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«scheint wöchentlich drei« mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. ÄS Pfg., zweimonatlich 84 Psg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Psg. - Alle Postan- Mten, Postboten, sowie «nsereAustrüger nehmen Bestellungen an. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate werden mit IL Pfg., solche aus unsere» Amtshauptmu^schast mtt12Pfg.dieSpalt^ilL oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. ZV Pfg. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 30 Pfg. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschafi, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtfettigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird kettle Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Nr. 128. Donnerstag, dm 28. Oktober 1909. 75. Jahrgang LanStagswayl. Als Ergebnis der Wahl für die ll. Kammer der Ständeversammlung im 13. Wahl kreise des platten Landes wird hiermit amtlich bekannt gemacht: Es haben erhallen von 13575 abgegebenen giltigen Stimmen Herr Geheimer Ökonomierat Andrä-Braunsdorf 5474 Stimmen, Herr Baumeister Göpfert-Frauenstein 5252 Stimmen, Herr Lagerhalter Walther-Laubegast 2848 Stimmen, Herr Redakteur Nitzsche-Dresden I Stimme. Da sonach auf keinen der Kandidaten mehr als die Hälfte aller im Wahlkreise abgegebenen giltigen Stimmen entfallen sind, ist nach § 34 Absatz 2 des Gesetzes vom 5. Mai 1909 in einer engeren Wahl zwischen Herrn Geheimen Ökonomierat Andrä-Braunsdorf und Herrn Baumeister Göpfert-Frauenstein zu wählen. Als Termin für diese engere Wahl wird Donnerstag, der 4. November 1909, festgesetzt und ausdrücklich darauf hingcwiesen, daß alle Stimmen ungiltig sind, die auf andere als die vorgenannten beiden Kandidaten entfallen. Die Wahllokale, die Abgrenzung der Wahlbezirke, die Wahlzeiten, die Wahlvor steher und ihre Stellvertreter bleiben dieselben, wie bei der ersten Wahlhandlung, ebenso sind bei der engeren Wahl dieselben Wählerlisten anzuwenden. Eine wiederholte Aus legung und Berichtigung der Listen findet nicht statt. IllppoläiLVSläs, am 24. Oktober 1909. vor IVsttlkommisssr Im 13. wadlkroino ävs plllttsn Lsnäss. 1277H. Amtshauptmann vr. Sala. Als Ergebnis der Wahlen für die 11. Kammer der Ständeversammlung im 5. städt. Wahlkreise gebe ich hiermit bekannt, daß im Wahlkreise von 9094 abgegebenen giltigen Stimmen erhalten haben 1. Herr Rektor Granert, Altenberg 2. Herr Kommerzienrat Lange, Glashütte 3. Herr Bürgermeister Wittig, Rrbenau 4. Herr Naturheilkundiger Wolf, Döhlen 429 Stimmen, 2163 „ 3461 „ 3024 „ während die übrigen Stimmen zersplittert waren. Da auf keinen der Herren mehr als die Hälfte aller abgegebenen giltigen Stimmen entfallen ist, hat Stichwahl stattzusinden zwischen Herrn Bürgermeister Wittig und Herrn Naturheilkundigen Wolf. Als Termin für die engere Wahl wird llonnvnsitsg, eien 4. 1983, festgesetzt und ausdrücklich daraus hingewiesen, daß alle auf andere Kandidaten ent fallenden Stimmen ungiltig sind. Die Wahlzeiten, die Wahlbezirke, die Wahllokale, dis Wahlvorsteher und ihre Stell vertreter, sowie die Wahlgehilsen und die Protokollanten bleiben dieselben. Die alten Venachrichtigungskarten sind auch bei der Stichwahl wieder vorzuzeigen. Zur Ausübung des Wahlrechts ist indessen der Besitz der Karte nicht notwendig. Dippoldiswalde, am 25. Oktober 1909. Der Wahlkommifsar. vr. Weißbach. LanStagswayl. Bei der am 21. dieses Monats stattgefundenen Wahl eines Abgeordneten zur II. Kammer der Ständeversammlung im 12. ländlichen