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g«s«Nschaft einen Vertrag auf 40 Jahre ab. Di« Stadt wird an das Oelsnitzer Werk angeschlossen werden, da» der obengenannten Gesellschaft angehört. Hobenstein-Ernstthal. Vorige Woche konnte da» im nahen Hültengrunde gelegrne Frauengenesungsheim «in Jubiläum s«It«n«r Art begehr«. Es zog nämlich dort die 3000. Erholungsbedürftige ein. Das Heim war an diesem Tage festlich geschmückt, auch fand eine Feierlichkeit mit Tafel statt. Die betreffende junge Dame — Fräulein Morgenstern aus Schmiedeberg im Erzgebirge — wurde aus diesem Anlaß vom hiesigen Bahnhof feierlich abgeholt und ihr dann im Heim Ehrungen bereitet. Ueberhaupt ist in dem mit dem Genesungsheim verbundenen Bethlchem- stift seit einigen Monaten reges Leben, da wieder viele Kinder aus Chemnitz, Leipzig und anderen Orten Sachsens anwesend sind, um für einige Wochen Stärkung in ihrer Gesundheit zu suchen. Werdau. Ein Unfall, der leicht schlimme Folgen haben konnte, ereignete sich, dem „W. T." zufolge, am Sonnabend in Stet np leis. Ein Monteur des Elektrizi tätswerkes hatte an der Transformatorenstation von einer Leiter aus in zirka 6 Meter Höhe einen Draht zu ent fernen. Er geriet hierbei an einen zweiten unter Strom stehenden Draht, wurde von demselben angezogen und festgehalten und stürzte nach zirka einer Minute herab, wodurch er ziemlich erhebliche Verletzungen der Arme, Hände, des Kopses und linken Knies erlitt. Crimmitschau. Die letzte Stadtoerordneten-Sitzung beschlpß, die vom Jahre 1908 vorhandenen, vom hiesigen Konsumverein herstammenden Umsatzsteuererträgnisse im Betrage von 13105,03 Mark folgendermaßen zu ver wenden: 500 Mark der gewerblichen Fortbildungsschule, 500 bez. 300 Mark zur Unterstützung unbemittelter Be sucher der hiesigen Handels- resp. Webschule, 2000 Mark an die BürgerhospitabSiiftung, 5000 Mark zur Verhütung und Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, 500 Mark für die Volksbibliothck und der Rest von 4305,03 Mark soll der anzusammelnden Rücklage zugeführt werden. — Weiter wurde in geheimer Sitzung beschlossen, da die ver fügbare Leitungswassermenge nicht nur durch die an haltende Trockenheit, sondern auch durch die erhebliche Mehrverwendung von städtischem Leitungswasser schon recht abgenommen hat, das verfügbare Wasser des Kreuz brunnens im Sahnpark und der Quelle in Mark Sahnau mit tunlichster Beschleunigung zur Erweiterung der Wasserleitung der Stadt zuzuführen. Plauen. Der ritterschaftliche Kreistag des Vogtlandes beschloh, der Universität Leipzig anläßlich des 500 jährigen Jubiläums eine Ehrengabe von 500 Mark zu bewilligen unter der Voraussetzung, daß auch alle Kreisoorstände Sachsens ähnliche oder höhere Beiträge stiften. Weiter siiftete der Kreistag der Taubstummenanstalt Leipzig 150 Mark und der Diakonilsenanstält Leipzig 200 Mark. Ins gesamt wurden nahezu 4000 Mark Unterstützungen gestiftet. Mylau. Ein vielbegehrter Posten ist der des Stadt- wachtmeisters in Mylau i V. Für die am 1. Juli frei werdende Stelle haben sich 108 Bewerber gemeldet. Klingenthal i. V. Von einer herabstürzenden Fels wand erschlagen wurde im Hendelschen Steinbruch im Döllerwald der 7jährige Fritz Weidenmüller von hier. Der Kleine halte in dem Steinbruche gespielt. Netzschkau. Zwei kleine