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rohren und den Kanälen vor der Wäsche etwa 600 Gtr. gewonnen. Dieses Material wird bezahlt mit 0,75 bis 2,50bezw. 0,75 •6 pro Gtr. ab Werk. Man hat bei dem Entwurf der Anlage und bei dem Bau der steinernen Apparate grofse Sorge gehabt wegen des Einflusses des Zinks und des Bleis auf die Steinmasse 1 , es wurde ganz besonderer Werth darauf gelegt, dafs die Steine einen möglichst grofsen Procentsatz an Thonerde hatten, es wurde vorgeschrieben, dafs 34% Thonerde in dem Steinmaterial der Apparate enthalten war. Nach dem, was mit dieser Anlage erzielt worden ist, kann man sagen, dafs diese Vorsicht heute eine un- nöthige ist, dafs bei einer Reinigung, bei der alle festen Bestandtheile aus dem Gichtstaube entfernt worden sind, ein Angreifen der Steine überhaupt nicht mehr stattfindet. Ich würde bei der Qualität der Steine lediglich die Widerstandsfähigkeit gegen hohe Temperaturen, nicht aber den Einflufs des Zink- und Bleioxyds berücksichtigen. Heute würde ich kein Bedenken tragen, in Oberschlesien jedes andere System steinerner Apparate anzuwenden, und ich würde die Bedenken, die früher gegen Apparate mit engerem Querschnitt geäufsert worden sind, vollständig fahren lassen. Das ist das Ergebnifs der Arbeit von 31/2 Jahren, die lediglich hervorgerufen wurde durch die Verhandlung in unserm Verein, und ich glaube, dieses Ergebnifs ist ein solches, dafs die oberschle sische Hochofen-Industrie im grofsen und ganzen demjenigen, der die Ausführung durchgesetzt hat, dem Herrn General-Director Schrader zu Danke verpflichtet sein mufs. Ich glaube , die oberschlesische Hochofen-Industrie hat damit einen neuen, bedeutungsvollen Schritt weiter gethan in ihrer Entwick lung und Leistungsfähigkeit. (Beifall.) Vorsitzender Herr Lueg: Meine Herren! Ich eröffne die Discussion über den gehörten Vortrag und ertheile Herrn Lürmann das Wort. Herr Lürmann: Ich möchte Herrn Macco bitten, uns zu sagen, worauf sich denn die Procente des Staubes beziehen, die da ausgezogen sind, ob sie sich vielleicht auf das Gewicht des Staubes beziehen. Herr Macco: Die angegebenen Procente beziehen sich auf das Gewicht des Staubes, der aus den einzelnen Abtheilungen genommen worden ist. Herr Lürmann: Sie sagten, 24% waren im ersten Staubsack enthalten. Herr Macco: 22,5%, das ist im Durchschnitt der Rückstand im ersten Staubsack gewesen. Herr Lürmann: Ich möchte noch darauf aufmerksam machen, dafs in allen Hochofengasen, in denen sich Zink befindet, dasselbe in zwei Zuständen enthalten ist und dafs darin der Grund zu suchen ist, dafs Zink so ungeheuer weit mit fortgedrängt wird. Sie haben nämlich im Hochofengas einen gewissen Theil Zinkoxyd, im übrigen ist das Zink als metallisches Zink darin enthalten. Das zeigte sich am besten, wenn die früheren engen Gasröhren aufgemacht wurden, um sie zu reinigen, dann fing der Staub an zu brennen, weil das Zink im metallischen Zustande in diesem Staub ent halten war. Ich kann aus dem Staub wohl Zinkoxyd ausscheiden, aber nicht die Zinkdämpfe, und diese Zinkdämpfe sind Veranlassung zu dem aufserordentlich feinen Staub, den Sie erhalten, und sie bewirken, dafs Sie den letzten Theil des Zinkoxyds gar nicht bekommen; die Gase verbrennen und das feine Zink wird mit durchgerissen durch den Schornstein. Für den Effect der Reinigung ist dies jedoch ganz einerlei, es ist vielleicht sogar ein glücklicher Umstand. Herr Macco: Was Herr Lürmann hervorhebt, ist mir nicht unbekannt; wenn Sie eine kleine Probe von diesem Staube auf eine heifse Platte legen, so werden Sie sofort metallisches Zink sehen. Die Probe ist aus den Kanälen genommen und dieser Staub enthält metallisches Zink. Herr Lürmann: Ich würde das doch noch entschiedener hervorheben, da hierdurch ein grofser Unterschied für die ganze Behandlung der Sache bedingt wird. Vorsitzender: Wünscht noch einer der Herren das Wort? (Pause.) Wenn Niemand weiter das Wort wünscht, so nehme ich an, dafs das Thema als erschöpft zu betrachten ist, und wir würden damit unsere Tagesordnung erledigt haben. Wir sind auch Herrn Macco für seinen Vortrag sehr zu Danke verpflichtet, und wir wollen hoffen, dafs die Vortheile, die er den Industriellen in Oberschlesien in Aussicht stellte, denselben in reichem Mafse zutheil werden mögen. — Ich schliefse nunmehr die heutige General-Versammlung. Schlufs 33/4 Uhr. Das den Verhandlungen folgende gemeinschaftliche Mittagsmahl hielt die Theilnehmer bis zu den Abendstunden in fröhlicher Vereinigung beisammen.