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Dresdner Journal : 30.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187911304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18791130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18791130
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-11
- Tag 1879-11-30
-
Monat
1879-11
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 30.11.1879
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1370 b) dlesrlbtn.unterBkschränkung der Berechtigungzur freien Ausübung der Heilkunde aus geprüfte Aerzte, einem nach Gehör der ärztlichen Vertretungen zu erlassen den, da» gesummte Medicinalwesen umfassenden be sonder» Medicinalgrsetze sür das deutsche Reich ein- verleibt werden, eventuell aber ») g 28 der Gewerbeordnung in äliueu I statt der bis herigen solgende, dem ursprünglichen Entwürfe ent sprechende, Fassung wieder erhalte: .Einer Approbation, welche aus Grund eine» Nachweise» der Befähigung eriheilt wird, bedür- sen Aerzte und Apotheker," sowie b) in 8 t47, statt wie bisher, bestimmt werde: .Mit Geldbußen bis zu 300 Mark und im Un- vermögenSsalle mit veryältnißmäßiger Gesängnih- ftrase di» zu 6 Wochen wird bestraft... 8) wer, ohne hierzu approbirt zu sein, sich gewerbsmäßig mit Behandlung von Kranken besaßt oder seine Dienste in dieser Richtung anbietet." Zur Begründung diese- Antrags bemerkte Dr. Weber-Pirna, der berührte Gegenstand sei kein Novum, sondern liege, sozusagen, in der Luft, und es handle sich nur darum, denselben in die praktische Verhand lung überzuleiten. Allerseits werde anerkannt, daß die Freigebung der ärztlichen Praxis ein gesetzgebe rischer Mißgriff gewesen sei. Die betreffende Bestim mung verdanke ihr Zustandekommen so schwachen Grün den, daß es sei wer erklärlich erscheine, wie dieselbe über die dagegen geltend gemachten gewichtigen Mo mente die Oberhand habe behalten können. Die nach theiligen Lonsequenzen dieser Bestimmung machten sich aber nun außerordentlich fühlbar. DaS Unwesen der Kurpfuscherei, welches nicht nur die Gesundheit, sondern auch den Geldbeutel des Publicums schwer schädige, daS Standesniveau der Aerzte herabdrücke und insofern auch der künftigen Hingabe an das Studium der medicinischen Wissenschaft gefährlich werde, mehre sich namentlich in Sachsen von Jahr zu Jahr, und es kämen schon jetzt die Kurpfuscher der Zahl der approbirten Aerzte mindestens gleich. Redner betont den Widerspruch, welcher zwischen der anerkannten Für sorge der deutschen Regierungen für Hebung der öffent lichen Gesundheit und für Wahrung der Ehre des ärzt lichen Standes, und andererseits der Zulassung der Kurpfuscher zu finden fei, und wendete sich hierauf gegen die dem Anträge etwa entgegenzustellenden Ein würfe der Inopportunität. Gerade die jetzt angeregte Revision des tz 53 der Gewerbeordnung gebe die günstigste Gelegenheit, zugleich auch die Aenderung der Vorschrift in tz 29 drefer Gewerbeordnung anzustreben. Auch die Abneigung, neue Gesetze zu erlassen, müsse der sittlichen Nothwendigkeit weichen, dem Betrüge