Volltext Seite (XML)
Situation drängt doch dazu, daß der Reichskanzler in den nächsten Tagen sagen mutz, wie er sich zu der Bildung der neuen parlamentarischen Mehrheit zur Durchführung der Reichsfinanzreform und zu ihren Borschlägen stellt. Der Reichstag setzt seine Beratungen allerdings erst am 15. Juni fort, und es könnte auch sein, daß die Ent scheidung erst nach dem Wirderzusammentritte des Reichs tage» stattsindet. Be> dieser kritischen Entscheidung wird es sich ober auch sehr leicht um eine Schwenkung in der ganzen inneren Politik de» Deutschen Reiches handeln und um die Frage, ob der Reichskanzler Fürst Bülow künftig noch in seinem Amte bleiben wird. Lokales und Sächsisches. — Gegensätze. Ein rauchiges Dorfrestaurant, dicht gedrängt sitzen Landwirte und lauschen den Ausführungen eines der ihren, er spricht von der allgemeinen Notlage, davon, daß es den Städtern viel besser geht, die ernten ohne zu säen, die mannigfachen Lebensgenuß haben und schilderte dagegen die eigene mühsame Existenz, den Kampf mit der Natur und die endliche schlechte Rente des Bodens. Regierung hilf. Ls ergibt sich bei solcher Gelegenheit ganz von selbst, daß unter den Landwirten ein gewisser Grimm, mindestens aber eine Abneigung gegen Städter im allgemeinen entsteht. Ein gutes städtisches Lokal. Ge- werbet» cibende aller Branchen sind versammelt, bei ihnen ist das Instrument des Redners auf einen anderen Ton gestimmt. Wir ersticken unter der Last der Abgaben, der Opfer für die Wehrmacht, für das Beamtentum; die sozialpolitischen Abgaben wachsen täglich außerordentlich, die Einnahmen gehen zurück. Die Landkundschaft, früher unser bestes Absatzgebiet, wird uns täglich mehr ent fremdet, Großindustrie und Großkapital bedrohen unsere Existenz, Regierung hilf. Eine Arbeiterversammlung. Die mangelnde Arbeitsgelegenheit prägt ihr den Stempel der Verzweiflung auf. Dumpf grollt es in ihr, gegen das Kapital und jeden Besitz. Gegen die Landwirtschaft als angebliche Berteuerin der Nahrungsmittel, gegen die In dustrie als Blutsaugerin der Arbeiter, gegen die in sicheren Stellungen sitzende Beamtenschaft, gegen den verteuernden Handel. Das Großkapital verkörpert in Industrie, Bank wesen, Import, beschuldigt die Landwirte wegen der Schutzzölle, die Arbeiter wegen ihrer Lohnforderungen, den Staat wegen der hohen Abgaben. Einer grollt dem anderen. Jeder hält sich für den am meisten Ge schädigten, jeder glaubt, daß es dem anderen zu gut geht, sie bezichtigen sich gegenseitig der Steuerdrückerei und jeder möchte die notwendigen Ausgaben den anderen aufhallen. Die meisten aber betonen unausgesetzt ihren Palriotismus, manche wohl in der geheimen Erwartung, sich dadurch einen besonderen Freibrief zu verschaffen, keiner aber treibt den Patriotismus so weit, ohne Widerspruch an den not wendigen Mehrausgaben milzuzahlen. Schmiedeberg. Den Geburtstag Sr. Majestät des Königs feierte der Militärverein von Schmiedeberg und Umgegend durch einen öffentlichen Kommers in dem fest lich geschmückten Saale des hiesigen Gasthofes, zu dem sich eine große Anzahl Patrioten eingefunden hatte. Nach Elösfnung durch die Musikkapelle hielt der Vereinsvorstand Herr Mösche die Festrede, eine von den Anwesenden be geisterungsvoll aufgenommene Huldigung für den Monarchen, die mit einem dreifachen „Hurra" auf den