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November 1887 „STAHL UND EISEN.“ Nr. 11. 767 Berufsgenossenschaft Zahl der 1 Betriebe Zahl der 1 Sectionen Zahl der ver sicherungs pflichtigen Personen V erwaltungskosten Entschädigungen pro 1885/86 6 pro Betrieb pro Kopf dG Gesammt- betrag JI Betrag pro Kopf e4( Südwestdeutsche Eisen-B.-G. Rh.-Westf. Hütten- und Walz- 138 — 25 858 14 236 103 0,55 13 392 0,52 werks-B.-G 255 9 70 313 36 109 142 0,51 67 119 0.95 Schles. Eisen- u. Stahl-B.-G. 56 t 2 50 228 33 544 60 0,67 21 042 0,42 Nordösll. » » » B.-G. 1157 4 39 910 59 086 51 1,48 22 003 0,55 Nordwestl. Eisen- u. Stahl-B.-G. 142!) 7 50 708 53 174 37 1,05 30 598 0,60 Sächs.-Thür. Eisen- u. Stahl-B.-G. 1482 — 49 938 55 835 38 1.12 29 731 0,60 Süddeutsche , » » B.-G. Rh.-Westf. Maschinenbau- und 2660 6 63 887 66 585 25 1,04 30 967 0,48 Kleineisenindustrie-B.-G. . . Düsseldorf, Ende Okto 3111 her 188 6 7. 61 141 68 332 22 1,12 32 928 H. L 0,54 ueg. Ueber die vermehrte Anwendung des Eisens und Stahls beim Festungsbau. Von Otto von Giese, König!. Preufs. Oberst a. D., Ritter des Eisernen Kreuzes 1. Klasse u. s. w. (Hierzu Blatt XXXII.) I. Geschichtlicher Rückblick. Das Bedürfnifs nach Sicherung des Besitzes, also auch nach Befestigung, ist so alt, wie der Streit der Menschen und Kampf der Völker; so lange die Menschen nicht den Engeln gleichen, werden sie sich zanken, Krieg führen und ihren werthvollsten Besitz zu sichern, zu befestigen suchen. Von den hohen Erd- und Steinwällen ging man zu regelrechten Mauern über, machte diese immer dicker und höher, bis die Anwen dung des Pulvers im Geschützwesen sie zu Fall brachte. Das Mauerwerk wurde nun den Augen des Belagerers entzogen, nur Erdwälle gezeigt und diese mehr und mehr verstärkt. Seitdem die Vervollkommnung des Geschütz- wesens gestattet, selbst unsichtbare Ziele auf grofse Entfernungen sicher zu treffen und zu zerstören, sind auch die in den Festungsgräben stehenden Bekleidungsmauern und Batterien ge fährdet. Die neuerdings versuchte Anwendung der comprimirten Schiefsbaumwolle, der Gelatine, des Pyroxilins, Dynamits und ähnlicher brisanter Sprengstoffe* zur Ladung der, aus gezogenen * Der französische Melinit scheint sich nicht zu bewähren, er ist den eigenen Artilleristen gefährlicher als dem Feinde, soll sich auch bei längerer Aufbe wahrung zersetzen. In Beifort wurden grofse Vor- räthe deshalb zerstört. XI.7 schweren Kanonen, Haubitzen und Mörsern ge schleuderten , bis 6 Kaliber langen Granaten’ macht die Widerstandsfähigkeit der bisher ge mauerten bombensicheren Gewölbe und deren Erddecken zweifelhaft. Sollten jene Versuche glücken, so würde es voraussichtlich nothwendig sein, von neuem Verstärkungen des gefährdeten Mauer- und Erdbaues eintreten zu lassen. Der Holzbau provisorischer Befestigungen ist noch weniger widerstandsfähig. Das Bedürfnifs nach besserer Deckung hatte schon im Anfang dieses Jahrhunderts zu dem Versuch geführt, die wichtigsten Geschütze durch Eisen gegen die feindlichen Geschosse zu sichern. Seitdem wurden in allen europäischen Grofsstaaten zahlreiche Vorschläge und Versuche gemacht. Als Anhalt für die geschichtliche Reihenfolge dieser Vorschläge, Ausführungen, Schiefsversuche und wirklichen Kämpfe können die Angaben des K. K. Oberlieutenants Kunka in den »Mittheilungen über Gegenstände des Artillerie- und Geniewesens«, Jahrgang 1876 (Wien bei von Waldheim) dienen: 1860 empfahl der amerikanische Gapitän Coles drehbare Panzerthürme in Form eines abgestumpften Kegels, auf Balken-Unterlage; 1861 wurden in Sheernefs (England) günstige Schiefsversuche gegen einen, von Coles entworfenen und von Brown ausgeführten Kegelpanzerthurm des Kriegsschiffs Trusty angestellt. 2