und dem Schwindel die Wege zu versperren. Auch könne die von der königl. bayrischen Regierung einem ähn lichen Anträge gegenüber beobachtete ablehnende Hal tung keinen Grund gegen ein diesseitiges Vorgehen in dieser Angelegenheit abgeben. Zum Schlüsse wies Redner noch darauf hin, daß der ärztliche Beruf den gewöhnlichen Gewerben nicht beizuzählen fei, und daß, wie die gesetzlichen Bestimmungen über die Prüfung der Aerzte keine Aufnahme in die Gewerbeordnung ge funden hätten, auch die Entfernung der übrigen, die Aerzte betreffenden Vorschriften aus dieser Gewerbeord nung, dagegen aber die Zusammenfassung aller auf das Medicinalwesen bezüglichen Bestimmungen in einem besonderen Gesetze sich empfehle. Im Falle jedoch die hierauf abzielenden Anträge nicht angenommen würden, so verdienten wenigstens die Eventualanträge unter n und b die vollste Unterstützung der Versammlung. Geh. Medicinarath Dr. Fiedler stimmt dem Vor redner darin allenthalben bei, daß eS bei den jetzigen Verhältnissen nicht ferner bewenden könne, daß viel mehr die fragliche, ohne und bez. gegen den Willen der Gesammtheit der deutschen Aerzte entstandene Ge setzesbestimmung nicht nur abzuändern, sondern thun- lichst ganz zu beseitigen sei. Dessenungeachtet aber halte er die Anträge nicht für zeitgemätz. Es werde durch diefelben ein Sturm heraufbeschworen werden, welchem seiten der Aerzte nur in geschlossener Organi sation Stand zu halten sei, zumal schon gegenwärtig die zu bekämpfenden Kurpfuscher nicht mehr lediglich unter dem niederen Publicum zu finden feien und der den Anträgen zu Grunde liegenden Bestrebung be sonders auch von gew'ssen ärztlichen Seiten Schwierig keiten bereitet werden würden. Referent stimmte den bereits auf dem deutschen Aerztetag in Eisenach gegen den gleichen Antrag mit Erfolg geltend gemachten Gründen bei, hielt vor Allem eine allgemeine Enquete unter den Vertretern der ärztlichen Wissenschaft über diese Frage, deren Austragung wohl noch 1 Jahr zu den bereits verflossenen 10 Jahren erwartet werden könne, für wünschenswerth und beantragte deshalb: .Den Antrag de» ärztlichen Bezirksvereines Pirna von der heutigen Tagesordnung abzujetzen und in einer der nächsten Plenarversammlungen deS Lande»medicinalcollegiums zur Berathung zu bringen." Geh. Medicinalrath vr. Günther bezweifelte, daß auf die Ansicht der sächsischen Aerzte allein ein so große- Gewicht gelegt werden würde, wie vr. Weber annehme, und machte dann darauf aufmerksam, daß die sächsische Regierung allem Vermuthen nach Bedenken tragen würde, die Abänderung eines Reichsgesetzes an zustreben, so lange nicht auch in anderen deutschen Staaten sich ein dringende- Bedürfniß dazu herauSge- stellt habe. Nachdem auch geh. Medicinalrath Prof. Vr. Winckel hervorgehoben, daß die Entscheidung der vorliegenden Frage von der Mitwirkung verschiedener auswärtiger Factoren abhängig fei, und deshalb der Antrag, wenn er einseitig gestellt würde, ebenso wie der vor 6 Jahren gestellte Antrag auf Abschaffung der Doctorpromotion vor Ablegung de- Examens einen Erfola