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Dresdner Journal : 01.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187907010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-07
- Tag 1879-07-01
-
Monat
1879-07
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 01.07.1879
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zeternd, da» giebt ein Bild bewegten Leben», wie man seine Wir- kann nicht verkennen, daß diese Eindrücke auf künstlerische Anschauungsweise von nachhaltiger kung waren. Feuilleton. Redigitt von Otto Bauck lassen hier das flimmernde Hemd eine- Equilibristen, dort einen in fleischfarbene TricotS gekleideten Fuß bald in rosenrothem, bald in violettem Lichte leuchten, oder sie zeigen das mit Mehl angestaubte Gesicht eines Clowns in erschreckender Klarheit. Zwischen all den Gruppen und Leuten, welch« sich mtt der Vor bereitung zu den nächsten Nummern beschäfttgen, herrscht eine theils die Pferde, theils andere Lircu»- angelegenheiteu behandelnde Unterhaltung, die nur von dem rasch erfolgenden Einspringen eine» Pferde», da» soeben seinen Lauf beendet, unterbrochen wird. Menschen und Thiere bilden eine unbeschreiblich gemischte Gesell schaft in diesem Circu». Pferde und Hunde, Bären und Affen, Hirsche und Esel, Pudel und Känguru», junge Elephanten, Clowns und Equilibristen, Alle» untereinander schreiend, brüllend, sprechend, lochend, nungen aus den 60er Jahren gehören zu den schönsten Blättern der Ausstellung. Zugleich aber liegt in der Naturauffassun^ des Meisters ein individueller, persönlicher Zug von inlpo- santer Größe. Die Idealität seiner Auffassung hat auch in dieser Hinsicht ein charakteristisches Gepräge. In ähnlichem Sinne, wie von der Symbolik der mensch lichen Gestalt, kann man auch von einer Symbolik landschaftlicher Formen sprechen. In Preller'S Com- Positionen tragen sie vorwiegend jene markigen, mäch tigen Züge, auf die am besten die Bezeichnung „heroisch* paßt. Goethe äußerte über Preller, als dieser noch in den Anfängen seiner künstlerischen Entwickelung stand, daß daS Heitere und Anmuthige nicht in der eigent lichen Richtung seines Naturells liege, aber das Ernste, Großartige, auch daS Wilde ihm vortrefflich gelingen werde. Charakteristisch ist, daß die nordische Natur auf Preller, trotz der Vorliebe, die er für die Formen welt des Südens hegte, doch eine mächtige Anziehungs kraft übte AuS den Eindrücken einer Reise, die er 1840 nach Norwegen unternahm, ist eine Anzahl von Bildern hervorgegangen, welche die wilde Großartigkeit jener Natur in packenden Zügen schildern, und man hört, werden die Affen, tvelche dreispitzige Gendarmen- hüte tragen, auf gesattelte Hunde gesetzt, um ihre Kunststücke im Reiten zu zeigen. Mitten durch alle ; diese Gruppen hindurch schleppt man Gebrauchsgegen stände und Versetzstücke und erzwingt für dieselben Zf rasch eine freie Straße. Wenn der Vorhang hier und da geöffnet wird, schießen aus dem Clrcn-streifen ver schiedenartigste Lichter über die Anwesenden und Lu» dem moderne« Tire«». (Kortfrtzu», zu Nr. >48.) Unsern des großen Vorhänge», welcher den Circa» von dem Stalle trennt und durch den hindurch man von Zeit zu Zeit da- Beifallklatschen de- Publicum- Odyssee, die als Cartonzeichnungen das hiesige Museum, als Wandgemälde eine Halle im Museum zu Weimar zieren. Die im Kunstvereinslocal ausgestellten Werke des Meisters, Oelbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Skizzen und Studienblätter, gehören den verschiedensten Perio den seines Schaffens an und geben ein ziemlich voll ständiges Bild seiner künstlerischen Entwickelung. Den frühesten Arbeiten, die in der Art der Behandlung noch manches Conventionelle zeigen, schließen sich