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^a-ast mit ihnen Ist. Na, ich danke für dre Barmherzig keit! Man packt ihr auf, daß sie's kaum tragen ka n. Vom ersten Morgengrauen bis zum späten Abend, wenn kein anderer mehr ans Arbei en denktz muß pe sich placken. Und dazu kein freundliches Wort. Die Bäuerin keift und schandiert. Noch mehr ihre Neueste, die Kathrin. Die sitzt ihr immer auf den Hacken. Mit Schlägen hat sie dem armen Ding schon gedroht. . ." Hansjakob hatte mit steigender Erregung zugehört. Nun fuhr er plötzlich herum und schrie: „Badersche, ist Las wahr?" Die Frau zuckte zusammen und richtete sich auf. Und alle anderen taten wie auf Kommando dasselbe. Aller Blicke waren auf den jungen Bauer gench et, in dessen Augen es funkelte und lohte, und dosten Ge sicht wie verzerrt erschien. Man war arg überrascht, fast erschrocken, dazu peinlich verlegen, namentlich die Badersche; denn man wußte, daß Hansjakob mit der Kathrin die Ehe beabsichtigt und seine Absicht nicht zur Ausführung gebracht hatte — trotz der ange nommenen Eierfladen. Was focht ihn an, daß er mit einem Male so erschrecklich böse dreinschaute? Natürlich, für seine Ohren waren die Mitteilungen nicht be rechnet gewesen. Aber nun half's nichts mehr. Als die Badersche von ihrem ärgsten Erschrecken sich erholt hatte, konnte sie entgegnen: „Ich habe nicht gelogen. Mit eignen Augen hab' ich gesehen, wie die Kathrin die Hand erhob. Und ganz deutlich hab' ich's gehört, als sie sagte: „Meinst, wir hätten dich nur auf dem Hofe, daß du dich mästen sollst? Rühr' dich und greif an, du Faule! Du bist hier nicht -auf dem Neimerhof!"" Hans akob knirschte mit den Zähnen, und das lohende Licht in seinen Augen ward noch flammender. Ein heißes Würgen stieg ihm im Halse auf, das ihn am Sprechen verhinderte. Erst nach geraumer Zeit vermochte er zu sagen: „Es ist gut, Badersche. Und ich glaub' Euch. Die Kathrin ist wie der Sa " Er sprach das harte Wort nicht aus. Aber man verstand ihn trotzdem und küchelte verständnisvoll. Die Leute arbei eten schon wieder. Aber eine neue Unterhaltung kam nicht auf. Es lag wie ein Druck auf allen Gemütern. Auch wagte man, die Anwesen heit Hansjatobs plötzlich mit einer gewissen Scheu respektietend, ein Gespräch nicht mehr. Der sah noch eine Weile zu, ging mit auf den Rücken liegenden, zu Fäusten geballten Händen hin und her und hatte plötzlich das Bedürfnis nach Alleinsein. Querfeldein gehend, entfernte er sich. Er schritt über Sturzacker und noch nicht gestrichene Breiten, deren Stoppeln leise knisterten, als seine Füße den Boden berührten, kam über buschbesäumte, schmale Wiesenstreifen und fand sich endlich unbeabsichtigt zu dem Ackerrain hin, den er einst im Hochsommer ge gangen, da das Korn noch zu beiden Seiten wie ein goldenes Meer gestanden. Ihn schritt er auch letzt hinab. Wie einst, mit ge senktem Kopf und mit einen, schweren Aufsetzen der Füße. Nur die Sommerblumem von denen er da m- . »«aiichtslos viele der zarten Kelche zertreten, fanden sie nicht mehr. Und die leuchtenden Zyanen waren auch dahin. Es war alles so ganz anders ringsum, so wehmutsschwer und abschiedgejegnet, so eigen bang und lebensmüde. Und wie war es um ihn selbst bestellt? Ja, was war das eigentlich mit ihm? War es mehr als das alte Sinnen und Grübeln einst zur Zeit der Sommer sonnenwende ? Eins wußte er: Zorn und Empörung waren