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Lehrerstelle an der Schule zu Schmiedeberg. Anfangs gehalt 1500 Mark. Wohnungsgeld für unverheiratete Lehrer 200 Mark. Bewerbungen bis 2. Februar an den Königlichen Berirksschulinspektor in Dippoldiswalde. Dresden. Im hiesigen Kunstgewerbemuseum ist zur- zeit die Fahne ausgestellt, die der Universität Leipzig zu ihrem 500jährigen Jubiläum von ihren Professoren gestiftet wurde. Eie wurde nach einem Entwurf« de« Professor» F. Rentsch in Leipzig von Fräulein H. Turgas in Dresden gestickt. Auf der Borderseite sieht man die beiden Schutzheiligen Johannes und Laurentius, in den Ecken die Abzeichen von Sachsen, Meißen, Bayern und Polen, auf der Rückseite einen stark stilisierten Lindenbaum und Umschrift. Entwurf und Ausführung vereinigen sich hier zu einem besonders in der farblichen Stimmung wohlgelungenrn Werke, das durch seine eigenartige Technik Fachleute vor allem interessieren dürste. Dresden. Auf den sächsischen Eisenbahnlinien verkehren in regelmäßigen Fahrten täglich 63 Schnellzüge, 32 Eilzüge und 1827 Personen- und Güterzüge mit Per- fonenbeförderung. Im Jahre 1902 wurden abgefertigt: 34575 Schnell- und Eilzüge, 666855 Personenzüge, ein- fchlittzlich derjenigen mit Güterbeförderung, und 454695 Güterzage, einschließlich derjenigen mit Personenbeförde rung, zusammen 1 156125 Züge (ohne Bauzüge), durch schnittlich täglich 3168 Züge. — Vom Schicksal schwer verfolgt wird Herr Stadtrat Floß in Netzschkau. Bor sechs Jahren wurde ihm im städtischen Krankenhause zu Plauen ein Bein abgenomnien. Trotzdem ging der treue Beamte mit Hilfe eines künst lichen Fußes täglich seiner Beschäftigung nach und er ledigte sein Amt als Bizebürgermeister in gewissenhaftester Weise. Jetzt mußte ihm das andere Bein auch noch ab- genommen werden. — Zum Raubmorde an dem Fleischerlehrling Höch aus Omsewitz wird gemeldet, daß eine neue Spur zur Verhaftung de» Knechtes Heinze in Leutewitz geführt hat. Bei ihm wurde ein Hammer aufgefunden, mit dem seinerzeit höchstwahrscheinlich der Lehrling ermordet worden ist. — Ein ungewöhnlicher Diebstahl wurde in der Nacht zum Sonntag in einem Grundstücke an der Jesauer Straße in Kamenz verübt. Dort wurde von Langfingern ein im Hofe angeketteter Zughund von der Kette gelöst und gestohlen. — Der sächsische Forstverein wird seine diesjährige Hauptversammlung vom 19. bis 22. Juni in Bautzen abhalten. — Ein Transport von 120 Stück ungarischen Hasen kam Freitag auf dem Bahnhof zu Herrnhut an, von denen 5 Stück tot waren. Die Tiere sollen zur Blut- aufsrischung unserer inländischen Hasen dienen. Von den am Freitag angelangten Tieren wurden von Förster Mitzschke 6 Stück auf dessen Revieren, im Kleinen Wald usw., ferner auf den Revieren von Ottenhain, Herwigsdorf bei Löbau, Berthelsdorf, Ruppersdorf u. a. ausgesetzt. Ein weiterer Transport von Hasen steht zu erwarten. Aus dem Gottleubatale. Die Eisenbahn-Ange legenheit behandelt man zurzeit wieder mit Hochdruck. Ist auch die Geneigtheit der Regierung zum Anschluß an das böhmische Bahnnetz noch nicht vorhanden, so besteht doch die Hoffnung, daß die wirtschaftlichen Rücksichten schließlich den Ausschlag geben und dann an maßgebender Stelle ein Umschwung eintritt. In dieser Erwartung ist man daher auch erneut an die Kammer