andere an, an denen sich beobachten läßt, wie seine künstlerische Ausdrucksweise stch an den Mustern historischen Land- schaftSstilS, an den Werken eines N. Poussin und Jos. Koch, allmählich heranbildet, wie sein Naturgefühl zu gleich immer freier und intensiver wird, bis er zuletzt zu völliger künstlerischer Selbstständigkeit gelangt, zu einer Formensprache, die ebenso stilvoll, wie eigenartig und charaktervoll ist. Die in der Natur gefundenen Motive Kilisiren, heißt ihm nicht, sie nach einem ab strakten''Schema behandeln, er vereinfacht die Natur formen, indem er ihre charakteristischen Züge festhält und sie klar und scharf aus der Ueberwucherung von Zufälligkeiten heraushebt. Die Composition seiner Landschaften, weit davon entfernt, eine blofe Zusammen stückung von Naturfragmenten zu sein, zeigt vielmehr überall die wundervolle Einheit organischen Lebens. Im Einzelnen, wie im Ganzen, beruhen seine idealen LaudschaftSschtlderungen auf dem gründlichsten und ein gehendsten Studium der Natur; noch in spätem Alter Hut er die Frltküsten von Capri, die Olivenbäume am Golf von Neapel, weite Gegenden de» Sabinergebirge» und die Eichen der Serpentara mit gleichem Eifer ge zeichnet, wie in früher Jugend; einige dieser Zeich- Preller - Ausstellung in Leipzig. Aehnlich wie kürzlich im Nationalmuseum zu Ber lin ist jetzt auch im Leipziger KunstvereinSlocal eine Ausstellung von den Werken de» Verstorbenen eröffnet und den Bemühungen de» Museum-director- Lücke »u danken. Eine solche Ausstellung würde auch in Dresden wünschenSwerth sein. Zur Anregung dafür sei auf eine sachkundige Besprechung im „L D" hin gewiesen, in der e» u. A. Hecht: Zum Kunstleben unserer Stadt hat Friedrich Preller, der im vorigen Jahre verstorbene Meister der historischen LandschaftS- malerri, in so naher Beziehung gestanden, daß eine Ausstellung von Werken derselben hier eines besonder» lebhaften Interesse» gewiß sein darf. In den Odysfee- landschasten, die er in Leipzig im fogenannten römi schen Hause in den Jahren 1834—1836 für Dr Her mann Härtel ausführte, betrat er da» classifche Gebiet »um ersten Male, da» recht eigentlich die Domäne feine» künstlerischen Schaffen» wurde; da» große Thema dieser Bilder ist ihm später zum Gegenstände einer künstlerischen ThäNgkcrl geworden, in der alle höchsten und edelsten Kräfte seine» Talent» zur Entfaltung ge langten und au» welcher zulebt ein Werk hervoraing, da» den bedeutendsten Schöpfungen der neubcuNchen Kunll zvgezählt werden muß und dem Ramen des Künstler» dauernden Ruhm gesichert hat: der Lyklu» jeuer großartigen landschaftlichen Lompositionen zur e» kaum irgendwo auf einer Schaubühne findet I Rach beendeter Vorstellung versammeln sich in Pari» die Künstler de- Circus gewöhnlich in cmem kleinen be nachbarten Kaffeehause de» Boulevard - du - Temple. Da» Local gleicht allen anderen in jener Gegend: weiße Wände, einige vergoldete Leisten, lange schmale Spiegel; auf dem kleinen Buffet einige Tiegel mit Senf, ewige Büchsen mit Sardinen, ein« klejpe Ter- ^V14S 187» Dknstag. den t. Juli DresdnerMurlml darU - Visa volpit, »Li - M-iiso rnmkku, l : Aaarenste»« L VoAker, S-rUv Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. irr sehr (Material- rc. zu discutiren. Es wurde dann e) den äs» ckoutscüou Nviobs* tritt ?o«t- uuü 8tomp«lru«rdl»8 luuru. agende idoten, ILbrtivb: . . 