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trägt denselben auf den Kolben h; es steht der Wasserdruck im Gylinder g zum Luftdruck im Gylinder k also im umgekehrten Verhältnifs wie die Querschnitte der Kolben. Bei dem dar gestellten Accumulator ist dies Verhältnifs 1 : 10, es entspricht also z. B. einem Luftdruck von 50 Atm. im Gylinder k ein Wasserdruck von 500 Atm. im Gylinder g, sowie der Steuerung und der Presse. Der kleine Luftraum hat den grofsen Vortheil, dafs, wenn man den Accu mulator in verschiedenen Höhenstellungen arbeiten läfst, man ohne weiteres mit verschiedenen Drucken arbeiten kann und die Maschine stets nur die dem betreffenden Drucke entsprechende Arbeit zu leisten hat. Verhält sich beispiels weise, wie hier, das Gesammtluftvolumen zum Arbeitsvolumen etwa wie 2:1, so beträgt der Druck in der tiefsten Stellung des Accumulators die Hälfte von dem in der höchsten, will man hierin aber noch weiter gehen, so braucht man nur den inneren Raum des Plungers k entsprechend kleiner zu machen. Kennt man den für ein Stück erforderlichen Druck von vornherein nicht genau, so kann man einfach mit der gerade vor handenen Höhenstellung des Accumulators zu arbeiten anfangen; genügt dann der Druck nicht, so wird im Augenblick die Pumpe den Accu mulator auf die genügende Höhe bringen, oder ist derselbe zu hoch, so kann man durch lang sameres Gehenlassen der Maschine, was durch Handhabung des Hebels c geschieht, ebenfalls sehr schnell auf den gerade erforderlichen Druck kommen. Durch Drehung des Hebels b kann man erreichen, dafs der Accumulator in jeder beliebigen Höhe zunächst langsameren Gang und darauf eventuell Stillstand der Maschine bewirkt und er infolgedessen nicht über die bestimmte Höhe hinausgeht. Die Einstellung für verschie denen Druck erfolgt also sozusagen selbst- thätig bei Anwendung nur eines Prefscylinders, während bei allen anderen Pressen verschiedene neben-, in- oder übereinander angeordnete Prefs- cylinder mit verwickelten Umschaltevorrichtungen angewendet werden müssen und dennoch nur ein zelne verschiedene Drucke in verhältnifsmäfsig grofsen Abstufungen erreicht werden können. Für besondere Fälle kann auch das Luftsammel becken so grofs genommen werden, dafs der Druck von Anfang bis Ende des Accumulator- hubes nahezu constant bleibt. Die bekannten Schwierigkeiten bezüglich der Abdichtung hochgespannter Luft sind bei dieser Gonstruction in überraschend einfacher Weise vollkommen überwunden; es werden nämlich für die Dichtung des Kolbens bezw. des Plungers gewöhnliche Manschetten mit darüberstehender Flüssigkeit, am besten Oel oder Glycerin, an gewendet, sie brauchen also nur für die Flüssig keit dicht zu sein, um einen vollkommen dichten Abschlufs der Luft, selbst bei höchsten Spannungen, zu bewirken. Um auch das Durchgehen der Luft durch die Wandung des Kolbens k, falls dieser aus Gufseisen oder Stahlgufs hergestelll wird, zu vermeiden, ist in denselben ein dünn wandiges, wasserdichtes Blechgefäfs eingesetzt und der Zwischenraum zwischen diesem und dem Plunger ebenfalls mit einer Flüssigkeit aus gefüllt, so dafs die Luft mit dem Innern des Plungers nicht in Berührung kommt. Es wird auf diese Weise eine so vollkommene Abdichtung erzielt, dafs nach Monaten kaum eine Abnahme des Luftdruckes zu bemerken ist. Da nun auch beim Arbeiten kein Verbrauch von Luft statt- findet, weil dieselbe nur zusammengedrückt wird und sich wieder ausdehnt, wird ein geringes Nachfüllen nur sehr selten erforderlich, falls nicht, um mit geringerem Druck zu arbeiten, Luft abgelassen würde. Dies, sowie die erste Füllung, wird entweder durch Einfüllen flüssiger Kohlen säure, oder durch eine von der Maschine zu betreibende, nach Art der Torpedoluftpumpen construirte besondere Luftpumpe E bewirkt. Die Saugrohre der Pumpen sind mit dem Vorfüll windkessel w verbunden, so dafs die Druck flüssigkeit vollkommen eingeschlossen bleibt und keinerlei Verunreinigung vorkommen kann. Die Bedienung der Presse ist die denkbar einfachste, da für gewöhnlich nur der Steuer hebel a gehandhabt und hiermit nur die Be wegungen gemacht zu werden brauchen, welche die Presse machen soll, wobei beim Durchgehen des Hebels aus der oberen durch die Mittelstellung selbstthätig die Vorfüllung erfolgt. Was das Schmieden anbetrifft, so erfolgt dies mit der gröfsten Sicherheit, da man beim Her unterdrücken in jeder beliebigen Stellung sofort anhalten kann; auch kann man beim Schmieden auf genaues Mafs, auf den Ambofs, neben das zu schmiedende Stück entsprechende Lehrstücke aus Stahl u. s. w. legen, so dafs man mit dem Hammer einfach bis auf diese herunterdrücken kann und dann sofort das richtige Mafs hat; auch beim Nachschmieden in Rundgesenken kann jede Hälfte einen vollen Halbkreis bilden, so dafs, wenn sich die Seiten derselben aufeinandersetzen, man einen genau runden Querschnitt erhält. Besitzerin des Ausführungsrechts der oben beschriebenen Gonstructionen, bezw. Inhaberin der Patente ist die Kalker Werkzeugmaschinen fabrik L. W. Breuer, Schumacher & Gie. in Kalk. Die Pressen eignen sich zum Schmieden in Coquillen, Gesenken und freihändig sowohl für die kleinsten wie allerschwersten Stücke, für welche selbst die allergröfsten Dampfhämmer nicht mehr ausreichen; aufserdem auch zum Aus stanzen, Prägen, Ziehen von Rohren u. s. w. C. Prött.