gegangen. Ge kämpft wird für den Anschluß nach Peterswald nun schon seit vierzig Jahren. Freiberg. Der Betriebszuschuß der elektrischen Straßenbahn ist nach dem Haushaltplan für das Jahr 1910 wieder sehr erheblich; er beträgt 32285 M. 72 Pf. Diese Tatsache nötigt die Stadtverwaltung, auf Mittel und Wege zu sinnen, mit möglichst geringem Kostenaufwande die Bahn rentabel«! zu machen. Nach den Ausführungen des Oberbürgermeisters bei der Einführung der neu- und wiedergewählten Stadtverordneten soll dies dadurch ver sucht werden, daß in der Unterstadt eine Ringverbindung hrrgestellt wird, die es ermöglichen soll, mit einem Wagen weniger auszukommen und trotz em 'n kürzeren Zwischen räumen als jetzt, zu fahren. Außerdem würde dadurch auch, da dann alle Wagen den an der Ecke der Burg- straße und Weingass« beginnenden Ring in der Fahrt richtung nach der Unterstadt rechts fahren würden, infolge des natürlichen Falles der Strom gespart und bei Be darf das Einschieben von Sonderwagen sehr erleichtert werden. Großenhain. Für das hier in den Tagen vom 14. bis 2l. August d. I. stattfindende Wettin-Bundes- schießen hat der Rat der Stadt 1200 Mark zu Ehren preisen bewilligt. Auch seitens der drei hiesigen Schützen- geselllchaften, sowie von anderen Kreisen sind Ehrenpreise zu «rwarten, sodaß der Gabentempel des 9. Wettin-Bundes- fchirßtne besonders reich aurgrstattet sein wird. Hainichen. Die Stadtverordneten traten einer Petition de» Etadirats zu Freiberg, die Erbauung einer Eisenbahn von Freiberg bi» Hainichen betressend, bei, ebenso einer Petition de« Siadtrat« zu Döbeln um zweigleisigen Ausbau der Linie Borsdorf—Coswig. Olbernhau. Die Lage des yiesigen Zündholz- grwerdrs ist augenblicklich keine besonders gute. Die neuen Steuern haben merklich auf die Konjunktur einge wirkt und hinzu kommt jetzt noch al» verschlechterndes Moment die Wirkung des am I. Januar in Kraft ge tretenen Gewerbegesetzes, wodurch die Arbeitszeit verkürzt wird. Weiter haben di« Arbeiter der hiesigen größten Zündholzfabrik eine Lohnforderung an dir Betriebsleitung gestellt. Zu ein«r Lohnbewegung der Arbeiter dürste er aber nicht kommen, da, wie verlautet, Vie Leitung den Arbeitern soweit wie möglich entgrgenzukommen gedenkt. Zwickau. Unser« Stadt gewährt in diesem Jahre 400 Mark zu Freibädern im Johannisbad für ärmere Schulkinder. Auerbach. Tin Frl. K. rodelte während der Dunkel heit auf dem Hainberge bei Asch i. B. (aber nicht auf der Ruschelbahn), verlor dabei die Gewalt über ihren Schlitten und sauste mit voller Wucht in einen Stacheldrahtzaun. Sie erlitt entsetzliche Berletzungen. Der ganze Kopf war durch den Stacheldraht zerfleischt. Die Aerzte vernähten nicht weniger als 17 klaffende Wunden. Brunndöbra. Eine größere Anzahl Einwohner hat in einer Eingabe an den Gemeindrrat um Aenderung der Gemeindewahlrechts und um eine andere Zusammen setzung des Gemeinderats gebeten. In der letzten Sitzung dieser Körperschaft wurde das Gesuch mit der Begründung abgelehnt, daß ein Bedürfnis hierzu nicht vorläge. Die Petenten wollen sich jedoch hierbei nicht bescheiden, sie be absichtigen, weitere Schritte zu unternehmen. Oberfchmledeberg b. Steinbach. Ein hiesiger Fabrikant hat einen Motorschlitten konstruiert, mit dem sehr günstige Fahrversuche ausgeführt worden