Schulmädchen gingen hier zum Friedhof, um des Vaters Grab zu begießen. Plötzlich fiel das Grabmal um und begrub das eine der beiden Mädchen unter sich. Ein zu Hilfe gekommener Mann be freite das Kind aus seiner gefährlichen Lage. Das Mädchen ist nicht unbedenklich verletzt worden. Werdau. Der siebenjährige Sohn des Restaurateurs Nötzold in Stollberg füllte Karbid in eine Flasche, goß Wasser darauf und verschloß die Flasche, die natürlich explodierte und den Knaben schwer verletzte, sodaß dieser wahrscheinlich das Augenlicht verlieren wird. Weischlitz. Das zweijährige Töchterchen des Bau unternehmers Steinhäuser fiel am Sonnabend beim Spielen in den Mühlgraben. Die 12 jährige Schwester des Kindes rief sofort um Hilfe und sprang bei dem Nachbargrund- stück in das Wasser, um das von der Strömung fort getriebene Schwesterchen aufzufangen. Die Hilferufe hörte die Ehefrau des bei der Fischsirma A. Ott beschäftigten Arbeiters Schulten, die unverzüglich in den ziemlich hoch gehenden Mühlgraben sprang und das antreibende Kind noch glücklich erreichen konnte. Herbeieilende Ortsbewohner halsen das noch lebende Kind und die zwei mutigen Lebens retter, ohne die das kleine Mädchen sicher verloren ge wesen wäre, aufs Trockene zu bringen. Altbernsdorf. Die Bemühungen einzelner Fisch pächter, unsere Flußläufe durch Einsetzen von Zuchtkrcbien wieder zu bevölkern, scheinen von Erfolg gekrönt zu werden. Hoffentlich vernichten nicht unberufene Hände die sich auch an anderer Stelle zeigenden günstigen Zuchtoersuche. Es kann nur ratsam sein, daß die Fischberechtigten auf etwaige Fischräuber ein wachsames Auge haben. Zittau. Am Sonntag ist hier unter lebhafter Anteil nahme der Einwohnerschaft das König Albert-Denk- mal in den Gartenanlagen „am Park" enthüllt worden Das Denkmal zeigt auf granitenem Postament die über lebensgroße Figur des Monarchen im Mantel, den Kopf leicht nach vorn geneigt, in der rechten Hand den Helm und die Linke aus den Säbel gestützt. Das Denkmal ist ein Werk des Dresdner Bildhauers Selbmann. Den Bronzeguß hat die Aktiengesellschaft Lauchhammer aus- gesührt. — Sonnabend und Sonntag fand hier die 49. Haupt versammlung des sächsischen Landesverbands „Gabels- i Kerger" statt. Gegen 200 Vertreter sächsischer Gabels- bergerscher Stenographenoereine waren anwesend. — Unter Gefährdung des eigenen Lebens rettete am Sonnabend mittag der Fabrikweber Julius Eifler aus Königshain in Ostritz bei Zittau drei Knaben im Alter von 9 bis 10 Jahren, die beim Baden in tiefes Wasser geraten waren, vom sicheren Tode des Ertrinkens. Weißenberg, 7. Juni. In festlicher Weise beging gestern die hiesige Privileg. Schützengilde ihr 200 jähriges Jubiläum. Den Glanzpunkt der schönen Feier bildete ein historischer Festzug. Tagesgeschichte. Berlin. Der Kaiser ist am Dienstag morgen in Hiel eingetroffen und wohnte an Bord der „Deutschland" Vor führungen der Flotte nach einem besonderen Programm bei. — Wie die „Voss. Ztg." hört, ist der Kaiser geneigt, dem Generaloberst Frhrn. o. d. Göltz auf dessen Bitte, ich Laufe des Sommers zunächst einen kürzeren Urlaub nach Konstantinopel zu erteilen. Der Generaloberst will diesen Urlaub dazu benutzen, Fühlung mit den leitenden Persön lichkeiten und seinen alten Freunden in der Türkei zy nehmen, um sich ein Bild über