1» Cvk. kjaUrUed: 4 »turb b0?t. Urmotuo tkuouaorv: lv kk. der Durchführung von Absperrung-maßregeln gegen die Rinderpest; 8) die Beförderung von Hefe, von Phosphor, von Schweselnatrium und von Pasta auf den Eisenbahnen; k) den Erlaß von Bestimmungen über Verladung und Beförderung von lebenden Thicren aus Eisenbahnen; i) die Abänderung der Bestimmungen über den Ersatz für den Verlust von Thieren bei dem Transpott aus Eisenbahnen; Ir) die Eisenbahnfracht briefformulare; I) eine Petition wegen Einführung frischen Fleische» statt det lebende» Viehs, als Abwehr gegen Ein schleppung der Rinderpest i w) Maßregeln gegen die Rinderpest. Die Gegenstände zu u bis m wurden nach den Au-jchußau- stein'schen Antrags zurückgezogen war, ihre Zustimmung zu dem ersten Theile desselben zu geben, der denn auch in der Sitzung der Commission vom 25. d. M. nach Ablehnung des Bennigsen'jchen Antrags 2 mit 16 gegen 11 Stimmen angenommen wurde. Der for mellen Bedenken, die sich gegen diesen Antrag erheben lassen, ist sich die Reichspartei bewußt. In der That aber ist es doch nach Annahme des Commissionsbe schlusses das Reich, welches die Bundesstaaten aus stattet, während gegenwärtig die Bundesstaaten das Reich dotiren. Es ist also nicht nur eine Uebertrei- bung, sondern eine Entstellung des Sachverhaltes, wenn von gegnerischer Seite behauptet wird, daß das Reich dem Particularismus gegenüber abgedankt habe, eine Ansicht, die übrigens auch keineswegs von der ge- sammten liberalen Presse Deutschlands getheilt wird. — Gestern Abend wurde in der Tarifcommission zunächst wiederum die Bedürfnißfrage sowohl für Preu ßen wie für die andern Staaten erörtert und schließlich, ohne daß noch ein Beschluß gefaßt wäre, der Gegen stand verlassen. Demnächst erstattete Abg. Karsten Be richt über den Ertrag der Zölle auf Grund seiner lithographirten Berechnung. Präsident des Reichs kanzleramtes Hofmann hielt letztere für zu hoch ge griffen, namentlich bezüglich der Schutzzölle. Anderer seits fand Abg. Richter (Hagen) jene Berechnung in vielen Fällen noch zu niedrig. Demnächst beschloß man nach erregter Debatte über den geschäftlichen Gang der weitern Berathung, einzelne Artikel aus Pos. 25 Beilage. Telegraphische Witterungöberickte. Börsenuachrichten. Inserate. 6ommi»»iooLr äo« Nrooäuvr ^vuruul»; welche die Besoldung der anläßlich der Wahlen deputirten Marschälle verboten wird. Das Repräsentantenhaus hat einen Vertrag mit Merico behufs Verhinderung von Grenzun- ruhen genehmigt. Die konstitutionelle Convention von Louisiana hat eine Resolution angenommen, durch welche die Beamten angewiesen werden, die Julizinsen der Staatsschuld nicht eher zu bezahlen, als bis die Convention die Zahlung angeordnet habe. Die Einkünfte auS den direkten Steuern der UnionSstaatrn in dem mit dem 36. Juni ablaufen den Finanzjahre übersteigen 113 Millionen Dollars. dritten Male antwortete Le Royer, daß er nur seine Die Einfettung bezüglicher Verhandlungen wurde genehmigt. Pflicht gethan habe, indem er die erklärten Feind« der Amtlicher Theil. DreSdt«, 30. Juni. Se. Königliche Majestät hat den zeitherigen Amtsrichter beim Gerichtsamt Zittau Friedrich Iuliu» Bartsch zum Gerichtsrath beim Be zirksgericht Dresden zu ernennen allergnädigst geruht. — Zwei an den Bundesrath gerichtete Eingaben, nämlich, u) die Eingabe eines PostdirectorS, betreffend seine Peosioni- runy; b) eine Eingabe des geschäslssührenden Ausschusses zur Errichtung eines Natir naldenkmalS auf dem Niederwald, be treffend die Ausbringung der Mittel zur Vollendung des Denk mals, wurden den bezüglichen Ausschüssen überwiesen. - Eine dem Bundesrath übersandte Druckschrist: .Elsaß-lothringische» Baurecht" wurde zur Bibliothek genommen. München, 28. Juni. Als Zeitpunkt der Einbe rufung des Landtags soll, wie man dem „N. C.