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September 1886. „STAHL UND EISEN.“ Nr. 9. 599 2. Aufrichten des Converters nach Starker Auswurf nach Ziemlich starker Auswurf nach . . Beginn des Nachblasens nach . . . Etwas Auswurf Viel rother Rauch Converter umgelegt Converter aufgerichtet Converter umgelegt Ausgiefsen des Converters . . . . Ausgiefsen der Pfanne 14 Min. — See. Flamme blau 19„—, » heller 21 „ — „ » lang und weifs 25 „ 40» „ kurz 11 Min. 40 See. 26 Min. 30 See. 28 „ 30 „ 30 . 45 n 5 Min. 5 See. Probenahme Abschlacken 36 Min. 30 See. 5 „ 45 „ Probe im Bruch kleiner Streifen 37 Min. — See. 0 „ 30 „ Spiegeleisenzusatz, Abschlacken, Probe ¬ nahme 48 Min. — See. 52 , - „ 15 „ - » Ganze Chargendauer 38 Min. Das Metall, zu Schienen bestimmt, stand anfänglich ruhig in der Coquille, stieg aber später, so dafs nach Er starrung der Kanten die Coquille gedeckt werden mufste. Die Resultate des Witkowitzer Thomas werkes, dessen Metall aufser zu Schienen auch zu Blechen, Radreifen u. s. w. verwendet wird, waren während 5 Monaten folgende: Aufgang: Roheisen, in die Flammöfen eingesetzt . . 17 133,9 t Kalkstein 2 759,2 t Kohlen zum Dampfmachen 2 750,0 t Kohlen zum Roheisen- und Spiegeleisen schmelzen 5 354,5 t Kohlen und Koks zu den Gasgeneratoren . 371,8 t Roher Kalk zur Schlackenbildung in den Gasgeneratoren 16,4 t Production: Ingots 13 771,5 t Pfannenschalen, vergossenes Metall (Schrott) 176.3 t Kleiner Schrott 95.6 t Auswurf 366,0 t Aufgang an ff. Material auf 100 kg Production: saures 3,2 kg basisches .... 10,3 „ Jede zweite Charge wird direct von den Hochöfen, die zwischenliegende von den Flamm öfen genommen. Chargengröfse 5 bis 6 t; kein Schrottzusatz während des Blasens, da die Chargen an sich kalt gehen , so dafs oft Pfannenschalen entstehen. Am Schlüsse der Charge Zusatz von etwa 20 kg Spiegeleisen. Im Mittel enthielt das zu sechs aufeinander folgenden Chargen verwendete Roheisen Si 0,50, P 3,55, S 0,09, Cu 0,18 und Mn 2,42, das bei 7 Chargen gefallene Metall vor dem Spiegel eisenzusatz C 0,08, Si Spur, P 0,06, S 0,015, Cu 0,22 und Mn 0,25, nach dem Spiegeleisen zusatze dagegen G 0,20, Si Spur, P 0,045, S 0,02, Cu 0,21 und Mn 0,37. Die bei diesen 7 Chargen gefallene Schlacke enthielt vor dem Spiegeleisenzusatz P205 20,67, SiO, 5,70, Al,03 4,02, Fe 2 O 3 2,54, FeO 13,55, MnO 5,86, MgO 0,80, CaO 45,36, S 0,10, in Summa 98,70, nach dem Spiegeleisenzusatze P2O5 18,98, SiO, 7,60, A1 2 O 3 3,73, Fe,Os 3,93, FeO 12,48, MnO 7,57, MgO 0,92, CaO 44,00, S 0,13, in Summa 99,34; der Mangangehalt war in beiden Fällen 4,30 bezw. 5,86, der Eisengehalt 12,60 bezw. 12,46, der Phosphorgehalt 8,96 bezw. 8,23. (D.) In Teplitz stehen drei, in Witkowitz zwei basische Converter im Betriebe. In beiden Hütten wird das Roheisen in Flammöfen ein geschmolzen , wobei man wärmeres Roheisen erhält als im Cupolofen. Dieser Umstand ge stattet die Verwendung kieselärmeren Roheisens, bekanntlich ein Vortheil bei der Entphosphorung. In Teplitz soll das Roheisen durchschnittlich enthalten: P 2,2, Si 0,1 bis 0,15, S und Mn 0,5. Aufser dem ungewöhnlich kleinen Ge halte an Si ist auch der Mn-Gehalt gering, die erzielten guten Qualitätsresultate sind deshalb um so beachtenswerther. Früher verwendete man Roheisen von Peine, das geeignetste der Welt zum Thomasiren, jetzt nur noch böhmisches; da aber die in Böhmen auf Thomaseisen verblasenen Erze sehr mangan- arm, setzt man Bessemerschlacken aus den Alpenländern der Hochofengattirung zu, um diesen Uebelstand zu beseitigen. Man verbläst in Teplitz 20 bis 44 acht- Tonnen Chargen innerhalb 24 Stunden. Man bläst 15 bis 16 Minuten, wobei das Nachblasen mit einer bestimmten Anzahl von Kolbenwechseln erfolgt, für deren Bestimmung ein Hubzähler auf der Maschinistenbühne vorhanden ist. Bei beiden Werken giefst man gewöhnlich von oben. In Teplitz soll man Einrichtungen getroffen haben zum Gusse kleiner Ingots, die in einer Hitze zu Handelseisen u. s. w. auswalzbar sind; zur Zeit des Besuches des Referenten waren diese Einrichtungen noch nicht patentirt und wurden Fremden nicht gezeigt. Die mechani schen Anordnungen für den Gufs sind in Teplitz die gewöhnlichen mit einem centralen hydrau lischen Krahn zwischen den Convertern; in Witkowitz dagegen wird die Pfanne mittelst