sind. Der vorne lenkbare Schlitten erhält seinen Antrieb durch einen Motor, der eine Walze in Bewegung setzt, deren Zähne in den Schnee bezw das Eis greifen und somit die Fortbewegung ermöglichen. Bad Elfter hat sich, wie seit 5 Jahren fast regel mäßig, so auch mit der letzten Saison einer recht erfreu lichen Zunahme des Besuches zu erfreuen gehabt. An scheinend haben sich die Kurgäste in dem idyllisch ge legenen, dem Kgl. Sächs. Staat gehörigen Bad wohl ge fühlt und für sein Bekanntwerden in weiteren Kreisen mit beigetragen. Der Erweiterungsbau der Kgl. Badeanstalt hat die Beranlassung zum Bau zahlreicher erstklassig ein gerichteter Vermiethäuser gegeben, sodaß mit dem Auf. schwung des Bades doch zu keiner Zeit ein Mangel an Unterkunftsgelegenheit zu beobachten gewesen war. Die Auswahl von höchst preiswerten, keineswegs teuren Zimmern war immer eine große und wird das auch in der kommenden Saison bleiben, denn die Bautätigkeit im Orte ist auch nach Schluß der letzten Saison eine recht rege gewesen. Tannenberg. Vor einigen Tagen sind die Wirtschafts gebäude nebst Herrenhaus und eine angrenzende Wiese des Rittergutes Tannenberg in den Besitz der Gemeinde Tannenberg durch Kauf übergegangen. Das Gelände, welches bei guter Bewirtschaftung zum Unterhalt von mehr als 100 Stück Rindvieh diente, ist seit zirka einem Jahr zehnt ganz zur Waldkultur verwendet worden, sodaß die umfänglichen Wirtschaftsgebäude überflüssig wurden. Auch die Ruine des einstmaligen Burgfriede» ist in den Besitz der Dorfgemeinde Tannenberg nun gekommen. Tautewalde. In die Heimat zurückgekehrt ist der aus Wilthen stammende jetzige Mitinhaber einer Goldmine in Colorado, Paul Hahnewald. Er wanderte vor 18 Jahren als 15 jähriger Jüngling nach Amerika aus, wo auch jetzt noch außer anderen Verwandten vier seiner Brüder weilen. Letzte Nachrichten. Paris. Aus Oran wird berichtet: Der Flieger Olieslagers geriet gestern nachmittag auf dem Flugfelde von Senia mit seinem Eindecker in die Telegraphendrähte der Eisenbahn. Die Drähte zerschnitten das vom Benzlnbehälter nach dem Motor führende Verbindungsrohr. In wenigen Minuten stand der Apparat in Flammen und stürzte herab. Olieslagers blieb, von einigen leichten Brandwunden abgesehen, unverletzt. London. Nach den bis l Uhr nachts vorliegenden Wahl- ergebni sen wurden 163 Unionisten, 137 Liberale, 26 Mitglieder der Arbeiterpartei und 53 Nationalisten gewählt. Die Unionisten gewannen 72, die Liberalen 9 Sitze. Tagesgeschichte. Berlin, 20. Januar. Die Kommission des Reichs tags für den deutsch-portugiesischen Handelsvertrag hat die für heute anberaumte Abstimmung auf Grund vertrau licher Erklärungen der Regierung auf den 26. Januar vertagt. - Die diesjährige Generalversammlung des Bundes der Landwirte findet am Montag, den 21. Februar, mittags 121/2 Uhr, in Berlin statt. — Großadmiral von Koester über die Abrüstungs- frage. In der Ortsgruppe Kiel der Deutschen Flotten- Vereins hat Großadmiral von Koester eine bemerkenswerte Rede gehalten, in der er auch auf die Abrüstungsfrage zu sprechen kam. Nachdem er zunächst über die Hudson- Fultan-Feier in Neuyork berichtet hatte, fuhr er fort: „Wir sollen abrüsten! Zunächst meine ich, wäre das das Ge gebene: Abrüsten kann nur der absolut Stärkere. Der tut es aber nicht. (Heiterkeit.) Es