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intendent Hempel nach dem Gesänge des Kremserschen Dankgebet« durch die hiesigen Gesangvereine eine An spräche an die Zugteilnehmer. Er zeigte die Gottesfurcht de« eisernen Kanzlers, an dessen Denkmal die Festgemeinde stand, die Gottesfurcht seines großen Kaisers Wilhelm I, und ermahnte alle, auch gottesfürchtig zu sein in der jetzigen schweren Zeit, wo weniger der äußere als der innere Feind an den Grundfesten des Reiches rüttele. Nachdem noch Herr Oberlehrer Krüger unter kurzen Worten einen Kranz am Denkmal niedergelegt hatte und „Die Wacht am Rhein" verklungen war, ordnete sich der Zug wieder und bewegte sich durch Schuhgasse, Wasser- gasse, Brauhof- und Mühlstraße nach der Aue. Al« der Zug sich auf der Bleichwiese gestaffelt hatte, ließen die Gesangvereine das Lied der Deutschen in Lyon: „Was uns eint als deutsche Brüder" erklingen, worauf Herr Schuldirektor Ebert noch eine kurze Ansprache hielt. Vom Bismarckdenkmal kommend, wo des großen Kanzlers ge huldigt worden sei, wäre der Festzug auf dem grünen Anger angekommen, wo jeder Verein sich nun in seiner Weise betätigen solle. Mitzutun nicht zuzuschauen sei die Pflicht eines jeden, denn ein Volk, dessen Glieder sich körperlich und geistig an allen Veranstaltungen in edlem Wettstreite betätigen, steige aufwärts (olympische Spiele, Ritterturniere), wo sie aber nur zuschauten und fortwährende Nervenkitzel brauchten, gehe es abwärts (Gladiatorenkämpfe). Darum auf zu fröhlichem Wettstreite. Während die Schulkinder die neue Loreley: „Jetzt weiß ich was soll es bedeuten" erklingen ließen, rückten die einzelnen Vereine ab. Leider war das Fest aber nicht vom Wetter begünstigt. Oeftere Regenschauer und ziem liche Frische machten den Aufenthalt im Freien recht un gemütlich, sodaß ein großer Teil der geplanten Veran staltungen in den Schützenhaussaal verlegt werden mußte. Unter der Leitung der Herren Turnlehrer Eidner und Schröter wurden von den Oberklassen verschiedene gut eingeübte Reigen erakt vorgeführt, von den Gesangvereinen verschiedene Lieder vorgetragen. Der Militäroerein ehrte seine Veteranen noch besonders durch Stiftung einer Ehren tafel, die im Vereinszimmer aufgehängt werden soll und auf der alle jetzigen Mitglieder des Vereins, die Teilnehmer des Krieges von 1870/71 waren, verzeichnet sind. Im Namen der Veteranen dankte Herr Privatus A. Ed. Mende für die veranstalteten Ehrungen. Währenddessen hielten die Schützen ihr übliches Reiterschießen ab, bei dem Herr Dekorationsmaler Emil Götting die Königs- und Herr Bäckermeister Paul Lindner die Marschallwürde errang. Die Turnvereine veranstalteten ein Wetturnen. Von den Mitgliedern erhielten den l. Preis Wilhelm David (T.-V) mit 51 Punkten, 2. Preis Willy Pippig (T.-V.) mit 42 Punkten, 3. Preis Willn Dunkel („Jahn") und Richard Pietzsch (T-V ) mit je 38 Punkten. Außer Wettbewerb: Paul Donath (T.