nich: haben werde, für den Fiedler'schen Antrag sich verwendet hatte, ward derselbe zur Abstimmung gebracht und gegen 7 Stimmen angenommen. Nach Schluß der Tagesordnung stellte noch der Vertreter deS ärztlichen KrriSvcreinS Leipzigs eine Interpellation, die Genehmigung der Statuten der ärztlichen Bezirksvereine betreffend. Dieser Inter pellation schloffen sich die Vertreter der Vereine Zwickau-Glauchau und Dresden-Stadt an, vorauf der Präsident erklärte, daß diese Interpellation durch Aufnahme in da- Protokoll zur Kenntniß des königl. Ministeriums deS Innern gelangen werde. Noch sei bemerkt, daß die diesjährige Plenarvrr- Sammlung zum ersten Mal öffentlich abgehalten wurde, nachdem ein hierauf in der vorhergehenden Plenar sitzung gestellter Antrag vom königl. Ministerium ge- nehmigt worden war. Eine Anzahl Vertreter der Presse und nnige Aerzte hatten von der Oeffentlichkeit Gebrauch gemacht. (y Nre-dntl Aachrilktkn vom 29. November. - DaS evangelisch-lutherische LandeSconsisto- rium hat bereits am Schlüsse seiner Bekanntmachung vom 10. September d. I., die im Jahre 1878 unter bliebenen Taufen und Trauungen betreffend, die Er wartung ausgesprochen, daß seilen der Geistlichen und der Kirchenvorstände mit Pflichteifer werde fortgefahren werden, günstigere Verhältnisse hinsichtlich der Erfül lung der Taufpflicht herbeizuführen, namentlich auch den langen Aufschub oder gänzliches Unterlassen der Taufen möglichst abzuwenden zu suchen. DaS LandeS- consistorium hat sich durch einen inzwischen erschienenen beachten Swerthen Artikel des „Sächsischen Kirchen-und SchulblatteS" veranlaßt gefunden, diesem Gegenstände seine nochmalige Erwägung zuzuwenden, und in Bil ligung der von dem Verfasser vorgedachten Artikels ausgesprochenen Wünsche im Anschluß an das in seiner obengedachten Bekanntmachung Bemerkte unterm 17. d. Mts. Folgendes den Geistlichen der evangelisch-luthe rischen Landeskirche und den Kirchenvorständen zur Nachachtung kund zu geben und zu verordnen: In 8 1 der zur Ausführung de» Kirchengesetzes vom 1. December 1876 erlassenen Verordnung vom 12 December desselben Jahre» (Verordnungsblatt vom Jahre 1876, S. 140 flg) ist zwar der Eiwägung der einzelnen Kirchenvorstände über lassen worden, in welcher Weise sie die in 8 1 des vorgedachten Kirchengefttzes ihnen übertragene Einwirkung aus Ersüllung der Tauspflichi seiten der betreffenden Aeltern eintreten lassen wollen. Wenn jedoch die früher festgesetzte 6 wöchige Frist, inner halb welcher die neugeborenen Kinder zur Taufe zu bringen sind, noch gegenwärtig in Geltung steht, wie auch in 8 5 ul. 3 der Verordnung vom 13. December 1876 (Verordnungsblatt vom Jahre 1876, S. 142 flg.) sich ausgesprochen befindet und in allen Beziehungen dringend zu wünschen ist, daß diese in der Regel vollständig ausreichende Frist pünktlich eingehalten werde, so ergeht an die Geistlichen und Kirchenvorstände hier mit die Aussorderung, nicht nur immer von Neuem bei sich ihnen darbietender Gelegenheit ihren Gemcindegliedern in Er innerung zu bringen, daß die 6wöchige Taussrift