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merken, dafs das horizontale Gerüst aus einem Schmiedestück besteht, in welches der Trog 19 mit der Ringwalze von oben hineingelegt werden kann. Behufs Einbringung der Randwalze ist ein Querstück 20 abnehmbar angebracht. Beim Einbau für kleinere Profile werden zwischen Trog 19 und Druckspindel Zwischenstücke von ent sprechender Höhe eingeschaltet. Zur genauen axialen Fixirung der horizontalen Walzen stofsen diese mit breiten Bundflächen gegen die Lager- schaalen und es können die betr. Einbaustücke nachgestellt werden. — Auf Seite der Ringwalze kann ein breiter Bund nicht Platz finden. Nun kommt aber gerade an diesem Ende ein axialer Druck auf die horizontalen Walzen immer zur Wirkung (vergl. S. 8). Aus diesem Grunde mufste von der üblichen Gonstruction ganz abge wichen und ein besonderes Spurlager angebracht werden. Hierzu wurden die Stirnflächen des Walzenzapfens benutzt. In der Mitte derselben befindet sich eine Ausbohrung, in welcher der verdickte Zapfen des Bolzens 24 Platz findet. Durch den Zapfen wird das Spurlager an der Walze centrirt, der durch ihn gesteckte und ver bohrte Keil 25 ist zur Hälfte in die Stirnfläche der Walze, zur andern Hälfte aber in die Frictions- platte 26 eingelassen und zwingt die letztere an der Rotationsbewegung theilzunehmen, während die andere Frictionsplatte 27 durch die eingrei fende Nase der Traverse 28 festgehalten wird. Die beiden Frictionsplatten und die zugehörige Traverse sind durch den Bolzen 24 ständig zu sammengehalten und können deshalb ohne be sondere Mühe an jede Walze angesetzt werden. Die Traverse 28 ist mit dem Einbaustück durch Schrauben nachstellbar verbunden. Da der Ueberdruck der Randwalze nicht grofs ist, wird eine merkliche Abnutzung und ein Warmlaufen des Spurlagers kaum eintreten. Der Walzstab wird von unten durch die Hunde 29 geführt, und die Oberwalze erhält etwas gröfseren Durchmesser, damit indefs ausgeschlossen ist, dafs der Walzstab beim Austritt oben gegen das Ho rizontalgerüst anstofsen kann, ist noch ein Ab- streichmeifsel 30 angebracht, der, mit den oberen Einbaustücken verbunden, an dem Hube der verstellbaren Walze theilnimmt. Das Horizontalgerüst für das Kreuzwalzwerk mufste zur Einbringung der gröfseren Vertical- walzen zweitheilig gemacht werden. Der Walz stab ist zu beiden Seiten des Walzwerkes von unten und seitlich möglichst exact geführt, eines- theils um ihn richtig einstechen zu können, anderntheils um dem Krumm- und Windschief werden beim Austritt vorzubeugen. Zum Richten der fertigen Kreuzprofile dürfte sich ein Rollen apparat, wie auf Blatt XXXVI angegeben, praktisch erweisen. Derselbe besteht aus 4 Paaren Rollen, deren Form gegenüber und in der Reihe wechselt und wovon die eine Reihe gegen die andere ge drückt werden kann. Mit einem solchen Apparat läfst sich jedes Kreuzprofil grade richten, voraus gesetzt, dafs die Richtrollen alle in einer Höhe montirt sind und zwischen den Lagern kein Spiel haben. - - Da sich auf beiden Seiten der Horizontalwalzen breite Bunde vorfinden, so wurden dieselben für die axiale Lagerung benutzt und die Zapfen konnten hinten und vorn gleich artig ausgebildet werden. Die Stirnflächen der Lagerschaalen sind möglichst breit gehalten, da mit die Abnutzung derselben recht klein wird. Weil es vorkommen kann, dafs der Walzstab ein seitig erwärmt ist, so können auch hier Drücke in der Richtung der Horizontalwalzenachsen ein treten und es ist deshalb ähnlich wie beim I—I -Walzwerk das horizontale Gerüst so zu montiren, dafs das Kaliber die richtigen Schenkelstärken zeigt, wenn die Traverse 5 gegen den Ständer zu in der Nute des Bockes 10 anliegt und die Bunde der Horizontalwalzen gegen denselben Ständer zu bündig laufen. Der Walzstab ist dann so einzustechen, dafs die kältere Hälfte* in der der Druckspindel 15 abgelegenen Kaliber seite ausgewalzt wird. Sind die kälteren Schenkel z. B. nach oben gewendet worden, so wird sich die Ringwalze etwas mehr in das weichere Mate rial der andern Profilhälfte eindrücken, also die Schenkelstärken derselben etwas schwächer aus- fallen (der Spielraum zwischen den Kegelflächen der Walzen mufs so grofs sein, dafs dieselben dabei nicht aufeinander laufen). Bei der folgen den Wendung in obigem Sinne wird diese Un gleichheit aber wieder aufgehoben, da den ent stehenden Axiäldrücken durch Anlage gegen die Walzenbunde und dem Mehrdruck der einen Ringwalze durch Traverse 5 Widerstand entgegen gesetzt wird. Ein Druckwechsel findet hierbei nicht statt, die niemals gänzlich zu vermeidenden Spielräume sind also auf den Querschnitt des Kalibers ohne ändernden Einflufs. Anders wäre dies indefs, wenn durch schiefes Einstecken des vorgewalzten Blockes in das erste Universalkaliber eine ungleiche Materialvertheilung für die Schenkel veranlafst würde, so dafs z. B. nur die gegen überliegenden, nicht die benachbarten Schenkel gleich stark ausfallen würden. Alsdann würde auch das Fertigproduct ungleiche Schenkelstärken erhalten. Zur Vermeidung dieses Uebelstandes dürfte das angegebene Blockprofil vollkommen geeignet sein. Bei demselben ist der erste Ein druck der Horizontalwalzen durch eine mehrfache Berührung mit denselben absolut sicher vorge schrieben. Wenn die Abhängigkeit von der Aufmerksam keit des Walzmeisters bezüglich des richtigen Einstechens bei ungleicher Erwärmung sollte als * Der kältere Theil kann wohl nur in 2 benach barten Schenkeln zu suchen sein, nicht in 2 gegen überliegenden oder in einem einzelnen.