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December 1887. STAHL UND EISEN.“ Nr. 12. 841 mit . allen Zwischenrohren für Maschine u. Condensation, welche Maschine den Wind für 135 t Koksverbrauch in 24 Stunden liefert, wurde im April 1887 von der Firma Gebr. Klein in Dahl- bruck angeboten für ... . 71300 •6 Für eine Tonne Koks, welche in 24 Stunden zu vergasen ist, würden die Maschinenkosten in Deutschland betragen .... 5281 , 1000 kg einer solchen vollkom menen Maschine kosten . . . 491 „ Nach den Angaben des Directors, Hrn. Potter, über die Anlagekosten E der Hochofenanlage in South Chicago* kostete dieselbe, welche aus 4 Hochöfen besteht, 3 780 000 6; das macht für einen Hochofen nebst Zubehör 945 000 •46. Jeder der 4 Hochöfen verbraucht täglich etwa 287 400 kg Eisensteine von 62 % Eisengehalt, und 14 % oder 40 200 kg Kalkstein, also 327 600 kg Möller, welche gesetzt werden auf 171000 kg Koks, und erzeugt daraus durch schnittlich 178 t Roheisen, was für die Anlage von 4 Hochöfen 600 t tägliche Erzeugung aus macht. Auf 100 kg Koks werden nur 192 kg Möller gesetzt. Zu 1000 kg Eisen sind dabei nur nöthig 1620 kg Eisenstein und 225 kg Kalk stein, also nur 1845 kg Möller, dagegen aber 960 kg Koks. In South Chicago betrug also die Einheits zahl E der Anlagekosten auf eine Tonne täg licher Erzeugung 5400 •46. Diese Einheitszahl E ist jedoch nicht mit den übrigen Einheitszahlen A, C und G dieser Arbeit zu vergleichen, weil alle Materialverhältnisse in South Chicago, ebenso wie auf den meisten amerikanischen Werken, unverhältnifsmäfsig viel günstiger liegen, als irgendwo in Europa. Die Kosten eines einzelnen Hochofens allein | sind von Potter nicht angegeben, so dafs dieselben nicht auf die Tonne der täglichen Erzeugung vertheilt werden können. Für eine neue Hochofenanlage in Rhein land und Westfalen zur Verhüttung der hier vorkommenden und eingeführten Eisensteine würden folgende Verhältnisse raafsgebend sein. Für eine Tonne Roheisen werden 2200 kg Erze mit einem Ausbringen von 45 %, mit einem Zuschlag von 40 % oder 880 kg Kalkstein, zu sammen also 3080 kg Möller gebraucht; das Ausbringen aus dem Möller beträgt 32,4 % ; der Koksverbrauch 1000 kg; so dafs auf 100 kg | Koks 308 kg Möller kommen.** Die unten be- ! schriebenen Einrichtungen genügen zur Erzeugung j * In »Stahl und Eisen« 1887, Nr. 10, S. 702 sind ! alle zugehörigen Verhältnisse genau beschrieben. ** Diese Zahlen sind nicht günstiger als diejenigen, I welche oben für die Hochöfen in Newport festge- ! stellt sind. von 300 t Roheisen täglich. Die Anlage besteht aus zwei Hochöfen von 21 000 mm Höhe, 6000 mm Weite im Kohlensack, 3300 mm im Gestell und 4500 mm an der Gicht. Die Hochöfen sollen mit besonderem schmied eisernen Gerüst, von bekannter Construction, zur Unterstützung der Gicht, des Gasfangs und der Gasableitung versehen werden. Jeder Hochofen soll eine ganz in Eisen aus geführte Giefshalle von 400 qm Grundfläche bekommen.* Für die zwei Hochöfen sollen 7 steinerne Winderhitzer von 20000 mm Höhe bis zur Spitze der Kuppel und von 6000 mm Weite gebaut werden; ein zugehöriger Schornstein wird 60 000 mm Höhe und 2500 mm obere lichte Weite bekommen. Jeder Ofen enthält einen besonderen Förder thurm aus Eisen mit einer Aufzugmaschine, wie oben beschrieben ist. Für die Anlage sind Vor- rathsräume für Eisensteine, Kalksteine und Koks vorgesehen, in welche die ankommenden Eisen bahnwagen direct entladen werden können. Aus diesen Vorrathsräumen können die Materialien in die Gichtwagen ohne Aufwendung besonderer Arbeitskraft abgezogen werden. Diese Vorrathsräume sind 200 m lang, 20 m breit, 10 m hoch und enthalten 25 Einzelräume von 650 cbm oder mindestens 975 t Inhalt, so dafs im ganzen 16 250 cbm oder mindestens 24375 t Materialien in Abzughöhe der Gicht wagen gelagert werden können. Drei Gebläsemaschinen, von oben beschrie benen Abmessungen, sollen den für die zwei Hochöfen nöthigen Wind liefern, und 20 Gorn wallkessel, mit je 100 qm Heizfläche, zusammen also 2000 qm Heizfläche, würden, mit Hoch ofengasen geheizt, den zum Betriebe aller Maschinen nöthigen Dampf erzeugen. Für diese Anlage sind unter 3. 6000 m Eisenbahnen mit Normalspur, welche theilweise als Hochbahnen ausgebildet sind, und unter 4. 2000 m Bahnen von 660 mm Spurweite vorgesehen. Eine solche Hochofenanlage würde folgende Baukosten F veranlassen. 1. Einfriedigung des Hüttenplatzes 12 000 •6 2. Entwässerungskanäle für den Hüttenplatz 15 000 , 3. 6000 m Eisenbahnen mit Normalspur nebst Wagen . . 245 000 , 4. 2000 m Eisenbahnen mit Normalspur von 660 mm . . 34 000 , 5. Zwei Hochöfen nebst Ver bindungsbrücken 262 000 » 6. Zwei Giefshallen mit Unterbau 40 000 „ Uebertrag 608 000 3% * Eine solche fehlt bekanntlich bei den englischen Hochöfen.