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3 Durchmesser 5 der Drähte Bruch belastung Zer- reifsungs- modul per qmm Längen ausdeh nung beim Zerreifsen Biegungs zahl un ¬ ge heizt k ge beizt g un ¬ ge heizt k ge beizt K un ge heizt m ge beizt m ungebeizt j gebeizt 1. 3,5 577,0 576,0 60,0 60,0 3,0 1,5 5,5 5,0 2. 3. 3,1 531,0 506,0 70,5 67,1 3,0 3,0 7,5 7,0 4. —— —— — - — — — — ——■ 5. 2,2 245,0 244,0 64,5 64,2 2,5 2,0 7,0 6,5 6. 2,2 495,5 498,0 130,2 131,0 2,5 2,0 14,0 12,0 7. 2,0 449,0 449,0 141,4 141,4 2,0 2,0 17.0 15,0 8. 2,0 287,0 286,0 91,6 91,5 9,0 10,0 22,5 18,0 Mittel — 431,0 426,0 93,0 92,5 8,7 3,4 12.2 10,6 Die Ziffern für Bruchbelastung und Zerreifsungs- modul vor und nach dem Beizen zeigen nur bei einer einzigen Drahtsorte (Nr. 3) eine erhebliche Abweichung, wodurch der Beweis geliefert ist, dafs eine Beschädigung der Drähte durch das Rosten nicht stattfand; trotzdem hat auch bei diesem Versuche die Sprödigkeit merklich zuge nommen. Jede einzelne Drahtsorte läfst eine Abnahme der Biegungsfähigkeit erkennen. Diese Erscheinung deucht mir nicht ohne Belang zu sein. Bestätigt sie sich auch bei Gegenständen mit stärkeren Querschnitten — und nach den oben mitgelheilten Beobachtungen des Professor Hughes an dicken, nach dem Beizen abgefeilten und geprüften Stäben ist kaum daran zu zweifeln — so wird eine Eisenbahnschiene, ein Brückenträger, sofern er nicht vollständig vor den Witterungseinflüssen geschützt ist, jeder andere eiserne Gegenstand lediglich durch das Lagern an freier Luft spröder, als er bei der Herstellung war, auch wenn Rostbildung nur in beschränktem Mafse stattgefunden haben sollte. Eine Verzinkung des Eisens, um es vor Rost zu schützen, würde aber, wie aus den bisher mitgetheilten Ergebnissen sich folgern läfst, die Gefahr nur vergröfsern, da das durch die Berührung mit Zink elektro negativ gewordene Eisen, sobald durch irgend eine Zufälligkeit eine Stelle desselben blofs gelegt und den Wilterungseinflüssen ausgesetzt wird, noch leichter dem Sprödewerden unterworfen ist, als es ohne den Zinkschutz der Fall sein würde. Die hier ausgesprochene Ansicht erhält ihre Bestätigung durch folgendes Vorkommnifs. Für eine kleine, der Feuchtigkeit stark ausge- setzte Maschine waren Federn aus Tiegelstahl erforderlich, die man, um sie vor dem Rosten zu schützen, verzinkte. Obwohl man bei der Auswahl des Materials und Herstellung der Federn mit aller Vorsicht zu Werke gegangen war, zer sprangen nach einigen Wochen sämmtliche Federn ; nicht verzinkte Federn, aus dem gleichen Materiale gefertigt und für den gleichen Zweck benutzt, X. blieben unversehrt. Ich war anfänglich geneigt, die Ursache der Brüchigkeit der verzinkten Federn dem vor der Verzinkung bewirkten Beizen mit Säure zuzuschreiben ; dieser Annahme widerspricht jedoch der Umstand, dafs durch die Erhitzung beim Verzinken, ja selbst durch längeres Lagern, die vorher erzeugte Beizbrüchigkeit zum grofsen Theile wieder ausgeglichen wird, wie die Ver suche 4, 5 und 8 erkennen lassen.* Wahr scheinlicher ist es mir daher, dafs die Verzinkung an und für sich das allmähliche Sprödewerden der Federn unter dem Einflüsse der Feuchtigkeit' und Kohlensäure der Luft in der geschilderten Weise beförderte. b) Prüfung von Stäben auf Biegungsfestigkeit. Da mir eine Maschine zur genauen Ermittelung der Biegungsfestigkeit, beziehentlich des Mafses der stattfindenden Einbiegung bei bestimmter Belastung, von Stäben nicht zur eigenen Ver fügung stand, ist die Zahl der nach dieser Richtung hin angestellten Versuche weit geringer als die der Zerreifs- und Biegungsversuche mit Drähten. Sie mufsten auf befreundeten, mit geeigneten Prüfungsvorrichtungen versehenen Eisenwerken ausgeführt werden, auf welchen auch das Beizen der Proben vorgenommen wurde, damit nicht durch den Zeitverlust bei Ueber- sendung der Proben die Deutlichkeit der Ergeb ¬ nisse beeinträchtigt werde. Nachfolgende Versuche wurden durch Hrn. Director Nägel in der Sächsischen Gufsstahlfabrik ausgeführt. 14. Versuch. Quadratstäbe von 22 mm Stärke aus Feder stahl mit 0,65 % G und 78 kg Zugfestigkeit wurden in Oel gehärtet, federhart angelassen und bei einer freien Auflage von 450 mm zwischen den Stützpunkten in der Mitte bis zum Bruche belastet. Zwei Stäbe wurden im ungebeizten Zustande, zwei andere nach 24 stündigem Beizen in verdünnter Schwefelsäure geprüft. Bruch belastung kg Bruch- Spannung per qmm kg Ungebeizt 2 700 171 Desgleichen 2 650 168 Ungebeizt durchschnittl. 2 675 169,5 Gebeizt 1 800 114 Desgleichen 2 000 126 Gebeizt durchschnittlich 1900 120 * Für diese Beseitigung der Beizbrüchigkeit durch das Erwärmen beim Eintauchen in das flüssige Metall dürfte auch die Thatsache sprechen, dafs Weifsbleche trotz des der Verzinnung vorausgegangenen mehr maligen Beizens einen hohen Grad von Geschmeidig keit zu besitzen pflegen. 2