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von der Concursverwaltung betrieben. Diese beiden Walzwerke arbeiteten mit 401 Arbeitern und producirten etwa 40 000 t. — Die Production des Düdelinger Walzwerks wird 1887 etwa 60 000 t betragen. — An Koks wurden 1886 verhüttet 300 000 t deutscher, 140 000 t belgischer Herkunft, 440 000 t zusammen. Ich habe Ihnen in Vorstehendem eine kleine Uebersicht unserer, ja Vielen von Ihnen bekannten Eisenindustrie gegeben und lade Sie im Namen derselben herzlichst ein, sich morgen einen Theil derselben anzusehen; Sie sollen uns morgen und jederzeit willkommen sein. — (Lebhaftes all- seitiges Bravo!) Vorsitzender Hr. Lueg: Ich frage, ob noch über diesen Gegenstand einzelne Fragen an Hrn. Metz zu richten sind? Er wird jedenfalls gern bereit sein, noch weitere Auskunft zu geben. (Pause.) Aus dem Vortrage des Hrn. Metz haben Sie bereits vernommen, dafs die morgige Excursion sich erstrecken wird auf die Besichtigung der Erzgruben und der Hüttenwerke bei Luxemburg. Da es aber wegen der örtlichen Lage und auch wegen der beschränkten Zeit nicht möglich ist, dafs alle Theilnehmer sowohl alle Hütten als auch die Gruben besuchen, so werden die Herren sich heute schon entscheiden müssen, was sie besichtigen wollen. Ich möchte Sie daher bitten, Ihre Wünsche in dieser Beziehung unserm Herrn Geschäftsführer mitzutheilen. Da sich zum gegenwärtigen Punkt der Tagesordnung Niemand zum Worte gemeldet hat, so dürfen wir ihn wohl verlassen. Der lebhafte Beifall, den Sie Hrn. Metz haben zutheil werden lassen, überhebt mich der Pflicht, unsern Dank hier nochmals auszusprechen, um so mehr, da er doch nur ein vorläufiger sein würde, im Hinblick auf die freundliche, soeben ausgesprochene Einladung glaube ich, dafs wir morgen erst recht Gelegenheit und Veranlassung haben werden, Hrn. Metz zu danken. (Lebhafte Zustimmung.) Ich ertheile nunmehr das Wort Hrn. Sack zu seinem Vortrage: Ueber Formeisen - Universal - Walzwerke. Hr. Hugo Sack-Duisburg: M. H.! Wenn ich es unternehme, in dieser hochansehnlichen Versamm lung auf die Möglichkeit einer verbesserten Herstellung der Träger - Profileisen hinzuweisen und die Aufmerksamkeit der verehrten Anwesenden zu wiederholtem Male für die folgenden Constructions- Vorschläge zu beanspruchen, nachdem bereits früher die Zeitschrift des Vereins deutscher Eisen hüttenleute eine ausführliche Veröffentlichung derselben gebracht hat, so kann zunächst die Frage aufgestellt werden, ob dasjenige gebührliche Mafs im allgemeinen Interesse überschritten wird, welches eine in der gröfseren Praxis noch nicht ausgeführte und bewährte Erfindung überhaupt voraussetzen darf. M. H.! Ich entgegne darauf, dafs ich jede unnütze Wiederholung, soweit sie für das allgemeine Verständnifs nicht geboten ist, thunlichst vermeiden werde, dafs ich ferner in der Lage bin, Sie mit einigen Vereinfachungen des Projectes bekannt zu machen, sowohl was die Walzwerks einrichtung selbst anlangt, als auch die damit verbundene Fabricationsweise, dafs ich Ihnen ferner einige praktische Resultate vorlegen kann und wirkliche Walzversuche nachher anstellen werde. Da endlich die anschliefsenden Excursionen sich zum grofsen Theil auf die Formeisenherstellung erstrecken werden, so mögen die nachfolgenden Ausführungen als Beitrag dazu hier Platz finden. M. H.! Um die Stellung, welche die Profileisenuniversalwalzwerke, gleichgültig welchen Systems, über kurz oder lang in der Trägerfabrication einnehmen werden, näher darzuthun, sei mir vorerst gestattet, die jetzige Kalibrirungsweise und die damit verbundenen Erscheinungen zu besprechen. Es ist jedem Fachmann bekannt, dafs sich die in den Walzen aufrechtstehenden Profiltheile nicht gut verarbeiten lassen und dafs dies um so mehr der Fall ist, je tiefer dieselben in die Walzen einschneiden. Während sich dieser Uebelstand bei | | - Eisen und Schwellenprofilen durch Walzen im aufgebogenen Zustand, bei I - Eisen durch Y - Form vermeiden läfst, ist ein ähnliches Mittel bei |—| - Eisen nicht gegeben. |—| - Eisen werden vielmehr in Kalibern entwickelt, deren Art der Aufeinanderfolgein Fig. 1 a. f. S. dargestellt ist. Damit sich der Walzstab gut in das Kaliber einstecken läfst, ist letzteres 1 bis 2 mm breiter als der Walzstab. Es entstehen so Profile von zunehmender Höhe, respective Kaliber von zunehmender Breite, und es leuchtet ein, dafs alsdann von der Kopf fläche der Flanschen aus kein Druck stattfindet.