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kommen AdaS nicht Mit der rechten Wärme zu er widern wisse. „Sie hat ganz recht, wenn sie dich mit deiner Schweig- samkeit und mit 'deinem gedrückten Wesen neckt, Das ist wahrhaftig nicht die richtige Art für ein Mädchen, sich begehrenswert zu machen." Helene ließ diese und ähnliche Vorwürfe über sich er gehen, ohne auch nur ei« Wort zu erwidern. Aber sie tat auch nichts, um die Unzufriedenheit ihrer Mutter durch eine Veränderung in ihrem Benehmen zu beseitigen. Ruhig und freuudlich ivie immer ging sie ihren häuslichen Arbeiten nach, und wenn ihr Verlobter erschien, begrüßte ihn immer dasselbe sanfte, blasse Gesicht, in dem die von jahrelangem Herzeleid eingczeichneten Linien verschwiegenen Harms nur vielleicht um ein weniges schärfer hervor traten als sonst. Die Anforderungen, welche der Dienst an Bruno stellte, schienen gerade in diesen Tagen erheblich geringer zu sein; denn während er sonst höchstens dreimal in der Woche gekommen war, hatte er sich seit seinem ersten Zusammentreffen mit Ada Robin allabendlich eingefuuden. Und er hatte bereits Gelegenheit gehabt, ihr allerlei kleine Gefälligkeiten und Ritterdienste zu erweisen. Ans ihren Wunsch hatte er selbst die vorgeschriebene Anmeldung bei der Polizeibehörde besorgt, und aus den Legitimations- Papieren, die sie ihm zu diesem Zwecke übergeben, hatte er ersehen, daß sie wirklich erst zwanzig Jahre alt und die Tochter eines Arztes in St. Loms war. Am dritten Abend hatte er ihr sodann einige Noten mitgebracht, um deren Beschaffung sie ihn ersucht hatte, und er war dafür durch einige neue Gesangsvorträge belohnt worden, die allem Anschein nach einen noch tieferen Eindruck auf ihn gemacht hatten als die ersten. So vertraulich hatte sich der Verkehr zwischen ihnen bereits gestaltet, daß Saldern es ivagen konnte, sie zu der Teilnahme an einer Festlichkeit einzuladen, die er demnächst niit seiner Brant zu besuchen gedachte. Es handelte sich um bas Stiftungsfest eines Vereins, das durch einen großen Ball begangen werden sollte. Frau Boretius, die in übergroßer Pietät seit dem Tode ihres Gatten an keinerlei öffentlichen Vergnügungen mehr teil nahm, wollte den betreffenden Abend bei einer Bekannten zubringen, da sie nach ihrer Ueberzengnng Helene un bedenklich dem Schutze ihres Verlobten nnvertrauen konnte. Ten Mut, auch Ada einzuladen, hatte Saldern ans einer gelegentlich hingeivorfenen Aeußerung der Amerikanern geschöpft, und der freudige Eiser, mit dem sie sogleich auf die Sache eiugiug, hatte ihu unverkennbar beglückt. Fräulein Robin schien seitdem überhaupt an nichts anderes mehr zu denken als an den bevorstehenden Ball. Aber sie dachte dabei nicht allein an sich selbst, sondern noch mehr an Helene, für deren vorteilhafte Erscheinung aus dem Feste sie die lebbafteste Teilnahme bekundete. Auf ihr ungestümes Drängen hatte das junge Mädchen das einfache Kleid ablegen müssen, das sie cm jenem Abend zu tragen gedachte, und mit größter Bestimmtheit hatte Ada sogleich erklärt, daß sie in diesem abscheulichen Kostüm unter keinen Uniständen gehen dürfe. „Aber es wird unmöglich sein, in der kurzen Zeit ein anderes anfertigen zu lassen," ivandte B-uno zögernd ein, obwohl er Adas Meinung vollkommen teilte und das Kleid, das ihm seltsamerweise bei einigen früheren Gelegenheiten recht gut gefalle» hatte, ebenfalls ganz unmöglich fand. Doch Ada machte in ihrer schlagfertigen Weise allen Be denklichkeiten rasch ein Ende. „Nein, dazn wäre es freilich zu spät," erklärte sie, „und es würde auch vielleicht nichts dabei herauskommen» denn ich sehe ja an den Damen, die mir auf der Straße begegnen, daß man hier nicht zu arbeiten versteht. Aber ich habe mir ein paar neue Ballkleider aus Amerika mit gebracht, und das eine oder das andere wird ivohl für Helene passen. Eine kleine Aenderung, die sich vielleicht als notwendig erweisen könnte, ist rasch bewirkt, und wenn wir keine Schneiderin finden, die geschickt genug dazu ist, so mache ich's eben selbst. De-u Sie dürfen nicht glauben, Herr v. Saldern, daß ich mich nur aufs Trällern und Faulenzen verstehe." Der junge Mann hielt es für seine Pflicht, ihr die Hand zn küssen nnd sich im Nance« seiner Brant, die stumm dabei saß, für das liebenswürdige Anerbieteu zn be danken. Während nun aber Ada in ihr Zimmer ging, um sogleich die 'Auswahl unter ihren Toiletten zn treffen, er klärte Helene in einem Tone, dessen herbe Entschiedenheit ihren Verlobten unangenehm überraschte, daß sic niemals in einem geliehenen Kleide ausgehen iverde. „Was für eine übe. triebene Zimperlichkeit das nun wieder ist," meinte Frau Boretius, die das Stirnruuzeln ihres zukünftigen Schwiegersohnes sehr wohl bem rkte, un mutig. „Das Fähnchen da ist in den sechs Jahren, seitdem es von unserer kleinstädtischen Schneiderin angefertigt wurde, wahrhaftig nicht moderner nnd hübscher geworden. Du würdest darin vielleicht nur den Spott der anderen Dainen herausfordcrn, und ich meine, du hättest alle Ver anlassung, dich Fräulein Ada für ihre Liebenswürdigkeit erkenntlich zu zeigen." Helene antwortete nicht, aber es stand ihr auf dem Gesicht geschrieben, daß sie auch durch den mütterlichen Einspruch nicht anderen Sinnes geworden war. (Fortsetzung folgt.) Gestern abend 7 Uhr verschied meine Uebe, treusorgende Gattin, unsere Mutter Walle kraHae Renner, geb. Pretzsch, im 63. Lebensjahre. WAmmelsdorf, den 22. Dezember 1909. Die trauernden Hinterlassenen. Die Beerdigung findet Sonnabend, den 25. Dezember, nachmittags l/22 Uhr vom Trauerhause aus statt. 50 Mark Wochenlohn. , Ich suche zum Vertriebe eines leichtoer käuflichen Artikels tüchtige, redegewandte Prof, für dauernde Stellung. Zu erfahren in der Expedition dieses Blattes. Vogouiatonm zw. Obercarsdorf u. Dippol diswalde verloren. Abzug ÜdoiesiM lie. N. Vs»»Ion«n eine goldene Damenuhr fmit graviertem Bierzipfel von Jäckels Gut bis zur Amts hauptmannschaft. Gegen Belohnung ab zugeben in der Erped. dieses Blattes. H kratze Wnunn^„LL Brautpaar «uokt für Il April InvunaRävkv Moknnng, Dach-Wohnung nicht ausgeschlossen, in Schmiedeberg. Werte Offerten an M. Bieberstein, Schmiedeberg Rr. 45. 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