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Dresdner Journal : 16.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187907163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790716
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-07
- Tag 1879-07-16
-
Monat
1879-07
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 16.07.1879
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7V1«S Mittwoch, den 16. Zull. 187» l» ss»»»«« »„»-«d-» AkkrUek: . . I» It»rk. ztjkkrkck: 4 »0?k Lill»«Io« I^iuo»«r»: 10 kk L»»»«r8»Id äs» ä«u1»ok«l> Lsivk«, tritt k«»t- uoä 8t«rip«I»u»oktlt8 Kiuru. la»«r»t«apr«i8«: kür ä«o L»uw «tu«« ^v»pulteuer kstit»«il« LV ks. v»t»r „LIv8—>^ät" äi« 2«il« üv kk VlGliok mit ^uruukor« 6«r 8ouu- w>6 k'eisrtuz« ^k«ott» kür ck«o kolzeuäsu 1^8 M-es-ntrÄom »al. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. lu»eruten»»o»kui« »»»„»rt«« Lstprtr: ^r Lrantistetter, 6oiuiui»»iouür 6«, l)re«iuer ^ovruul»; Sluudur» L«rliu Vi«u l^lp»tx S»»,I - Nr»,!»» ^r-vilkart ». N.! ^«anenxtein L VvA/sr, Nsrlio Vi«»-N»wdur8- ?r»^-I^Iprix kr»ukkurt ». H. Müuek-u: Au<I Ato««, N»rll»: §. ^'orn«et, /nia/<ck«nckanT, Nrem-o: L Le/Uott«; Nr»,I»u. D. §tanAe»! S Lüreuu; vkswmti: F«. ; krunkkart ». H.: L' ./aeAei^seke u. (7. ^errman»- »cke tjuedk»u6Iun8; üorlilr: 6t. Atütter, S»uui>vr: <7. kuri» v«rlill-rr»»^tllrr ». H StudiU»rt l Daube L 60., «»mdllrx: D Heucke/eu, ^ci. St—uer. Hvruu8x«dvr: XSniel. Lxpeäitioo äe» Oreräner Aouruui«, I>re»6eu, AviuzerstruE bio. 2V. Amtlicher TheU. vretdea, 15. Juli. Sr. Majestät der König hat den KreiSsteuerräthen Robert Christian Zenker in Dresden und Gustav Adolph Goldfriedrich in Leipzig das Ritterkreuz I. Llasse des AlbrechtSordenS allergnädigst zu verleihen geruht. Bekanntmachung. Das Königliche Finanz-Ministerium hat beschlossen, Privattransitläger ohne amtlichen Mitverschluß ferner hin auch für Petroleum zuzulassen. Dem betheiligten Publikum wird Solches mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß Gesuche um Verwilli- guna von dergleichen Privatlägern nach Maßgabe der Vorschrift in tz 5 des mit Verordnung vom 5. Mai 1871 publicirteki Regulativs für Privatläger bei den zuständigen Hauptzoll- oder Hauptsteuerämtern anzu bringen sind. Dresden, am 14. Juli 1879. Königliche Zoll- und Steuer-Direction. Tchultz. Otto. Nichtamtlicher Theil. u t b e r s i ch 1. Telegraphische Nachrichten. kagesgeschichte. (Berlin. Posen. Aus Baden Alten burg. AuS Thüringen. Wien. Prag. Paris. Brüssel. Rom. Konstantinopel.) Zur Vrieutfrage. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Dre-dner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Waldenburg. Roßwein. Kamenz. Zittau.) vermischtet. Statistik und BolkSwirthschaft. EingesandteS. Feuilleton. Tage-kalender. Börsennackrichten. Telegraphische WitterungSberickte. Inserate. Telegraphische Nachrichten. London, Montag, 14.Juli, AbendS. (W.T.B.) In der heutigen Sitzung deS Oberhauses erklärte auf eine Anfrage Lord Stratheden'S der StaatSsecre- tär deS Auswärtigen, MarquiS v. Salisbury, der englische Consul in Rumänien habe berichtet, daß sich in Rumänien westlich vom Pruth keinerlei russische Soldaten mehr befänden. Der russische Botschafter, Graf Schuwalow, habe jüngst schon versichert, daß die dort vorhandenen, vrrhältniß- mäßig wenig zahlreichen russischen Truppen sich rasch nach dem EinschiffungSorte »urückziehen wür den. Die Stadt Philippopel sei, wie er höre, gestern von russischen Truppen gänzlich entblößt gewesen; letztere rückten behufs ihrer Einschiffung Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. Die Leipziger AuustgewerbeauSstellung. E« wurde im