihr Lebens element hieß Pariser Luft. So wäre wirklich nichts Reelles mit Studenten liebe anzufangen? Auch dieser blonde Hüne ver agte? Er zählte ein paar Jahre weniger als sie, nun ja, aber es hätte ihr nichts ausgemacht, das kommt in vielen Ehen vor. Sie hatte ihn mit seiner stattlichen Kraft erscheinung für einen ganzen Mann gehalten, und nun war er dock nur ein arüner Imme,, viel Schwärmerei im Kopf und wenige Frank in der Tasche, wie dlo ' andern auch. Alles in allem ein unpraktischer Mensch, Ä der seinen Vorteil total über,ah. . , M Um das Herauszusinden, hätte sie sich wahrlich r nickt a mübiam wirecklmacken brauchen. Immert»,in sie war > nun mal hier, und schließlich reizte es fi» noch immer, ihn anderen Sinnes zu machen. Steckte cc die Nase noch so hoch in die Luft, der stolze Schwärmer, auf der soliden Basis seines wohlhabenden Elternhauses fußte er trotzdem. Unsinniger Gedanke, sich völlig loszulösen. Sie würde schon dafür sorgen, daß nicht alle Stränge rissen. Und sie lachte plötzlich hellauf. Ganz unbändig lachte sie, so wie man eine kindische Torheit belacht. „Kleiner, das kann nicht dein Ernst sein." „Vollkommen." „Ja, denkst du denn, ich würde auf so rauhen Wegen in plumpen Holzschuhen neben dir hertrappsen Aus schrägen Augen sah sie ihn lauernd an. töortleyung folgt.) London. Die liberalen Blätter sind auf die gestrigen Wahlergebnisse stolz; e» werde die Regierung nichts mehr verhindern, das größte Hindernis für einen Fortschritt zu beseitigen. Die konservativen Blätter verhalten sich reserviert und nehmen die Wahrscheinlichkeit der Nieder lage an. Sie sagen aber, die Regierung werde ge» zwungen sein, eine zweite Konferenz über die Bek- fassungssrage oder ein Referendum über die Homerule ab- zuhalten. Levensmittel-Lieferung. Die für das hiesige „Wettinstist" auf das Jahr 1911 erforderliche Lieferung von Bohnen, Erbsen, Fleisch- und Wurstwaren, Graupen, Gries, Heringen, Hirse, Kaffee, Kartoffeln, Malzkaffee, Margarine, Mehl, Milch, Nudeln, Reis, Salz, Seife, Semmeln und Zwieback, Soda und klarem Zucker soll demnächst vergeben werden. Bewerber wollen ihre Gebote bis zum 15. Dezember d. I. versiegelt mit der Be zeichnung „Lieferung für das Wettinltift" und unter Beifügung von Gemüseproben an die Königliche Amtshauptmannschaft hier abgeben. Daselbst ftnd auch die Lieferungs bedingungen einzusehcn. Bewerber sind bis zum 30 d. M. an ihre Gebote gebunden. B-rwaltnng des „Wetttinstifts" zu Dippoldiswalde, am 5. Dezember 1910. für ciie vielen Keweise kecriicber Teilnahme beim Heimgänge unseres lieben Vaters, 8ckwie^er-, OroK- uncl Or^rotlvaters, ctes Herrn Hui t»M banäbriefträAer a. l)., saZen wir allen Verwandten, Treuncken, Lekannten uncl blackbarn, sowie seinen ehemaligen Vorgesetzten uncl Kollegen uncl cler Lckukmacker- innung von vippolckiswalcte u G. kür clie reichen klumenspenäen uncl clas ekrencle Geleit rur letzten Kuke- stätte unsern innigsten Dank. 8e- soncleren Dank llerrn Vilcar bökme kür clie trostreichen ^orte am Grabe. VIppolMwnlcks, Ruppendorf, vrosckou, Vvixckork uncl vroü- rödrsckort. Mo tr»a?roä»v Mutsrlssseneu 1«»»» Mark auf sehr gute zweite Hypothek, innerhalb Brandkasse, per 1. April 19ll gesucht. Werte Öfteren befördert bis 15. d. M. die Erped. d. 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