-V.) mit 47 Punkten. Belobigungen er hielten Mar Zönnchen („Jahn"), Hans Breitfeld (T -B.) sauber Wettbewerbs, Franz Frisch („Jahn"). Bei den Zöglingen errang den 1. Preis Hans Heinrich mit 47, den 2. Bruno Weinhold mit 42 und den 3. Kurt Friedrich mit 40 Punkten. Lobend genannt wurden Kurt Hocke, Kurt Oehme und Otto Börner. Gegen 2/47 Uhr wurde zum Einzug in die Stadt angetreten, wo auf dem Markt platze Herr Amtsrichter Weise noch einige Worte an die Versammelten richtete. Hierauf löste sich der Zug auf. War die Veranstaltung auch nicht vom Wetter begünstigt, so ist sie doch in der geplanten Weise verlaufen. Der Sonntag war ein nationaler Festtag für unsere Stadt im edelsten Sinne des Wortes, und den Veranstaltern gebührt für ihre Mühe und Arbeit Dank und volle Anerkennung. — Theater. Vor vollbesetztem Hause gelangte am Freitag Millöckers Operette „Der Bettelstudent" zur Auf führung. Wie bisher, waren auch diesmal alle Rollen gut besetzt und einstudiert, sodaß die Vorführung wie aus einem Guß erschien. Auch gesanglich blieb nichts zu wünschen übrig. Die Benesiziantin, Frl. Tuma, und Herr Rau ernteten reichen Beifall. Richtiger wäre es aber wohl, wenn sich „die Kapelle des Hauses" während der Pause hinter die Kulissen verfügte, statt ins Gast zimmer, damit nicht erst wieder und wieder geläutet werden muß, ehe sie wieder erscheint und zu spielen beginnt. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder 1 auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 3. Dekade August 1910; Vereinigte Weißeritz: beob. 22, norm. 21, Abwchg. -s-1; wilde Weißeritz: beob. 28, norm. 25, Abwchg. -s-3; rote Weißeritz: beob. 28, norm. 24, Abwchg. -f-4; Müglitz: beob. 31, norm. 24, Abwchg. -s-7. Schmiedeberg. Am Sedantage veranstaltete unsre Schule in den Nachmittagsstunden verschiedene Klassen spaziergänge in die nähere Umgebung des Ortes, nach deren Beendigung sich alle Teilnehmer in der Buschmühle einfanden. Bei Eintritt der Dunkelheit erhielten dort die Kinder buntfarbige Lampions und marschierten in langem Zuge durch den Ort, an beiden Schulhäusern vorüber bis zum Kriegerdenkmal vor dem geöffneten, festlich erleuchteten Golteshause. Nach einleitendem Orgelspiele hielt Herr Schuldirektor Kadner eine kurze Ansprache und gedachte der auf dem Denkstein Verzeichneten, die vor 40 Jahren von hier aus dem Schlachtfeld« gefallen sind. Mit all gemeinem Gesang des Liedes: „Nun danket alle Gott", unter Orgelbegleitung, endete diese schlichte, erhebende Feier. Schmiedeberg. Am Sonntage wurde unsere alte Orgel, die der Kirchgemeinde in Freud und Leid 194 Jahre gedient hat, das letzte Mal benützt. Durch stetigen Ge brauch während dieses langen Zeitraumes ist sie nunmehr abgenützt und defekt geworden, sodaß sie durch eine neue ersetzt werden muß. Ihre Aufstellung erfolgt« vor der Einweihung der Kirche im Jahr« 17 tö durch die Gebrüder Dressel in Buchholz. Mit Ausschluß des von der Alten berger Zwitterstocksgewerkschast dazu gegebenen Zinn« 2 Ztr. 44 Psd.) verursachte sie damals einen Kostenauf wand von 200 Talern. Zwar wurde das Werk schon 1833 durch den Orgelbauer Jrhmlich aus Neumarsdorf einer gründlichen Reparatur unterzogen, deren Kosten 145 Taler betrugen, doch seitdem sind wieder viele Jahre dahingegangen. Das klappernde Geräusch der inneren Mechanik kann nur durch Anwendung der stärksten Re gister übertönt werden. Die wenigen sanften Stimmen sind ganz gebrauchsunfähig. Es soll nun im Laufe dieser Woche mit dem Abbruche und der Aufstellung der neuen Orgel begonnen werden. Dieses von der Firma Jahn in Dresden erbaute Werk wird mit allen technischen Neue rungen ausgestattet sein. Auch erfolgt der Antrieb des Gebläses durch einen Wassermotor. Durch Verlegung der Bodentreppe in ein neu angebautes Treppenhaus ist wesent lich mehr Platz für die neue Orgel gewonnen worden. Schmiedeberg. