Ein solcher kann in genügender Weise auch nicht auf hoher Kante ausgeübt werden und bleiben somit nur die inneren Flanschflächen für eine Querschnittsverminderung der Flanschen übrig; dabei müssen sich offenbar die Walzen zwischen diese hineinzwängen. Hieraus resultiren folgende Erscheinungen am Walzslab an der Uebergangsstelle, welche in Fig. 3 dargestellt ist. Bei C findet zuerst Berührung der abgerundeten, nachmals die Hohlkehle am Profile bildenden Walzenkante statt. Diese Kante schürft bei Weiterdrehung der Walzen an dem Flanschenmaterial herunter und bildet auf diese Weise an den Innenflächen eine Abstufung, welche in der Nähe des äufseren Randes verläuft. Diese Stufe ist in der Nähe der Druckstelle, also etwa bei A B, am ausgeprägtesten. Zur besseren Veranschaulichung ist diese Stelle in Fig. 2 dargestellt. In der That würde bei einem so starken Druck, wie hier angenommen, noch eine beträchtliche Stauchung des Flanschenmaterials stattfinden und sich in den Ecken Wulste bilden. Bis hierher können wir mit ziemlicher Deutlichkeit den 1. Abschnitt des Uebergangs in das folgende Profil erkennen, und sind in demselben die Flanschen allein gedrückt und gestreckt worden. Es beginnt nun der 2. Abschnitt, der mit der Berührung der Walzen am Stege abschliefst. Bis dahin sind die Wulste eingedrückt und das betreffende Material besonders weit vorgeschoben; es ist ferner auch die Streckung der Flanschen vollendet. Zwei in der Kalibrung auf einanderfolgende Profile nach jetzt gebräuchlicher Art. Fig. 1. / Anfangsstellung des Universalkalibers für einen rechteckigen Flufseisenblock. Quer- und Längsschnitt durch einen zwischen den Walzen sitzenden |—1 - Stab. Nun erst beginnt im 3. Abschnitt die Streckung des Steges. M. H.! Diese nacheinander erfolgende Streckung der einzelnen Profiltheile kann unmöglich von günstigem Einflufs auf das fertige Product sein, und liegt es in der Natur der Sache, dafs die daraus abzuleilenden Folgen um so stärker auftreten, je schneller die Entwicklung der Profile betrieben werden mufste. Bei kleineren Profilen, bei welchen man in der Lage ist, eine gehörige Anzahl Stiche zu geben, ist offenbar die gemachte Darstellung der Wulstbildung übertrieben, indefs bleibt auch da der Uebelstand der ungleichzeitigen Streckung bestehen. Bei gröfseren Profilen indefs dürfte die Darstellung der Wirklichkeit ziemlich gut entsprechen, ja manchmal sogar noch übertroffen werden. Es ist nach dem Vorausgegangenen auch ersichtlich, dafs, je stärker geneigt die inneren Flächen der Flanschen sind, desto weniger schädliche Materialschiebungen entstehen. Es ist dies z. B. bei Schienen der Fall, um so mehr, da in den letzten Stichen daselbst wenig Druck gegeben wird. Es leuchtet aber auch ein, dafs die Erscheinungen der ungleichzeitigen Streckung und Wulst bildung um so intensiver auflreten, je breiter und je dünner die Flanschen sind. In der Thal ist diesem Umstand bei Aufstellung der Profile immer Rechnung getragen und findet man in allen Profilheften, dafs die Flanschbreite nicht proportional mit der Steghöhe wächst. Insbesondere ist dies auch bei den deutschen Normalprofilen geschehen.