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mit 12 oder deren Raum berech- 78. Jahrgang. Dienstag, den 14. Dezember 1909 Nr. 144 das Gemüt 12 hat hier Der Gesell- von 5000 ilt. auf die an- und des Schulmädchens, das die anonymen Drohbriefe ge schrieben und an angesehene Familien durch die Post hat gelangen lassen, ist die Tatsache, daß selbst der eigene Bater zwei Briefe erhalten hat. Zum Unterschied von den übrigen wird in diesen aufgefordert, etwa I0000M. in dem der elterlichen Wohnung nächstgelegenen Restaurant niederzulegen, widrigenfalls man sich auf das Schlimmste gefaßt machen müsse. Der Empfänger war ebenso wie seine Frau höchst bestürzt; sie Übergaben die Briefe der Polizei, ohne eine Ahnung zu haben, daß die Schreiben von ihrer Tochter herrührten. Erst nachträglich kamen sie hinter die sonderbaren Schliche ihres Kindes, als es an einem Abend erklärte, der Rechtsanwalt G. habe gesagt, er solle für nichts und gar nichts eine große Summe auf dem Marktplatz niederlegen. Das Schreiben erhielt der Rechtsanwalt aber erst am Morgen darauf. Die Eltern sind überzeugt, daß ihre sonst brave Tochter durch allzu- vieles Lesen von Schundlektüre, vor allem auch durch den Besuch von Kinematographen-Theatern, von denen sie in im nächsten Jahre ihr 250 jähriges Bestehen, schast ist bereits zu dieser Feier eine Spende Mark von befreundeter Seite zugegangen. Reichenbach i. B. Recht bezeichnend für Dd. wird die sächsische Regierung von ihrem Standpunkt keinen Fall abgehen, da sie in dieser Angelegenheit gesamte Bevölkerung hinter sich hat. — Das Kgl. Sächs. l. Train>Bataillon Nr. in Dresden begeht in der Zeit vom 3. bis 5. Mai 19 IO die Feier de» lOOjährlgen Bestehens. Flöha, ll. Dezember. Ein Einbruch in das hiesige Postamt ist in der vergangenen Nacht von bis jetzt noch der letzten Zeit viel erzählt hatte, zu der Schreiberei geregt worden ist Natürlich wird jetzt das Tun Treiben des Kindes strengstens überwacht. Plauen i. V. Um zum Sparen anzuregen, der städtische Sparkassen-Ausschuß beschlossen, auch unbekannten Tätern versucht worden. Erfreulicherweise sind die Bemühungen der Diebe erfolglos gewesen. Sie haben vergeblich versucht, durch ein neben dem Haupt eingange befindliches Fenster in die inneren Räume des Amtes zu gelangen. Die Glasscheibe ist zwar zertrümmert worden, doch hat der sestoerriegelte Fensterladen den Sprengversuchen nicht nachgegeben, sodaß die Täter un verrichteter Sache abziehen mußten. Meerane. Die Stadtverordneten-Bersammlung be schloß, bei der städtischen Sparkasse alle solche Einlagen für den Monat zu verzinsen, in dem sie bis einschließlich am dritten Arbeitstage eingezahlt werden. Tagesverzinsung soll erwogen, jedoch ein bankenmäßiges Auswachsen der Sparkasse, wie das anderwärts schon zu beobachten wäre, vermieden werden. Werdau. Die hiesige Schützengesellschaft begeht Lokales und Sächsisches. Dippolidswalde. Die diesjährige Herbst-General- Bersammlung der hiesigen Ortskrankenkasse, die am Sonnabend abgehalten wurde, zeigte seitens der Arbeit gebervertreter wieder einen sehr schwachen Besuch. Der Kassierer, Herr Scheibe, gab zu Beginn einen sehr aus führlichen Bericht über die Vorgänge in der Kasse in den letzten 25 Jahren ihres Bestehens und ging zuletzt noch näher auf das diesjährige Geschäftsjahr ein, das im all gemeinen dem vorhergehenden in Ausgabe, Einnahme und Mitgliederzahl gleichlteht. Bei den folgenden Vorstands- wahlen wurde an Stelle des ausscheidenden, eine Wieder wahl ablehnenden Arbeitgebervertreters Herrn Blechwaren fabrikant Teicher, Herr Prokurist Jehne neugewählt, während die Arbeitnehmeroertreter Herren Tischler Hermann Voigt und Ewald Böhme wiedergewählt wurden. Zu Rechnungs prüfern wurden die Herren Fabrikbesitzer Krasselt, Tischler Bürger und Kalenda bestimmt. Nach einigen Mitteilungen des Vorsitzenden und kurzer Aussprache darüber erreichte die Versammlung ihr Ende. — Am 3. Adventsonntage war dem Abendgottesdienste die Gestalt einer musikalischen Andacht gegeben, die von Herrn L. Schmidt durch Präludium und Fuge sür Orgel von Bach eingeleitet wurde. Zum erbaulichen Ausklingen der Adoentsstimmung und der Weihnachtsfreude fand