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160 Nr. 2. STÄHL UND EISEN.“ Februar 1887. führt wird. Es lauten dagegen die Mittheilungen aus anderen Bezirken, z. B. aus Staffordshire, South- Wales, sowie aus dem Cumberland und Furnefs- District, recht befriedigend. Der Stahlmarkt ist in guter Lage. Die Manchester-, Sheffield- und Lincolnshire-Bahn hat bei Firma Charles Cammell & Comp. 10 000 tons Stahlschienen zum Preis von £4.10 pro t bestellt. Aus den V er einigten Staaten von Am er ika liegen günstige Nachrichten vor; man glaubt aber nicht, dafs für Roheisen ein weiterer bedeutender Preisaufschlag stattfinden wird. Im Stahlgeschäft herrscht aufscrordentliche Lebhaftigkeit; einige Fabricanten haben schon für die nächsten 9 Monate ihre Production vollständig verkauft. H. A. Bueck. V ereins-Nachrichten. Am 29. Januar d. J. fand in Düsseldorf eine ge meinschaftliche Sitzung der Vorstände der Nord westlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller und des Ver eins deutscher Eisenhüttenleute statt, um über ein vom Ministerium für Handel und Gewerbe ein gefordertes Gutachten zu berathschlagen, in wel chem die Stellung dargelegt werden soll, die die Eisen industrie zu der beabsichtigten Statutenänderung der westfälischen Berggewerkschaftskasse zu Bochum, ins besondere zu der dort vorgesehenen Regelung der Förderung zur Verhütung gemeinschädlicher Ueber- production der Werke einnimmt. Nach ausführlicher Besprechung wurde beschlossen, die Vorschläge der Berggewerkschaftskasse in generell zustimmenderWeise unter einem gewissen Vorbehalte zu befürworten und mit der Abfassung des Gutachtens eine aus den HH. Brauns, Jencke, Lueg, Servaes und den Ge schäftsführern beider Vereine bestehende Commission betraut. Verein deutscher Eisenhüttenleute. Auszug aus dem Protokoll der Vorstandssitzung am Sonnabend den 29. Jan. 1887 in der Restauration Thürnagel zu Düsseldorf. Anwesend die Herren: C. Lueg (Vorsitzender), Brauns, Elbers, Blafs, Bueck, Lürmann, Krabler, Massenez, Minssen, Haarmann, Schmidt, Schultz, Servaes, Weyland. Entschuldigt die Herren: Schlink, Helmholtz, Offergeld Osann, Thielen, Daelen. Ilie Tagesordnung lautete: I. a) Vertheilung der Aemter für das Jahr 1887, Wahl der literarischen Commission, der Rech nungsrevisoren u. s. w. b) Rechnungsabschlufs für das Jahr 1886 und Voranschlag für 1887. c) Mittheilungüber die Erneuerung des Vertrags verhältnisses mit der Druckerei des Vereins organs. d) Verschiedenes. II. In gemeinschaftlicher Sitzung mit dem Vor stande der nordwestlichen Gruppe: Berathung über ein vom Herrn Handelsminister zur beabsichtigten Statutenänderung der Bochumer Berggewerkschaftskasse eingefor dertes Gutachten. Das Protokoll wurde durch den Geschäfts führer E. Schrödter geführt. Beginn 111/2 Uhr. Verhandelt wurde wie folgt: ad I a. Durch Acclamation wurden der bisherige Vorsitzende und dessen zwei Stellvertreter und eben so auch der Executiv-Ausschufs wiedergewählt. Dem- gemäfs ist für das Jahr 1887 Herr C. Lueg Vor sitzender, Herr H. Brauns I. stellvertretender Vor sitzender, Herr J. Schlink II. stellvertretender Vor sitzender, und es besteht der Executiv-Ausschufs aus den Herren Lueg, Brauns, Schlink und Thielen. In die literarisshe Commission wurden gewählt die Herren Schlink, Brauns, Lürmann. ad I b. Zu Rechnungsrevisoren zur Prüfung des von Herrn Elbers vorgelegten Abschlusses für das verflossene Jahr wurden die Herren Coninx und Frank ernannt. Der Voranschlag des Vereins-Etats für 1887 wurde alsdann folgendermafsen genehmigt: Einnahme: An Beiträgen 13 500 « „ Eintrittsgeldern 200 „ „ Zuschufs der nordwestlichen Gruppe 3 000 „ „ sonstigen Zuwendungen 500 „ „ Zinsen 1QQQ „ Summa 18 200 • Ausgabe: Für die Geschäftsführung 21004 „ Büreaumiethe und Unkosten ... 1 700 „ „ Generalversammlung und Vorstands ¬ sitzung 1 200 „ , Versuche und Commissionsarbeiten . 1 200 „ „ Zeitschrift 12 000 „ Summa 18 200 • ad I c. wurde das von der Geschäftsführung mit der Druckerei von A. Bagel getroffene Uebereinkom men betr. des Druckes des Vereinsorgans gutgeheifsen. ad I d. Der Vorsitzende machte auf die Aende- rungen, welche im Lehrplane und in der Organisation der rheinisch - westfälischen Hüttenschule eingetreten sind,* aufmerksam und wies gleichzeitig datauf hin. dafs die Dauer der Verpflichtung, welche eine gröfsere Anzahl von Werken bei der Gründung der Hütten schule behufs Schaffung eines Stipendienfonds über nommen hatte, abgelaufen sei. Wenngleich der letztere, führte er weiter aus, auch schon eine gewisse Höhe erreicht habe, so sei es doch unbedingt er forderlich, dafs die Werke noch ein weiteres Opfer brächten, wenn nicht das Fortbestehen des mühsam Geschaffenen in Frage gestellt werden soll. Infolge dessen wurde beschlossen, die Werke aufzufordern, sich zur Zahlung der Beiträge auf weitere fünf Jahre zu dem ermäfsigtem Satze von 20 3 für den Kopf der jeweilig beschäftigten Arbeiterzahl zu verpflichten. ad II sei auf die diesem Protokoll vorstehende Notiz hingewiesen. Da Weiteres nicht zu verbandeln war, erfolgte der Schlußs der Sitzung um 21/2 Uhr. * Vergl. Seite 80 und 146 dieser Nr.