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Beilage M WcheH-MtWg. M. 68. " " Donnerstag, den 17. Juni 1909. 75. Jahrgang .... - . - - — - -- -im I-' ... .iSWS. n «7iL.-47-— I ^ 7NM> Sächsisches. — Das „Statistische Jahrbuch für das König reich Sachsen", dessen neuer Jahrgang 1909 soeben bei C. Heinrich in Dresden erschienen ist (Preis 1 Mk.) stellt alljährlich die neuesten Ergebnisse der Verwaltung und des öffentlichen Lebens zusammen, soweit sie in Zahlen aus- gedrückt werden lönnen. Der Inhalt erstreckt sich demnach auf die Zusammensetzung und die berufliche Tätigkeit der Bevölkerung, die Landeseinteilung, die Eheschließungen und Ehescheidungen, Geburten und Sterbefälle, Wanderungen, Gesunden- und Krankenpflege, Selbstmorde und Unglücks fälle, Gewerbebetrieb und Arbeitsverhältnisse, Landwirt schaft und Biehstand, Verkehr, Handel und Preisbewegung, Finanzen, Steuern und Einkommen, Taufen und Trau ungen, Lehranstalten und Prüfungen, Justiz- und Heeres- wesen, Versicherung, Genossenschaften, Wahlen usw. und auch meterologische und Wasserstandsverhältnisse. Lin alphabetisches Sachregister für den Inhalt der 9 letzten Jahrgänge ist beigefügt. — Während in früheren Jahren der sogenannte Bauernwald seinem Besitzer in Sachsen eine recht gute Kapitalrente einbrachte, geht seit einiger Zeit dieser Wirt schaftszweig, soweit der fragliche Wald nicht unter eigener fachmännischer Aufsicht steht, zurück, ein Zustand, der umso bedenklicher ist, als gerade die Holzpreise eine steigende Tendenz zeigen und es gar kein besseres Mittel gibt, land wirtschaftlich wenig rentable Flächen rentabler zu machen, als die Aufforstung derselben. Die maßgebenden Kreise beschäftigen sich daher neuerdings eingehend mit der Frage, wie der sehr verbesserungsbedürftige sächsische Privatwald in einen guten Zustand gebracht werden kann. Bisher geschah in Sachsen die Förderung der privaten Forstwirtschaft dadurch, daß die Regierung Land wirten, deren Grundstücke weniger als 1200 Einheiten haben, bei neuen Anpflanzungen die Kosten für das Pflanzsnmaterial, den forstwirtschaftlichen Beirat und die Fachaufsicht entschädigte, wofür in den letzten Jahren jährlich etwa 2000 Mark Staatsgelder verausgabt wurden. Auch zwei wertvolle Schriften aus Mitteln der Reuning- stistung sind erschienen über die Aufforstung landwirtschaft lich unrentabler Flächen. Das alles genügt aber nicht. In verschiedenen anderen Staaten hat man zur Hebung des Bauernwaldes die Staatsüberwachung über die Privat- sorsten mit bestem Erfolge durchgeführt. Außer dieser Ueberwachung ist nun für Sachsen die Vereinigung der privaten Waldbesitzer zu Waldgenossenschaften bezw. die Bildung von Gemeindewäldern in Vorschlag gebracht worden. Die Regierung stellt über diese allerdings weit gehenden Anregungen Erwägungen an, und es ist zu er warten, daß im nächsten Landtage hierüber Mitteilungen erfolgen werden. Der private Waidbesih in Sachsen um faßt etwa 37 000 Hektar oder nahezu 36 Prozent der Gesamtwaldfläche des ganzen Königreichs. Bei der großen Bedeutung des Waldes für die Allgemeinheit darf man die Entwickelung dieser Angelegenheit mit großem Interesse verfolgen. — Die Zahl der bei den sächsischen Gerichten zuge lassenen Rechtsanwälte hat im Laufe der letzten 10 Jahre eine ganz bedeutende Erhöhung erfahren. Sie stieg von 584 im Jahre 1898 auf 647 im Jahre 1900, aus 698 im Jahre 1902, auf 775 im Jahre 1904, auf 880 im Jahre 1906 und auf-989 im Jahre 1908. Das entspricht für die letzten zehn Jahre einem Gesamtzuwachse von rund 70 Prozent. — Die