geliebten Landes- oater endete und der sich die Sachsenhymne anschloß. Unter Mitwirkung hiesiger Gesangvereine und Ler Turnerschast sorgten abwechselnd Gesänge sowie turnerische Vorführungen für angenehme Unterhaltung. Auch eine Rezitation des Herrn Mösche „Fürsten und Bolkssprüche" erregte große Heiterkeit Zum Schlüsse folgte noch ein Lustspiel, „der Soldatenfeind", welches allseitig großen Beifall erntete. Möge auch durch diese Veranstaltung das Band der Liebe zum Herrscherhause und die alte Sachsentreue neu befestigt werden, zum Trutze derer, die spottend beiseite stehen. Bärenstein. Unser Orlspsarrer, Herr Pastor Zinßer, wird im Laufe des Monats Juli unsere Gemeinde ver lassen, um einem Rufe an die weithin bekannte Hügel- Gemeinde in Paris zu folgen. Dresden. Der neue sächsische Landtag, der, wie schon erwähnt, etwa am 10. bis l2. November zusammen- lrcten wird, soll, außer mit dem Staatshaushaltsetat nur noch mit Vorlagen von geringerer Bedeutung beschäftigt werden. Man will dadurch Zeit gewinnen, um die großen Vorlagen, wie die Eemeindesteuerreform, die Kirchen- und Schulsteuergesetzgebung usw, für den übernächsten Landtag wohl vorzubereiten. Für diesen Landtag steht dann auch noch die Vorlage aus Reforin des Volksschulwesens zu er warten. — Die im „Dresdner Journal" veröffentlichte Liste der Ordensverleihungen anläßlich des Geburtstages des Königs umfaß», ausgenommen die Titeloerleihungen und Beförderungen, 15 Spalten. Es wurden verliehen: der Hausorden der Rautenkrone 1 mal, vom Verdienstorden das Großkreuz I mal, das Komturkreuz 2. Klasse 12 mal, das Ritterkreuz l. Klasse 55 mal, das Ritterkreuz 2. Klasse 29 mal, das Verdienstkreuz 133 mal, vom Albrcchtsorden das Großkreuz 1 mal, das Komturkreuz I. Klasse 6 mal, das Komturkreuz 2. Klasse 29 mal, das Ofsizierskreuz 23 mal, die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse I I mal, das Ritterkreuz 1. Klasse 196 mal, das Ritterkreuz 2. Klasse 125mal, das Albrechtskreuz 261 mal, der Sidonienorden 3 mal, der Maria Anna-Orden 2. Klasse 3 mal, das Maria- Anna-Krcuz 14 mal, das Ehrenkreuz mit der Krone 83 mal, das Ehrenkreuz 4I5mal, die Friedrich-August-Medaille in ^lber 127 mal, in Bronze 81 mal. Die Zahl der ver- ^enen Orden und Ehrenzeichen beträgt diesmal ins- 1 1620. — Die Gerichtsferien kommen. Für jeden, der eine Klage vor dem Amtsgericht im Auge hat, ist es jetzt die höchste Zeit schlüssig zu werden. Wenn auch die Gerichtsferien noch nicht direkt vor der Tür stehen, so drängen sich dennoch schon jetzt so viele Termine auf die letzte Zeit zusammen, daß die Terminansetzung schon jetzt ziemlich weit hinausliegend ausgesprochen wird Für eilige Sachen, in denen zu besorgen ist, daß es mit einem Termin nicht abgetan sein dürfte, daß also noch eine Zeugen vernehmung oder dergleichen zu erwarten ist, ist jetzt die höchste Zeit zur Einreichung der Klage, wenn man nicht bis in den Oktober zu warten geneigt sein will. In den Ferien werden bekanntlich von den Gerichten nur ganz eilige Sachen erledigt, als solche sind Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter, die auf eine Räumung hinauslaufen, ferner Wechselsachen zu verstehen. — Saatenstand im Königreich Sachsen Mitte Mai 1909. (Zusammengestellt in der Kanzlei des Landeskulturrates.) Im Aprilbericht glaubte man noch hoffen