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KMgr M WcheNtz -IMns 76. Jahrgang. Sonnabend, den 29. Januar 1916. Nr. 13. Die »eiitsch-franMschen Beziehmge«. Immer wieder taucht in der politischen Tagesdiskufsion die Frage nach dem Stande der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich auf, was bei der Wichtigkeit des gegenseitigen Verhältnisses zwischen diesen beiden großen Militärmächten für die politische Ruhe und den Frieden in Europa ja auch ohne weiteres erklärlich ist. So machten kürzlich wieder einmal Gerüchte über eine an geblich geplante Begegnung Kaiser Wilhelms und des Präsidenten Fallieres bei der im kommenden Frühjahr bevorstehenden Eröffnung des interozeanischen Museums Monaco die Runde durch die deutsche und die ausländische Tagespreise. Doch hat sich dann rasch herausgesteilt, daß diese Gerüchte nur auf müßigen Kombinationen beruhten, denn von Pariser offiziöser Seite wurde bestimmt erklärt, daß Herr Fallieres bei der gedachten Feier in Monaco nicht zugegen sein werde, und ebensowenig weiß man in Berliner Hoskreisen etwas davon, daß Kaiser Wilhelm der Museumssestlichkeit in Monaco beizuwohnen gedenkt. Offenbar ist das in den letzten Jahren schon wiederholt ventilierte Problem einer Zusammenkunft des Deutschen Kaisers mit dem jetzigen Staatsoberhaupt der französischen Republik noch lange nicht im Topse, wo es locht, und man braucht sich daher weder diesseits noch jenseits der Vogesen vorerst den Kopf wegen einer solchen Entrevue sonderlich zu zerbrechen. So bedeutsam sie zweifellos auch für die weitere Gestaltung der deutsch-französischen Be ziehungen wäre, so darf doch ein solcher Vorgang, wie ihn eine persönliche Aussprache Kaiser Wilhelms mit dem Präsidenten Fallieres repräsentieren würde, ^sozusagen künstlich durchaus nicht herbeigeführt werden, er muß viel mehr unter dem Drange der Verhältnisse von selbst ein treten, wozu aber die Zeit noch nicht gekommen ist. Trotz dem nehmen aber die Annäherungsversuche zwischen Deutschland und Frankreich — man kann nur sagen er freulicherweise — ihren Fortgang, wenngleich zunächst weniger auf dem schmierigen Gebiete der reinen Politik, als vielmehr auf wirtschaftlichem und künstlerischem Felde. Bekannt ist ja die Einsetzung eines deutsch-französischen Wirtschafts-Ausschusses, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine möglichst weitgehende Verständigung zwischen Deutschland und seinem großen Nachbarstaate im Westen in handelspolitischen und wirtschaftlichen Fragen herbei- zuführen. Da dieser Ausschuß erst 'verhältnismäßig kurze Zeit besteht, so kann er naturgemäß noch nicht sehr viele Erfolgs seiner Tätigkeit aufweisen. Immerhin liegen doch schon ihre Anfänge vor, und sie berechtigen bei den Sympathien, deren sich der genannte Ausschuß in den Kreisen der deutschen, wie der französischen Handelswelt und Industrie erfreut, gewiß zu den besten Hoffnungen. Weitergehends Fortschritte hat d e Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich bereits auf dem ausgedehnten Gebiete der Kunst und Wissenschaft gemacht, wie dies eine ganze Reihe von Vorgängen der letzten Jahre genügsam erkennen lassen. Und auch die jüngsten Tage haben in dieser Beziehung ein recht bemerkenswertes und erfreu liches Ereignis gezeitigt in Gestalt der feierlichen Eröffnung der französischen Kunstausstellung in Berlin, welche Fest lichkeit durch die Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin ihr besonders hervortretendes Gepräge erhielt. Sicherlich darf dies Erscheinen der Majestäten zu dem erwähnten festlichen Akte nicht als ein politisches Moment gedeutet werden, ebensowenig ihr nachgefolgter Besuch der vom französischen Botschafter Cambon zur Feier des Tages veranstalteten künsttlerischen Abendunterhaltung. Aber trotz dem wirft dieser gesamte Vorgang erneut ein recht freund liches Licht auf das Verhältnis Deutschlands zu Frankreich, er kann sicherlich als ein nicht zu übersehender neuer Er folg in den Versuchen, eine gegenseitige Annäherung der beiden Länder auf den verschiedensten Gebieten herbeizu führen, betrachtet werden. Und wenn sich die hiermit ausgesprochene „entente corciiale" zwischen Deutschland und Frankreich auch nur auf künstlerischem, nicht auf politischem Boden bewegt, so mag sie vielleicht trotzdem als ein gutes Anzeichen für die weitere Zukunft gelten: Die Göttin der schönen Künste hat schon so manche Bande geknüpft — warum sollte sie nicht auch einmal als Vermittlerin im Reich der Staatskünste, zwischen den einstigen Gegnern von 1870, auftreten? KIumsn MÄ NMeMsm Msr Art liefert geschmackvoll unä billigst ILsgrTrZesinIf. Telephon I^Ir. 68. ^ufträ^e vermittelt Kaufmann Kröhnert, 8chmieäeberA, Telephon 7. 8 s Martin Zimmermann, Dippoldiswalde. Konfirmanden-Kleiderstoffe schwarz und farbig, empfiehlt in enormer Auswahl äußerst preiswert w Jnteressenten-Versammlung ZMNLdsua, ävn 28. Raimar, im -WM M SchiMrlmg für die Gemeinde« Schmiedeberg, Naundorf, Niederpöbel, Kipsdorf, Barenfels, Ammelsdörf, Dönschten, Falkenhain Maq MM? 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