die hoch anzuerkennende Mühewaltung des Herrn Kantor in dankenswerter Weise durch Frau Bürgermeister vr. Weiß bach (Solo), Frl. Ll. und E. Ehemann, Herrn Schuldirektor Ebert (Soloquartett), Herrn Oberpostassistent Lehmann (Violine) und den Kirchenchor wirkungsvolle Unterstützung. Den weihevollen Grundton der Erbauungsstunde, deren Herzerquickung einer zahlreicheren Kirchengemeinde zu gönnen gewesen wäre, faßte Herr Pastor Großmann in kurzer Ansprache zusammen in die Worte: Christus ist die Kraft, die Liebe und die Zucht. — Nach der im Dezember 1908 erlassenen mini steriellen Verordnung beginnen die Weihnachtsserien in den Höheren Schulen wie auch in den Volksschulen Sachsens mit dem 24. Dezember und enden mit dem 6. Januar (Hohneujahrslag). Die Lehranstalten werden da nach zum diesjährigen Weihnachtsseste am Donnerstag, 23. Dezember, geschlossen. — Zur Feier seines 24. Stiftungsfestes hatte der Verein „Glück zu!" seine zahlreichen Freunde und Gönner mit ihren Angehörigen am Freitag in die Reichskrone geladen, deren Saal durch geschickte Hände einfach aber hübsch geschmückt worden war. Während einer Pause des von hiesiger Stadtkapelle gebotenen Konzerts begrüßte der Präside des Vereins, Herr Magdeburg, die zahlreich Er schienenen mit herzlichen, beifällig aufgenommenen Worten. Den Dank seitens der Gäste brachte darauf Herr Professor Ehemann dar. Ein flott gespielter Einakter: „Der Haus- schlüssel oder Kalt gestellt" leitete über zum Ball, dem bis in die Morgenstunden von Glück zuern und der jungen Damenwelt eifrig gehuldigt wurde. — Ein kleiner Ball mit Geschenkoerlosung vereinigte fast jede« Jahr um die Neujahrszeit die Mitglieder des hiesigen Turnvereins, um innerhalb ihre» Verein» das Weihnacht«- und Neujahrsfest zu feiern. Die vielen der- artigen Vergnügen in den einzelnen Vereinen haben ihn aber bewogen, im kommenden Jahre einmal davon ab- zugehen und dafür ein Kostümfest zu veranstalten, zu dem die befreundeten Vereine eingeladen werden sollen. Ls soll am 14. Januar im Schützenhau» abgehalten werden. Da» „Münchner Oktoberfest" bildet die Grundidee der Veranstaltung und da natürlich auch in den Rahmen de» ganzen passende turnerische Vorführungen geplant sind, sind die Vorbereitungen zu dem Feste schon imgange. Dresden. Das parlamentarische Bankett, zu welchem am vergangenen Mittwoch abend der Präsident der Zweiten Ständekammer Or. Vogel in den Erfrischungs raum des Ständehauses Vertreter der Regierung und die Mitglieder der Kammer eingeladen hatte, hat nicht des politischen Beigeschmacks entbehrt. Wie den „Dr. Nachr." mitgeteilt wird, wandte sich der zweite Vizepräsident, der freisinnige Abgeordnete Bär, in seiner Ansprache an die Regierung und brachte dabei zum Ausdruck, daß es die Pflicht der Regierung sek, der Zusammensetzung des Land tages Rechnung zu tragen. Da nun die Grundstimmung des gegenwärtigen Landtages liberal sek, müsse die Regie rung auch einen dementsprechenden Standpunkt einnehmen. Herr Finanzminister vr. von Rüger ging kurz auf den Inhalt dieser Rede ein, blieb aber auffallend kühl. Der Schwerpunkt seiner Ausführungen lag in Ler Ueberzeugung, daß sich eine Regierung ganz und gar nicht um die vor übergehende Stimmung im Landtage zu kehren habe. Mit den täglichen Schwankungen von Parteistimmungen könne die Regierung nicht rechnen. Nur in der Festigkeit der Regierung sei ihre Autorität begründet. — Am 8. dieses Monats und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer Staatspapiere stattgefunden, von welcher die auf 3>/2 o/a herabgesetzten, vormals 4 o/o Staatsschulden-Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und /68 betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der „Leipziger Zeitung", dem „Dresdner Journal" und dem „Dresdner Anzeiger" veröffentlicht, auch bei sämtlichen Bezirks-Steuer-Einnahmen, sowie bei allen Stadträten, Bürgermeistern und Gemeindevorständen des Landes zu jedermanns Einsicht ausgelegt werden. Mit diesen Listen werben zugleich die in früheren Terminen ausgelosten bezw. