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644 Nr. 9. .STAHL UND EISEN.* September 1887. dasselbe. dasselbe. M e 1 i r t e s 0,295 „ P 0,70 Mn dasselbe. N r. 5 dasselbe. 3. Die Kügelchenbildung in Gusstücken. Herd des Ofens statt ¬ findenden Aussaigerung des Kügelcheneisens und Die war 2,046 0,54 0,398 „ 1,92 „ Eisen: 1,72 % Si 0,275 „ P dem- ohne oben P Mn P Mn Si P Mn künstlich erzeugt, habe ich bereits erwähnt. Zusammensetzung von Kügelchen und Eisen folgende: 0,289 „ P 0,72 „ Mn Luxemburger Giefsereieisen (Luxemb. Bezeichnung). Eisen: 1,92 % Si Bei allen mir zu Gesicht gekommenen Kügel chenbildungen in Gufsstücken habe ich gefunden, dafs diese Ausscheidungen bezüglich des Gehaltes von Si, P und Mn dieselben Abweichungen vom Muttereisen wie die Kügelchen des Roheisens aufweisen. Zum Beweis dessen seien hier die Analysen von 2 Proben solcher Ausscheidungen und des Muttereisens mitgetheilt. Grofse Kügelchen: 0,86 % Si 4,062 „ P 0,79 „ Mn Kleine Kügelchen: weifsem Rand. Eisen: Ansammlung desselben auf der Oberfläche kann auch deshalb nicht die Rede sein, weil alle oben angeführten Roheisensorten von der ersten bis zur letzten Massel eines Abstiches die Kügelchen in anscheinend gleicher Menge enthalten. Was ist nun die Ursache ihrer Entstehung und in welcher Weise erfolgt dieselbe? Die Beantwortung dieser Frage ist wesentlich dadurch erleichtert, dafs wir die Möglichkeit kennen gelernt haben, Wanzen, Hohlräume und Kügelchen zu verhindern und dieselben künstlich hervorzurufen. Die Kügelchen entstehen erwiesener- mafsen nur dann, wenn Hohlräume vorhanden sind, in welche hinein beim Erstarren des Eisens krystallisirende Verbindungen aussaigern können, wobei der Druck des in den Hohlräumen einge schlossenen Gases auf die erstarrende Umgebung mitzuwirken vermag. Der Vorgang der Saigerung läfst sich als ein Kampf zwischen zwei Kräften auffassen, nämlich zwischen der chemischen Affinität, welche in hoher Temperatur die Be standtheile einer Legirung in einen homogenen Körper vereinigt, und zwischen dem Krystallisa- tionsbestreben, welches erst beim Erstarren der Legirung sich geltend machen kann, weil beim Sinken der Temperatur die chemische Affinität schwächer wird. Das Krystallisationsbestreben bedingt eine Verschiebung und Umlagerung der Molecüle nach der Richtung, dafs sich Ver bindungen von einer der Krystallisation günstigen Zusammensetzung ausscheiden. Begünstigt wird das Entstehen solcher Verbindungen, wenn inner halb des erstarrenden Körpers vor rascher Ab kühlung geschützte Hohlräume vorhanden sind, in welche die krystallisirenden Bildungen gleich sam hineinzuwachsen vermögen. Die Kügelchen sind nun von einer Zusammensetzung, welche ihr krystallinisches Gefüge erklärlich macht, sie sind ärmer an Si und reicher an Mn als das Muttereisen, besitzen also eine dem Weifseisen sich nähernde Zusammensetzung; aufserdem be günstigt ihr hoher PGehalt die Bildung von weifsem Eisen. Auf dem Wege der Saigerung entstanden und durch den hohen P-Gehalt flüssig oder in teigförmigem Zustande erhalten, wird das Kügelcheneisen von dem unter hohem Druck eingeschlossenen CO aus der halberstarrten Um gebung der Hohlräume in diese eingeprefst, wo es zu tropfenartigen Kügelchen zusammenfliefst. charakterisirten Eisensorten, mag ihr P-Gehalt hoch oder niedrig sein. Dafs man die Kügelchen auch in Giefsereieisen Nr. 1 erhalten kann, wenn man auf demselben mit Eisenoxyd Hohlräume 2,385 „ 1,22 „ 3. Kügelchen: 1,10 % Si 1,231 „ P dieselben von einem 2. Versuch: Eisen. Eisen: Platte Kügelchen: 0,58 % Si 1,440 „ P 1,02 „ Mn Convexe Bodenerhöhungen der gröfseren Hohlräume: 1,770 „ P Von einer schon im 0,664 „ P 0,78 „ Mn 4. Melirtes rauhes Eisen von dem auf Weifsstrahl gehenden Ofen, Nr. 2 der obigen 2. Serie. Kügelchen: Eisen: 0,48 % Si 0,85 % Si Kleine Kügelchen: (demselben Hohlraum wie die grofsen K. entnommen) 0,62 % Si 3,303 , P 1,48 » Mn 2. Graues Eisen mit Grofse Kügelchen: 0,58 % Si 1,819 „ P 1,17 „ Mn Kleine Kügelchen : 1,653 „ P 2,25 „ Mn 6,075 „ P 0,85 „ Mn Auf die Entstehung der Kügelchen ist nach die Höhe des P-Gehaltes im Roheisen Einflufs; die Kügelchen finden sich in den