die Art und den Umfang der ihm zufallenden militärischen Aufgaben aus eigener Anschauung zu machen In seiner bisherigen Stellung als König!, preußischer Generalinspekteur würde er natür lich verbleiben. Berlin. Die Konferenz der einzelstaatlichen Finanz minister und leitenden Minister, die für Dienstag in Berlin in Aussicht genommen worden war, scheint verschoben worden zu sein; jedenfalls sand sie nicht statt. Sicher ist, daß sie noch im Laufe dieser Woche zusammentritt. Die Rumpsfinanzkommission des Reichstages wird ihte Be ratungen erst am 12. Juni fortsetzen. — Fürst Bülow wird am 16. Juni bei seiner Rede im Reichstage das Programm der Regierung für die ge- samte innere Politik entwickeln. Aus diesem Programm ist hervorzuheben, daß die Verfechtung der in eine Lrb- anfallsteuer umgewandelten Nachlaßsteuer das Haupt- Moment bilden wird. Ueber die Ergänzungrsteucr für den Ausfall, den diese Umwandlung mit sich bringt, wird der Bundesrat noch im Laufe dieser Woche definitive Beschlüsse fassen. Die Verhandlungen des Schatzsekretärs, die dieser seit etwa 14 Tagen mit den Vertretern von Handel und Industrie führt, habe für diese Ergänzungsfteuern die not wendigen Unterlagen gegeben. Die Richthosenschen An träge haben bei den verbündeten Regierungen so gut wie gar keine Aussicht mehr. Dies scheint auch die „Kreuz- Zeitung" allmählich zu merken. — Der „Groß II" ist jetzt mit einer vollständigen Funkentelegrapheneinrichtung ausgerüstet worden, die am Montag zum ersten Male ausprobiert wurde. Der „Groß II" manöoerierte zu diesem Zwecke über dem Tegeler Felde bis nach Wittenau und Moabit, wobei zahlreiche fthr ge lungene Telegraphenversuche gemacht wurden. Um 11 Uhr landete das Luftschiff wieder. — Der „Parseval II" wird in diesen Tagen unter ' Führung des Hauptmanns George vom Luftschifferbataillon nach seinem neuen Luftschiffhafen Metz gebracht werden. Zwei einfache offene Güterwagen genügen zum Transport des unstarren Ballons, einer für die zusammengepackte Hülle, der zweite für die Gondel mit dem Motor. Die Metzer Luftschisfhalle ist seit dem 1. Juni so weit fertig gestellt, daß unmittelbar nach dem Eintreffen des „Parseval" die Füllung und Montage und die etwa notwendig werdenden Wiederherstellungsarbeiten vorgenommen werden können. Voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Juni wird Hauptmann George den „Zeppelin l" von Friedrichs hafen nach Metz überführen. In Straßburg soll jetzt, den Forderungen der Zeppelin-Luftschiffbau-Gesellschaft ent sprechend, eine runde Luftschisfhalle erbaut werden. — Die Vorlage über die neue Fahrkarten steuer schlägt eine Umgestaltung der Fahrkartensteuer dergestalt vor, daß alle vier Wagenklassen gleichmäßig prozentualiter besteuert werden, d. h. es wird ein bestimmter Zuschlag erhoben für bestimmte Preisskalen. Beträge unter 1 M. bleiben steuerfrei. Die 1. und 2. Wagenklasse wird da durch von den jetzigen hohen Steuersätzen befreit, die bis zu 8 Mark für eine Fahrkarte steigen, die 4. Wagenklasse, die bisher steuerfrei war, wird mit unter die Steuer ge stellt. Diese Belastung der 4. Klasse wird aber nur un erheblich sein; der Nahverkehr unter 50 Kilometer für die 4. Klasse bleibt steuerfrei, die nächsten 100 Kilometer werden nur mit einem geringen Betrage belegt. Für die 