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zaki leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor ge warnt werden, sich dem Irrtums hinzugeben, daß, so ränge sie Zinsscheine haben und diese unbeanstandet ein gelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Ein lösungsstellen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentierten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung aus geloster oder gekündigter Kapitale über deren Fälligkeits termin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restierenden Nummern) schützen können. — Die Denkschrift Sachsens und Badens über die Schiffahrtsabgaben soll wegen ihrer Schärfe in Berlin unangenehm berührt haben. Ls wird indessen darauf hin- gewiesen werden, daß die preußische Regierung die mit Recht von den Gegnern der Schiffahrtsabgaben verlangte nähere Begründung ihres Standpunktes ihrer im Reichs einen Versuch mit der Ausgabe von sogenannten Heim sparkaisen zu machen. Diese Heimkasseiten werden be kanntlich an die Sparer ausgegeben, der Schlüssel dazu bleibt in Verwahrung der Sparkasse, wo auch die Leerung der Kassetten erfolgt. Plauen i. B. Nach einer Eingabe der Ratsforst verwaltung beim Stadtrat ist im Stadtwalde durch die jüngst eingetretenen Schneefälle viel Schaden verursacht worden. Es ist zurzeit noch nicht möglich, anzugeben, wieviel Tausende von Bäumen zerbrochen, gebogen unt» umgebrochen sind. Es wird kaum das nächste Jahr zu reichen, die Aufräumungsarbeiten, die viel Zeit bean spruchen, viel Geld kosten, aber wenig Erlös bringen werden, weil die Hölzer meist zersplittert sind, im ganzen Stadtwalde rechtzeitig zu bewältigen. Oberfriedersdorf. Der Gemeinderat stimmte einem Anträge zu, bei Lohnarbeitern, die einen Lohnnachwei» erbringen, zehn Prozent von der steuerpslichtigen Summe in Abzug zu bringen. Hirschfelde. Eine reiche Stiftung ist dem hiesigen Volkskindergarten und den Konfirmanden unsrer Gemeinde zuteil geworden. Laut Testament des im Sommer hier verstorbenen Revierförsters a. D. Wehder ist den Ge- nannten ein Kapital von über 22000 Mark zugefallen, von dem die Zinsen jede» Jahr zu Weihnachten an be- hlag. - Eingesandt, bn waktionellen Teile, di» Spaltenzeile 3V Pfg. Inserate ««den mit » Pfg-, solche au» uns««» Ämtshauptmai mschaft >ell« anzeiger verössentlichten Denkschrift nicht gegeben und so- mit alle Gegenvorstellungen Sachsens einfach ignoriert hat. Soweit in Dresden an unterrichteter Stelle bekannt Bekanntmachung. Nachstehend bringen wir den von den städtischen Körperschaften beschlossenen und von der Königlichen Bezirksschulinspektion genehmigten ll. Nachtrag zur Schulordnung der Stadt Dippoldiswalde vom 16 März 1891 zur öffentlichen Kenntnis. Dippoldiswalde, am 10. Dezember 1909. vr. Weißbach. n. XLoLlrae LUN Loliulonilnung el«n Lüsilt Vippoliliwwralilv. Der § 26 der Schulordnung wird wie folgt ergänzt: net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pfg. - Tabellarisch und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Auf- Soweit jedoch festes Diensteinkommen, Wartegeld, Pensionen zu den Schulan lagen heranzuziehen sind, kommt dieses Einkommen zur vollen Veranlagung." Diese Bestimmungen treten vom 1. Januar 1910 ab in Kraft. Dippoldiswalde, am 28. November 1909. . von Oiv (ll. 8) vr. Weißbach, Bürgermeister. (O. 8.) G. Schiffner, z. Zt. Vorsteher. '"'Vorstehende Bestimmungen werden genehmigt. Dippoldiswalde, am 4. Dezember 1909. vis LSuMvda vsÄrkEduUrmpvkÜov. vor Slaälrat ra Vlppoläiswslcko. vor Lüalel. voilrd»vduUiwpvktor. (ll. 8) Or. Weißbach, Bürgermeister. (^ 8) Bang, Schulrat. WHeritz-Mimg Anzeiger für Dippoldiswalde «nd Umgegend. Amtsblatt für die Königliche AmtshMptmmmschast, das Miglich- Amtsgericht Md dm St-dtrat zu IlMldiswalde. RN achtzig«- Mt land- »M-E,ch-ftlIch« Für di- Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Lagen wird keineGaranfte überno en. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jelrur. - Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldiswalde. El «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donner»- taa und Sonnabend und wird anden vorhergehen. denWendenausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg- Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- Mten, Postboten, sowie MereAusträger nehmen Bestellungen an.