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat August d. I. 165 Einzahlungen im Betrage von 11433 M. — Pf. geleistet, dagegen erfolgten 41 Rück zahlungen im Betrage von 7544 M. 75 Pf. Poffendorf. Das diesjährige Erntedankfest unserer Parochie wird Sonntag, den 11. September, gefeiert. Der Festgottesdienst beginnt nachm. 2 Uhr. Dresden. Die städtischen Körperschaften, die bisher schon rund 12000 Mark jährlich an Ehrenrenten für die bedürftigen Feldzugsteilnehmer verteilt haben, wollen von jetzt ab noch eine weitergehende Fürsorge eintreten lassen. Eine Vorlage über die Bereitstellung von Mitteln hierzu befindet sich in Vorberatung. Pirna. In Hinterhermsdorf ereignete sich am Dienstag abend nach dem Schlüsse des Schulfestes ein be dauerlicher Unglücksfall. Als zum Einzuge der Kinder eine Anzahl Böller abgeschossen wurden, versagte an scheinend der letzte. Der Straßenwärter Reinhold Häntzschel, welcher das Schießen besorgte, ging deshalb hin, um nach dem Böller zu sehen. Plötzlich entlud sich derselbe und Häntzschel erlitt dabei schwere Verletzungen im Gesicht. Roßwein, 3. September. Gestern abend gegen 8 Uhr stürzte in Choren ein von Döbeln kommendes Automobil einen Steinbruch etwa 20 Meter tief herab. Der Chauffeur war sofort tot. Der Besitzer des Automobils, das voll ständig zertrümmert wurde, erlitt schwere Verletzungen. Nach einer späteren Meldung hatte der Chauffeur an einer scharfen Kurve den Weg verfehlt, war einen steilen Ab hang hinaufgefahren und dann mit dem Automobil plötz lich abgestürzt. Der Wagen überschlug sich und begrub den Chauffeur unter sich. Der mitfahrende Besitzer des Automobils, Wein- und Spirituosen-Großhändler Schreyer aus Dresden, wurde herausgeschleudert und trug außer einem Beinbruch schwere innere Verletzungen davon. Er wurde mittels Samariterwagens noch in der Nacht ins Krankenhaus geschafft. Dem Chauffeur war die Gehirn schale zerschmettert. Das Automobil befand sich auf der Fahrt von Leipzig nach Dresden. Buchholz, 3. September. Bei einem gestern durch die Schützengilde abgehaltenen Scheibenschießen wurde der die Tätigkeit des Zielers ausübende Schütze Muschter so un glücklich in den Hals getroffen, daß er sich im Kranken hause einer Operation unterziehen mußte. Vermischtes ' Um sieben Pfennige. Ein öffentliches Aufgebot er geht an die Welt, erlassen vom Königlichen Amtsgericht Berlin-Mitte, betreffend sieben Pfennige. Nämlich: seit dem 29. September O. 1879 lagern selbige, wo sie als gerichtlich niedeizulegende Gelder ordnungsmäßig zu lagern haben: bei der Ministerial-, Militär- und Bau- kommWon zu Berlin. Denn: sie waren damals der Rest eines Versteigerungserlöses aus der Versteigerung des Auktionskommissars Krieger in Sachen Otto Modo Buch holz kontra Bielitz, weil Frau Flauter Jnteroentions- ansprüche angemeldet hatte. Aber so war nun die Frau Flauter: Erst tat sie das, und dann hob sie das Geld nicht ab! Nunmehro fordert das Amtsgericht alle Be teiligten auf, ihre Ansprüche und Rechte aus bemeldete sieben Pfennige spätestens in dem auf den 29. Oktober 1910, vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin vor dem Gericht in Berlins, Neue Friedrichstraße 12/15, Zimmer 113/115, anzumelden. Androhung: Im Falle nicht erfolgender Anmeldung wird die Ausschließung der Beteiligten mit ihren Ansprüchen auf die sieben Pfennige gegen