Vorigen die Genußsucht, der Hang zur Verschwendung und die Vorliebe zum breiten Wege der Unsolidität al» rin krankhafte» Symptom der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart vom national- ökonomischen Gesichtspunkte schmerzlich beklagt. Auch der Begriff der Fabrikation wurde dabei erwähnt, und dieser weist am deutlichsten auf den Zusammenhang hin, welchen jene trüben Zustände mit der Dücadence de» technischen Schaffen» haben, während ihnen die wünschenSwerthe, nun bereit» so erfreulich angebahnte Veredelung der Gewerbeindustrie al» eine heilsame Macht entgegentritt und noch immer entschiedener ent gegentreten muß. Im Landbau und in der Fabrikation liegen die Haupffactoren der Steuer kraft, und diese ist der Halt und Segen für alle civilisatorischeu Einrichtungen und ihr Fortbestehen. Die Steigerung der Steuerlast — nicht zu verwechseln mit dl Procentsatzerhöhung der Steuern — ist ein innerer Lebensart, eine Stärkung von Geist und Hand der Ration und war da» Be streben aller großen öffentlichen Charaktere. Wer in Bezug auf Steuer und Eteuerkrast kindlich« Anschau ungen und Wünsche heat, thut e» auf da» Conto seiner Naivetät, deren Wißbegierde noch nicht an de« Quellen der alten und neuen Specialgeschichte der Culturstaaten getrunken und sich zur Resignation und opferfreudigen Mitarbeit am Fortschritt gestärkt hat. von allen Seiten nach Varna und BurgaS. Er schließe daraus, daß die russischen Truppen daS Gebiet westlich vom Pruth innerhalb der festge setzten Krist würden verlassen haben. Im Unterhause erwiderte auf eine Anfrage Drnison'S der UnterstaatSsecretär deS Aeußern, Bourke, Rußland habe jüngst militärische Opera tionen an der Mündung deS Atrek, in der Rich tung auf daS Gebiet der Tekket -Turkomauen un ternommen. Seiten der russischen Regierung wie auch feiten deS russischen Botschafters, Grafen Schuwalow, werde jedoch in Abrede gestellt, daß ein Vormarsch auf Merw beabsichtigt sei. — Auf eine weitere Anfrage Denison s erklärte der Un- terstaatSsrcrrtär für Indien, Stanhope, der Khy- berpaß werde von 2 Batterien, 5 Regimentern Infanterie, 1 Cavallerieregiment und Genietrup pen besetzt bleiben. Tagesgeschichte. * Berlin, 14. Juli. Aus EmS ist die telegra phische Meldung eingetroffen, daß Se. Majestät der Kaiser heute Nachmittag 4 Uhr von dort in bestem Wohlsein nach Coblenz abgereist ist. Auf dem Bahn hofe waren zur Begrüßung Prinz Georg, Herzog Bernhard von Meiningen, Prinz Alexander von Hessen mit seinem Sohn und die Spitzen der Behörden anwesend. Der Kaiser fuhr im offenen Wagen zum Bahnhofe und wurde überall enthusiastisch begrüßt. — Der „Reichsanz." enthält an der Spitze seiner heutigen Nummer einen an den Reichskanzler gerichteten, vom 27. Mai 1878 datirten allerhöchsten Erlaß, durch welchen genehmigt wird, daß die Verwaltung der Reichseisenbahnen von einem besonderen Reichsamte als einer dem Reichskanzler unmittelbar unterstellten Centralbehörde geleitet werde. Gleichzeitig meldet sodann der„Reichs- anz." daß Se. Majestät den Minister der öffentlichen Arbeiten, Staatsminister Maybach, zum Chef deS Reichsamts für die Verwaltung der Reichseisenbahnen und den Präsidenten des Reichskanzleramts Staats- minister Hofmann neben seinen bisherigen Functionen zum Minister für Handel und Gewerbe zu ernennen geruht hat. Auch die erwarteten weiteren Veränderungen im Ministerium werden heute im „Reichsanz." publi- cirt: dem Staatsminister und Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangelegenheiten Or. Falk, sowie dem Staatsminister und Minister für Landwirth- schaft, Domänen und Forsten vr. Friedenthal ist die nachgesuchte Entlassung