* schreibt, Dienstag, der 22. Juli, in Aussicht genom men sein. Faßt man die Zahl und den Umfang der legislatorischen Arbeiten ins Auge, welche noch vor dem 1. Oktober erledigt werden müssen: Militäretat, Gesetzesvorlagen über Erbschaftssteuer und Gebühren wesen, Disciplinargesetz, Budgetnachtrag für da- letzte Quartal 1879, so dürfte selbst bei größtem Fleiße die Dauer der Landtagssession bis tief in den Monat August hinein sich erstrecken, selb^'wech» .der Landtag sich mit anderen Arbeiten, z..K: ÄftuhbhnvoriMen, nicht beschäftigt. Prag, 29. Juni. Se., kasserl. Hoheit der . Kronprinz Rudolf wird übermorgen od^ längste«» Mittwoch hier eintreffen und sich atsdatd kü da» Feld auswäriigen WaarenverkkhrS; c) die Beschlüsse der Reichstags commijsion zu den Gesetzentwürfen über den Wucher rc.; ä) die Beschlüsse der Reichslagscommission zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Conjulargerichtsbarkeit: «s " Zwang zur Gestattung der Abimp ung; k) die Bestim mung über die Gebührnisse" der Militärkommandos bei vorgeschlagen hatte, wurden blos 9'gewählt; in de« übrigen 4 Bezirken gingen 3 selbststäckige Candidatei» und 1 Candidat der clerical-conservatiiren PaMi Telegraphische Nachrichten. Berlin, Montag, 3V. Juni, Nachmittags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Vor Eintritt in die Ta gesordnung der heutigen Sitzung drS Reichstags theilte der Präsident den Eingang mehrerer Ur- lauhAesnche mit. Abg. Richter-Hagen erklärt, der Bewilligung der Urlaubsgesuche widersprechen zu müssen, da daS HauS wahrscheinlich beschluß unfähig sei. ES folgt die Auszählung, welche 1S4 Mitglieder ergirbt. DaS HauS ist somit be schlußunfähig, und wird die Sitzung auf 1 Stunde vertagt. Pari», Sonntag, 29. Juni, Abends. (W. T. B) Rouher ist gestern hierher zurückgekrhrt. Morsen soll hier eine Versammlung der bonapar- tistischen Deputirten und Senatoren stattfinden. St. Petersburg, Sonntag, 29. Juni, Mit- tag». (W. T. B.) Ein Erlaß deS Ministers deS Innern weist die Dorfbehörden und die Landpolizei au, Maßregeln gegen die umherriehenden Agitatoren »« ergreifen, welche durch dir Verbreitung falscher Gerüchte von einer bevorstehenden neuen Ver- theilung de» Grundbesitze» Unruhen im Volke zu stiften suchen. Der Generalgouverneur von St. Petersburg hat soeben ein Rundschreiben an den Stadthaupt mann von St. Petersburg, sowie an die Gouver neure von St. Petersburg, Nowgorod, PlrSkau, Olouetz und Archangelsk erlassen, worin denselben aufaegeben wird, die die Druckereien betreffenden GeseAerletzuugen zeitweilig von der Kompetenz der Gerichte auSzuschließen und dem Gutachten de» Generalgouverneur» zu überlassen. Kairo, Sonntag, 29. Juni, Vormittags. (W. T. B.) Gaudard Bey ist zum Chef deS Cabi- «et» de» Khedive ernannt worden. Wie „Reuter'» Office" auS Kairo von heute gemeldet wird, beabsichtigt der Khedive, sich mor- gr« Vormittag nach Smyrna zu begeben. Washington, Sonntag, 29. Juni. (W.T. B.) Der Senat hat eine Bill angenommen, durch Tagesgeschichte. * Berlin, 29. Juni. Die aus Ems hier ein gehenden Nachrichten über das Befinden Sr. Majestät des Kaisers lauten fortdauernd sehr erfreulich. — Die „Post* schreibt in ihrer heutigen Wochenschau: Die Berathungen des Reichstages waren in der ver flossenen Woche größtentheils dem Zolltarif gewidmet, dessen Sätze mit wenigen, nicht gerade wesentlichen Aus nahmen nach dem Entwurf angenommen wurden. Der Schwerpunkt der parlamentarischen Situation lag in den Verhandlungen der Tarifcommission, welche eine Vereinbarung vorzubereiten hatte über die soge nannten Garantien, d. h. im Wesentlichen über die Frage, in welcher Weise, ohne den Rechten des Reichs tags Eintrag zu thun, die aus den Finanzzöllen zu er wartenden Mehreinnahmen zu verwenden, resp. zu ver theilen seien. Die Versuche, in vertraulichen Verhand lungen zwischen den in der Commission vertretenen maßgebenden Fraktionen, der Reichspartei, den Deutsch- konservativen, den Nationalliberalen und dem Centrum, im