3. Klasse bleiben 33, für die 2. Klasse 22, für die I. Klasse 14 Kilometer steuerfrei. Der Zuschlag beträgt für alle Klassen 31/2 Prozent des Fahrpreises. Z. B. beträgt für eine Fahrkarte im Preise von 20 Mark der Fahrkarten stempel für alle Klassen 70 Pfg, während er jetzt beträgt 40 Psg. für die 3., 80 Pfg. für die 2. und 1,60 Mark für die I. Wagenklasse. Am vorteilhaftesten wird bei dieser Besteuerung die I. Wagenklasse gegenüber der alten Fahrlartensteuer wegkvmmen. Für die 2. und 3. Wagen klasse wird es im allgemeinen bei den alten Sätzen bleiben. — Heute, 9. Juni, vor 25 Jahren fand die Grund steinlegung für das Reichstagsgebäude statt, dessen Baukosten bekanntlich der französischen Kriegslasten- entschädigung entnommen waren. — An unterrichteter Stelle wird mitgeteilt, daß die Regelung der Orientbahnfrage nach dem Urteile der deutschen Unterhändler für die Interessen der Orientbahn gesellschaft, die ja jetzt in eine ottomanische Gesellschaft um gewandelt werden soll, befriedigend ausgefallen sei. — Die Entschädigung, die die Türkei an die Orientbahn zahlt, beträgt 21>/r Millionen Frank, die aus der bulgarischen Ablösung, also aus russischem Gelde, bezahlt werden. Außerdem ist eine Veränderung de^Ver- teilung der Bruttoeinnahmen zugunsten der Bahn be- schlossen worden. — Die voraussichtliche Höhe der Schiffahrt», abgaben auf der Elbe und ihre wirtschaftliche Wirkung behandelt ein Artikel in der bekannten Fachzeitschrift „Das Schiff". Er kommt zu dem Ergebnis, daß die Schifsahrtr- abgaben einseitig die Binnenschiffahrt in einem Maße Ke- lasten, daß ihre Daseinsbedingungen ernstlich gefährdet, wenn nicht untergraben werden. Ein mittelgroßes Schiff von 700 t Tragfähigkeit und 525 1 Ladefähigkeit würde bei einer Abgabe von 0,08 Pf. auf der Reife Aussig- Magdeburg 137,76 Mark und von Aussig bis Hamburg 325 50 Mark zu entrichten haben. Für ein solche» Elbe- schiss, das während eines Betriebsjahres durchschnittlich auf etwa 10 Reisen 3800 km zurücklegt, würde der Jahres- betrag an Schiffahrtsabgaben demnach ausmachen 3800X525X0,08-1596 Mark. Lin Gewinn für den Schiffseigner würde trotz verhältnismäßig guter Fracht einnähme und niedriger Abschreibung von 21/2 Prozent nicht verbleiben. Die Binnenschiffahrt folgt daher bei ihrer ablehnenden Haltung gegen die Schiffahrtsabgaben nur einem Gebote der Selbsterhaltung. — Ein interessantes Eingeständnis machte in einer vom Bund der Landwirte einberufenen Versammlung in Fürnried (Oberpfalz, Bayern) der bünblerische Landtags abgeordnete Weilnböck. Er sprach über die bayrische Steuer- resorm und führte aus: Wenn die Steueroorlage der bayrischen Pegierung Gesetz werden solfte, wenn also alle Fasjionen (Selbsteinschätzungen) jedes Jahr vorgenommen werden müssen, dann muß uns die Regierung das erste Mal schon Generalpardon gehen; denn wir dürsten wohl so ehrlich sein und eingestehen, daß es mancher von uns bisher nicht so genau genommen hat. — Ljn wertvolter Beleg zu den Ausführungen des Professors Delbrück Über Steuerhinterziehung in gewissen Kreisen. — Die Rang- und Dienstaltersliste des deutschen Heeres ist jetzt erschienen. Wie die „Neue pol. Korr." mitteilt, zählt das deutsche Heer danach 25559 Offiziere und 2282 Sanitätsoffiziere. Es gibt 19903 preußische, 1837 sächsische, 2850 