unter Belassung des Titels und Ranges eines Staatsministers ertheilt, und der Oberpräsident der Provinz Schlesien v. Puttkamer ist zum StaatSminister und Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangelegenheiten, sowie der Rittergutsbesitzer l)r. Lucius zum Staatsminister und Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten ernannt worden. — Gestern Nachmittag um 3 Uhr verabschiedete sich der bisherige Minister für Land- wirthschast, Domänen und Forsten, l)r. Friedenthal, im kleinen Saale des landwirthschaftlichen Ministeriums von den Directoren und Rathen der beiden Abtheilungen seines Ressorts. Hierauf begrüßte der neuernannte Mini ster l)r. Lucius die Versammelten mit einer kurzen An trittsrede und ließ sich dann die Räthe und Hilfsarbeiter des Ministeriums durch die Abtheilungschefs einzeln vor stellen. — Dem Vernehmen nach haben sich die drei neuernannten Minister einen Tag nach Coblenz begeben, um sich dort Sr. Majestät dem Kaiser und König und Ihrer Majestät der Kaiserin vorzustellen. — Wie die heutigen Abendblätter übereinstimmend melden, wird nach der Vertagung des Bundesraths Es giebt drei Hauptwege zur Steigerung der Steuerkrast, Wege, zu welchen nicht bloS von den Culturstaaten und ihren öffentlichen Institutionen, Bildungsanstalten und Statuten hingeführt, sondern welche von Ambition und Einsicht aller Einzelnen, d. h. der Nation, freiwillig betreten werden müssen. Privatsparsamkeit jedes Einzelnen am rechten Orte, Solidität im Leben wie bei der Arbeit, und Werth- steigerung der Production heißen jene drei natürlichen BereicherungSwege. Auf ihnen sind die Engländer und Franzosen, freilich unterstützt von noch anderen mächtigen Hilfsmitteln, zu vornehmen Zielen voran- geschritten. Die Werthsteigerung der Production, wohl zu unter scheiden von der Preissteigerung derselben, muß unS wichtiger sein, als die Mehrung der Massenproduction, welche ohnehin da» deutsche Erzeugniß diScreditiren half und schon jetzt al» Angebot mit dem Brdürfniß in keinem gesunden Verhältniß steht. Die Steigerung der Kraft, die man immer mit dem so oft mißdeuteten Worte Steuerkraft benennen kann, durchschnittlich in der Massenproduction zu suchen, ist derselbe Jrrthum, al» wenn man den Reichthum eine» Lande» allein schon in der Vermehrung der Population erblicken wollte. Ein Land kann bei Mittelmäßigkeit-zuständen seiner Cultur ganz leicht so populationSreich und doch so arm werden, daß Einer dem Andern beim Betteln- gehn auf den Fuß tritt. Der Segen, welcher sich zu aroßen Krastsummen heraufaddirt, liegt in der ver- hältnißmäßigen Vielheit de» Ausgezeichneten, productiv und moralisch Tüchtigen. Ebenso darf nicht zum Rach theil de» deutschen JndustriestrebenS da» aushelfende Jnterim»mittel irgend eine» schützenden Zoll» verkannt nunmehr jene Commission in Thätigkeit treten, welche daS neue Waarenverzeichniß für die Verzollung nach dem definitiv beschlossenen Zolltarif aufstellen und weitere Vorschläge über die künftige zollamtliche Behandlung der Zollwaaren machen soll. Die Commission wird voraussichtlich aus drei tech nischen, den Steuerbehörden angehörigen Mitgliedern bestehen. Dieselben werden vom Reichskanzler er nannt Außerdem hat der BundeSrath die zustän digen Ausschüsse beauftragt, sich in der Zwischen zeit mit der Ausführung des Zollgesetzes zu befassen. — Durch den Tod des ReichSoberhandelsgerichtsraths Schilling ist eine Rathsstelle beim Reichsgericht frei geworden. Wie die„N. Pr. Z." hört, hat der Bundes- rath beschlossen, als Ersatzmann für Hrn. Schilling den Oberappellationsrath Scheele zu Dresden in Vorschlag zu bringen. — Der „N A. Z." zufolge