Voraus eine Vereinbarung über einen gemeinsamen, in der Commission emzubringenden Antrag zu erzielen, blieben erfolglos. Es wurden vielmehr der Commission verschiedene Anträge vorgelegt. Von Seiten des Abg. v. Bennigsen wurde beantragt, 1) daß die Höhe des. Zollsatzes für Kaffee und des Zollsatzes und der Ab gabe für Salz jährlich festgestellt werde; 2) daß die bei Feststellung des ReichshaushaltSetats sich ergeben den Ueberschüsse den einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung überwiesen werden. Ein Antrag des Abg. Frhrn. v. Franckenstein lief in seinem ersten Theile darauf hinaus, daß die Mehrerträge der neuen Zölle und Steuern den Bundesstaaten zufließen und diese dafür die Matricularumlagen nach dem Be darf des Reiches sortzuleisten haben. In dem zweiten Theile des Antrags wurde, im Wesentlichen der Nr. 1 deS Bennigsen'schen Antrags entsprechend, vorgeschlagen, daß die Abgabe von Salz und gewisse noch näher zu be stimmende Zollsätze bis zum 1. April 1881 bewilligt und von da an jährlich im Reichshaushaltsctat festgesetzt wer den. Die deutsche Reichspartei in Verfolgung des von ihr stets im Auge behaltenen Zieles, daß das Reich auf eigene Einnahmen gestellt werde, wünschte die schwebende Frage durch eine Ergänzung des Artikels 10 der Reichsverfassung zu lösen, der zufolge die nach dem Reichshaushaltsetat veranschlagten Ueberschüsse der Ein nahmen über die Ausgaben im budgetmäßigen Betrage auf die einzelnen Bundesstaaten zu vertheilen seien. Ohne Zweifel bot dieser Vorschlag die korrekteste Grund lage zur Lösung der vorhandenen Schwierigkeiten. In dessen zeigte sich bald, daß eine Mehrheit für denselben nicht zu gewinnen sein würde. Für den Bennigsen'- schen Anttag konnte aber die Reichspartei deshalb nicht stimmen, weil der erste Theil desselben für sie eben so unannehmbar war, wie der zweite Theil des Francken- stein'schen. Es blieb demnach den Mitgliedern der Reichspartei in der Commission, wenn sie nicht das ganze Reformwerk aufs Schwerste gefährden wollten, nichts übrig, als, nachdem der zweite Theil deS Francken- trägen erledigt. u) den Entwurf eines Gesetze- für Elsaß-Loth- ringen wegen Au-sührung der Eivilproccß-, ConcurS - und Strasproceßordnung. Der Gesetzentwurf wurde in der vom Landesausjchuß von Elsaß Lothringen angenommenen Fassung genehmigt; o) den Abschluß eine- Vertrages mit der Schweiz wegen gegenseitiger Anerkennung der Urtheile in Ehestreitfacheu. rras-votpijz-rraottUtt?». «. Nilaeksn: Luü L/o««, LorUa: , Lromsu: L. Lo/Uott«, >r«,I»a: Z,. ütanAen » Lürouu; ovswmw: Z e Voijck! krimllklltt » F ZaeAs^neUe u. Z <7. Z/errman-i- »ebs ttuobbimäluiiA; OörUt»: 6/. , SaQuororr <7. N»tt, v«rUo-7r»n>lturt ». «. Z)a«be L Lmrdnrg: F ZZteuZAen, Fck. Äesnor. tt « r » u 8 x v d v r: livoisl. Lrpoäitiou cke« Oroockoor louruul«, Dresäou, L viriler«« nui»« blo. 20. Nichtamtlicher Lheit. uebersicht. Telegraphisch« Nachrichten. Taae»aeschichte. (Berlin. München. Prag. Pari». Brüssel. Rom. London Kopenhagen. Alexandrien.) Zur Orientfrage. Dresdner Nachrichten. Proviazialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Mittweida. Kleinwelk:.) Statistik und LolkSwirthschaft. Eingesandt«». -«ttileta«. rageSkalender. Inserate. M 5 ) Stimmen fielen; Böhmisch-Leipa, wo derffelbstständige Candidat Gemeindevorsteher Kirschner 172Stimmen er hielt,während der vorgeschlagene Candidas Bürgermeister Lehmann, blos 53 Stimmen erlangte; Leftomischl, wo selbst der von tschechischen und deutschen Wahlmännern gemeinschaftlich candidirte Grundbesitzer 'Hchanek mit 274 Stimmen gewählt wurde, wahrend der vovge- schlagene l)r. Hanisch blos 84 Stimmen auf-sich ver einigte; endlich Prachatitz, woselbst der konservative Candidat