bayerische, 951 würtlembergische, sowie 18 Offiziere beim Reichsmilitärgericht. Von den 2282 Sanitätsoffizieren sind 1751 preußisch, 269 bayerisch, 168 sächsisch und 89 württembergisch. — Line ungeheure Zunahme der Auswanderung über Bremen verzeichnet der Norddeutsche Lloyd. Im Mai 1909 wanderten insgesamt 13 115 Personen aus gegen 4242 Personen im Vorjahre. Davon gingen nach Nord amerika 12138 (im Vorjahre 3925), nach La Plata 482 (194), nach Brasilien 495 (123). Die Auswanderung über Bremen vom Januar dis Mai 1909 wies 71225 Personen gegen 18 822 im gleichen Zeilraum des Vor jahres auf. Frankfurt a. M. Die Generalversammlung des Metall arbeiteroerbandes nahm mit 129 gegen 21 Stimmen eine Resolution an, in der es heißt, daß die Maifeier durch Arbeitsruhe ohne eine Schädigung der Wirlschastsinteressen der Arbeiterschaft unmöglich sei. Auch sei sie taktisch un brauchbar als gewerkschaftliches Kampfmittel zur Erreichung günstiger Arbeitsbedingungen. Daher könne die Beteili gung an der Arbeitsruhe nicht den Mitgliedern zur Pflicht gemacht werden, sondern werde dem einzelnen unter Tragung der Konsequenzen überlassen. Breslau. Der Arbeiter Biewald, den durch einem immer noch nicht ermittelten Schutzmann am 19. April 1906 anläßlich eines Streikkrawalles eine Hand abge schlagen wurde, erhielt endlich nach langfährigemProzessieren die beantragte Rente vom Breslauer Magistrat. München. Der Prinzregent ernannte den Dom dechanten Franz Bettinger in Speyer zum Erzbischof von München-Freising. Er ist der Sohn eines Schmiedes aus Landstuhl in der Pfalz. Wien. Der österreichisch-ungarische Gesandte Graf Forgach in Belgrad hat wegen eines Artikels in dem Belgrader anarchistischen Blatte „Republica", der die Per sönlichkeit des Kaisers Franz Josef in der denkbar un flätigsten Weise beschimpfte und bedrohte, bei der serbischen Regierung ernste Vorstellungen erhoben. Die Vorstellutigen erfolgten bereits vor acht Tagen. Da aber die serbische Regierung nicht sofort die notwendigen Maßregeln traf, um die versprochene Sühne zu gewähren, ist Gras Forgach ein zweites Mal in sehr entschiedener Weise vorstellig ge worden, woraus die Unterdrückung des anarchistischen Blattes durch die serbische Regierung erfolgte. Wien, 8. Juni. Die heutigen Audienzen Kossuths und Andrassys beim Kaiser haben wieder keine Entschei dung gebracht. Der Kaiser hat Kossuth erklärt, daß er nicht gesonnen sei, die 67er Parteien aus der Regierung auszuschalten und daß die Errichtung einer selbständigen ungarischen Bank keine Aussicht aus Verwirklichung habe. Man rechnet jetzt mit der Amtsniederlegung des Kabinetts Wekcrle und mit der Bildung eines provisorischen Ueber- gangsministeriums. — Im Abgeordnetenhaus kam es Dienstag anläßlich der Beratung einer Resolution des slowenischen Abgeord neten Schutzcrschitz, die der Regierung in der bosnischen Agrarbankfrage ein Tadelsvotum erteilen wollte, zu Lärm szenen. Paris. Finanzminifter Caillaur hat bei der Aus arbeitung des Budgets für 1910 mit einem Defizit von 220 Millionen Francs zu rechnen. 60 Millionen diese« Defizits rühren her von der Verminderung der Einnahmen, 160 Millionen von den Mehrsorderungen der verschiedenen Ministerien. Der Finanzminifter hat bei diesen Meht- forderungen bereits bedeutende Abstriche durchgesetzt.