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WMttih-MlW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. ,en- w! 76. Jahrgang. Dienstag, den 30. August 1910. Nr. 101. .SeiPeritz-Zeitung'' rrscheinr wöchentlich drei« mal: Dienstag, Donners« tag und Sonnabend und Inserate werden mit IS M., solche au» unsere» ÄbntshauptmMMschaft mit 12Pfg.die Spaltzell« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. ZV Pfg. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Telle, di« Spaltenzeile 30 Pfg. VenAbenden ansgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 26 Pfg-, zweimonatlich 34 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummem L0 Pfg. — Alle Postan- galten, Postboten, sowie «nsereAusträger nehmen Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast. das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. MN -chqeith-m -I»i«»aw»,«»IM-. M« iM°. utt» hm--irt,ch°st»ch-- M-II-i-.BM-S«. Mr di« «usnahm« «Mes I-s-ra«« n» b-stimmi-r SI-N- ond <m d-fiimmt«« L-g«- wird Iciuc ° " Vermckvortlicher Aedskkeur: Paul Irhne. - Druck und Verlag von Carl Jehne m Dlpxowiswaioe. schwankt zwischen 17,6 Weite haben die beiden 36 Meter und für die Der erstere Bogen ist 9 hoch, während die Höhe bis 39,30 Meter. Die größte Bogen für die Talschisfahrt mit Bergschisfahrt mit 39,30 Meter. Meter und der letztere 10 Meter der Verkehrsösfnung am Terrassen Die innere deutsche Kolonisation. Die preußische Regierung macht bekanntlich sehr große Anstrengungen, um in Posen und Westpreußen durch An siedelung deutscher Bauern das Deutschtum gegen die Polen zu schützen, aber diese so hoch zu schätzenden Be strebungen können doch nur vom rechten Erfolge begleitet werden, wenn zu den Arbeiten der Regierung und den Opfern des preußischen Staates auch noch die Unterstützung der Banken, der Presse und der bäuerlichen Organisationen treten, und wenn man überhaupt dem deutschen Bauern stände eine besondere innere Mission zuweist. Trotz aller greifbaren Vorteile rückt die innere Kolonisation nämlich nur sehr langsam vom Flecke. Von der Ansiedelungs- kommission für Westpreußen und Posen sind nach der letzten, aus dem April dieses Jahres datierten Aufstellung des preußischen Landwirtschaftsministers von den bisher insgesamt bewilligten 750 Millionen Mark nur 475 Millionen Mark für Ansiedelungszwecke flüssig gemacht, davon 396 Millionen Mark ausgegeben worden, die sich mit etwas über zwei Prozent verzinsen. Zur Befestigung des Kleingrundbesitzes wurden aus diesen Fonds 75 Mill. Mark, zur Befestigung des Großgrundbesitzes 50 Millionen Mark ausgeworfen, 125 Millionen Mark fanden zum Ankauf von Domänen und Forsten Verwendung. Im ganzen sind innerhalb der beiden Provinzen seit dem Jahre 1886 nur 651/2 Quadratmeilen erworben und 17 051 Familien mit 102300 Köpfen angesiedelt worden. Die Ansiedelung von Arbeitern ging ganz besonders schleppend vorwärts, obwohl Prämien gezahlt werden, die künftig bis zu I0O0 Mark für die Stelle steigen sollen. Der Fonds für Ostpreußen und Pommern, der zwei Millionen Marl beträgt, ist in letzter Zeit nie voll ver- ausgabt worden, es blieben vielmehr recht erhebliche Rest- bestände übrig. Glücklicher Weise haben Gesellschaften und Privatpersonen noch helfend in die innere Kolonisation eingegriffen. So gab die Landbank zu Berlin während ufer nur 5,2 Meter beträgt. Die neue Brücke ist zwischen den Brüstungen 18 Meter