die Staatskasse erfolgen. — Sollte etwa unter unseren Lesern einer, dieweil er vielleicht auch Flauter heißt, denken: wer weiß, vielleicht läßt sich hier zur Auf besserung deiner Vermögensverhältnisse im Trüben fischen so sei er indessen ernstlich gewarnt. Denn wir unserer seits fragen: wer weiß, wie viel des heiligen Bureaucratii Spesen betragen? " Was vermag die Kilowattstunde elektrischer Kraft? Beim Laien herrschen über die Bedeutung technischer Aus drücke meist nur sehr unbestimmte Vorstellungen. Dies gilt namentlich für Bezeichnungen motorischer, vor allem elektrischer Kräfte. Er hört, liest und spricht selbst häufig genug von einer Kilowattstunde; welche Arbeitskraft mit einer solchen jedoch erzielt werden kann, ist ihm meist recht unklar. Da hat es sich nun der Betriebsleiter eine» eng- Ischen Elektrizitätswerkes zur Ausgabe gemacht, dem Laien- verstande die Leistungsfähigkeit einer Kilowattstunde näher zubringen, indem er die aus ihr zu gewinnende Kraft mit Arbeitsleistungen in Verbindung bringt, wie sie das tägliche Leben in jedem Haushalte notwendig macht. Danach kann man mit der elektrischen Energiemenge einer einzigen Kilowattstunde 75 Paar Stiesel oder 5000 Mess« blank putzen, oder während eine« vollen Jahr« täglich etwa 3 Minuten lang eine Brennschere erwärmen. Die- selbe Arbeitskraft reicht hin, 15 Kotelett« in einer viertel- stunde zu braten, oder 8 Sack Mehl zu Teig zu verar- beiten. Wird die Elektrizität zum Antrieb einer Pumpe benutzt, so vermag man mit einer Kilowattstunde 400 bl, 500 Liter Wasser etwa 7 bis 8 Meter hoch zu heben, und wird sie in Kellereien verwandt, so kann man damit 250 Flaschen füllen und verkorken. Die Büglerin vermag damit während einer Stunde vier Plätteisen zu erhitzen, während die Näherin ihre Nähmaschine 21 Stunden damit in Bewegung halten kann, und der Arzt seinem Patienten vier elektrische Lichtbäder zu geben imstande ist. Um schließlich noch ein Beispiel anzuführen: der Zigarren händler kann mit einem elektrischen Zigarrenanzünder beim Verbrauche einer Kilowattstunde 3000 Kunden Feuer zum Anzünden ihrer Zigarren anbieten. ' Reform des. „Andenkenwesens". Eine Reform des Andenkenwesens will der Harzklub vornehmen, der am vorletzten Sonntag in Clausthal seine Hauptversammlung abhielt. Gymnasialdirektor vr. Koldewey (Harzburg) wies «n seinem Vortrag über „Harzandenken und Heimatkunst" darauf hin, daß ein kunstgewohntes Auge geradezu schaudern müsse vor dem, was es heute in den meisten Harzan enken-Verkaufsstellen erblicke. Man finde da als Harzandenken Schweizerhäuschen, Puppen im Schwarz- wälderkostüm, Sachen aus Muscheln usw, darunter manchmal recht häßliche Sachen. In der Zeit der Heimat- pslege und Heimatkunst müsse darauf gesehen werden, daß auch im Harz wie in anderen bedeutenden Fremdenver kehrsgebieten die guten alten Kunstformen dieser Volks kunst wieder aufleben. Es wurde ein Ausschuß gewählt, der sich mit praktischen Maßnahmen zur Durchführung dieser Anregungen beschäftigen soll. — Was vr. Koldewey über Harzandenken gesagt hat, sollte auch sinngemäß in anderen Gegenden des Reiches beherzigt werden. Den Weg gefunden. Von E. v. Hilden. (2. Sortsetzung ) Drei Monate sind seit der Hochzeit vergangen. Frau von Degenhardt ist heute achtzehn Jahre alt ge worden. Der äußeren Erscheinung nach — die große schlanke Figur bedarf noch der Entwicklung, um schön zu werden — wie in ihrem ganzen Auftreten ist sie immer noch ein rechtes Kind und für den oberflächlichen Beob. achter äußerst nichtssagend und uninteressant. Wer sich jedoch die Mühe gibt, das blasse, von aschblondem Haar umrahmte Gesichtchen genauer anzusehen, der fühlt sich von den großen, verschleierten Augen, die so tief und seelenvoll blicken können, sympathisch angezogen. Aber diese Mühe haben sich bi.