Wahlkreise sind nach der heute erfolgten amtlichen Ermittelung des Wahlergebnisses von insgesamt 11789 abgegebenen gültigen Stimmen 4 883 auf Herrn vr. jur. Hermann Böhme in Großröhrsdorf/ 4004 auf Herrn Lagerhalter Ewald Hänsel in Grotzzfchachwitz und 2893 auf Herrn Eemeindevorstand Edmund Hähnel in Dorf Wehlen entfallen, während 9 Stimmen zersplittert waren. Da hiernach auf keinen Kanditaten mehr als die Hälfte aller im Wahlkreise ab gegebenen gültigen Stimmen entfallen ist, hat gemäß § 34 des Wahlgesetzes vom 5. Mai 1909 engere Wahl zwischen Herrn vr. Böhme und Herrn Lagerhalter Hänsel statt- zuftnden. Als Termin für diese engere Wahl wird hiermit Vonnvi'slsg, eien 4 Ißaveenden 1309, bestimmt. Alle auf andere Kanditaten als Herrn vr. Böhme und Herrn Lagerhalter Hänsel fallenden Stimmen sind ungültig. Die Wählerlisten werden den Herren Wahlvorstehern zur Benutzung bei der engeren Wahl rechtzeitig zugehen. Virus, am 27. Oktober 1909. vor Vsdikommisssr kür äon 12. ILnällodon Vsdlkrols. vr. Kuntze, Regterungsassessor. Ueber das Vermögen des Gasthofsbesitzers Hans Moritz Schröder in Berreuth wird heute, am 27. Oktober 1909, vormittags 9 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Süß in Dippoldiswalde wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 18. November 1909 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wah» eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, ferner zur Prüfung der angcmeldeten Forderungen auf den 26. November 1909, vormittags r/411 Ahr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Be sitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 18. November 1909 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Dippoldiswalde. Versteigerung. Sonnabend, den 30. Oktober 1909, vormittags >/211 Uhr, sollen in Falkenhain 2 Sokavle Sommenleonn gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Versammlungsort der Bieter: Essers Gasthof in Falkenhain. Mondore, am 26. Oktober 1909. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Das Wachstum der deutschen Großstädte. Das Wachstum der deutschen Großstädte ist in den letzten Jahrzehnten so riesig gewesen, daß es in volks wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht sicher von dem größten Einflüsse auf das ganze Volksleben geworden ist. Ohne Zweifel sind ja fast alle Städte, auch die mittleren und kleineren, in den letzten Jahrzehnten in ihrer Bevölkerung angewachsen, aber ein Wachstum, wie es die deutschen Großstädte zeigen, kann nahezu als beispiellos in der ganzen Menschheitsgeschichte bezeichnet werden, und ist in ähnlicher Weise nur bei einigen Großstädten Englands und Nordamerikas vorgekommen. Wenn wir die Entwickelung von zehn Großstädten Deutschlands, nämlich von Berlin, Hamburg, München, Dresden, Leipzig, Breslau, Köln, Frankfurt a. M, Stuttgart und Chemnitz ins Auge fassen, so ergibt sich, daß diese Städte seit dem Jahre 1871 ihre Einwohnerzahl fast alle verdreifacht haben und Leipzig hat sogar seine Einwohnerzahl in dieser Zeit verfünffacht. Von allen Großstädten Deutschlands hat sich also Leipzig verhältnismäßig am meisten vergrößert. Es ist dies aller- dings mit durch die Einverleibung einer ganzen Anzahl Vororte in Leipzig geschehen, aber diese Vororte waren nicht aus eigener Kraft, sondern durch die kolossale wirt schaftliche Entwickelung Leipzigs so gewachsen und reichten bis an die Tore Leipzigs heran. Leipziger Fabrikanten und Kaufherren hatten in den Vororten Fabriken über Fabriken, Maschincnbauanstalten und technische Werkstätten