breit, die Fahrbahn ist auf I I Meter und die Eangbahnen auf je 3,5 Meter be messen. Die Länge der alten Brücke betrug 360 Meter, die Zahl der abgetragenen Bogen 15, die Welte der Bogen 15—21 Meter. Die alte Brücke hatte nur eine Breite von 11,3 Metern insgesamt, eine Fahrbahnbreite von 6,5 Metern und eine Gangbahnbreite von je 2,4 Metern. Demgegenüber stellt der neue Verkehrsweg eine ganz bedeutende Verbesserung dar. Mit der neuen Friedrich-August-Brücke hat die Stadt Dresden wieder ein Bauwerk geschaffen, das dem Stadt gebilde unstreitig zur Zierde gereicht und das auch berufen ist, die Entwicklung von Handel und Verkehr zu fördern. ihres nahezu fünfzehnjährigen Bestehens bis Ende 1909 rund 207700 Hektar an etwa 5200 Käufer ab. Seit 1902 hat die Landbank mehr als 40 Dörfer, das Dorf zu etwa 30 Ansiedlern gerechnet, unter Mitwirkung der Eeneralkommissionen gegründet. Eine noch engere Ver bindung zwischen staatlicher und «überstaatlicher Initiative stellen die Landgesellschasten von Ostpreußen und Pommern dar, deren Vorbild inzwischen auch Nachahmung in Schleswig-Holstein gefunden hat. Eine schleswig-holsteinische gemeinnützige Siedelnngsgesellschast wurde am 28. Mai 1909 gegründet und hat sich alsbald an das preußische Abgeordnetenhaus mit der Bitte gewandt, die Verwend barkeit des Zweimillionenfonds auch auf ihren Wirkungs bereich auszudehnen, falls für eine derart erweiterte Zweck bestimmung der Fond nicht ausreichen sollte, eine ent sprechende Erhöhung zu veranlassen. — Beleuchtet die Treppen bei eintretender Dunkelheit! Häufig wird diese Ermahnung leider nicht beachtet, und gar unangenehm sind die Folgen, die diese Vergeßlichkeit und Bequemlichkeit mit sich bringen kann. Gerade in der Uebergangszeit von den sommerlichen zu den Herbsttagen erscheint es geboten, die Hausbesitzer und Mieter darauf aufmerksam zu machen. — Wenn ein Mitglied einer Krankenkasse infolge Arbeitslosigkeit aus der Kasse ausscheidet, hat es bekannt« lich in den nächstfolgenden 3 Wochen noch Ansprüche «n die Kasse, wenn es mindestens drei Wochen lang ununter brochen Mitglied einer Krankenkasse war. Nach dem preußischen Oberoerwaltungsgericht ist es aber nicht nötig, daß diese letzte (dreiwöchige) Mitgliedschaft, wie dies bisher meist angenommen wurde, bei ein und derselben Kasse bestand; sie muß wohl ununterbrochen sein, kann aber bei mehreren Kassen nacheinander bestanden haben. — Eine gekaufte Begräbnisstätte kann nicht an dritte weiteroerkauft werden. Wohl darf der Besitzer (auch der infolge Erbes in den Besitz gelangte) Verwandten oder Bekannten einen Platz freihalten, aber er kann die Stätte nicht verkaufen (auch nicht, wenn er von dem Orte ver zieht); das kann nur die Gemeinde, der der Kirch hof gehört. So entschied ein Oberlandesgericht in einer Berufungssache. Das Landgericht war anderer Ansicht gewesen. — Am 1. Oktober d. I. tritt bekanntlich das neue Stellenvermittlergesetz in Kraft. Dieses Gesetz wird von denjenigen Personen, die auf die Vermittlung ange wiesen sind, ebenso lebhaft begrüßt, wie es von den Stellen vermittlern gefürchtet wird. Den Vermittlern sieht das neue Gesetz sehr scharf auf die Finger und regelt die Vermittlungsgebühr in einer Weise, die den Vermitielungs» bureaus, die in diesem Punkte bisher ziemlich willkürlich schalten und walten konnten, mehr als unangenehm ist. Das neue Gesetz regelt nicht nur die gewerbsmäßige