zu dürfen, daß auch die schwachen Bestände sich befriedigend entwickeln würden. Die anhaltend kalte Witterung verbunden mit Trockenheit haben jedoch auch diese Hoffnung zunichte ge macht. Die Entwickelung ist infolgedessen zum Stillstand gekommen und die Vegetation gegenüber anderen Jahren teilweise um etwa vierzehn Tage zurück. Be sonders ungünstig berichtet man über den Winterweizen, dessen Stand schlechter als im Vormonat beurteilt wird (3,3 gegen 3,2 im April). Vielfach hat man sich deshalb noch zum Umpflügen entschlossen, so daß bis Mitte Mai im Landesniittel 17,7 Prozent der Anbaufläche anderweitig bestellt worden sind. Die späten Winterroggen-Saaten lassen hier und da ebenfalls zu wünschen übrig, im all gemeinen ist man jedoch mit dieser Frucht zufriedener. Die Durchschnittsnote ist genau wie im April 2,6. Die Be stellung der Frühjahrsaaten ist beendet, allerdings sind sie noch nicht überall aufgegangen. Auch sie bedürfen dringend eines ergiebigen Regens und wärmerer Witterung. Im Durchschnitt des ganzen Landes haben sie folgende Noten erhallen: Sommerroggen 2,4, Sommergerste 2,3, Hafer 2,4. — Die Kartoffelbestellung ist bis auf wenige Aus nahmen beendet. Doch ist zumeist eine Beurteilung nicht erfolgt, da sie zum großen Teile noch nicht aufgegangen sind. — Große Schwierigkeiten beginnt die Futtcrbeschaifung zu bereiten. Die Wintervorräte sind bis auf wenige Reste aufgczehrt Der Klee dagegen ist sehr zurückgeblieben, so daß man sich vereinzelt sogar noch hat entschließen müssen, ihn umzupslügen. Auch die Note des stehen gebliebenen (3,0) hat sich um 0,4 im Vergleich zum April verschlechtert. Aehnlich verhält es sich mit den Wiesen, die vielfach noch ganz grau aussehen, soweit sie nicht bewässert werden können. Zu der Ungunst der Witterung treten teilweise auch tierische Schädlinge hinzu. So melden mehrere Berichte, daß sich der Drahtwurm bemerkbar macht. In anderen Gegenden wieder tritt der Hamster zahlreich auf. — In Gruna bei Ostritz erschoß beim Hantieren mit einem alten Gewehr der Stellmachergehilfe Hübner den Lehrling Hiller. Der 14jährige Hiller war auf der Stelle tot. Hübner irrte die ganze Nacht umher, stellte sich aber dann der Polizei. — Außer in Kamenz wohnt auch in Niederputzkau eine Familie, wo der Vater und sieben Söhne des Königs Rock getragen haben. Der Vater, der Hausbesitzer Ernst Steglich, diente von 1857 bis 1863 beim Gardereiter- Regiment in Pirna, der erste Sohn diente beim Fuß artillerie-Regiment Nr. 12 in Metz, der zweite beim Infanterie-Regiment Nr. 179, der dritte beim Husaren- Regiment Nr. 18, der vierte beim Infanterie-Regiment Nr. 105, der fünfte beim Infanterie-Regiment Nr. 103, der sechste Seim Grenadier-Regiment Nr. 101 und der siebente beim preußischen 4. Garde-Regiment zu Fuß. Der fünfte Sohn hat die Expedition nach China mitgemacht, hat an zwei Gefechten teilgenommen und ist gesund in die Heimat zurückgekehrt. Rochlitz. Wie aus kleinen Ursachen oft große Wirkungen entstehen, zeigt sich bei der am Mittwoch abend erfolgten Alarmierung der Feuerwehr. Ein hiesiger Tierarzt wurde eilends nach Zetleritz zur Hilfe bei ein er kranktes Tier gerufen. „Wo brennts denn schon wieder" fragie er den als Bolen kommenden Knaben. „Auf Rittergut Zetteritz" lautete die Antwort. Dies Gespräch war vermutlich auch an andere