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mit seitlichen Ansätzen versehenen Wirbeln ver gleichbaren Körper bilden in ihrem Aufbau nur ein Gerüst, in welchem die Hohlräume durch die sperrenden Ansätze der Wirbel gebildet werden. Der Aufbau derselben ist daher ein umständlicher und der Verband bei der grofsen Zergliederung kein sehr fester. Die unter f und g a. a. 0. mitgetheilten Steinformen gehören den eigentlichen Hohl ziegeln an, d. h. mehrseitig gestalteten Steinen, deren Mittelraum eine vierseitige oder kreisförmige Aussparung besitzt. Die polygonale Aufsenwan- düng läfst auch hier eine Zusammenfügung der Steine zu, welche zwischen den Steinen Aussparun gen hervorruft: immerhin aber bietet die einge brachte Steinfüllung im Verhältnifs zur freien Heizfläche eine zu grofse Masse dar, während die Berührungsfläche für die hindurchzuführenden Luftarten beeinträchtigt erscheint. Da der Hohlziegel wegen seiner widerstands fähigen Form sich immerhin am meisten für den Aufbau dieser Säulen- oder thurmartigen Oefen eignet, so ist vor einigen Jahren der von Steffen* zuerst in die Oeffentlichkeit gelangten und von Lürmann - Osnabrück in Liker empfohlenen Form f von Dr. A. Heintz, Director der Cha- mottefabrik C. Kulmiz zu Saarau in Schles. und dem Ingenieur Schulz zu Liker in Ober ungarn die auf Blatt 111 (im Einzelstück und im Verbände) dargestellte Modification gegeben worden, welche, in verschiedenen Dimensionen ausgeführt, auf mehreren Hüttenwerken zur An wendung gekommen ist und sich dort ausge zeichnet bewährt hat. Die achtseitig und länglich gestalteten Hohlsteine sind an den 4 Seitenecken in der Art schräg abgestumpft, dafs je zwei dieser 4 graden Seiten unter einem Winkel von nicht ganz 90° zusammenstofsen würden; die zwischen den graden Seitenflächen liegenden langen und kurzen Seiten sind entsprechend oval bezw. halbkreisförmig ausgerundet, so dafs je vier solcher Hohlsteine, mit den 4 schrägen Seitenflächen aneinander gestofsen, denselben länglich ovalen Hohlraum liefern, wie ihn der Einzelstein enthält. Das Gleichmafs und die Wiederkehr der gleichen Dimensionen sichert den einzelnen Lagen einen ausgezeichneten Verband, indem die Steine jeglicher Lage gegen diejenigen der darunter folgenden um eine Steinbreite ver schoben werden, so dafs die Stofsfugen der verschiedenen Lagen sich kreuzen und die Stofs fugen einer unteren Lage durch den Ganzstein der oberen Lage zur Hälfte bedeckt werden. Diese Steine wurden bis jetzt in 3 Gröfsen gefertigt: für die Cowper-Apparate der Hochöfen zu Liker-Nyustya der Rimamuräny-Salgö-Tarjäner Eisenwerks-Gesellschaft in Oberungarn, 617 X 262 X 120 mm, für die Whitwell-Winderhitzer * »Stahl und Eisen« 1883, Nr. 6, S. 329. des neuen Hochofens der Redenhütte* zu Zabrze O.-Schl., 305 X 127 X 76 mm, und für die Cowper - Apparate des Hochofens der Socit anonyme des Forges et Aciries de Huta-Bankowa zu Dombrowa in Russ.-Polen, 247X150X50 mm. Bei den erstgenannten Steinen verhält sich im horizontalen Querschnitt die Steinfläche zur freien Durchgangsöffnung wie 31 : 28 oder es beträgt letztere 47,5 % des Gesammtquersclmitts, in der Gesammtausfüllung verhält sich die Stein masse zur feuerberührten Fläche wie 10,3 : 194, d. h. auf 10,3 cbm Masse kommen 194 qm Heizfläche. Die Zellenziegel werden von der Firma C. Kulmiz in 2 verschiedenen Sorten geliefert, als deren typische Zusammensetzung angesehen werden kann SiO2 . . 1. 70 % 2. 66 % AhOs . . 26 » 30» Die letztere in dem Falle, dafs es, wie auf Redenhütte, auf gröfsere Widerstandsfähigkeit gegen metallische Oxyde aus der Flugasche an kommt; nach der Angabe von H. Macco** lau tete die Vorschrift für die Redenhütte sogar auf 34% Thonerde, doch scheint hier eine Ver wechselung mit den Lieferungsbedingungen für die Steine der Schachtverkleidung des Hochofens vorzuliegen. Angesichts der erfolgreichen Reinigung der Hochofengase von Gichtstaub und namentlich von Zink- und Bleioxyd auf der Redenhütte hat sich diese Vorsicht eines hohen Thonerdegehalts, als eine unnöthige ergeben; aber auch die Cowper-Apparate auf dem Eisenwerk zu Liker- Nyustya functioniren zur vollen Zufriedenheit und mit dem Ergebnifs, dafs die Staubsammler nur alle 8 bis 10 Monate gereinigt zu werden brauchen. — Bezüglich der Zusammensetzung der Cha- * Vergl. diese Zeitschr. 1886, Nr. 8, S. 535. ** A. a. O., S. 537.