Stellenvermittlung, sondern trifft auch über die nicht- gewerbsmäßigen Bestimmungen, die von den Behörden sorgfältige Berücksichtigung erfahren werden. Der Ge- bührentarif für die Vermietung von Dienstpersonal ist er heblich herabgesetzt. Der Mietstaler, dessen Entrichtung lediglich in das Belieben des Mietenden gestellt ist, wurde beseitigt. In die Vermittelungsgebühr, die den Höchstsatz von 7,50 Mark nicht überschreiten darf, teilen sich Arbeit geber und Arbeitnehmer pro zur Hälfte. Durch diese Maß nahmen soll der Wanderlust der Dienstboten ein heilsamer Riegel vorgeschoben werden. — Lin Arbeitgeber in Duisburg wies seinen Arbeitern einen Schuppen zur Ausbewahrung ihrer Fahr räder an. Als nun ein dort eingestelltes Fahrrad ge stohlen worden war, machte das dortige Zivilgericht den Arbeitgeber hierfür haftbar. — Der Landeskulturrat für das Königreich Sachsen beabsichtigt in der Zeit vom 26. ois 29. Okticher d. I. wiederum einen Lehrgang zur Ausbildung von Beamten für Rindvieh-Kontrollvereine an der landwirtschaft lichen Schule zu Annaberg abzuhalten. An dem Lehr gänge können junge Leute teilnehmen, welche mindestens 18 Jahre alt sind, eine zweiklassige landwirtschaftliche Schule mit bestem Erfolge absolviert haben und zwei Jahre in einem Gutsbetriebe tätig gewesen sind. Gesuche um Zu lassung sind bis zum 6. September d. I. an das Direktorium des kür den Wohnort des Betreffenden zuständigen land wirtschaftlichen Kreisvereins zu richten. Dem Gesuche sind beizusügen ein selbstverfaßter und selbstgefertigter Lebens lauf, Schulzeugnisse und Zeugnisse über die praktische Vor bildung, ein polizeiliches Führungszeugnis, eine ärztliche Bescheinigung darüber, daß der Gesuchsteller zur Zeit in körperlicher Beziehung geeignet erscheint, die Tätigkeit einer Kontrollveamten auszuüben. Das Unterrichtshonorar be trägt für sächsische Staatsangehörige 40 Mark. Jedoch kann dieser Betrag wieder zurückerstattet werden, falls der Betreffende mindestens zwei Jahre lang zur Zufriedenheit als Beamter eines Kontrolloereins im Königreiche Sachsen gewirkt hat und ein hieraus gerichtetes Gesuch von dem zuständigen Kreisvereine befürwortet wird. Für Wohnung und Beköstigung haben die Teilnehmer selbst zu sorgen. — Die füns sächsischen Gewerbekammern werden ge meinsam dem Reichstage eine Eingabe machen, in der Mus ruhmreichen Tagen. Lrlnnerungsblätter aus dem deutsch-französischen Kriege 1870/71. 31. August. Mac Mahon konzentrierte nun seine Armee um die Festung Sedan und kam es, da die 3. und 4. deutsche Armee seinen Truppen hart auf den Fersen blieben, auch am 31. August zu verschiedenen Kämpfen. Teile der sächsischen Kavalleriedivision hatten bei Doucy ein sieg reiches Gefecht und gelang es der abmarschierenden Trains gegen 40 Wagen, welche von zwei Kompanien des fran zösischen 24. Infanterieregiments eskortiert worden waren, wegzunehmen, sowie viele Gefangene zu machen. Drei Schwadronen des Regiments verfolgten die feindliche Eskorte bis an die Gehölze von Francoal und besetzten dann wieder Doucy. Das 17. Ulanenregiment hatte bei dieser Wasfentat einen Verlust von neun Mann und 18 Pferden. Bei Remilly bestand das 1. bayrische Korps gleich falls ein siegreiches Gefecht. Die erste Division des v. d. Tannschen Korps halte dabei im wesentlichen die Aufgabe, den Feind zu beunruhigen und in ihm den Glauben zu wecken, daß er sich schon einer ganzen Armee