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producte der oberschles. Hochöfen ausschl. Redenhütte verzeichnet; ihr Werth ist mit 1021467,00 M an gegeben. Im Jahre vorher war der Werth dieser Nebenproducte — ebenfalls ohne Redenhütte — mit 898256,00 • beziffert. Ermäfsigt werden hierdurch die Selbstkosten der Tonne Roheisen im grofsen Durchschnitte um 2,70,6 , um 0,39,9 JI mehr als in 1885. Tarnowitzer Hütte hat allein durch Ver kauf getemperter Schlacken für die Productions- tonne 1,81 JC und durch den Verkauf sämmtlicher Nebenproducte 8,738 M erlöst. Wie immer fiel bei den Hubertushütter 2 Oefen das meiste Blei — 453 t im Werthe von 111915,00 JI (pro Tonne Roheisen = 3,914-4); die nächst gröfsten Bleiquanten wurden gewonnen beim Tarnowitzer Ofen — 274 t —, Friedenshütte bei 3 Oefen — 273 t, Donnersmarckhütte bei 21/2 Oefen — 254 t — und Borsigwerk bei 2 Oefen — 237 t; bleilos arbeitete allein der Gleiwitzer Ofen. Die Bewerthung des Hochofenbieies schwankt entsprechend einem kleineren oder gröfseren Silber gehalte recht sehr: für Laurahütter Blei berechnet sich der Tonnenwerth auf 399,05 JI, für das Königs- hütter auf J! 356,42, dagegen declarirt dafür Hu- bertushütte nur 247,0 J! und Falvahütte gar nur 240 JI. Bei einzelnen Werken rechnet sich ein so runder Preis heraus, dafs Referent die Natürlichkeit desselben bezweifeln möchte. Der Durchschnitts preis (ausschl. Redenhütte) stellt sich auf 295,09 J! für die Tonne, im Vorjahre betrug er nur 266,54 JI. Der Durchschnittspreis pro Tonne Ofenbruch ist auf 60,69 JI. gesunken (1885 = 78,2 Jt\ Zink staub stieg auf 19,5 JI (1885 = 16,2 Jt} und Schlacke auf 1,14 J! (1885 = 0,86 JI). Unter den Werthen für die Nebenproducte ist derjenige für 5496 t 100-procentiges Cementkupfer, aus Kiesabbränden in Königshütte ansgelaugt, nicht declarirt. Die Extractionsanstalt zu Königshütte beschäftigte 99 männliche und 6 weibliche, er wachsene Arbeiter. Beim oberschlesischen Hochofenbetriebe waren 2839 Männer und 713 Frauen als Arbeiter beschäf tigt, unter denen sich nur noch 31 jugendliche Ar beiter befanden. Während die Zahl der beschäf tigten Männer gegen das Vorjahr nur um 14 sich verringert hat, ging die Schaar der Frauen um 170 zurück, wohl eine Folge des Niederblasens mehrerer Oefen, deren männliche Bedienungsmannschaft die Platzarbeiten von Frauen übernommen hat. Die Statistik beziffert den Gesammtarbeitslohn bei den Hochöfen mit 2015920 J!\ Frauenlohn gleich halbem Manneslohn gesetzt, berechnet sich pro Kopf ein Jahresverdienst von 630,86 JI gegen 633,90 JI im Jahre vorher. Bei den einzelnen Werken ergiebt sich als Durchschnitt des Jahresverdienstes pro Arbeiter 753 JI bis 427,4 JI,, doch zahlte die Mehrzahl der selben über den vorher berechneten Durchschnitt. Die Leistung für den Arbeiter — ein Mann und zwei Frauen im Effecte gleichwerthig angenommen — beläuft sich diesmal nur auf 103,41 t Roheisen und Hochofengufs, um 21,79 t weniger als im Vor jahre. Nach den Angaben beider Statistiken be rechnet ergiebt sich, unerachtet dieser grofsen Ver ringerung der Leistung eine Vergröfserung der Lohnausgabe pro Productionstonne von nur 10 Pfen nigen ; dieselbe beläuft sich in 1886 auf 5,40,9 JI, in 1885 betrug sie nur 5,30,2 JI. Mit tödtlichem Ausgange verknüpfte Verun glückungen trafen die Hochöfner in diesem Jahre fünf, zwei mehr als im Vorjahre, und 211 gegen vorjährig 138 nur mit längerer oder kürzerer Arbeitsunfähigkeit verbundene. Eigenen Verbrauch der Werke an Roheisen und Hochofengufswaaren beziffert die Statistik mit 190594 t, den Verkauf im Inlande mit 146413 t; im Jahre vorher war beides mit 243619 bezw. 119413 t angegeben; die Ausfuhr nach Oesterreich hat sieh wieder auf 612 t, die nach Rufsland auf 64138 t gehoben. Da am vorhergehenden Jahresschlüsse ein Bestand von 37464 t in erster und von 14866 t in zweiter Hand vorhanden gewesen, mufs am 31. December 1886 ein Bestand von 23659 t über haupt vorhanden gewesen sein; die Statistik führt als Bestand 26 275 t auf. (Fortsetzung folgt.) Dr. Leo. Die Eisenerzeugung von Grosbritannien im Jahre 1886 (verglichen mit 1885). (Sämmtliche Gewichtsangaben in Tonnen zu 1000 kg.) Roheisenerzeugung. Nach den Veröffent lichungen der British Iron Trade Association be trug die Roheisenerzeugung in Grofsbritannien im Jahre 1886 6 980595 t gegen 7 366667 I. im Vorjahre, also ist gegenüber dem letzteren eine Abnahme um 386 072 t zu verzeichnen. Trotz dieser Abnahme der Production haben die Vorräthe sich vermehrt. Sie betrugen zu Ende 1886 2 531370 t gegen 2389 804 t zu Ende 1885. Die Di- stricte Schottland und Cleveland weisen zusammen ein Anwachsen der Vorräthe von 271 630 t auf, während das Anwachsen der Gesammtvorräthe in Grofsbritannien nur 141566 t beträgt. Mithin haben sich die Vorräthe in den anderen Dislricten um 130 064 t vermindert. Die folgende Tabelle giebt unter a die Anzahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen, unter b die Gesammtproduction und unter c die Durchschnittslei stung für den Ofen in den verschiedenen Districten an. Cleveland a 94 b 2 444 776 c 25 998 Schottland 86 950 774 11 454 Lancashire 27 698 186 25 858 West-Cumberland 22 726 673 33 030 Süd-Wales 29 656 254 22 629 Derbyshire Süd-Staffordshire und Wor- 25 312 221 12 488 cestershire 27 283 321 10 493 Nord-Staffordshire . . . . 20 209 860 10 492 Lincolnshire 13 224 943 17 302 Northamptonshire . . . . 13 208 048 16 003 Süd-und West-Yorkshire . . Nottinghamshire und Leicester- 14 128 424 9 172 shire 4 77 663 19 415 Nord Wales ...... 3 15 799 5 266 Shropshire 6 32 985 5411 Andere Districte 3 10 668 3 556 Insgesammt 386 6 980 595 18 084