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Das Futter eines 10-t-Converters wird 450 bis 500, der Boden 650 mm dick gemacht. Zur Anfertigung des Bodens bedient man sich als Modell eines conischen, gufseisernen Ringes, der sich genau an die Gufseisenplatte anschliefst, die die äufsere Begrenzung bildet. Vor dem Stampfen werden in die betreffenden Löcher dieser Platte die nach Zahl bestimmten und gleichmäfsig ver theilten Düsenkerne eingesetzt, oder, wenn Form steine aus feuerfestem Thone benutzt werden, diese selbst. In Kaiserslautern haben die 5-t-Converter 42 Düsenlöcher zu 11 mm,* in Oberhausen die acht-t 45 zu 12 mm, in Hörde und bei der Dortmunder Union die zehn-t 50 zu 12 mm, in Hayingen die acht-t 12 mit je 8 Löchern ä 12 mm, in Mont St. Martin die fünfzehn-t 21 mit je 9 Löchern zu 10 mm, in Athus die zwölf-t 19 mit je 9 Löchern zu 10 mm, bei den Rheinischen Stahlwerken die sieben-t 7 mit je 7 Löchern zu 12 mm, beim Phönix die sechs-t 11 mit je 7 Löchern zu 10 mm und bei Gebr. Stumm die acht-t 8 mit je 7 Löchern zu 12 mm. Diejenigen Werke, welche Formsteine anwenden, bezogen dieselben aus England; mehrere haben allerdings selbst Düsen angefertigt, dieselben stellten sich aber ungefähr doppelt so theuer als die aus England bezogenen. Je nachdem die Böden mehr oder werliger ausgebrannt sind, wechselt die Länge der neu eingesetzten Düsensteine; bei Athus z. B. waren die Düsen bei neuen Böden 630, die Mittelsorte 440 und bei sehr ausgebrannten Böden 290 mm lang. Die Böden werden entweder in einem langen Raume getrocknet, der gleichzeitig eine Anzahl derselben aufnimmt und . in welchem sie während 16 bis 18 Tagen in dem Mafse, wie andere herausgenommen werden, allmählich gegen die der Feuerung nächste, also heifseste Stelle nach rücken. Diese Trockeneinrichtung wird jedoch nicht für zweckmäfsig angesehen, theils weil die Wärme für die verschiedenen Böden nicht regu- lirt werden kann, theils aber auch weil die Böden leicht verwechselt werden, so, dafs einer in der Eile herausgenommen wird, der vielleicht noch nicht lange genug gestanden hat und des halb ungenügend gebrannt ist, während der fertig gebrannte stehen bleibt. Um diesen Schwierig keiten auszuweichen, denkt man in Hörde daran, Einrichtungen zu treffen, dafs jeder Boden in einen gesonderten Raum zum Trocknen ge stellt wird. Auch neue Gonverterfutter müssen bei all mählich gesteigertem Koksfeuer im Converter gut ausgetrocknet werden; die Hitze wird, nachdem die Theerdämpfe ausgetrieben, zuletzt so verstärkt, * Diese Angabe bezieht sich auf einen Versuchs converter. dafs das Futter mit einer schützenden Glasur sich überzieht. Hierzu sind 5 bis 7 Stunden Zeit und 800 kg Koks oder 1200 kg Steinkohlen erforderlich. Nachdem der Boden von unten in den Con verter eingesetzt, wird die Fuge zwischen ihm und dem Futter durch mit Theer plastisch gemachten Dolomit gedichtet, der durch den Hals des Con verters eingeworfen wird. Die Böden halten bis 24, bei Rothe Erde, wie man sagt, sogar bis 30, meist jedoch nur 15 bis 18, zuweilen aber auch gar nur 9 bis 10 Chargen aus; im letzteren Falle liegt der Fehler bei Anwendung guten Ma terials entweder in mangelhaftem Stampfen oder schlechtem Brennen. Der Boden des Converters wird stets am stärksten angegriffen, ganz besonders aber werden die aus Thonchamotte gefertigten Düsen stark mitgenommen; diese lassen sich aber leicht durch neue ersetzen, die man um so kürzer nimmt, je mehr der Boden ausgebrannt ist. Das Futter be darf dagegen erst nach 80 bis 100 Chargen einer Reparatur, die gewöhnlich nur in einer neuen Ueberkleidung desselben in der unteren Hälfte des Converters besteht. Holleys Anordnung zum Aus wechseln der Böden sah Referent nur im neugebauten Werke zu Athus, Belgien; das Auswechseln eines Bodens damit nahm 45 Minuten in Anspruch. Auch zu Mont St. Martin beabsichtigte man diese Einrichtung einzuführen. Mit Ausnahme eines einzigen hatte man bei allen Werken gefunden, dafs drei Birnen die richtige Anzahl für- einen ununterbrochenen Betrieb sei. Nur zu Athus konnte man mit Hülfe von Holleys Einrichtung sich mit zwei 12-t-Gonvertern begnügen und doch eine Tagesproduction von 400 t erreichen. Andere Werke mit nur zwei Convertern verlieren täglich 3 bis 4 Stunden mit der Auswechselung eines oder. zweier Böden und erreichen deshalb nur 22 bis 24 Chargen, wo gegen Werke mit drei Convertern ganz leicht 28 bis 30, ja bis 34 Chargen in 24 Stunden ab führen. Converter, die bei saurem Futter 10-t-Chargen verblasen, können bei basischem Futter nur etwa 8 t fassen. Bei den neuerbauten Thomaswerken hat man die Giefsgrube in einigen Abstand von den Con vertern angeordnet, so dafs es zum Wegschaffen der bei diesem Processe ziemlich erheblichen Schlackenmenge nicht an Raum gebricht. Infolge dieser Anordnung hat man in Hörde und in Ilsede, wo die Converter in einer Reihe stehen, den Krahn auf einer Locomotive oder man schafft auch die Giefspfanne wie im neuen Thomaswerke des Phönix mittelst zweier hintereinander liegen der Krahne von den Convertern zur abgelegenen Giefsgrube.