1. Chr.W. von Gluck: Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis" (Paris 1774) Die langsame Einleitung bringt den Klageruf des Agammemnon, der den Interessen des Griechenheeres sein Kind Iphigenie opfern soll. Im bewegteren Hauptsatz treten sich ein die gebieterisch rauh fordernde Masse symbolisierendes Unisonothema und zarte Klagetöne, die rührende Gestalt der Iphigenie versinnbildlichend, gegenüber. Die Entwicklung dieses Gegensatzes prägt die Idee des Dramas aus. 2. a) W. A. Mozart: „Don Giovanni" Nur ihrem Frieden weih’ ich mein Leben, Nur ihre Freude kann Ruh’ mir geben, Seh’ ich sie leiden, sterb ich vor Pein. Ja, ihre Seufzer sind auch die meinen, Und mein ihr Zürnen, und mein ihr Weinen! Kein Glück auf Erden kenn’ ich allein. 2. b) W. A. Mozart: Die „Zauberflöte" Dies Bildnis ist bezaubernd schön, Wie nie ein Auge es gesehn! Ich fühl’ es, wie dies Götterbild Mein Herz mit neuer Regung füllt. # Dies Etwas kann ich zwar nicht nennen, Doch fühl’ ich's hier wie Feuer brennen. Sollt’ die Empfindung Liebe sein? Ja, ja! Die Liebe ist’s allein. O, wenn ich sie nur finden könnte! 0, wenn sie doch hier vor mir stände! Ich würde warm und rein! Was würde ich? Ich würde sie voll Entzücken An diesen heißen Busen drücken, Und ewig wäre sie dann mein. 2. c) W. A. Mozart: „Cosi tan tutte" Der Odem der Liebe erfrischet die Seele, Ein Labsal voll Süße, so schmeichelnd und weich. Wer Liebe genießet und treu sie erfindet, Begehret nichts weiter, ist selig und reich.