trotz der er folgten Aushebung der früher aus deren Nichteinhaltung be stimmten Geldbuße n»ch gegenwärtig fortbesteh» und gebührend zu beobachten ist, sondern auch da» in 84 des schon angezoge- ncn Kirchengefttzes vom 1. December 1876 sür den Fall der Taufverzögerung angeordnete Verfahren mit möglichster Be schleunigung und gebührendem Nachdruck cinzuschlagen. Bon einem solchen Vorgehen steht zu hoffen, daß, wo nicht von allem Bnsange an die Absicht vorliegt, die Taufe gänzlich zu unterlaßen, letztere beschleunigt werden wird, auch die Fälle wirklicher Verweigerung sich weiter vermindern werden. Das Streben nach diesem im Interesse der Kirche, noch in höherem Grade aber im eigenen Interesse der zunächst Beihci- ligten selbst, der Kinder und ihrer Aeltern, zu verfolgenden Ziele aber ist um so unermüdlicher und fester im Auge zu be halten, je inniger es zu beklagen ist, entgegengesetzten Falles die in 88 3 und 4 des Kirchengefttzes vom i. December 1876 angedrohten RechlSnachtheile verhängen, noch weit tieser aber, dasern sich im einzelnen Falle der Unterlassung oder Verwei gerung der Tause zugleich eine Verachtung des göttlichen Wor tes erkennen läßt, nach Maßgabe der noch in Geltung stehenden älteren Satzungen, nach Befinden sogar mit der Ausschließung vom heiligen Abendmahl vorgehen zu müssen. — Zu dem im Jnseratentheile des HauptblatteS angekündigten Verkaufsbazar zum Besten der Fröbelstiftung und hiesiger VolkSkindergärten fei bemerkt, daß die Fröbelstiftung seit ihrem Bestehen bereits nahe an 600 Mädchen den ehrenhaften Beruf der Kmdergärtnerei erschlossen hat, während die Vvlks- kindergärten die Kleinen in kindlicher Weise zu geord neter Thätigkeit und williger Einfügung in die Gemein samkeit anleiten — gewiß Zwecke von großer segens reicher Gemeinnützigkeit, zahlreicher und wohlwollender Unterstützung werth. — Im benachbarten Striesen erbaute bekanntlich die böhmische Gemeinde auf dem Platze zwischen den Straßen 1 und 2 und I) und L eine Kirche, welche später auch zugleich der Gemeinde Striesen als Gotteshaus dienen soll. Die Ausführung des Baues geschieht unter Leitung und nach Plänen des erprobten Baumeisters Möckel, welcher unter Hinterlegung einer Kautionssumme die Fertigstellung der Kirche sammt allem Inhalt, nur mit Ausschluß von Orgel und Glocken, zu 130000 Mark in Aecord übernahm. Die Kirche wurde im Spätherbst 1878 begonnen und soll im Frühjahr 1880 fertiggestellt werden; sie ist un Mauer bau fertig, im frühgothischen Stil erbaut, wird (statt der gewünschten 500) 850 Sitzplätze enthalten; der Thurm hat eine Höhe von 53,6 Meter. Wie der „ Anz." berichtet, fand gestern (Freitag) Nachmittag nach 1 Uhr die Weihefeierlichkeit der 3 neuen, von der hiesigen Große'schen Gießerei in Ls-dur ausgeführten Glocken Statt. Dieselben standen vor dem Haupteingange der Kirche. Herr Pastor Keller hielt die Weihrede. Vor und nach derselben wurden einige Lieder unter Musik begleitung von den versammelten Anwesenden abgesun gen. Inzwischen hatten 9 Jungfrauen die Glocken mit Reisigguirlanden umwunden, und