gegründet, Villen und Landhäuser gebaut und Arbeiter kolonien angelegt. Daraus allein läßt sich die kolossale Vergrößerung Leipzigs erklären, das im Jahre 1871 noch 107 000 Einwohner zählte und jetzt 530000 Einwohner aufzuweisen hat. Es muß auch erwähnt werden daß in Leipzig alle Bedingungen Zusammenwirken, um die Ent wickelung so rapid zu fördern, Leipzig ist nicht nur erste Handels- und Industriestadt und Universitäts- und Kunst stadt, sondern es ist auch die einzige wirkliche große Meß- stadt Deutschlands geblieben und genießt für den Buch handel und den Rauchwarenhandel den berechtigten Ruf eines Weltplatzes, übertrifft also in diesen Punkten Berlin und wetteifert nur noch mit London, Paris und Nem-Pork. Naturgemäß ist die Entwickelung der Reichshauptstadt Berlin seit dem Jahre 1871 auch sehr groß gewesen, denn Berlin zählte 1871 nur 826000 Einwohner und jetzt be sitzt es weit über 2 Millionen Einwohner. Das riesige Wachstum hat als Nachteil für die Bewohner die große Steigerung der Preise für die Mietswohnungcn und Miets läden im Gefolge gehabt, und außerdem hat sich gerade auch in den Großstädten aus allen wirtschaftlichen Gebieten die schärfste Konkurrenz entwickelt. Dies halte wiederum aber auch die gute Folge, daß die Fortschritte auf allen Gebieten in den Großstädten immer noch am ersten und schnellsten hervorgebracht werden. Aber neben Reichtum und Wohlstand zeigt sich in den Großstädten auch Notstand und Armut ost in der schlimmsten Weise und erfordert seitens der Stadtverwaltungen sehr große Ausgaben, um die Rot zu mildern, und das soziale Bild der Großstädte zeigt neben vielem Lichte naturgemäß auch sehr große Schattenseiten. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die am Montag vorgenommene amtliche Ermittelung des Wahlergebnisses im fünften städtischen Wahlkreise ergab, daß inklusive 22 ungiltigen 4813 Stimmzettel abgegeben wurden (678 vierstimmige, 424 dreistimmige, 1445 zweistimmige und 2266 ein stimmige) mit 9094 giltigen (46 ungiltigen) Stimmen, von denen die Kandidaten Wittig 3461, Wolf 3024, Lange 2163 und Granert 429 erhielten, während 17 zersplittert waren, sodaß, wie bekannt, Stichwahl zwischen den Herren Wittig und Wolf zu erfolgen hat. — Die Stichwahlen im 12. und im 13. ländlichen Wahlkreise finden gleich wie die im 5. städtischen Donners tag über 8 Tage, 4. November, statt. — Am 24. d. M. feierte der hiesige K.S. Militär verein sein 47. Stiftungsfest im Saale der „Reichskrone". Nach einigen einleitenden Musilsätzen der Stadtkapelle und einem auf die Bedeutung der Feier sinnig hinweisenden Prologe begrüßte der Vereinsvorsitzende die zahlreich Er schienenen, dankte den Ehrengästen, insbesondere Herrn Amtshauptmann vr. Sala, der den Verein zum ersten Mahle beehrte, für ihre Teilnahme an der Festlichkeit und legte den Mitgliedern ans Herz, jederzeit, den Zwecken der Gründung des Vereins entsprechend, ihre „Soldaten ehre', zu wahren. Aus der Reihe der Darbietungen heben wir besonders zwei vom Sängerchor des Vereins trefflich dargebotene Männerchöre und einen Solovertrag für Violine und Klavier, eine von Herrn OberpostaWent Lehmann unter Begleitung des Herrn Ruhsam künstlerisch ausgeführte Leistung, hervor. Ein Schwank von Rudolf Floltwell über „Zeppelins ersten Ausstieg" schloß die Reihe der Darbietungen humoristisch ab. — Am Montag nachmittag unternahm der Ge werbeverein etwa 60 Personen stark die beabsichtigte Besichtigung der Arbeiten an der Talsperre, die trotz des nicht sonderlich günstigen Wetters allseitig befriedigen«
