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812 Nr. 12. ,STAHL UND EISEN.* December 1886. In einer dritten Charge wurde eine Schlackenprobe vor der Schmelzung und eine zweite, sobald ein Drittel der Masse geschmolzen war, genommen. Dieselben enthielten: Nr. 1. Nr. 2. SiOs .... 8,5 FezOs ... 4,3 4,2 FeO .... 63,0 52,47 Es geht daraus hervor, dafs die Eisenoxyde während des Schmelzens vorherrschend sind, ihr Gehalt wechselt je nach der Beschaffenheit, Gröfse u.s.w. der Stücke. Ferner stellt der Verfasser einen interessanten Vergleich zwischen der Abscheidungsgeschwindigkeit der ver schiedenen unreinen Bestandtheile im basischen Converter und im Puddel ofen an. Die Hauptergebnisse dessel ben sind aus den graphischen Darstel lungen Fig. 1, 2 und 3 zu ersehen. Es oxydirend als im ersten Falle; denn die in beiden Chargen eine halbe Stunde nach der Schmelzung genommenen Proben hatten folgende Zusammen- Nr. 1. Nr. 2. Si02 22,90 23.60 Fez03 1,17 0,73 FeO 14,90 8,07 MnO 3,69 8,15 AlOs 14.20 7,00 CaO 28,00 38,10 MgO 1.70 1,28 Pos 12,50 12,45 ist daraus ersichtlich, dafs zwischen den Vorgängen in dem Puddelofen und dem basischen Flammofen die gröfste Aehnlichke.it besteht; denn die Curven verlaufen vollständig einander entsprechend. Im basischen Bessemerconverter zeigt nur die Silicium- Curve einen ähnlichen Verlauf. Die Oxydation des Mangans geht offenbar langsam vor sich und was den Phosphor anbetrifft, so ist es bekannt, dafs derselbe sich erst nach Verbrennung allen Kohlen stoffes und in der Phase des sogenannten Ueber- blasens abscheidet. Für die auffallende Erscheinung, dafs die Abscheidung des Phosphors im basischen Converter in ganz anderer Weise verläuft, als im ebenfalls basischen Flammofen, gab Redner keine Erklärung. Nach einer für den Chemiker nicht uninteres santen Discussion zwischen Gilchrist, Gautier und .Stead hielt Gautier einen Vortrag Uber die Fabrication von Ketten aus Stahlgufs nach dem Verfahren von Imbert und Leger. Die Herstellung der Ketten geschieht bisher fast ausschliefslich aus Schweifseisen, indem jedes Glied für sich geschweifst wird. Bei den leichteren Ketten werden die einzelnen Glieder mittelst Hand arbeit gebogen und geschweifst. Zu der Arbeit gehören besonders geschickte Schmiede, welche in Frankreich namentlich in den Ardennen und im Norden zu finden sind. Bei den schweren Ketten geschieht das Biegen der Kettenglieder auf mecha nischem Wege, während die Schweifsung seitlich erfolgt. Es ist dies besser als das bei den leichten Ketten befolgte Verfahren, wo die Schweifse oben in der engen Krümmung liegt. Die Herstellung ganz schwerer Ketten endlich ist unter die schwie rigen und kostspieligen Schmiedarbeiten zu rechnen. Die Versuche, welche man bisher in der Ketten- fabrication gemacht hat, um bei derselben die Schwei fsung zu beseitigen, sind von wenig Erfolg begleitet gewesen und ist darin der Umstand zu suchen, warum die Verwendung von Flufseisen zu Ketten bisher eine so geringe ist. Die nach dem Verfahren von David und Damoiseau aus besonders ge walzten Stahlstäben ausgestanzten Ketten ohne Schweifsnaht sind etwas umfangreich und entbehren der Beweglichkeit, so dafs sie nur zu bestimmten Zwecken gebraucht werden können. Man hat ver sucht, Ketten aus Bronze zu giefsen, und seien in dieser Beziehung die Fabrication der indischen Ketten (siehe unten) und der Ketten aus Deltametal], welche für den brasilianischen Kreuzer Riachuelo angefertigt worden sind, erwähnt. Nun ist mit derartigen Metallen das