Ohren gedrungen, denn bald daraus verbreitete sich die Nachricht, im Rittergut Zetteritz brennt es. Die Feuerwehr erfuhr dies gleichfalls, die Mannschaften wurden zusammengerufen, die Pferde an die Spritze geschirrt und im Sturmschritt ging es nach Zetteritz. Eile tat not; wollte man doch von weitem schon das Geläute der Sturmglocken zu Seelitz hören. In Zetteritz sah sich die Feuerwehr, gleich den erstaunten Orts bewohnern, vergebens nach dem Brandherd um. Später erst klärte sich das Mißverständnis auf. Grimma. Der Bürgermeister Siegert von Brandis ist von der König!. Amtshauptmannschaft Grimma auf Antrag der Staatsanwaltschaft von seinem Amt suspendiert worden. Es schwebt gegen ihn eine Untersuchung wegen Vergehens gegen 88 331 und 159 des Reichsstrafgesetz- buches. Mit der Führung der bürgermeisterlichen Ge ichäste Ist bis aus weiteres der erste Stadtrat und stellver- tretende Bürgermeister Schmidt betraut worden. Das Ge- rücht, daß gegen den Bürgermeister eine Anzeige wegen Vergehens im Amte (8 331) erfolgt sei, war im letzten Jahre mehrmals aufgetreteu, wurde aber immer wieder als unwahr bezeichnet. Jetzt ist der Bürgermeister noch in den Verdacht gekommen, sich der Verleitung zum Mein eid (8 159) schuldig gemacht zu haben. Leipzig. In einer von etwa 1500 Personen besuchten Versammlung, zu der auch zahlreiche Abstinenzler erschienen waren, protestierten die Gastwirte gegen die Beleidigungen durch Pastor Burk, Auerbach, und sprachen ihr Befremden darüber aus, daß die Geistlichkeit Sachsens diesen Be leidigungen nicht widersprochen habe. Vom Kultus ministerium wird erwartet, daß es den Gastwirten Genug tuung verschaffe. Der Vorsitzende des Vereins abstinenter Geistlicher Sachsens, Pastor Seltmann aus Thammenhain, machte die überraschende Erklärung, daß sein Amtskollege Burk die betresfenden Aeußerungen über die Gastwirte gar nicht in der Zwickauer Versammlung getan, diese vielmehr erst hinterher im Protokoll gebracht habe!!! Zwönitz. Hier verstarb in seinem 95. Lebensjahre der älteste Einwohner unserer Stadt, der Webermeister Johann Heinrich Oeser. Er war noch einer von jenen Greisen, die der Einführung der Eisenbahn mit stetem Miß trauen begegneten und der in Furcht vor Eisenbahnunfällen nie mit der Eisenbahn fuhr, sondern alle seine Wegeslrecken (oft 4 -5 Stunden weit) als Handelsmann hin und zurück noch bis zu seinem 93. Lebensjahre meist schwer beladen zu Fuß zurücklegte. Annaberg. Der „Hammerbund" zur Erhaltung des Frohnauer „Hammers" hielt im Wohngebäude des selben erstmalig eine Versammlung ab. Es wurde be schlossen, in diesem Wohngebäude eine erzgebirgische Bier stube und ein ebensolches Weinzimmer einzurichten, um den fremden Besuchern eine Gelegenheit zur Einkehr und Erholung zu bieten. Im ersten Obergeschoß soll ein Museum eingerichtet werden. Weiter entschied man sich auch für Wiederinbetriebsctzung des eigentlichen Hammer werkes. Es sollen in ihm Hammerandenken hergestellt und durch Bewegung der Riesenhämmer oder doch eines derselben soll ein Einblick in die frühere Tätigkeit derartiger Anlagen geboten werden. Die Erwerbsumme für die An- läge in Höhe von 50 500 M. ist voll aufgebracht worden und auch der Finanzplan für die nächste Zeit war ein erfreulicher. Der Hammer wird jedenfalls im Spätsommer dem Besuch zugängig gemacht