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Nr. 8. 553 STAHL UND EISEN. August 1886. Repertorium von Patenten und Patent-Angelegenheiten. Nr. 35 438 vom 28. Juni 1885. Bernhard Osann in Potsdam. Stückförmige kohlensaure Alkalien zur Entphosphorung des Eisens und Gewinnung des Phosphors. Die Erfindung bestellt darin, die beim Thomas- procefs zu verwendenden alkalischen Zuschläge, ins besondere Soda und Potasche, bezw. deren Mischun gen mit Eisen- und Manganoxyd, so vorzubereiten und zu formen, dafs sie ohne Gefahr massenhaften Verstäubens verwendet werden können. Zu diesem Zwecke werden die betreffenden kohlensauren Alka lien geschmolzen und dann zu sogenannten Kugel stäben oder zu Kuchen gegossen, welch letztere zu Stücken zerschlagen werden. Handelt es sich um Darstellung der genannten Mischungen, so werden die Alkalien im Flammofen eingeschmolzen und dann in Schlackentöpfe oder Schlackenwagen abgestochen. Der bis zu einer Marke gefüllte Schlackentopf oder Schlackenwagen wird alsdann unter einen Rumpfbe hälter gefahren, aus dem, regulirt durch ein Theilungs- oder Zellenrad, stark vorgewärmtes, fein gepulvertes Eisenoxyd, bezw. Manganoxyd, dessen Gewicht der abgestochenen Sodamenge und dem zu erzielenden Zusammensetzungsverhältnifs der Mischung entspricht, langsam in die flüssige Soda bezw. Potasche einlaufen gelassen wird. Die Oxyde sinken in der Soda bezw. Potasche unter und bringen den Inhalt des Schlacken topfes oder Wagens zur Erstarrung. Letzterer wird dann entleert und der Schlackenkuchen nach dem Erkalten in Stücke geschlagen, welche ohne weiteres in die Birne gestürzt werden können. Schliefslich kann man auch durch Pressen der kohlensauren Alkalien oder der genannten Mischungen die gewünschten Formen erhallen, welche dann nach träglich erhitzt werden müssen. Nr. 35 364 vom 14. Mai 1885. Albert Piat in Paris. Fornimaschine zur Herstellung von Riemscheihen und Zahnrädern. Die Erfindung betrifft Einrichtungen an Form maschinen zur Herstellung von Gufsformen für Riem scheiben, Zahnräder und dergl. An der Aufsenseite des Gestelles der Maschine ist ein treppenartig ein geschnittener, drehbarer Kranz angeordnet, auf dessen Stufen die Stellschrauben einer Anzahl mit dem Form tisch fest verbundener Trag- und Gleitstücke beim Formen fest aufsitzen, wodurch der Tisch nicht allein in genauer Lage erhalten wird, sondern auch beim Einstampfen des Sandes in den Formkasten fest unter stützt ist. Hierbei kommen zum Tragen der Arme des mehrtheiligen Modells Schraubwinden in Anwen dung, ferner Unterstützungsringe zum Tragen der Naben und zur Aenderung ihrer Höhenlage und mehrere andere zur Erleichterung der Handhabung der Modelle dienende Einrichtungen. Englisches Patent. Nr. 6633. F. Siemens, London. Flammofenherd zum Schmelzen von Eisen und Stahl. Diese Erfindung bezieht sich auf einen Ofen, welcher so construirt ist, dafs sein Bett und nament lich die am schnellsten zerstörten Theile desselben für Ausbesserungs- und Neufütterungszwecke zu gänglich sind, ohne dafs das Gewölbe oder andere Constructionstheile in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Ofenbett A ist von einem eisernen Mantel B umschlossen, an dessen Umfang eine Zahl Streben C und Säulen c angebracht sind, auf welchen ein das Ofengewölbe E tragender Ring D ruht, so dafs das selbe von der Bodenausfütterung durchaus unab hängig ist und letztere daher ohne Beschädigung des Oberbaues ausgebessert werden kann. Da die geschmolzene Schlacke auf die, die obere Kante der Bodenausfütterung bildende Schicht einwirkt, so sind die Ziegel derselben auswechselbar eingerichtet; man gelangt an dieselben durch die Zwischenräume zwischen den Streben C; ihre Befestigung kann mittelst Keile geschehen. Am Boden ist das Ab stichloch H vorgesehen, der etwas höher liegende zweite Abstich K dient zur Ablassung kleinerer Metallmengen. N und 0 sind die Gas- und Luft zutrittskanäle.