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basische Schlacken nicht genügend unempfindlich ist und Magnesit sich überdies in Resicza billiger stellte, so wurde nur mehr Magnesit als Ueber- gangsmaterial verwendet. Um das saure Gewölbe von dem basischen Herde vollständig unabhängig zu machen und um den Magnesit überhaupt nicht zu belasten, wurde eine, vom Ingenieurassistenten Herrn Wilhelm Schmidhammer vorgeschlagene Con- struction angewendet; dieselbe besteht in der Anwendung kurzer Winkelstücke, welche sowohl an den Pfeilern zwischen den Thüren, als gegen über an der Rückwand des Ofens angeschraubt, zwei quer über den Ofen gespannte Gewölbgurten tragen; diese Winkelstücke haben sich bisher vorzüglich bewährt und haben eine wesentliche Verbilligung der Construction ermöglicht. Die Scheidewände zwischen den Gas- und Luftzügen sind in Dinassteinen aufgemauert; zwischen diesem Mauerwerk und den obenerwähnten Gewölbgurten werden, anliegend an die Armirung der Vorder- und Rückwand, sowie zwischen den Hauptgurten kleinere Gewölbgurten hergestellt, zwischen welche die Gewölbe selbst gespannt werden, so dafs das ganze Ofengewölbe nur auf dem seitlichen Dinasziegelmauerwerk und auf den erwähnten Winkelstücken zu ruhen kommt. Die zwischen diesem Gewölbesystem und dem, den Boden bildenden, aufgeböschten Dolomit freibleibenden schmalen Zwischenräume werden einfach mit Magnesitmasse ausgestampft. Der in Resicza verwendete Dolomit wird bei Armönis (Station Temes-Szlatina der Strecke Temesvär - Orsova) steinbruchartig gewonnen ; derselbe ist krystallinisch, von gelber bis nahe weifser Farbe, und sehr rein, sintert daher wenig. Gegenwärtig wird dieses Material in Flamm öfen scharf gebrannt und mittels einer Backen quetsche zerkleinert; bei der Verwendung wird dasselbe mit etwa 20 % gut ausgekochtem Theer gemischt und mit heifsen Eisenstöfseln eingestampft. Zur ökonomischen Röstung des Dolomites ist ein Schachtofen im Baue begriffen ; es soll dort entweder Kleinkoks oder besser Holzkohlenlösche verwendet werden. Die Wichtigkeit der Vorbereitung der feuer festen Materialien ist bekannt; auch wird nächstens in Resicza der möglichst grofsen Homogeneität des verwendeten Dolomites Rechnung getragen werden, indem ein rotirender Apparat, Patent Loizeau, von der Firma Weidknecht in Paris erbaut, zur probeweisen Anwendung gelangen soll. Das Zerkleinern des gebrannten Quarzes für die Dinasziegel mittels dieses Apparates dürfte ebenfalls von Erfolg sein, da hierdurch die Quarz- körner nicht flach gedrückt, sondern mehr kantig erhalten werden und somit wahrscheinlich weniger Kalk als Bindemittel nothwendig sein wird, wo durch die Widerstandsfähigkeit der Ziegel bei hoher Temperatur erhöht wird. Wir wollen hier noch bemerken, dafs der Quarz in Haufen gebrannt wird, was zur Folge hat, dafs oft schlecht gebrannte Stücke zur Verwendung gelangen; es wären hier ebenfalls Verbesserungen in der Röstung zu suchen, d. h. eventuell Oefen anzuwenden; die Brennkosten würdet} sich in dieser Weise höher stellen, es wäre dann aber auch die Dauer der Gewölbe mit in Rechnung zu ziehen. Eine Analyse des in Resicza verwendeten Dolomites ergab folgende Zusammensetzung: Dolomit aus Armönis Roh Geröstet Si Os ... ■ 1,54 % Si O2 . . . . 0,70 % AL Os + Fe O • 1,28 , Al203 . . . . 0,22 » CaO.CO2 . . 52,50 „ Fe2 O.3 . . . . 2,58 » Mg O . G O 2 . . 44.10 , CaO . . . . 57,55 » 99,42 % MgO . . . . 37,82 n CO2. . . . . 0,93 100,00 % Der Magnesit wird von Nyustya in Oberungarn bezogen; er ist wie der Dolomit krystallinisch und dem steirischen in der Zusammensetzung gleich, und zwar: Magnesit roh aus Nyustya Von H. G. Dieling 99,98 98,09 Si O2 . . FezOs . Ca O . . MgO . . CO2 . . . . 2,75 % • . 4,30 „ • . 2,50 „ . . 42,58 „ . . 47,87 . 2,30 % 3,90 „ 2,10 „ 41,87 „ 49,83 , 100,00 % 1000,00 % Was die zuerst verwendeten Chromeisensteine betrifft, so wollen wir nur pro memoria folgender Analysen erwähnen: a. b. Cr:Os 38,95 33,44 FeO 16,13 16,25 SiO 2 8,00 6,32 Al2O3 17,50 27,75 CaO 2,20 1,00 MgO 17,20 13,33 In der Probe a waren demnach enthalten Gr = 29,34% und Fe = 12,58 . Dieses Chrom- erz stammte aus Orsova, woselbst es in Serpentin eingelagert vorkommt. II. Chargenführung. Die Chargenführung, d. h. der Verlauf des ganzen Processes, ist ziemlich einfach. Der Ofen wird nach einer kurzen Reparatur, welche sich hauptsächlich auf Ausbesserung der immer etwas angefressenen Schlackenlinie be schränkt, mit einer ganzen Charge auf einmal beschickt. Ein grofser Vortheil dieses Chargirens des ganzen Satzes auf einmal ist die geringere Abnutzung der Gewölbe, welche durch öfteres Abkühlen sehr leiden. Die Chargen bestehen durchschnittlich aus 3500 kg grauem und halbirtem Roheisen, 4000 kg diversen Abfällen, welche sämmtlich kalt chargirt werden. Ueberdies werden auf die ganze Charge 450 kg roher Kalkstein zwischen Nufs- und