Fürst Adolf Schwarzenberg mit 227 Stim men gegen den liberalen Candidaten Professor Exner, auf welchen blos 84 Stimmen fielen, durchdrang, k Dagegen blieben in den Bezirken Leitpieritz, Reich«-* berg, Plan, Trautenau, Saaz und Krumau di« «7 clerical-conservativer Seite aufgestellten Candwaten gegen jene des liberalen CentrulwahlcomiteS-in entschiedener Minorität Morgen finden die Wahlen in der Grupp« der Städle und Industrial orte Statt, woselbst der Wahlkampf, weil in dieser Curie direkt und nicht, wie in den Landgemeinden, durch Wahlmänner gewählt wird, ein noch lebhasterer zu werden verspricht. zF, Paris, 28. Juni. Der Senat hat heute wieder eine ganze Sitzung mit einer Interpellation de Gavardie's verloren. Zum dritten Male mterpellirte derselbe den Justizmimster über die angebliche Miß handlung der nichtrepublikanischcn Magistrate, und zum in dieser Position Kit. a, Bier aller Art, auch Meth, von 6 M. auf 4 M. ermäßigt. b, Branntwein aller Art rc. (48 M.) und lät. s, Wein und Most rc., blieben unverändert in den Sätzen der Vorlage. — Ueber die (bereits kurz erwähnte) Plenar sitzung des Bundesraths vom 27. Juni veröffent licht der „Reichsanz.* folgende offizielle Mittheilung: Nach Feststellung des Protokolls der vorigen Sitzung wur den Schreiben des Präsidenten des Reichstags vorgelegt, be treffend die Beschlüsse deS Reichstags: a) zu dem Entwurf eines Gesetzes wegen Sicherung der Zollgrenze in den vom Zollgebiet ausgeschlossenen bremischen Gebielstheilen; k) »u dem Bericht der Reichsschuldencommifsion vom 8. Mai. d. I.; e) zu dem Entwurf eine- Gesetzes über die Verfassung und die Verwaltung Elsaß Lothringens; ä) zu dem Entwurf eine-Gesetzes, betreffend die Feststellung eine- zweiten Nachtrags zum Reichshaushalts etat für 1879/80. — Eine Vorlage, betreffend Abweichungen vom Ronnalprofil des lichten Raume- aus der Eisenbahnstrecke Zabern-Avricourt, wurde den betreffenden Ausschüßen überwiesen. — Hierauf wurde Beschluß gesaßt über den Antrag, betreffend da» PensionSverhältniß mehrerer Beamten der Landesverwal tung von Elsaß-Lothrmgen und über die Besetzung einer er ledigten Rath-stelle beim Reichsgericht. — Ein Antrag vom Königreich Sachsen, Württemberg und Baden, betreffend die weitere Berathung des Entwurss eine- Gesetzes über daS Eisen- bahngütertarifwescn in dem bezüglichen Ausschuß, wurde ange nommen. — Ausschußbenchte wurden erstattet über: u) die Verzollung von Lacets und von uubedruckten Tuchen undZeug- waareu; b) den Entwurf eines Gesetzes über die Statistik des gewählt aus der Urne hervor. Es sintz bi Bezirke; Saaz, wo auf den felbstständtgefl Landtagsabgeordneten Müller 207, atss d«r Candidaten des hiesigen Centralwahlcomites llr. Fiesinger 125 lager bei Mnichowitz begeben, wAjslbst et durch etwa. 3 Wochen an allen Uebungen femes Regiment» Theil nehmen wird. Die Meldung, daß..auch Se.. Majestät der Kaiser das Lager mit einem Btfuchebtz»h«a! wird, entbehrt der Begründung. — Gestern Havels lDer sehr lebhafter Theilnahmc die Reichs!alh-w-hl^tt der Gruppe der böhmischen Landgemeinde«'ftttttgefüiiden. KL* Candid vom hiesigen nationalen Club vorqejck daten, darunter 5 Jungtschechen, geMy.^.^,^ Wahlbezirke Beneschau - Mühlhauseu^dlawg . d« vqM" tschechischen Club nicht officiell vot^schlag««/ nWW» aber warm unterstützte Fürst Karl.Scdmkzeicherä durch. In den deutschen Bezirken gab skC.'rnituute): starke Stimmenzersplitterung kund. Von dAl3 CkSdidate^ welche der hiesige verfassungstreue. N^raltvählcomit« kklr 8»uw «io« 8v,p»lt«Q«o kotttrsil« 20 kk. Oot»r „Lius««u»ät" Lotto L0 kk. Ln»ek«lL»i>r TN^liob mit Aunuttimo ä«r 8ouu- uuck ?«iort»^o Aboocko kür äou folgsnckov Duz.
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