hat die Forde rung der Generalversammlung der Potsdam-Köln- Mi ndn er Eisenbahn auf Zuzahlung einer Prämie von 20, resp. 30 Mark auch nicht im Entferntesten Aussicht, von der Regierung bewilligt zu werden. Es sei dagegen möglich, daß die Verhandlungen sich als bald zerschlagen, wobei der Nachtheil nicht auf Seiten des Staates sein werde. — Ueberdie gestrigePlenarsitzung desBundes- rathS, welche unter Vorsitz des Präsidenten deS Reichs kanzleramtes, StaatSmimsters Hofmann, stattfand, ver öffentlicht der „Reichsanz." Folgendes: Nach Feststellung deS Protokoll! der vorigen Sitzung wurde zunächst eine Vorlage, betreffend den Entwurf eines Gesetzes wegen Abänderung der Artikel 13, 24, es und 72 der Reichs- versasjung, den bezüglichen Ausschschüffen überwiesen. Sodann wurden Schreiben der Präsidenten de- ReichtagcS vorgelegt, betreffend die Beschlüsse des Reichstags: ») zu dem Entwurf eine- Gesetzes über die Statistik des auswärtigen Waarenver- kehr»; d) zu dem Entwurf eine- Gesetzes wegen Feststellung eine» dritten Nachtrags zum RelchthaushaltSelat für 187S/S0; e) zu dem Entwurf eine- Gesetzes über die Besteuerung des Tabaks; 6) zu dem Entwurf eines Gesetzes wegen Erhebung einer Nachsteuer vom Tabak rc.; s) zu dem Entwurf eines Ge setzes wegen Abänderung einiger Bestimmungen der Gewerbe ordnung; k) zu dem Entwurs eines Gesetzes über die Steuer freiheit des Branntwein- zu gewerblichen Zwecken; 8) zu dem Entwurs eines Gesetzes über den Zolltarif deS deutschen Zoll gebiets; k) zu der Vereinbarung mit der Schweiz über die Regulirung der Grenze bei Constanz; i) zu dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Anjechtung von Rechtshandlungen außer halb des ConcurSversahrens. Der BundeSrath erthcilte den unter a, o, s, k, 8 und i genannten Gesetzentwürfen in der vom Reichstag beschlossenen Fassung die Zustimmung. Hieraus wurde Beschluß gesaßt über das Pensionsverhältniß eines Be amten der Landesverwaltung von Elsaß Lothringen. Auejchuß- bcrichte wurden erstattet über: u) den Verkehr mit Spreng stoffen. Ein Entwurs bezüglicher Bestimmungen wurde geneh migt ; d) den Transport von Sprengstoffen auf den Eisenbahnen. Bezügliche Grundsätze wurden jestgestellt; e) die Besetzung einer Rathsstelle beim Reichsgericht. Sr. Majestät dem Kaiser wirb ein betreffender Vorschlag gemacht werden; ä) die Zuwei sung rechtshängiger Sachen aus den Hanjestädten an das Reichsgericht. Ein bezüglicher Berordnungsentwurs wurde genehmigt; e) die steuerliche Lontrole der durch Bunt druck herzustellenden Spielkarten. Die dem Ausjchußantrage entsprechenden Beschlüsse wurden gesaßt; 0 die Gebühr für dir postamtlicht Behändigung gerichtlicher Verfügungen Die Ge bühr soll vom 1. October o. ab 20 Pf. betragen; 8) den Ent wurf eines Gesetzes für Elsaß-Lothnngen über die Zwangs vollstreckung in da- unbewegliche Vermögen rc. Der Gejetz- entwurs wurde genehmigt; k) den Abschluß eines Auslieserungs- vertrags mit Uruguay Es wurde das Einverständniß mit dem Abschluß eine» solchen Vertrags erklärt; i) Recursgejuche zweier Postbeamten wegen ihrer Pensionirung; k) den Bericht der RelchSjchuIdencommission und den Beschluß deS Reichstag» über denselben Gegenstand; I) die Denkschrift über die Ausführung mehrer Anleihegejetze und betreffend den Beschluß deS Reichs tags über denselben Gegenstand; m) die Bewilligung von Re- muneralion an Postbeamte für Arbeiten au» Anlaß der Münz umwandlung; o) die Behandlung der Weintheilungslager; o) die zollamtliche Behandlung von Utensilien für Seeschiffe; p) die Taravcrgütung bei der Einfuhr zollpflichtiger Gegen stände; q) die zollamtliche Behandlung von mineralijchen