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ungeglüht geglüht Elasticitätsgrenze per qmm Zerreifsungsmodul „ „ , Querschnittscontraction Längenausdehnung . . . nicht geprüft 18,73 kg „ „ 40,24 „ „ . 19,95 % „ „ 18,75 „ Die beträchtlich gröfsere Sprödigkeit des aluminiumreicheren Eisens ist unverkennbar. Der Einflufs des Glühens auch bei noch weicheren Versuchsstücken zeigt sich ferner in folgenden Ziffern: Probe mit 0,12 % Al, 0,10 % C, 0,06 % Si-: ungeglüht geglüht. Elasticitätsgrenze per qmm . 17,94 kg 15,47 kg Zerreifsungsmodul „ „ . 35,88 „ 32,77 „ Querschnittscontraction . . 37,10 % 60,10 % Längenausdehnung .... 27,70 „ 38,00 „ Im übrigen bestätigt auch Spencer ausdrück lich den wohlthätigen Einflufs des Aluminium zusatzes hinsichtlich Verringerung der Gasbildung und Erzielung dichter, blasenfreier und scharfer Güsse. Das neue Hochofenwerk der österreichischen Alpinen-Montan- Gesellschaft in Hieflau. Der neue Hochofen der österreichischen Alpinen- Montan - Gesellschaft in Hieflau in Steiermark, welcher zur Versorgung der Raffinirwerke dieser Gesellschaft in Steiermark mit Puddelroheisen be stimmt ist, bietet manches Bemerkenswerthe. Der etwa zwei Meter über der Hüttenflur auf einen Sockel gestellte Hochofen, hat zur Zeit einen Fassungsraum von 200 cbm, der aber bei geänderter Zustellung auf 250 cbm ge bracht werden kann. Die Schräge der Schacht mauer erscheint sehr gering; bei 19 m Gesammt- höhe beträgt die Gichtweite 3,3 m, die gröfste Schachtweite 4,6 m und derzeit 2,5 m zwischen den Formen, welche 1,35 m über dem Boden liegen. Für die hohe Erzeugung (100 t im Tage) ist der Fassungsraum ungewöhnlich gering, und beträgt die Zeit des Durchsatzes nicht mehr als 17 Stunden. In den unteren Theilen wird der Ofen in ausgiebigster Weise gekühlt. Der Gas abzug ist seitlich, der Gichtverschlufs ein hydraulisch bewegter Parryscher Trichter. Die Art der Begichtung schliefst jede Unregelmäfsigkeit im Niedergange aus, soweit eine solche überhaupt davon abhängt. Von besonderem Interesse ist die Bewältigung der bei der grofsen Erzeugung sehr bedeutenden Schlackenmenge, welche einfach weggespült wird. Die aus der Lürmannschen Schlackenform fast ohne Unterbrechung rinnende Schlacke fällt in einen Topf, worin das im Wirbel heftig bewegte Wasser dieselbe, ohne eine Spur von Dampfbildung, und ohne den sonst lästigen Geruch von Schwefel wasserstoffgas, verschluckt und dem Schwemm kanal zuführt. Ebenso wird die Nachschlacke der Abstiche weggeschafft, wozu der Hütte freilich bedeutende Wassermengen zur Verfügung stehen. Diese, viele Arbeitslöhne sparende Einrichtung, verstöfst in keiner Weise gegen die landesüblichen Gesetze, da Wassermasse und Gefälle des be nachbarten Ennsflusses so bedeutend sind, dafs die Schlacke darin spurlos verschwindet. Den Wind liefert eine von Professor Ri e d 1 er in Aachen construirte, von der Prager Maschinen- bau-Actien-Gesellschaft, vormals Ruston & G o., gebaute Maschine, die sich von allen zur Zeit verwendeten Gebläsen durch die Steuerung der Saug und Druckklappen der Windcylinder wesentlich unterscheidet. Es ist eine Zwillings-Compound maschine für eine Leistung von 450 cbm Wind, 1/2 Atmosphäre Maximalpressung bei 40 Umdrehun gen. Die dem Kolbenwege proportionale Oeffnungs- und Schlufsbewegung der einzelnen Klappen wird durch einen einfachen soliden Mechanismus in vollkommener Weise erreicht und der schädliche Raum der Windcylinder hierdurch auf 1/2 % des Fassungsraumes herabgedrückt. Der Effect der Maschine ist ein den Er wartungen durchaus entsprechender. Für den Betrieb dieser Maschine, sowie der jenigen des Gichtenaufzuges, der Werkstätten, I der Kühlwasser in Accumulator-Pumpen, sind blofs 2 Dampfkessel im Betriebe, welche aus- schliefslich mit Gichtgasen in besonderer Weise gefeuert werden, wie denn die ganze Anlage für ihre sehr bedeutende Leistungsfähigkeit im ganzen nur 5 Kessel besitzt, wovon 3 in Reserve stehen. Es ist das ein sehr bemerkenswerther Umstand für den Fortschritt auf dem Gebiete maschineller Ausrüstung von Hochofenwerken. Das verwendete Kesselsystem weicht wesentlich von den gebräuch lichen Modellen ab. Es besteht aus einem Ober- und Unterkessel, etwa 10 in lang, rückwärts durch einen mächtigen Dupuisapparat verbunden. Das Gasfeuer bestreicht gleichzeitig alle Kesselflächen, so dafs horizontale und umkehrende Feuerzüge wegfallen, was die Anwendung gröfserer Gas mengen , bessere Verbrennung und besonders leichte Reinigung von Flugstaub gestattet. Zur Speisung der Kessel ist eine zweckmäfsige An ordnung von Körtingschen Injectoren vorhanden. Da der Hochofen für eine ausschliefsliche Er zeugung von weifsem Eisen gebaut wurde, so