wurde dann der Auf zug vorgenommen. Zunächst rollte man dieselben ein zeln in die Thurmhalle und zog sie nach dem schmiede eisernen Glockenstuhl im Thurm empor. Kurz nach K2 Uhr konnte die Nein« schwebende Glocke probeweise angeschlagen werden, 10 Minuten später die mittle, endlich 10 Minuten nach 2 Uhr die große. Nach der Einhängung erfolgten ^4 Uhr die ersten 3 Schläge, und eine Viertelstunde später entströmten den hoch überm Dachfirst gelegenen Arkaden der Älockenhalle die Töne deS vollen Geläutes. Die Glocken tragen sämmtlich unten am Rande herum die Inschrift: OottLilk Dud- viz Uoclcol pinnte und erbaute die Lircbv tftr die boblnisobe Lrulnntenzelnoinde, ru der icb gegossen vurdv von d. 6. 0rosse ^nno Domini 1879. Die größte Glocke wiegt 23 kentner, hat den Ton L, und trägt außer der Nummer 960 oben herum die In schrift: Dienet dem Derrn mit Freuden, kommt vor sein ^ugesiebt mit krvbloeken. ?». 100. 2. Die mittle w»egt 12 kentner, trägt die Nummer 961 und hat den Ton 0. Oben herum steht: Heiliget Oott den Derrn in euren Derren. 1. ?et. 3. 15 Die kleine Glocke Nr. 692 in 8, hat die Umschrift: Wnobet und betet, damit ibr nicbt in ^nkecbtuug lallet, ölattb. 26. 41. Die Glocken wurden s. Z. durch Hof- organist Berthold und Kantor Starke geprüft; der Herstellungspreis betrug circa 7500 Mark. — Der Omnibus zwischen Klein-Zfchachwitz, Laubegast, Tolktw tz, Oberblasewitz, Striesen und DreS- den (Petersburger Hotel) wird am 29. d. M. feine Fahrten wie im vorigen Jahr wieder aufnehmen und von Laubega ft nach Dresden 8 Uhr früh, 12 Uhr Mittags und 5 Uh» Abends, und von Dresden nach Laube gast 10 Uhr Vormittag,- 2 Uhr Nachmittags und 8 Uhr Abend-fahren. Diese Nachricht wird gewiß Vielen sehr willkommen sein, da der Verkehr der betreffenden Ort schaften mit der Stadt in steter Zunahme begriffen ist und daher die Unterbrechung der Dampfschifffahrten eine merkliche Störung verursacht. provimialvachrichten. Chemnitz, 28. November. (LH. Tgbl.) DaS königl. sächsische Ministerium deS Innern hat dem Factor Gustav Lehmann und dem Maschinenmeister Louis Kirsch, Beide in der Buchdruckerei von I. k. F. Pickenhahn u. Sohn beschäftigt, aus Anlaß lang jähriger treuer Arbeit in einem und demselben Ge schäft, als Auszeichnung die große silberne Medaille für die Treue in der Arbeit verliehen. Die Medaille und die dazu gehörigen Diplome wurden den beiden Empfängern durch Herrn Bürgermeister Vetters heute an RathSstelle eingehändigt. Zwickau, 28. November. Der am Donnerstag, 20. November, im oberen Erzgebirge mit großer Hef tigkeit ausgetretene Sturm, über dessen Verheerungen namentlich aus Johanngeorgenstadt berichtet wurde, hat, wie das „CH. Tgbl." erfährt, auch in dem der Stadt gemeinde Zwickau gehörigen, 169 ba Waldung um- fasfenden Burkhaidtswalde bei Lauter nicht unerheblichen Schaden durch Windbruch verursacht, indem in dessen älteren Beständen nach einer ungefähren Schätzung gegen 175 Festmeter Holz zu Bruch gegangen sind. Annabecg, 27. November. (CH. Tgbl.) Gestern fand hier die diesjährige Ersatzwahl für