Schmierölen; r) die Herausgabe des neuen Zolltarifs und des amtlichen WaarenverzeichnisjeS; ») Verlängerung des Nolen Privileg» der Kölnischen Privatbank. Die Gegenstände unter i bi» » wurden den AuSschußanträgen gemäß erledigt. und einer Errungenschaft im Wettkampfe der Production gleich erachtet werden. Dieses Mittel ist meistens nichts weiter, als die Schwimmblase, die man dem schwachen Schwimmer zu seiner einstmaligen Sicherheit zu tragen erlaubt. ES ist nützlich und angesiciitS so vieler erfreulicher Veredelung des industriellen Strebens minder herab stimmend, al» noch vor Kurzem, bei dem Begriff der Fabrikation einiger Principlen wegen ein wenig zu verweilen Ausbeutung der Wissenschaft, der Chemie und Poly- trchnik zur Einschmuggelung deS Surrogats an Stelle des echten, gediegenen Productes ist eine Abirrung vom guten Pfade, der man in der aesammten modernen Civilisation so häufig und zum Schaden der Mensch heit und der nationalen GeschästSehre begegnete, daß die endliche Noth einen gesetzlichen Schutz dagegen aus rufen mußte. Moral und Ehre, die noch stärkere Schutzmittel sind, al» Strafgesetze, sollten im Gegentheil die Ausbeutung der wissenschaftlichen und technischen Fortschritte zu einer möglichst gediegenen Vervollkomm nung der Waare aufrusen. Wir werden sehen, von welcher Seite diesem letzter» am häufigsten gehuldigt wird. O. B. Meteorologie. Tine Landkarte mit meteorologi schen Zeichen soll als „Graphischer Wetterbericht, Ueberftcht der Witterung in Mitteleuropa, nach Be richten der Seewarte Hamburg resp. de» königl. me teorologischen Institut» zu Leipzig und de» k. k. Cen tralobservatorium» zu Wien, zusammrngeftrllt und ge- »eichnet von A. Wachs in Dresden", wöchentlich an 6 Tagen erscheinen, um theil» den Freunden der Metro- — Die „Nat.-Ztg." schreibt: Der BundeSrath hat sich gestern vertagt; indessen ist eS trotzdem nicht unwahrscheinlich, daß die Ausschüsse ein oder das andere Mal während der Vertagung werden berufen werden. — Der „Reichsanz." schreibt: Ein Erlaß deS Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 24. Juni d. I., durch welchen als Endtermin für die Umarbei tung der internationalen Tarife der 1. Januar k. I. bezeichnet wird, erfährt in der Presse mehrfach eine Beurtheilung, welche auf Unkenntniß der thatsäch- lichen Verhältnisse und Vorgänge beruht. Insbeson dere wird für die direkten Verkehrsbeziehungen mit Oesterreich-Ungarn ohne Grund gefürchtet. Schon seit mehr als 2 Jahren schweben die Verhandlungen über Herstellung combinirter Tarife mit den österreichisch ungarischen Bahnen, und ist schon vor Jahresfrist das Ergebniß derselben von der preußischen Aufsichtsbehörde in seinen wesentlichen Grundzügen genehmigt. Die bayerschen und sächsischen Staatsbahnen haben derartige Tarife seit längerer Zeit bereits eingeführt. Am l. Juli d. I. sind solche Tarife auch auf den Verkehr mit der hessischen Ludwigsbahn ausgedehnt, haben also schon Frankfurt a. M., Mainz und Bingen erreicht. Die Umarbeitung der übrigen VerbandStarife mit Oesterreich-Ungarn kann, da man allerseits über die Grundlagen einig ist, keine Schwierigkeiten bieten. Die bezüglich der Frage der Tarifsätze in dem Verkehr mit den Seeplätzen noch schwebenden Verhandlungen werden gleichfalls rechtzeitig ihre Erledigung finden, um die Einführung der neuen Tarife am Jahresschluß zu sichern. In dem Ministerialerlaß konnte daher mit Befriedigung constatirt werden, daß die Einführung der combinirten Tarife zu dem bezeichneten Termine mit Grund zu erwarten sei. Es handelt sich in der That weder um eine Unterbrechung des directen inter nationalen Verkehrs, noch um