-lang nur sehr wenige gegeben, noch nicht einmal der eigene Gatte, der tiefer in das Portemonnaie, als in die schönen Augen seiner jungen Frau geblickt. Wohl war er ihr dankbar, daß sie gerade im rechten Augenblick in sein Leben getreten, — hatte er doch das Messer schon am Halse gefühlt, — aber Liebe empfand er nicht für sie, ja, es gab Augenblicke, in denen sie ihn durch ihr unreifes, kindisches Wesen, ihre eckigen Bewegungen geradezu abstieß. Und eine Frau mit Liebe zu sich heranbilden, sie mit Geduld auf dieses oder jenes Hinweisen, das lag nicht in Leos Natur. Das Verheiratetsein ward ihm bald ein lästiger Zwang, und er suchte und fand Gelegenheit, sich mög lichst oft der häuslichen Einengung zu entziehen. Wie seine junge Gattin dann die vielen einsamen Stunden hinbrachte, kümmerte ihn wenig. Dann und wann warf er ihr einige Brosamen halb mitleidiger, halb dankbarer Zuneigung hin, ach! und an einem solchen liebevollen Worte, einem Lächeln von ihm, die sie aufs höchste beglückten, zehrte sie dann lange. Aber beides wurde seltener von Tag zu Tag, und Asta quälte sich in dem Gedanken, wie sie es ihm recht machen könnte, sie fühlte sich seiner ja so unwert. Heute aber hat er ihr wieder so viel Liebe erwiesen, voll und innig blickt sie ihm ins Auge, soll sie es wagen, ihm ihre Bitte vorzutragen? „Du hast mich so reich beschenkt, Geliebter, und doch bleibt mir noch ein Wunsch." „Und der wäre, Kleine?" „Bitte, laß uns den heutigen Ball beim Konsul Heine absagen — einen Vorwand wollen wir schon finden — und einen recht gemütlichen Abend mitein ander verleben, danach habe ich mich schon so lange gesehnt." Mit Mühe unterdrückt Leo ein ironisches Lächeln. „Ein gemütlicher Abend" zu Hause! Schon der Ge danke daran verursacht ihm einen Gähnkrampf. „Kind, wie kommst du darauf? Heute abend ab sagen ? Das geht nicht. Verzeih, Asta," sagt er, als er ihre Enttäuschung bemerkt, „wenn ich dir gerade am Ge burtstage einen Wunsch abschlagen muß, aber Heines würden es mit Recht übelnehmen. Auch habe ich mich schon zu mehreren Tänzen engagiert, nein, es ist ein fach unmöglich, daß wir absagen." Das hätte noch gefehlt, den ganzen Morgen sich im Dienst schinden, dann sich im langweiligen tLw-ä-tets zu Hause anöden und nicht mal einen fidelen Abend haben! Und gerade die Feste bei Heines sollten so besonders glänzend sein! Aber wenn sie — Asta — nicht Lust hatte, konnte sie ja zu Hause bleiben, ihm war sie im Ballsaal doch nur ein unbequemes An hängsel. Während diese Gedanken durch seinen Kopf fliegen, ist er unruhig auf und nieder gegangen, jetzt bleibt er vor ihr stehen und sieht sie scheinbar be sorgt an: „Du bist angegriffen, liebe Asta, die vielen Gesell schaften, das ungewohnte, späte Zubettegehen werden dir zu viel, vielleicht ist es besser, du bleibst heute zu Hause und begibst dich frühzeitig zur Ruhe. Ich werde dich bei Heines entschuldigen." Fragend blickt Asta ihren Gatten an, als verstünde