Erträgnisse der für Zwecke der evangelisch- lutherischen Landeskirche angeordneten Kirchenkollekten sind nach dem Ausweis des neuesten statistischen Jahr buchs für das Königreich Sachsen seit dem Jahre 1894 bis 1906 langsam, aber doch nahezu stetig gewachsen, und zwar von 132119 Mark im ersteren auf 198912 Mark im letzteren Jahre. Das Jahr 1907 dagegen zeigt trotz seiner guten wirtschaftlichen Verhältnisse, wieder einen Rückgang des jährlichen Kollektenertrages,- denn die Ge samtsumme derselben belief sich in diesem Jahre nur aus 180878 Mark. — Die Arbeiten am Neubau der Augufturbrücke in Dresden sind im Laufe dieses Frühjahrs lebhaft gefördert worden. Gegenwärtig wird dort ein interessantes Experi ment ausgeführt. Während bisher bei Herstellung der einzelnen in Stampsbeton ausgeführten Brückenbogen starke Gerüste für die Wölbungsarbeiten erbaut wurden und zwar, solange es sich um die Landbögen handelte, aus Holz und dann aus Eisenkonstruktion, sind jetzt die hohen eisernen Tragjoche auf Rollen gesetzt worden, um dann auf diese Meise an den Ort ihrer Bestimmung, dem zu erbauenden vierten Bogen, geschasst zu werden. Durch die Neuheit wird Zeit und Geld ganz erheblich erspart. In den nächsten Tagen dürfte das Experiment, das bis her ohne Unfall verlief, zum Abschlusse kommen. — Der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Gold stein ist Montag vormittag im Johannstädter Krankenhaus in Dresden gestorben. — Eine neue Einquartierungsordnung für die Stadt Meißen beschlossen die dortigen Stadtverordneten. Während bisher nur die Grundbesitzer für die Einquartierung auf-, zukommen hatten, werden nach der neuen Ordnung auch die Mietbewohner Einquartierung aufzunehmen haben. Nur solche mit einem Einkommen unter 2000 Mk. sollen in der Regel von Einquartierungslasten frei bleiben. — Vor kurzem verunglückte der Werkführcr Wagner in der Klostermühle zu Nossen dadurch schwer, daß er mit beiden Armen zwischen die Walzen einer Papier maschine geriet. Am Freitag geriet sein in der Köhler- schen Maschinenfabrik beschäftigter I6jähriger Sohn mit der rechten Hand in eine Maschine, wodurch ihm dieselbe total zerquetscht wurde. — In den Waldungen des oberen Erzgebirges ver spricht Heuer die Pilz ernte eine sehr reiche zu werden. Der hohe Schnee, der dieses Jahr so lange lagerte, hat dem Boden eine reiche, zum Wachstum der Pilze not wendige Feuchtigkeit verliehen, die auch durch die jetzt herrschende Dürre nicht so leicht verdrängt meiden kann. Es sind schon jetzt stattliche Stein- und Birkenpilze gesunden worden. lLsrsiiedster vrmk. Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme während seines langen und schweren Leidens, sowie am Vegräbnistage unseres einzigen, heißgeliebten, so früh ver schiedenen und unvergeßlichen Söhnchens Xlfnvrl sagen wir allen, allen hierdurch unsern herzlichsten Dank. Du aber, liebes Kind, „Ruhe sanft!" „Auf Wiedersehn!" 8aäi8üork, am io. Juni 1909. Die tieftrauernden Eltern vtto Lornät und krau. M. Geld werden bis 1. Oktober d. I. zu 41/2 o/g Zinsen auf eine kleine Wirtschaft mit über 5 Scheffel Feld und Wiese zu leihen ge sucht. Brandkassenbestand 6640 Mark. -Steuereinheiten auf Feld und Wiese 63,55. Diese 1500 gehen mit 7100 M. aus. Näheres beim Besitzer in Voi-Ias Bin. 18. S«W «1 empfiehlt billigst MLSkliinonkadrid vippolckisvalcko VIi 8ekvsdvl Inh. C. Thorning. Vermisst witd nie der Erfolg beim Gebrauch von Steckenpferd- Teerschwefel. Seife von Bergmann L Co., Radebeul Schutzmarke: Sicckenpferd. 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