die Stadt verordneten Statt, und waren 7 Ansässige und 4 Unansässige zu wählen. Es waren verschiedene Listen ausgegeben worden; schließlich haben Diejenigen ge siegt, welche bei ihren Vorschlägen mehr die allgemeine Tüchtigkeit, als die politische Parteistellung betont haben. Man kann wohl annehmen, daß der größte Theil der Bürger mit dem gew»nnenen Wahlresultat zufrieden ist. Statistik und Volkswirtschaft. * ElbschifffahrtSbericht. Vom 2. bi» mit 8. Novem- ber u e. passirlen das Hauptzollamt Schandau b7 mit Getreide, Brennholz, Braunkohlen, Basaltsieinen und Irischem Obst beladene Fahrzeuge, sowie die unter den Namen der be treffenden Schiffseigner nachstehend ausgesührlen 21 Fahrzeuge: deu 2. Johann Ritzen und Joachim Witthöft au» Borstel von Böhmen nach Berlin mit gebackenem und srischem Obst; den 3. Anton Schlögel aus Außig von Böhmen nach Berlin mit gebackenem und srischem Obst; Prager Dampf- und Segelschiff- sahrlsgescllschafl, 2 Fahrzeuge, von Hamburg nach Böhmen mit Kaffee, Eacao, Soda, Pfeffer, Zimmt-Lassia, Reis, Syrup, mari- nirten Fischen, Honig, Starke, Fischthran, eisernen Maschinen- theilen, Nutzholz, gesalzenen Fellen, Ltcinnusftn. Korkholz, Quercitron, Hornspitzen, Chilisalpeter; den 4 dieselbe von Böh men nach Magdeburg mit Hohlglas, Glas, Holzwaare, Por zellan, Thonwaare, Rohzucker, Eiscnmaarr, gebackenen Pflaumen, Raps, Kleesaat, Antimon, Mehl, Schweselsäure, Blciglätte, Gerste; dieselbe, 2 Fahrzeuge, von Böhmen nach Hamburg mit Rohzucker, Kleie, leeren gebrauchten Fässern, Rüböl, Melasse, Terpentin, Schweselsäure, Erz; den 5. Wilhelm Krebs au» Porschdors von Hamburg nach Böhmen mit Soda, neuen Säcken, Roheisen, Catechu ; Heinrich Falkenberg aus Aken von Hamburg nach Böhmen mit Syrup, Reis, Leinölfirniß. Harz, Klauen; den 5 Prager Dampf- und Segclschiffsahrtsgeselljchast von Böh men nach Hamburg mit Rohzucker; Friedrich Ulrich aus Aken von Hamburg nach Böhmen mit Rei», Harz; den 6. Wenzel Heinrich aus Außig von Böhmen nach Berlin mit gebackenem und srischem Obst; Ernst Brüning aus Aken von Magdeburg nach Böhmen mit Knochenkohle; Wilhelm Gerloff au» Wester- hüsen von Hamburg nach Böhmen mit Soda, rohem Baum wollengarn, Steinuüffen, Blauholz, Palmkernöl; den 7 Friedrich Merseburg au» Aken von Hamburg nach Böhmen mit Soda- asche, neuen Säcken, Chlorkalk, Roheisen, Harz: den 8. Ferdi nand Lösel au» Maschwitz von Böhmen nach Berlin mit ge backenem und srischem Obst, Prager Dampf- und Segelschiff- sahrt-gesellschaft von Böhmen nach Hamburg mit Rohzucker; Karl Kühnel aus Leitmeritz von Böhmen nach Dresden mit Gerberlohe, Weizen; Kettenschleppschifffahrtsgesellschaft von Ham- bürg nach Böhmen mit Lampher; Gottlieb Täubrich au» Postelwitz von Hamburg nach Böhmen mit Petroleum. — Vom 17. Februar bis mit 8. November » c. sind überhaupt 5186 beladene Fahrzeuge beim Hauptzcllamte Schandau zur Abserti- gung gelangt. i. Unter den .Kleinern Mittheilungen" der „SLchs. landw. Ztschrft." wird dem .Oestr. l. W." Folgende» entlehnt: E- aiebt kaum einen Parasiten, welcher sür die Biehstände