16 Nr. 2. „STAHL UND EISEN.“ Februar 1888. Leber das Verhalten von Eisen und Eisenconstructionen im Feuer. Von A. Martens, Ingenieur in Berlin. Die Erforschungen über die Veränderungen der Festigkeitseigenschaften von Eisen durch die Einwirkung der Wärme haben schon längere Zeit den Gegenstand lebhaften Interesses gebildet. U.eber die wesentlichen Ergebnisse der ein schlägigen Versuche habe ich vor Jahren in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1883, S. 127 berichtet und beschränke mich deswegen darauf, hier ganz kurz die dort gegebenen Schaulinien zu wiederholen. Sie beziehen sich auf die Untersuchungen des Franklin-Institute, Fairbairn, Styfe, Kollmann und Englische Admiralität und zeigen im grofsen und ganzen, wie eine erhebliche Festigkeitsabnahme bei allen untersuchten Eisensorten erst zwischen etwa 300 und 500 Grad einzutreten pflegt. Bei 500 Grad darf man die Festigkeit aller Eisen sorten kaum auf die Hälfte ihrer gröfsten Festigkeit veranschlagen, die, soweit erkenntlich, bei etwa 100 bis 200 Grad eintreten dürfte. (Vergl. Fig. 1.) Trotz der bereits zahlreichen Untersuchungen (auch in neuerer Zeit sind noch mehrere Reihen ausgeführt) ist unsere Kenntnifs über die Veränderungen unter dem Einflufs der Wärme nicht in der Weise erweitert worden, dafs der Constructeur hiervon Gebrauch machen könnte. Letzterer braucht ganz besonders die Angabe, um wieviel bei der Erwärmung die elastischen Eigenschaften, namentlich die Elasti- citätsgrenze, verändert werden. Die Festigkeit kann ihm um so weniger ein Mafs für die Ver- läfslichkeit seiner Constructionen bei Feuersgefahr geben, als bei dem erhitzten Eise.i weit mehr als beim kalten die Zeit (d. i. die Streckge schwindigkeit) einen hervorragenden Einflufs auf die Ergebnisse der Bruchfestigkeit hat. Ganz besonderer Werth mufs daher auf die Feststellung des Elasticitätsmoduls, der Proportionalitäts- und Streckgrenze am erhitzten Eisen gelegt werden. Dieser Frage ist der Verein zur Beförde rung des Gewerbefleifses in Gemeinschaft mit dem Verein deutscher Eisenhütten leute näher getreten. Die Versuchsausführung stöfst in bezug auf die Feinmessungen auf ganz erhebliche Schwierigkeiten, so dafs leider der Fortgang der Untersuchungen bisher nur ein langsamer sein konnte. Die Versuche selbst sind bekanntermafsen so umfassend geplant und es ist ein so reiches, sorgfältig ausgewähltes Material zur Verfügung gestellt, dafs man auf recht werthvolle Aufschlüsse über die Verän derung der Zerreifsungsfestigkeits - Eigenschaften rechnen darf. Wie der Verein für Gewerbefleifs schon die Frage über die Wirkung der Wärme auf die Zugfestigkeit des Eisens* der Lösung näher gebracht hatte, so hat er auch durch Stellung * Verhandlungen des Vereins zur Be förderung des Gewerbefleifses 1878 und 80. 140 130 120 110 100 2o. Faießain. 5. 90 80 70 60 SO 40 an 20 101- M00-Cel e 8g 6 e Pavkelung des ®erhafteno dez Feoligheien •von StaW und &isen bei hohen demperauren. ORLI— 32 0°Cel Ewrvet.dehnigessien. Kollmann. 2. Feinhovneisen. 3, bessemeveisen. „ 4. Schmicceeisen. Jtanf lin Jnot. 6. Rowmoovsioen,dffe, beseich. duvch T. Batata , „ „ 8. iddfes 6o1ouyh „ m „ 9. Clryd. ocwed. B „ „ io. Cöojöfor , 41. dutahammer „ „ „ 12. Schmiedeeioen. &ng. Clomitafikä. 13. do. ®fovkshire „ 44. Sah Rancote „