gegenüber befinde. Diese Ausgabe wurde vollständig ge löst. Die auf dem diesseitigen Ufer der Maas aufge- pflanzten Batterien schossen fortwährend über den Fluß hinweg ins feindliche Lager und warfen Brand granaten nach Bazailles, in dem sich die Feinde ver schanzt halten und das seit Mittag in Flammen stand. Die Regimenter rückten mit klingendem Spiele hin und her, hier und da einen Scheinangriff markierend. Unter dem Schutz der Jäger und Kanonen wurden 2 Ponton brücken über die Maas geschlagen, und zwar an einer Stelle, welche die französischen Geschosse vergeblich zu er reichen suchten. Vor Metz Schlacht bei Noisseville. 1. Tag. In der selben weist die deutsche Einschließungsarmee — vornehm lich das ostpreußische Armeekorps — einen in nordöstlicher Richtung geführten mächtigen Durchbruchsversuch der fran zösischen Rhein-Armee zurück. Es standen 54200 Deutsche mit 172 Geschützen unter General von Manteuffel gegen doppelt so viel Franzosen mit 528 Geschützen unter Marschall Bazaine im Feuer. Tie me WAAWWM j« AM. Morgen, Dienstag, 30. August, findet die feierl che Ein weihung und Uebergabe der neuen Friedrich-Augu t-Brücke in Gegenwart des Königs, dessen Namen sie trägt, statt. Das gewaltige Werk wurde in einem Zeitraum von knapp vier Jahren vollendet, wenn man den Beginn der Bau zeit der Hilfsbrücke als den Anfang des Neubaues be trachtet. Die Hilfsbrücke wurde im Oktober 1906 begonnen und am 17. November 1907 dem Verkehr übergeben. Der Abbruch der alten Brücke begann im Februar 1907 und dauerte bis zum September 1908, während der eigent liche Bau der neuen Brücke im Juni 1907 begann und bis auf einige kleinere Arbeiten in diesem Monat zu Ende geführt werden konnte. In gewaltigen Bogen spannt sich die neue Brücke über den Elbstrom. Sie bietet nunmehr der Schiffahrt einen gefahrlosen, ungehinderten Verkehr und entspricht auch in Bezug auf die Breite der Gangbahnen und der Fahrtstraße den in der Jetztzeit bedeutend gesteigerten Ver kehrsverhältnissen zwischen Dresden-Alt- und Dresden-Neu stadt. Die neue Brücke präsentiert sich als ein monumen tales Bauwerk von gewaltiger Größe und schließt sich in ihren Formen in der Hauptsache der alten Augustusbrücke an. Die Friedrich-August-Brücke ist größtenteils aus Ze mentbeton hergestellt. Ihre Gesamtlänge beträgt 328 Meter, die Zahl der Bogen 9; die Weite der Verkehrsösfnungen Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Tage des 25jährigen Stiftungs festes des Vereins „Glück zu" und der 4. Alte Herrentag desselben sind ohne jeden Mißklang verlaufen und finden am heutigen Montag mit einem Ausfluge nach Schmiede berg zum Besuche der Maschinenbauanstalt Gedr. Seck ihren Abschluß. Von allen Seiten waren die alten Schüler herbeigeeck, um wieder einmal die Stätten zu besuchen, an denen sie, vielfach' vor langen Jahren, geweilt und gelernt hatten. Alte Bekanntschaften wurden erneuert, neue neu geschlossen. Auf frohes Wiedersehen zum nächsten Verbandstage. — Zu seinem heute Montag stattsindenden Benefiz hat sich der beliebte Tenor Herr Heinrich Heidenreich die Straußsche Operette „Die Fledermaus" gewählt. Für ein volles Haus würde er sehr dankbar sein. In der Bekanntmachung des königl. Amtsgerichts in Dippoldiswalde in letzter Nr. I schränkter Upflicht", unter cl lauten. Kon« vom „Bauverein für Schmiedeberg und Umgegend, eingetragene Genossenschaft mit be- I sumoerems Geschäftsführer