werden können. Hohenstein - Ernstthal. In ihrer letzten Sitzung faßten die Stadtverordneten einen für die Einwohnerschaft wichtigen Beschluß. Der schon seit Jahren schwebende Hospitalbau, zu dem bereits eine Summe von 126000 Mark zur Verfügung steht, soll bald ausgeführt werden und zwar im sogenannten Fuchsgraben, zwischen der Dresdner Straße und dem Kroatenweg. Die Baukosten des Gebäudes, innere und äußere Einrichtung nicht mil in begriffen, sollen 50 000 Mark nicht überschreiten. Für Zeichnungen und Kostenanschläge wird ein Wettbewerb veranstaltet, zu dem Preise von 400, 250 und 150 Mark ausgesetzt worden sind. Für den Ankauf weiterer Zeich nungen sind 200 Mark ausgeworfen worden. Aue. Die Stadtverordneten genehmigten nach dem Ratrbeschlusse die Aufnahme einer Anleihe von 700000 Mark für Schul-, Straßen- und Brückenbauten und be schlossen, bei günstigen Vegebungsbedingungen die Summe auf eine Million zu erhöhen, da noch weitere Ausgaben beoorslehen. Bad Elster. Wie die „Neue Vogtl. Ztg." sich aus Bad Elster schreiben läßt, herrscht hier ein geheimer Konflikt, der seit langem schon die Bürgerschaft mit der König!. Badedirektion in ein gespanntes Verhältnis setzte und der immer ernstere Formen annnimmt. In der ge samten Bürgerschaft herrsche gemeinsame Unzufriedenheit gegen die Vadedirektion, die cs nicht versteht, friedlich Hand in Hand mit der Bürgerschaft die Interessen des Ortes zu wahren. Die Badedirektion bemüht sich, der Gemeinde gegenüber eine Vorgesctztenstellung einzunehmen, die ihr nicht zustehen dürste. Die Gemeinde wahrt natür- lich ihren Standpunkt, sodaß es fortgesetzt Konflikte gibt. Diese Konflikte werden auch nicht eher aus der Welt ge schaffen werden, als bis die Direktion ihre Stellung zur Gemeinde ändert. Die Bürgerschaft trägt sich mit dem Gedanken, beim Ministerium in der Angelegenheit vorstellig zu werden. Mylau. Ein neuer Anziehungspunkt für den vogt ländischen Wunderer ist hier geschaffen worden. Das bisher schon bedeutende im Kaiserschloß untergebrachte Museum ist völlig umgestaltet, wesentlich erweitert und vor allem in ganz neuen, wirklich sehenswerten Räumen untergebracht worden. Ein ganzes vogtländisches Ge schichtswerk wird hier vorgeführt. Den Verkehr und Fort schritt unserer Industrie und Gewerbe sieht man verkörpert vor sich. Für jeden ist etwas da, was ihn entzückt, den Naturfreund oder den Geschichtsforscher, alt und jung, Mann und Frau, und zuletzt landet der Gast droben im Dachzimmerchen bei den alten Webersleuten, die ihn freund lich aufnehmen und ihn unwillkürlich ins 18. Jahrhundert zurückversctzen. Weißenberg. Das 200jährige Jubiläum ihres Be stehens feiert am 6. und 7. Juni d. I. die hiesige Schützen gilde, die zu den ältesten Schützengesellschaften Sachsens gehört. Tagesgeschichte. — In den vier mandatlosen Berliner Landtagswahl, kreisen werden von allen Parteien, der nationalliberalen, der freisinnigen, der konservativen und der sozialdemokrati schen Partei eigene Kandidaten aufgestellt. Ein Zusammen gehen der bürgerlichen Parteien zur gemeinsamen Be kämpfung der Sozialdemokratie hat sich bis jetzt noch nicht einmal im 12. Wahlkreise, wo der 10 Gebote Hoffmann gewählt worden war, der am ehesten den Sozialdemokraten durch ein entsprechendes bürgerliches Kompromiß zu ent reißen wäre, ermöglichen lassen.