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ofen war immer gleichzeitig im Betriebe zum : Wärmen kalter Blöcke, und in diesen wurden dieselben nach der ersten Charge jeder Woche eingesetzt, nachdem sie vorher an die kalten »soaking pits« Wärme abgegeben ; nach Verlauf einiger Chargen sollte dies nur noch bei einigen wenigen Chargen nöthig sein. Die Blöcke blie ben etwa 20 Minuten in den Gruben. Ueber den basischen Martinprocefs in Se- raing ist hier noch anzufügen, dafs die im an gegebenen Chargenbeispiele mitgetheilte Zeil zum Repariren ungewöhnlich Jang, die Schmelzzeit aber wieder aufsergewöhnlich kurz ist. Meist werden 3 bis 4 Chargen in 24 Stunden ge macht mit einem Aufgange von etwa 45 % des Chargengewichts bester Steinkohlen und einem Abbrand von 6 bis 7 %. Zur Zeit des Besuchs war der basische Procefs erst 3 Monat im Gange und ökonomische Resultate standen noch nicht ganz fest, doch glaubte man, dafs das basische Product sich nicht theurer stelle als das saure. Die Ofenkosten sind allerdings höher und der Abbrand ist gröfser, aber der Brennmaterialauf- gang ist kleiner und die Production gröfser. (W) In Le Creusot, Frankreich, sind zwei 8- bis 10 -1 ■ C o n v e r t er basisch zugestellt; dieselben sind in drei Theile zerlegbar und es werden diese über einen Kern aus Eisenblech, der aus vier Theilen zusammengesetzt ist, mit Theermasse ausgestampft. Ist das Futter der einzelnen Theile fertig, so werden dieselben mit telst einer 50 mm starken Massenschiclit gedich tet und mit Bolzen und Keilen zusammengefügt. Auch die Böden werden aus derselben Masse um 12 gewöhnliche Düsensteine mit je 8 Löchern von 10 mm Durchmesser ausgestampft. Die Böden sollen 16.bis 20, die Futter 60 bis 80 Chargen aushalten. Der Dolomit zum Futter wird im Cupolofen gebrannt und erfordert dazu 43 % seines Roh gewichts Koks. Das Brennen des Kalkes ge schah während des Besuchs in einem Flamm ofen mit 2 Arbeitsthüren, doch war ein Schacht ofen neuer Construction, dessen Besichtigung nicht gestattet wurde, bereits erbaut. (T) Hrn. Wykander wurde in Creusot nur ein kurzer Besuch gestattet ohne Unterhaltung mit irgend einer technisch unterrichteten Person, der selbe kann deshalb über dieses Werk kaum eine Mittheilung machen. Das neue, vollständig nach dem Systeme Holleys gebaute Stahlwerk zu Valenciennes hat 2 Converter, von denen der eine für den sauren, der andere für den basischen Procefs verwendet wird. Dies Werk stand zur Zeit des Besuchs aus Mangel an Bestellungen kalt. Ueber den Betrieb der sechs 20-t-Martinöfen zu Creusot erhielt Referent so gut wie keine Mittheilungen. (W.) Die Besichtigung der Martinhütte in Le Creu- sot wurde dem Referenten verweigert, weil man zur Zeit mit einer basischen Ausfütterung des Ofens experimentirte. (T.) Ueber den sehr interessanten basischen Betrieb der beiden Pernotschen Oefen zu D e n a i n wurden dem Referenten allerdings Mittheilungen gemacht, jedoch nur gegen Angelobung von Discretion, so dafs er über den ganzen französi schen Martinofenbetrieb fast nichts zu berichten hat. Ohne die Discretion zu verletzen, glaubt er jedoch mittheilen zu dürfen, dafs der von der in Seraing befolgten Methode ziemlich abwei chende Procefs in Denain ungefähr mit den gleichen Rohmaterialien zu thun hat wie dort und auch ein gleiches Product liefert. Ein in Schweden analysirtes Probestück von Thomas metall aus Denain hielt 0,08 C, 0,01 Si, 0,022 P, 0,04 S und 0,26 Mn. Das Verhältnifs zwischen den Selbstkosten des sauren und des basischen Processes sollte auch das gleiche sein wie in Seraing. Um ein genügend phosphorfreies Martinpro duct zu gewährleisten, werden in Creusot Luppen verwendet aus 2 rotirenden Puddelöfen, die mit Erz ausgefüttert sind und in denen die Entphosphorung und Entkohlung so weit wie möglich getrieben wird. (W.) St. Etienne, der Compagnie des Fonderies, Forges et Acieries de St. Etienne (Loire) gehörig, nahe der gleichnamigen Stadt gelegen, betreibt einen Pernotschen Martinofen, in welchem täg lich vier 9- bis 10-t-Ghargen fertig gemacht wer den. Der Kohlenaufgang beim Vorwärmen und Schmelzen soll 325 kg pro Tonne Blöcke betra gen und der Abbrand 4 bis 5 %. Die Be schickung bestand aus 15 % Roheisen von Chasse bei Givors (0,01 S, 0,05 P) und Blech abschnitten, sowie aller Art gutem Schrott. Das Futter des beweglichen Theils hält 25 bis 30, Gewölbe und Böden der Regeneratoren halten 120 und die übrigen Theile bis 250 Chargen aus. (T.) F i r in i n y, wegen seines vorzüglichen Mar- tinmetalles und der daraus hergestellten ausgezeich neten und mannigfaltigen Producte berühmt, be sitzt 10 Martinöfen. In zwei dieser Oefen wer den Chargen von 14, in sechs von 10 und in zwei von 8 t täglich etwas öfter als zweimal pro Ofen fertig gestellt. Diese geringe Chargen zahl wird damit entschuldigt, dafs man sehr weichen und dadurch sehr schwerschmelzigen Schrott verarbeitet. Fast alles Rohmaterial wird vorgewärmt; es hat deshalb auch jeder Martin ofen seinen Vorwärmofen. Zu Schienenblöcken enthält die Charge 25 bis 30 % Roheisen; am Schlüsse des Processes werden 3 % Spiegeleisen und 1 % Ferroman gan mit 60 % Mn zugeselzt. Zu Kanonen blöcken und zu anderen Gegenständen, die be-