in ihm. Beides in reicher Fülle. Aber das andere da neben, was war das? Mitleid? Vielleicht! Sorge und Angst? Auch. Ganz gewiß dieses beides. Aber daneben das andere, das andere! Dies, dies! Dieses eigentümlich zuckende, peinigende und doch süße, besellgenüe, nie gekannte, nach K.a.heit ringende Gefühl? Was war das? Er kam bis zu dem Weide:ibu,che hin, der noch im vollen Schmucke seiner silve.gl.inzenden Blätter staud. Ohne jedes her stliche Gelb. Sogar der bunte Kranz wand sich noch um feinen Fuß. Nur spärlicher. Mit einem tiefen Seufzer streute sich Hansjakob Reimer neben dem Busche ins Gras, verschränkte vie Arme unter dem Kopfe und starrte zum blaß^lauen Herbsthimmel auf, an dem keine Wolke zo? .... Ja, was war das, was war das? Immer von neuem kehrte das Fragen in seinem Gedankengange wieder. Stets mit sich steigernder Heftigkeit .... Die vom Lindenhof waren hurt gegen § e. Man über lastete sie. Man schalt, schim. ste und drohte! Und eine, diese.... hatte es gewagt, die Hand gegen sie zu erheben? Der Zorn stieg Hansjakob mit alter Heftigkeit hoch. Er fuhr auf und hob mit einer dro enden, wi.den Ge bärde die krampfhaft zur Faust gebatl e Rechte. Und dann sank ne lan.,sum. Sinn.nd sah er über das sonnem längende Feld. Gewiß : er wollte ihr helfen, wollte sie schützen. Er mußte d.-s. Aber wie? Einfach hinuMrfah en und der Kathrin und allen andern t. chng Bescheid sagen . . . Aber auf den L ndenhof ließ man ihn ja überhaupt nicht. Dann ihr schreiben. Sie solle zu ihm kommen. Er Hütte einen leichteren Dienst für sie. Sie solle es gut haben, sehr gut. So gut, als sei sie seine leibliche Schwester. Ging das nicht? Gewiß. Aber nein, in einen Dienst nicht. Nein, sie war ja schwank und rank. Ja, so hatte die Badersche gesagt. Und er selbst hatte es gesehen. Zur Magd schickte es sich überhaupt nicht, dieses feine, zarte Ding. Schade, bitter schade! Dann war's eben nichts mit dem Bitten um ihr Kommen und Bleiben. Wenn man nicht ein anderes tat. — Sie einfach als sein — Weib — heiniholte Hansjakob Reimer rang sich den letzten Gedanken förmlich los und schien sich danach auf sich selbst be sinnen zu müssen. Er erschrak fast, strich sich mit der Hand tastend über die Stirn und zog die Augen brauen hoch. Hatte er denn seinen klaren Verstand überhaupt noch? Er, Hansjakob Reimer, wollte heiraten, die Katharina Randow heiraten? . . . „Gewiß!" sagte er halblaut vor sich hin. Und plötzlich man'te sich dieses eigentümlich zuckende, pei igende und doch süße, beseligende, nie gekannte Gefühl in klare Gewißheit. Hnd hieß die Liebe. Ja, er hatte Katharina Randow lieb. Sehr lieb. Ganz gewiß. — Er ü.t leinen Glücksschrei. Aber er starrte mit glücklich verträumten Augen in den blaßblauen Herbst- Himmel und sagte sich immer wieder in Gedanken vor: Ich habe sie lieb, sehr lieb, als tönne er's noch nicht glauben und fassen, daß des Ratzels Lösung eine so einfache und tlare gewesen. Mo gen wollte er zu ihr. Gleich in der Frühe. Ob sie s ine Neigung erw.dern würde, daran dachte er überhaupt nicht. Aber e n anderer, seine Sinne be schwerender Gedanke kam ihm plötzl ch: Wie würde sich seine Mutter zu seinem Vorhaben stellen ? Er guälle sich mit dem Suchen einer Antwort nicht lange ab. Sie lag ja klar auf der Hand. Sie würde natürl ch voller Freude den Entschluß des Sohnes segnen. Denn sie wünschte ja, daß er heirate. Gewiß, sie