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Bedingungen für den Abzug der Abhitze zum Schornstein zu schaffen, d. h. diesen Abzug, und damit also auch die Vertheilung der heifsen Ver- brennungsproducte in der Steinausfüllung der Wärmespeicher, und die Aufspeicherung der Wärme in demselben, gleichmäfsig zu machen. Zu dem Ende werden die Schieber m ein mal, und zwar nur bei der Inbetriebsetzung des Winderhitzers, mit Hülfe eines Zugmessers auf ganz gleichen Zug, und dann fest, d. h. unver rückbar eingestellt. Der kalte zu erhitzende Wind tritt in die Leitung n an irgend einem Punkte o ein und wird durch die oben erwähnten, genau eingestellten 4 Schieber ebenfalls gleichmäfsig in dem Unter bau des Winderhitzers, d. h. in den Oeffnungen der Steinausfüllung des Wärmespeichers vertheilt. Weil nun bei diesem neuen Winderhitzer einerseits die Wärme in den Steinen des Wärme speichers gleichmäfsig vertheilt ist, und der zu erhitzende Wind andererseits gleichmäfsig durch die Oeffnungen (i) der Steinausfüllung zieht, mufs der Wind in allen Theilen des Wärmespeichers auch gleichmäfsig hoch erhitzt werden, was in den Cowper-Winderhitzern, wie oben nachgewiesen, unmöglich ist. Durch die vorzügliche Verbrennung und die gleichmäfsige Vertheilung, welche in dem neuen Winderhitzer stattfindet, wird eine schnellere Er hitzung des ganzen Wärmespeichers des Winder hitzers erreicht, so dafs die Zeiten, in welchen der Winderhitzer auf Gas stehen mufs, abgekürzt, und die Zeiten, in welchen derselbe auf Wind stehen kann, verlängert werden. Hierdurch er reicht man den nicht zu unterschätzenden Vor theil, dafs der Unterschied in der Windtemperatur bedeutend verringert wird. Die gleichmäfsige Vertheilung der heifsen Verbrennungsproducte in dem Wärmespeicher führt also noch eine weitere, hier nicht in Zahlen ausge drückte höhere Leistung des neuen Wind erhitzers und Ersparnifs an Gas herbei. Zu 4. Der steinerne Unterbau der neuen Winderhitzer ist billiger und sicherer als der gufseiserne Rost der Cowper-Winderhitzer; sicherer einfach darum, weil feuerfeste Steine allen Wärme einflüssen besser widerstehen als Eisen. Der steinerne Unterbau ist in den letzten Jahren schon bei 23 verbesserten Cowper-Wind erhitzern ausgeführt, zu deren Bau Lürmann, der Erfinder des hier beschriebenen neuen Winder hitzers, die Zeichnungen geliefert hat. Die Anwendung dieses steinernen Unterbaues und die Anwendung der 4 Abhitzeöffnungen m, welche einzeln von geringerem Durchmesser sein können, als die einzige Abhitzeabzugöffnung des Cowper-Winderhitzers, ermöglicht es, den Wärme speicher des neuen Winderhitzers 18 m hoch zu machen, während die Einrichtungen der Cowper- Winderhitzer, bei sonst ganz gleichen Abmessungen der Fig. 1 und 3, nur 17,5 m Höhe für den Wärmespeicher gestatten. Es sind oben in Kapitel 1, in der Berechnung der Raumersparnifs und Wärmespeichervergröfse- rung, auch für den neuen Winderhitzer nur 17,5 m Höhe für den Wärmespeicher in Rechnung ge zogen. Der Wärmespeicher des neuen Winder hitzers ist aber in Wirklichkeit 18 m hoch, so dafs die fernere Vergröfserung um 0,5 m Höhe bei der angenommenen 19,635 qm Grundfläche des Wärmespeichers eine Vergröfserung von 19,635 X 0,5 = 9,817 cbm oder 3,8 % ergiebt, welche also auch lediglich durch vortheilhaftere Anordnungen des neuen Winderhitzers vor dem Cowper-Winderhitzer erreicht sind. Ziehen wir die Ergebnisse der obigen Be trachtungen zusammen, so finden wir, dafs folgende Vortheile durch Anlage der Lürmann- sehen Winderhitzer gegenüber derjenigen von Cowper zu erreichen sind: Der erhitzte Wind wird nicht durch den Schacht z, sondern durch die zum Zweck der Erhitzung der Verbrennungsluft so wie so vor handenen Schächte f niedergeführt, und findet die Verbrennung der Gase nicht mehr in dem Schacht z, sondern in dem Raume A unter der Kuppel statt. Infolgedessen ist der Schacht z ganz überflüssig geworden, und kann der dadurch frei werdende, 85,89 cbm grofse Raum noch als Wärmespeicher benutzt, d. h. mit Steinen ausgesetzt werden, so dafs der Lürmannsche Winderhitzer bei gleichen Abmessungen einen um 33 % gröfseren Wärme speicher als ein Cowper-Winderhitzer hat. Das Gas wird hoch erhitzt in den Verbrennungs raum A geliefert; ebenso die Verbrennungsluft; dadurch wird eine vollkommene Verbrennung der Gase erreicht, welche eine Ersparnifs der selben, die höchstmögliche Temperatur des zu erhitzenden Windes und einen fast immer gleich warmen Wind liefert. Durch die Ueber- leitung der Wärme des Mauerwerks auf die Verbrennungsluft wird der Wärmeverlust ver mindert, durch die Anordnung des steinernen Unterbaues und der 4 Abhitzeabführungen m wird eine gleichmäfsige Vertheilung der Wärme der Verbrennungproducte einerseits und des zu erhitzenden Windes andererseits erreicht, und hierdurch die unter 4 hervorgehobene Wärme- speichervergröfserung um fernere 3,8 % ver mehrt. Dieser neue Winderhitzer dürfte sich durch seine, gegen die Cowperschen Winderhitzer ledig lich durch Raumersparnifs um 36bis37 % er höhte Leistung, welche durch die bessere Verbrennung der Gase und gleichmäfsige Ver theilung der Verbrennungsproducte noch ver- gröfsert wird, auch in kleiner Ausführung, be sonders für kleinere Hüttenwerke eignen.