kann abrüsten der Besiegte; das ist ungefähr die härteste Bedingung, die der Sieger stellen kann, wenn er dem Besiegten sagt: Rüste ab! Und unser deutsches Volk weiß es am besten, was das zu sagen hat, wenn man zurückdenkt an den Anfang de» 19. Jahr hunderts, wenn man bedenkt, welche Bitterkeit und welchen Haß diese gezwungene Abrüstung heroorgeruf«» hat. E» kommt dann der dritte Begriff: die internationale Ab rüstung. Das klingt sehr schön, aber wa» sagt das? Eine internationale Abrüstung unter allen Nationen, sie kann auch nur unter allen Nationen stattfinden; denn wir bauen die Flotte nicht gegen den einzelnen Gegner, sondern wir bauen sie gegen jeden, der uns an den Kragen will, und so muß eine internationale Abmachung unter allen Völkern stattfinden. Man müßte also einen ständigen Kongreß haben, der dauernd ausrechnet: „Du hast von heute an das Recht, so und so viele Schisse anzuschaffen, du darfst jetzt «in Torpedoboot mehr bauen, denn deine wirtschaftlichen Interessen haben sich erweitert, dein Export hat sich um so und so vi«! gehoben. Jedensall» ist rin« praktische internationale Abrüstung für mich ein vollkommen unklarer Begriff, für den ich keine Erklärung zu schaffen vermag. Es stehlt «ine Skala, nach der man abrüsten könnte. Eine oierte Abrüstung könnte, wie Hrrr Professor Harm» auch schon angedeutet hat, der Weg der Bund«- genossenschasten sein. Wenn man einen Bundesgenossen haben will, so muß man bündnirkräftig sein, der vünd- niskräftlge muß aber etwas milbringev, sei e» ein Heer oder eine Flotte Wenn er das nicht hat, nicht mitbringt, so ist er nicht wert, Bundesgenosse zu sein." . Gelsenkirchen, 20. Januar. Die Arbeiten zur Rettung der auf der Zeche „Holland" Verschütteten ist erfolglos gewesen, da gestern abend ein erneuter Einsturz da» Rettungswerk vernichtete. Seitdem geben die Verunglückten kein Lebens zeichen mehr. Di« Hoffnung, sie noch lebend zu bergen, ist nunmehr sehr gering. Der Schacht ist noch in Be wegung. Es muß jetzt alle» daran gesetzt werden, weitere Nachstürze zu verhüten. Inzwischen versucht man von einer anderen Stelle zu den Verschütteten zu gelangen. Der Durchstoß dürfte aber, da 25 Meter Gestein zu durch brechen sind, erst in 7 Tagen gelingen. Trier, 20. Januar. Mosel und Saar haben einen Wasserstand erreicht, wie seit 18 Jahren nicht. In Trier betrug der Pegelstand heut« früh 8 Uhr über 5 Meter. Die Schiffahrt ruht. Die Inseln sind verschwunden. Die Saar hat das Wiesental vollständig überschwemmt. Sigmaringen, 20. Januar. Der untere Tell der Stadt ist unter Wasser, sodaß die Brücken in Gefahr sind, weggeschwemmt zu werden. Das ganze Wlesental gleicht einem See, der Holzmassen mit sich führt. Im oberen Stadtteil mußten Notbrücken geschlagen werden, um den Verkehr aufrecht zu erhalten. Vesterreich-Angarn. Zu der am Dienstag erfolgten Verabschiedung des Ministeriums Wekerle ist bemerkens wert, daß allen scheidenden Ministern wohl die Kaiserliche Anerkennung für ihre Dienste, aber keinem einzigen eine besondere Auszeichnung zuteil wurde. — Der ungarische Reichstag ist für den nächsten Montag zu einer Sitzung einberu,en worden, wo die Vor stellung des neuen Kabinetts erfolgen wird. Dänemark. Täglich werden an der Westküste von Jütland Leichen, Schisfsplanken und sonstige Trümmer