würde sagen: Das ist brav, Hansjakob, daß du e dlich vernünftig geworden. Nlln hole dir nur die Braut heim. Und ich will euch eine rechte Hochzeit ausrichten. G Hansjakob sprang auf und ging den Rain leicht füßig zurück. In seinen Augen war ein glückliches Leuchten. Er ging über das herbstliche Feld und fand trotz alles Scheidens und Hinwegüorrens weitum nur laßendes, sonniges Leben. Das lachende, sonnige Leben des Frühlings. Der Liebe. — (Fortsetzung folgt.) Bereinsbanl zu Dippoldiswalde. — Herrengasse 97. — (Kassierer: Herr Georg Willkomm.) Wochentags v- 8 du 12 und 2 du 4 Uln, Sonnabends von 8 bis 4 Uhr (auch über Mittag. Sparkasse zu Dippoldiswalde. Expeditions-Stunden: Sonntags: nur am letzten Sonntag im Monat von 9-2 bis V-4 Uhr, m allen Wochentagen rw" 8'/- dis 12 Uhr und 2 bis '/-5 Uhr, Sonnabends ununterbrochen vo <) bi, 2 Uhr. Altertumsmuseum. Geöffnet: Sonntags von 11-12 Uhr im hiesigen Rathaus«, 2 Treppen. Bolks-Bibliothek in Dippoldiswalde. Schuhgasse Nr. 104, Hinterhaus. Eingang: Altenberger Strotze, gegenüber dem Postgut. Jeden Sonntag von 11—12 Vhr mittag» AtWte HochMkiiWlli lichrl Wt. Berelnsdrucksachen fertigt Bnchdruckerel Carl Sehne. Kontierte mit Aufdruck fertigt Buchdruckerei Lar! FsIwS. tt gordstotsu Isttso, Psd. l.io bis 2,40 M , stets frisch geröstet, empfiehlt «lax «alt. l'kannlrueken mit selbst eingekochter feinster Füllung, täg lich frisch, empfiehlt Vollen«»', Konditor. 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Leichsenring, sagen wir hierdurch allen, insbesondere dem geehrten Frauenverein, unsern herzlichsten, tiefgefühltesten Dank. Reinhardtsgrimma, am 26. November 1909. Di« l!»suer»nrlen llinitenblivdenen. lackss-Lnreige. Gestern abend I I Uhr verschied nach langjährigem mit großer Geduld getragenen Leiden mein treuer Gatte «vini'ivk VfünKIvr», Rechner des Darlehns- und Spaikassenvereins. Mit der Bitte um stilles Beileid zeigt dies nur hierdurch allen Freun den und Bekannten an KvtvdsILät, den 26. November 1909. die trauernde Witwe Karts MvUvr. Die Beerdigung findet Montag, den 29. November, nachm. l/zZ Uhr, vom Trauerhaust aus statt. Hierdurch teile ich der geehrten Einwohnerschaft von Hermsdorf und Umgebung höflichst mit, daß ich meine Geschäftslokalitäten in das ßeüke^v 8vkulged»uck!«, vis-ä-vis dem Gasthof, verlegt habe. Indem ich meiner verehrlichen Kundschaft, meinen Gönnern und Freunden für das mir bisher erwiesene Wohlwollen meinen verbindlichsten Dank abstatte, bitte ich, mir dasselbe anch fernerhin gütigst bewahren zu wollen. Es wird jederzeit mein eifrigstes Bestreben sein, wie bisher so auch zukünftig, meinen Abnehmern solide, moderne und gute Waren zu zivilen Preisen zu offerieren, und würde ich mich außerordentlich freuen, mit gütigem Zuspruch in elntretcndem Bedarfsfälle beehrt zu werden. Unter der Versicherung aus- merksamster und pünktlichster Bedienung empfehle ich mich hochachtungsvoll »vprnsrßanG im Erzgebirge. 4000-4500 Mk. werden zum l. Januar 1910 auf ganz sichere Hypothek gesucht. Näheres in der Expedition dieses Blattes. Gesucht wird für sofort ein kräftiger kleisokergesellv bei hohem Lohn Als» Avikig, Fleischermeister, Schmiedeberg. Für ein ordentliches, fleißiges, 16jähriges IA3ckvk«n wird zum l. Januar Stellung gesucht. Werte Adr-ssen unter 2. 100 in die Expe dition d. 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