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——— —— Tagesgeschichte. Trient (Südtirol). Dor neun Wochen wurden be- lanntlich aus den Stahlkammern der „Banca Cooperativa'' 342368 Kronen gestohlen. Die sofort mit allem Nach druck eingeleitete Untersuchung führte zwar zur Aufdeckung eines weitverzweigten, hochverräterischen Irredentisten- komplotts, über den Verbleib des Geldes aber konnte nicht das Mindeste ermittelt werden. Am Mittwoch nachmittags um 4 Uhr erhielt nun der Präsident der Bank, Ritter v. Ciani, einen Brief des Kapuzinerpaters Marco, worin ihm dieser mitteilte, datz er im Besitz des gestohlenen Geldes sei; ein fremder Priester habe es von einem Beicht kinds erhalten und ihm ausgefolgt. So war es in der Tat, und als Herr v. Ciani mit einer Gerichtskommission im Kloster erschien, zählte ihm der Mönch den gestohlenen Betrag bis auf die letzte Krone vor. Unter Berufung auf das Beichtgeheimnis, das in Oesterreich geschützt ist, verweigerte Pater Marco jede weitere Auskunft. Die Nach richt von dem Vorfall erregte in der Stadt ungeheure Sensation. Daß aber ein Bankdieb nachträglich seine Tat bereuen und das gestohlene Geld freiwill g wieder heraus- " ' ' ' geben sollte, erscheint recht unglaubwürdig. Die Sache ist dunkel und seltsam. Manche meinen trotz allem, die Be nützung des Beichtsiegels als Deckung sei nur eine Finte kluger Leute gewesen, um die irredentistische Partei von dem Odium zu befreien, das seit dem Bankdiebslahl auf ihr lastete. Kietz es doch von Anfang an, das Geld sei zu politischen Zwecken gestohlen worden. Nun wollte man wahrscheinlich durch die Rückgabe den Anschein er wecken, als ob es sich um einen gewöhnlichen Diebstahl gehandelt habe. Italien. Zu den Riesenpetitionen, von denen die Geschichte weitz, ist eine neue gekommen. Sie ist an den Papst gerichtet, trägt die Unterschrift von einer Biertel million südamerikanischer Katholiken und erreicht die statt liche Länge von einem Kilometer. In dieser Schrift drücken die Katholiken Südamerikas den Wunsch aus, Christoph Kolumbus, den Entdecker der neuen Welt, beatifiziert zu sehen. Es ist nicht das erstemal, datz auf eine Petition hin eine historische Persönlichkeit geheiligt wurde. Der Heiligung der Jungfrau von Orleans ging ! ebenfalls eine Petition der Katholiken Frankreichs voraus, s Auch Stanislaus Kostka wurde erst auf die Bitten de» polnischen Volkes hin geheiligt. Der Papst hat sich in dem neuesten Falle den Wünschen der südamerikanischen Katholiken gegenüber, wie vorauszusehen, reserviert ver hallen. Er hat nur geantwortet, datz im Laufe der Ge schichte Christoph Kolumbus sicherlich noch heilig gesprochen werden dürste. Pius X. mutz nämlich die Entscheidung des Kollegiums abwarten, das sich mit der Prüfung der Würdigkeit der Kandidaten für eine Heiligsprechung zu be fassen hat. Wie es um die Aussichten Kolumbus' steht, vor den Augen dieses Kollegiums Gnade zu finden, mutz dahingestellt bleiben. Er war ein grotzer Geograph, was ihm hoffentlich nicht schaden wird. England. Die heitzumstrittene englische Finanzbill ist in der dritten Lesung vom Unterhaus« mit einer Mehr heit von 230 Stimmen angenommen worden. Durch diese Annahme tritt der Kampf um das Budget in sein letztes entscheidendes Stadium. Rußland. Die Zarin wird nach einer Meldung den ! Dezember an der ligurischen Riviera, vielleicht in San I Remo, verbringen. Als Ergebnis der engeren Wahl eines Abgeordneten für die ll. Kammer der Stände versammlung im 13. Wahlkreise des platten Landes wird hiermit amtlich bekannt gemacht: Es haben erhalten von 13993 abgegebenen giltigen Stimmen Herr Baumeister Arthur Hugo Göpfert in Frauenstein 7637 Stimmen, Herr Geheimer Oekonomierat Gottfried Georg Andra-Braunsdorf 6356 Stimmen. Herr Baumeister Göpfert ist sonach als Abgeordneter für den Wahlkreis gewählt. 