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426 Nr. 6. Juni 1887. „STAHL UND EISEN'“ a) Stehende Kammern (Appoltöfen). Florentinegrube b) Liegende Kammern. Friedenshütte, Syst. Wintzek (auf gewasch. Kohlen bezogen) Julienhütte, „ » u. Coppe (auf ungewaschene Kohlen bezogen) Orzesche, System Coppe, mit Oberflächen-Stampfen der Ladung aus gewaschenen Kohlen Poremba, Syst. Dr. Otto, Stampfverfahren nach Quaglio c) Kuppelöfen. Erbreichsche Koksanstalt Siemianowitzer „ d) Schaumburger Oefen und Meiler. Totalausbringen 1886 Stückkoks 1886 Totalausbringen 1885 Stückkoks 1885 Totalausbringen 1884 67,34 % 58,59 % 66,53 % 57,24 % 62,6 % 64,82 „ 55,38 » 65,06 „ 56,07 „ 61,07 „ 68,51 „ 58,67 „ 70,96 „ 64,91 „ 65,9 „ 62,87 „ 53,90 „ 66,95 „ 62,50 „ 58,4 „ 48,67 „ 40,46 „ 58,88 „ 45,62 „ 57,3 „ 66,97 „ 58,10 „ 60,39 „ » » } 56,30 „ 50,03 „ 57,74 „ 52,36 „ 47,6 „ 59,19 „ 51,92 „ 54,9 „ 54,31 „ 51,20 „ 54,77 „ 51,80 „ 51,90 , Behandelt sind in der Statistik 14 Kokerei etablissements — hierunter eins nur geschätzt — mit 31 Appoltöfen mit 558 Kaminen, 26 Batterieen mit liegenden 1129 Kammern, 152 Kuppelöfen, 43 Schaumburger Oefen und 104 Meilern. Sie zählt 1039 Arbeiter und 662 Arbeiterinnen mit einem Jahresverdienste von 807757,00 ., woraus sich, Frauenlohn gleich halbem Manneslohn angenommen, ein Durchschnittslohn von 589,59 « gegen 554,60 JI im Vorjahre ergiebt, eine Steigerung, die sicher nicht thatsächlich ist. Gegen das Vorjahr ergeben sich bei Berechnung des auf die Productionstonne entfallenden Arbeits lohnes beim Betriebe der liegenden Kammern und der Kuppelöfen recht auffallende, bis 50 % und darüber betragende Unterschiede, deren Erklärung Referent zu geben nicht vermag. Pro Tonne ausgebrachten Koks — Zunder aus geschlossen — ergiebt sich an Arbeitslohn durch schnittlich bei den Appoltöfen 1,112 « — 1885 1,012 M liegenden Kammern*. . 1,239 „ — „ 0,828 „ Kuppelöfen 1,520 „ — „ 1,181 » Meilern und Schaumbur ¬ ger Oefen . ... 1,159 „ — „ 1,106 » An Nebenproducten finden sich verzeichnet 2236 t Theer und 5224 t Ammoniakwasser, während die ganze Gewinnung von Nebenproducten bei den Koksanstalten zu Poremba und Glückauf II, deren Ausbeute wahrscheinlich erheblich gröfser als die sämmtlicher Declaranten, fehlt. Von den Arbeitern der Kokereien verunglückte einer tödtlich. Eisenerzgewinnung. Kennzeichnen mufste sich naturgemäfs die mifs- liche Lage der oberschlesischen Hochofenindustrie am augenfälligsten in den Resultaten des Eisenerz bergbaues des Reviers, und ist denn auch die Zahl der Förderungen, das Förderquantum, der Werth der Förderung und die Arbeiterzahl gegen das Vorjahr nicht unerheblich zurückgegangen. Die Statistik verzeichnet von 41 Eisenerzförde rungen eine Production von 604 158 t milden Braun eisenerzen und 1333 t Thoneisensteinen bei einer Beleg schaft mit 1790 männlichen und 1279 weiblichen Ar beitern gegen im Jahre vorher 51 Förderungen, * In Julienhütte 1885 = 0,492 JI 1886 = 0,494 K » Friedenshütte „ = 0,978 „ „ = 1,295 „ Orzesche » = 2,758 „ „ = 1,805 " „ Poremba - = - „ „ =2,359 „ 697 472 t milde Brauneisenerze, 4152 t Thoneisensteine, 2358 Arbeiter und 1510 Arbeiterinnen. Die maschinelle Ausrüstung dieser 41 Förderungen bestand in 3 Förder- und 4 Wasserhaltungsmaschinen mit 38 bezw. 40 HP gegen 6 und 7 mit 77 bezw. 68 HP in 1865. Der Geldwerth der zur Halde rebrachten Braun eisenerze ist mit 1 689022,00 JC, der der Thoneisensteine mit 11996,00 angegeben, während dieselben im Vorjahre mit 2493 590,00 Jt, bezw. 37 884 JC be- werthet waren. Zu dem weiter oben angegebenen Förderquantum der eigentlichen Eisenerzgruben treten noch 53112 t Eisenerze, welche beim Bergbau auf Blei- und Zink erze aus auf diese verliehenen Gruben über die Hänge bank kamen; der Werth dieser Erze ist zu 139 638,00 Mark declarirt. Die Gesammtförderung des oberschlesischen Hüt tenreviers an Eisenerzen summirt sich somit auf 658 603 t (1885 auf 756 404 t) im Werthe von 1 840 656,00 4 (1885 = 2 799 984,00 •4), woraus sich ein durchschnitt licher Tonnenwerth von 2,794 gegen 3,700 JI im Vor jahre ergiebt. Für die einzelnen Sorten berechnet sich nach den Angaben der Statistik ein Tonnenwerth für die Brauneisenerze von .... 2,792 JI » » Thoneisensteine „ . . . . 8,999 „ „ „ Eisenerze aus Blei- und Zink ¬ erzgruben 2,629 „ Die gesammte Eisenerzförderung ist gegen das Vorjahr um 12,93 %, — 97 801 1 — der durchschnittliche Tonnenwerthum 0,91 Jt—24,6 % — und der Gesammt- werth um 34,26 % — 959 328,00 JI — zurückgeblieben. Die umfangreichste Förderung ging um auf den Gruben des Grafen Hugo Henkel und den der Ver einigten Königs- und Laurahütte mit 241268 bezw. 118003 t Braunerzen und 1333 t Thoneisensteinen; der Absatz des ersteren erreichte 224566 t. Der Gesammtabsatz — der der Blei-, und Zink erzgruben eingeschlossen — beziffert sich auf 645 2021 Brauneisenerze und 1333 t Thoneisensteine; während von letzterer Sorte ein Bestand ins neue Jahr nicht überging, erreichte der Bestand an Braunerzen die Höhe von 333 788 t, und würde den Bedarf der Hoch öfen, gleich grofs wie im Vorjahre gedacht, auf etwa 5 Monate zu decken vermögen. Gegen 1885 ging der Absatz an Brauneisenerzen um 6,58 %, der an Thoneisensteinen um 69,69 % zurück. Bemerkt sei hierbei in bezug auf Thoneisen stein, dafs in der Gegend von Kreutzburg, Lublinitz u. s. w., die doch auch zu Oberschlesien gehören, Jahr um Jahr Thoneisensteine besserer Qualität ge wonnen und ins eigentliche Hüttenrevier versendet werden; die Berechnung dieser gar nicht unbedeu tenden Förderungen und deren Einbezug in die Statistik möge für folgende Jahre empfohlen sein.