angeschwemmt. Die Küstenbewohner erklären, daß sich während des letzten Menschenalters nicht so viele Schiffs unglücke ereignet haben, wie bei den« jüngsten Sturme. Dänemark. Eine Meuterei hat sich in der Kaserne des in Odense garnisonierenden Infanterie-Regiments er eignet. Einem Teil der Mannschaft war der Nachturlaub verweigert worden. Gegen 10 Uhr abends zeigte sich indessen, daß 82 Mann die Kaserne ohne Urlaubsschein verlassen hatten Erst in später Nachtstunde kehrten ste zurück. Es ist festgestellt, daß «ine Anzahl Soldaten außer halb der Kaserne standen und jedem Kameraden mit Prügel drohten, der vor zehn Uhr in die Kaserne zurück kehren wollte. Die Aufwiegler sollen verhaftet sein, die Untersuchung ist imgange. Kopenhagen, 19. Jan. Das Universitätskonsistorum hat heute vormittag eine Sitzung abgehalten zur Verhand lung über eine Mitteilung der Cookkommission, die Cook» Originale und Notizbücher als im wesentlichen mit der Abschrist übereinstimmend erklärte, auf Grund deren die Universität ihr Urteil abgab. Die Sache muß damir, soweit das bisher vorliegende Material in Betracht kommt, als abgeschlossen angesehen werden. Ls enthält, wie schon erklärt wurde, nicht den geringsten Beweis, daß Cook den Nordpol erreicht habe, ebensowenig kann aber gesagt werden, es enthalte den Gegenbeweis. Das Resultat der Beratung des Universitätskonsistoriums wird nunmehr dem Vorsitzenden der Cookkommission zugestellt. Bon den Ver handlungen zwischen diesem und dem Universttätsrektor wird es dann abhängen, ob gegen Cook betreffs des ihm verliehenen Ehrendoktorgrades Schritte getan werden sollen. Stockholm. Der Minister des Aeußrrn hat von dem schwedischen Konsul in Montreal einen Bericht über die Gerüchte unter den Eskimos erhalten, wonach Andre und seine Begleiter wahrscheinlich aus die Renntierjagd ge gangen seien und die darüber erbitterten Eskimos sie ge tötet hätten. Der Konsul in Montreal hat Vorbereitungen zur Untersuchung auf dem Platze, der ungefähr 750 Meilen nördlich von Alterta liegt, getroffen. Frankreich. Präsident Falliere» hat als Zeitpunkt seiner Reise nach der Schweiz nunmehr den 15. August bestimmt. Einstweilen ist ein dreitägiger Aufenthalt in Genf vorgesehen Aus den Gegenbesuch verzichtet die französische Regierung, da die Verschiedenheit der Ver fassungen keinerlei Vergleichungen zwischen den Aemtern des Präsidenten der französischen Republik und dem je weiligen Vorsitzenden de» helvetischen Bundesrates gestatte. Belgien. Aus offiziöser Quelle wird die Meldung einer bevorstehenden Heirat zwischen dem Prinzen Viktor Napoleon und der Prinzessin Klementine von Belgien be stätigt. Die jüngste Tochter des Königs Leopold ist am 30 Juli 1872 geboren. Prinz Viktor Napoleon, der Sohn des Prinzen Napoleon Bonaparte und d«r Prinzessin Marie Clotilde von Savoyen, ist am 18 Juli 1862 g«. baren. Eine Jugendliebe findet nach langen Jahren der Entsagung ihren Lohn. Obgleich die Mutter des Prinzen dieser Heirat sehr günstig gestimmt war, scheiterte sie bis her immer an dem Widerstande des Königs Leopold, der sich aus diplomatischen Gründen der Heirat seiner Tochter mit dem Thronanwärler der Napoleoniden widersetzte. Dies führte zu einer jahrelangen Entfremdung zwischen König Leopold und der Prinzessin. König Albert hat je-