396 Nr. 6. Juni 1888. «STAHL UND EISEN.' welche in einen feststehenden Radkranz d mit Innen- lF -& 1Ni Fig. 2. Fig. 3. 15 vor welcher die 3 Drähte bei zusammengeflochten werden. Verzahnung eingreifen. In den Rahmen c ruht je eine Drahtrolle e, von welcher aus der Draht durch den hohlen rechten Rahmenachsschenkel f in eine mit der Welle a sich drehende conische Büchse g eintritt, der Drehung der Welle a Mit der Büchse g ist die Vorrichtung zum Ein stecken der Spitzen i ver bunden. Dieselbe (Fig. 2 und 3) besteht aus dem Behälter h für die Spitzen i, dem Schieber k, welcher von einer Feder hochgehalten und durch eine Daumenwelle l niedergedrückt wird, u. aus dem Schnecken- bezw. Innenradgetriebe m bezw. n zum Antrieb der Daumenwelle l. In be stimmten Zeitabschnit ten schiebt der Schieber k eine Spitze i aus dem Behälter h zwischen die 5 Drähte, worauf die im Behälter h liegende Reihe Spitzen von einer Feder vorgeschoben wird, wenn der Schieber k wieder aus dem Behälter h herausgetreten ist. Kl. 49, Nr. 42428, vom 24. Juni 1887. H. Wohlenberg in Hannover. Luft- und Wasserdruckhammer. Zur Verstärkung des Hammerschlages wird die lebendige Kraft einer durch Luft-Verdünnung und -Verdichtung bewegten Wassersäule benutzt. Letztere befindet sich in dem gleichzeitig das Hammergestell bildenden S-Rohr (Fig. 1). In dem rechten Schenkel desselben gleitet der Hammerkolben a und in dem linken Schenkel wird der Kraftkolben b vermittelst Kurbel und Riemscheibe auf- und abbewegt. Infolge des Beharrungsvermögens ist bei Aufgang des Kraft kolbens b die Bewegung der Wassersäule noch nicht beendet, wenn der Kolben b seinen höchsten Stand erreicht hat und seine Abwärtsbewegung beginnt. Die zwischen Kraftkolben und Wasser befindliche Luft wird deshalb zusarnmengeprefst und treibt die Wasser säule vor sich her, welche dann mit ihrer ganzen lebendigen Kraft auf den vorher gehobenen Hammer kolben a wirkt. Die Stärke der Schläge kann durch die Menge und Spannung der unter dem Kraftkolben b befindlichen Luft geregelt werden. Letztere kann auch in einem windkesselartigen Gefäfs (Fig. 2) sich be finden. Dort bedeutet b den Kraftkolben. Kl. 7, Nr. 42 610, vom 13. Mai 1887. Alfred S. Bolton und Thomas Bolton in Oakamoor (Grafschaft Stafford, England). Verfahren und Vorrichtung zum Ziehen von Draht. Um Draht durch mehrere direct hintereinander stehende Zieheisen B zu ziehen, ohne zwischen je 2 Zieheisen umständliche Vorrichtungen zum Regeln der Durchgangsgeschwindigkeiten anbringen zu müssen, wird zwischen den einzelnen Zieheisen B je eine Rolle I angeordnet, welcher durch Schnurtrieb eine gröfsere Umfangsgeschwindigkeit erth eilt wird, als der gröfsten Ziehgeschwindigkeit des Drahtes zwischen den Zieheisen entspricht. Der Draht wird durch die einzelnen Zieheisen B gesteckt und nach dem Durch gang durch je ein Zieheisen in einer einzigen Windung um die betreffende Rolle I gelegt. An dem einen Ende der Ziehbank wird der Draht von der Ziehtrommel F aufgewickelt, während die durch die Spannung des Drahtes zwischen den einzelnen Zieh eisen bewirkte Reibung desselben auf den Rollen I das Durchziehen des Drahtes durch die übrigen Zieh eisen bewirkt. Natürlich findet hierbei ein um so stärkeres Gleiten des Drahtes auf den Rollen I statt, je gröfser der Unterschied der Geschwindigkeiten des Drahtes und des Rollenumfanges ist, also je weiter die Rollen I von der Ziehtrommel F abliegen. KI. 18, Nr. 42 579, vom 6. August 1887. (Zusatz zum Patent Nr. 42 051; vergl. »Stahl und Eisen« 1888, Seite 204.) Fritz W. Lürmann in Osnabrück. Steinerner Winderhitzer. Der Winderhitzer unterscheidet sich dadurch von dem unter Nr. 42 051 bereits patentirten, dafs in den Seitenwänden des Gaseintritts-Schachtes d, soweit der selbe aus der Steinfüllung heraustritt, Oeffnungen c vorhanden und in dem Kuppelgewölbe in das Innere desselben bei a und b einmündende Kanäle e zum Austritt des heifsen Windes angeordnet sind, welche mit dem den Winderhitzer umgebenden Sammelrohr i in Verbindung stehen. Letzteres kann in der Ebene des am Hochofen angeordneten Heifswindrohres liegen.