51 Stimmen waren ungiltig. Dippoldiswalde, am 8. November 1909. , vor Vadlkomwlsssr kür Soo lS Vadikrolo Sos piLttou Ltwäos. 1330 ä. Or. Sala, Amtshauptmann. Am 7. November nachmittags 3/4 7 Uhr verschied sanft und schmerzlos nach kurzem Krankenlager meine innigstgeliebte Gattin, unsere treusorgende herzensgute Mutter, Schwester, Schwieger- und Erotzmutter Frau Selms VVvUss, geb. Klippel, in ihrem 62. Lebensjahre. Im tiefen Schmerze geben dies hierdurch bekannt Nsunelo^ß, Jägerhaus, den 7. November 1909. Viv trsuernäsll llmterbliebeuku. Für die anläßlich unsrer Vermählung uns zuteil gewordenen zahlreichen Gratu lationen und wertvollen Geschenke bringen wir allen unsern herzlichsten Dank. LsusSork, den 31. Oktober 1909. MUx Loiodoi nebst krau, geb. Günther. Zum I. April 1910 Moknung von 4 bis 5 Zimmern, eventuell mit Bad und Garten oder kleinere Billa zv mieten gesucht. Osf. u. L 1V0 a. d Erp, d. Bl. erb. Eine kleine Wohnung im Preise zu 150 Mart bis I. Dezember gesucht. Gesl. Osferten in der Herberge zur Heimat niederzulegen. 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Anträge. 6. Verschiedenes.' Anträge sind spätestens 3 Tage vorher einzureichen. Der Vorstand. nimmt je<äer Vertuet) «Zas beliebte, eckte kalmin «Zurcb eine billige I^acbabmung ?u ersetzen. Wir bitten «Zaber beim Einkauf genau auk clen tzlamen kalmin unä «Zen Lcbrittriug vr.LcbUnck 2U acbten uncZ dtacb-- abmungen, «Zie okt unter täulcbenä äbnlicb klingenäen blamen angeboten weräen, Zurück 2u weiten. N.8cklinckLc-e.kI.6. Aumdurg - NKNMbeim Alleinige kro«Zu2enten von kalmin. ksstkvß Sokmiseiekeng. Freitag, den 12 November, grosser hliinorist. AbeO LL MislSeckler Süiigerii. Gegründet 1880. Direktion: Richard Schilling, Joses Sonntag. 7 Herren, 2 Damen darsteller, nur erstklassige Kräfte. Die Gesellschaft ist im Besitz des Kunstscheines vom König!. Konservatorium in Dresden. Anfang 8 Ahr. Eintritt 50 Pfg. Wer lachen will, der komme! Vorverkauf ä 40 Pfg. bei Herrn Otto Krönert und im Gasthof das. des Bezirksovftbanvereins DippoldistvalSe Sonntag, den 14. November 1909, nachmittags 4 Ahr, im Erbgerichtsgafthofe in Johnsbach. Bortrag des Herrn Lehrer Günther über „vdstvenHwenkung"» Die Mitglieder des Vereins, sowie alle Freunde des Obstbaues werden zum Besuche der Versammlung hiermit eingeladen. vor Vorslanä äos Lorirksodstdauvoroivs. Amtshauptmann vr. Sala, Vorsitzender. Gewerbeverein MMiM. Mittwoch, den 10. November, abends Punkt 8 Uhr, im „Goldnen Stern" zur kvlvr äv8 LSMdr. keburMssv krisäriok vov 8odMvr8 Vse-tnsg des Herrn Schuldirektor Ebert „WasistunsSchiiler?HeinLkkenund seine Werke" (mit Lichtbildern), umrahmt durch Gesänge und Deklamationen. Eintritt frei. Gäste willkommen. Anmeldungen zum Verein werden am Saal eingange entgegengenommen. Allseitige rege Beteiligung an dieser einfachen, gut deutschen Volksfeier erwartet ckvr Sossmtrorstkmck. Ing. Riekert, Vors. Hierzu eine Beilage.