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zug den Transport von Gerüst zu Gerüst, so kann auch hier die Bedienung auf mechanischem Wege erfolgen. Beim Walzen von Trägern u. s. w. kommen in der Hauptsache nur Halbwendungen der Stäbe in Betracht, welche sich mit den vorliegenden Apparaten ebenfalls ausführen lassen. Vergegen wärtigt man sich z. B. an Stelle des annähernd quadratischen Profils, in Fig. 11, solche von mehr länglich-rechteckiger Grundform, wie sie bei der Kalibrirung der H- und LI-Eisen vor kommen, so wird der aufrechtstehende Querschnitt in Fig. 11 sicher umkippen, wenn die vorher gehende Wendung mit gehöriger Geschwindigkeit ausgeführt würde, vermöge der in dem oberen Profiltheil aufgespeicherten Massenbeschleunigung. Da das Gewicht der Blöcke eines mechanisch bedienten Walzwerkes ziemlich gleichgültig ist, so ist es mit Hülfe von Kantapparaten, die auch bei grofsen Walzlängen gut functioniren, ohne Schwierigkeit möglich, sehr schwere Stücke zu verwalzen. Es gilt dies u. a. auch von den Blockwalzwerken. Würde man z. B. die Blöcke nur etwas länger als jetzt üblich und anstatt mit quadratischem Querschnitt in mehr recht eckiger Form giefsen, so könnte man das Block gewicht leicht auf das Doppelte und weiter steigern. Der Block wäre dann nur hochkantig in das erste Kaliber einzustecken, ohne dafs sonst die vorhandenen Walzen verändert zu werden brauchten. Der schwere Block würde nichts destoweniger fast in derselben Zeit herunter gewalzt sein, weil die mechanische Bedienung rascher geschieht und die Reversirmaschine bei gröfseren Walzlängen flotter durchziehen kann. Die Leistungsfähigkeit des Walzwerkes würde also erhöht, während die Fabricationskosten ver mindert würden, weil eine beträchtliche Menge Dampf gespart wird, die bei jeder Umsteuerung durch vorzeitigen Auspuff und durch das nutzlose Anfüllen leerer Gylinderräume verloren geht. Auch würde sich die Abnutzung der Kammwalzen und Spindeln, sowie die des Rollgangs günstiger gestalten, weil sich dieselbe Anzahl Stöfse beim Anlassen der Maschinen auf eine gröfsere Production vertheilt. — Wir hatten Gelegenheit, die 2. Constructions- art des Sackschen Kantapparats an einem Modell apparate ausgeführt zu sehen und vermögen nur zu gestehen, dafs derselbe in tadelloser Weise functionirte und sowohl Blöcke in der ersten Phase, wie auch als lange, sehr krumme und nach verschiedenen Richtungen gebogene Stäbe mit Leichtigkeit und Sicherheit in gewünschter Lage vor einen bestimmten Stich der Walzen brachte. Der Erfinder, welcher uns mittheilt, dafs er stets gerne bereit ist, das Modell Interessenten vorzuführen, hat auf die Anordnung ein Patent angemeldet, in welchem er folgende Ansprüche erhebt: 1. Einen Apparat für mechanische Bedienung von Reversirwalzwerken in Verbindung mit Trans portrollen vor dem Walzwerk, bei welchem die Wendehebel in 2 Reihen angeordnet sind, zu beiden Seiten der Transportrollen je eine Reihe, wovon die Wendehebel auf der rechten Seite nach links, die auf der linken Seite aber nach rechts wenden in Verbindung mit einem Schlepp zug, welcher die Blöcke oder Stäbe zur Wende stelle schafft, nach rechts oder links, und sie von da wieder zurück vor das richtige Kaliber bringt. 2. Einen Apparat zur mechanischen Bedienung von Reversirwalzwerken, bei welchem je ein Wendehebel H auf Armen bezw. Gufsstücken C drehbar angebracht ist, welche auf einer gemein samen, unter den Transportrollen gelagerten Achse B befestigt sind und durch diese in pendelartige Schwingungen versetzt werden, wobei die Wendehebel und die Kopfstücke besagter Arme C über die Transportrollen treten, durch den zwischen letzteren belassenen freien Raum, und wobei die Wendehebel durch die mit ihnen verbundenen Zahnräder G von den Zahnrädern D aus, welche concentrisch um die Achse B unbe weglich angeordnet sind, durch Vermittlung der mit dem Arm C in Verbindung stehenden Zwischen räder E in Rotation versetzt werden, und so zwar, dafs die zu wendenden Blöcke oder Stäbe nach rechts oder links zur Seite geschoben, dort gewendet und wieder zurück vor das richtige Kaliber gebracht werden.