eine plötzliche und un erwartete Maßregel, noch um einen „Tarifkrieg" mit Oesterreich, noch endlich um ein Vorgehen, von welchem Bayern sich ausschließen könnte oder würde, und unter welchem nur die übrigen deutschen Bahnen vermeint lich leiden würden. Jeder, der die grundsätzlichen Verschiedenheiten zwischen den jetzigen internationalen und den internen deutschen Gütertarifen kennt, wird — ganz abgesehen von der Einwirkung derselben auf die deutschen Wirthschaftsinteressen und auf die Zoll- und Handelspolitik des Reichs — schon aus tariftech nischen Gründen und im Interesse des Eisenbahnver kehrs selbst, eine baldige Beendigung diese- völlig un haltbaren Zustandes als nothwendig und unerläßlich bestätigen. — Der Präsident des Reichstags Abg. v. Seyde witz, ist gestern von hier abgereist. Er begiebt sich auf mehrere Wochen ins Bad. Die „N. Pr. Z." be stätigt die Nachricht, daß Herr v. Seydewitz zum Ober präsidenten von Schlesien an Stelle des zum CultuS- minister ernannten Herrn v. Puttkamer auSersehen ist, und fügt hinzu, daß Herr v. Seydewitz sich zur Annahme des Amtes bereit erklärt haben soll. Posen, 12. Juli. Die „Pos. Ztg." meldet: Gegen den früher» Erzbischof Grafen Ledochowski war zum 15. d. M. von dem Kreisgericht zu Deutsch-Krone wegen Excommunicirung deS Pfarrers Lizak in Schrotz wiederum Termin angcsetzt; derselbe wurde jedoch aus gehoben und die Acten an das Justizministerium ge sandt. Man bringt die Aufhebung des Termins mit den Gerüchten von einer bevorstehenden Verständigung zwischen Berlin und Rom in Verbindung. Aus Baden, 11. Juli, schreibt man der „Köln. Ztg.": DaS Oberhofgericht in Mannheim hat in jüngster Zeit zwei interessante Procefse entschieden. Für den ersten, eine Streitsache de» österreichischen Kaiserhauses, vertreten durch den Kaiser und den Erz herzog Wilhelm, gegen den preußischen DomänenfiS- rologie den Ueberblick über die Witterungszustände an den verschiedenen Orten Mitteleuropas durch Veran schaulichung zu erleichtern, theils Denjenigen, welchen die Kennttuß der bevorstehenden Witterung Nutzen ioi Berufe gewährt, in den dargestellten meteorologischen Zeichen dre Grundlagen zu einem Schluß auf den muthmaßlichen WittcrungSverlauf darzubieten. Die Karte, welche als „Graphischer Wetterbericht Nr. 1" veröffentlicht worden ist, hat großes Format, deutliche Schrift und scharfen Druck, und in ihrer Einrichtung ist sie ähnlich den in Washington (N. A.) täglich zwei Mal, früh 7 Uhr 35 Min. und Nachmittags 4 Uhr 35 Min., nach telegraphischen Meldungen von 70 Orten Nordamerikas, durch Ueberdruck dargestellten und sogleich nach allen Richtungen Nordamerikas hin ver sendeten Wltterungskarten, welche außer den meteoro logischen Zeichen eine Tabelle über Witterungszustände in den verschiedenen Stationen, einen Ueberblick und eine Wetterprognose auf jeder Karte enthalten. Die von A. Wach» gefertigte graphische Darstellung giebt in meteorologischen Zeichen, für welche die Erklärun gen beigefügt sind. Windrichtung und Windstärke, Him- melSdewölkung, Wetterleuchten, Gewitter, Regen und Thau von 50 Ortschaften an, welche südnördlich von Marseille bi- Christiansund, ostwestlich von Moskau bi» Valentin (Irland) reichen, und jeder Ortschaft ist der jeweilige Barometerstand und Thermometerstand in Zahlen beigeschrieben Diese Karten können, wenn sie regelmäßig erscheinen und nicht verspätet zu Gebote stehen, bei Kenntniß der Factorr« der meteorologischen Vorgänge zu Ermittelung de» muth- maßlich bevorstehenden Witterungtverlaufe» dienen. Je denfalls wird der andere mit dem Erscheinen dieser
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