de» Landwirths so gefährlich wäre, wie der in der Leber der Schaft, Rinder und anderer Hauisäugethiere auftretende Platt wurm, der unter dem Namen .Leberegel" (vistomum bep»- tivuoa) nur allzu bekannt ist und dem Hunderttausrnde von Schafen, namentlich nach »affen Jahren und aus gewißen Wridelocalitäten alljährlich zum Opfer fallen. Jetzt ist e» dem verdienstvollen Forscher, dem wir überhaupt in der Parasiten, künde so viele bahnbrechende Entdeckungen verdanken, dem Geh. Rath Leuckart in Leipzig, gelungen, den Zwischenwirth de» Leberegel» in einer kleinen Schlammschnecke (Limallu, oüuutus) festzuhalten. Von ihrer naßen Brutstätte steigt die mit Em> bryonen de» Leberegel» inficirte Schnecke an Gräsern und Hal- men in die Höhe, um mit dem Gra» sich selbst und ihren ge fährlichen Inhalt dem Leibe unserer Hau«thiere zu überliefen. In nächster Zeit anzustellende praktische Versuche mit Schaft» sollen über die Wanderung und Entwickelung der Egelbrut iw Thierleibe nähern Aufschluß geben. Dresdner Grundwasier-Beobachtung im Monat November 1879. s Nr. d. Brunnens, i Bezeichnung de» Brunnen». Höhe de» Brunnenwaßerspiegels über dem Nullpunkt de» DreSd ner Elbpegel» am: » Rob. rv. Rov. 17 Ro». »4. Rov Höhe de» Elbwaffer», am Dresdner Elbpegel ab- w rn a» m gelesen - I,ObO - 0,760 - 0,360 - 0,560 1 Wachsbleichgaffe Nr. 18, Freimaurerlnstitut. . -I- 0,107 -ft 0,007 4- 0,053 ft 0,237 2 Maxstraße Nr. 11 . . -l- 0,203 -ft 0,483 -ft 0,533 ft 0,538 3 StiftSstraße Nr. 9, Vorm. städt. Arbeitsanstalt -ft 2,273 -ft 2,298 4- 2,303 ft 2,833 4 PapiermühlengaßeNr.10 -ft 4,363 nicht zugängig ft 4,383 5 Terraffengasse, am Fi- nanzhauje . . . . Ehemnitzerstrahe Nr. 33, lgl. Blindenanstalt . Pirnaischestrabe Nr. 42 Lüttichaustrabe Nr. 14 . - 0,383 - 0,2i3 -ft 0,087 - 0,088 6 -ft 8,bO6 -ft 8,436 -ft 8,376 ft 8,356 7 -ft 2,274 -ft 2,264 -ft 2,244 ft 2,259 8 -ft 2,923 -ft 2,903 ft 2,863 -ft10,36I ft 2,868 2 Zwickauerstrabe Nr. 42 . ft10,41t -ft10,411 4-10,411 10 Terraffenuser Nr. 21 - 0,210 -ft 0,084 -ft 0,419 ft 0,274 11 Zeughausplatz Nr. 3, kgl. botanischer Garten . -ft 1,808 -ft 1,818 ft 1,853 ft 1,863 12 Gewaildhausstrabe, Ca- sematten -ft 2,426 -ft 2,401 ft 2,391 ft 2,406 13 WaisenhauSstrabe Nr. 22 z. Z. unzugänglich . . — — — — 14 Sächs.-böhm. Bahnhof . -ft 3,402 -ft 3,402 ft 3,342 ft19,I70 ft 3,362 15 Restauration Bergkeller. ft19,040 -ft! 9,040 4-19,370 16 Albrechtsstrahe Nr. 1 . -ft 2,162 -ft 2,157 ft 2,127 ft 2,147 17 Grobenhainer Platz . . - 0,054 - 0,034 - 0,054 0,029 18 Leipzigerstr. Nr. 7, ehem. kgl. Wasserbauhos . . - 2,002 - 1,962 - 1,894 - 2,022 19 Königsbrückerstr. Nr. 64, Forsthaus . . . . -ft 1,288 -ft 1,258 ft 1,288 ft 1,288 20 Hellerstrahe Nr. 2b . . -ft 0,306 -ft 0,291 ft 0,256 ft 0,276 21 An der Kirche Nr. 4, geistl. Haus.... - 0,44» — 0,458 - 0.418 — 0,353 22 Lödauerstrabe Nr. 2b . -ft 1,449 -ft 1,424 ft 1,469 ft 4,479 23 Holzhofgasft Nr. 21, kgl. Holzhof ft 0,114 -ft 0,1' 6 ft 0,206 ft 0,196 24 Waßerstrahe Nr. 13 . . - 0,b20 - 0,520 - 0,220 — 0,290 25 An» Markt 7, RathhauS - 0,617 - 0,617 - 0,517 - 0,462 Alt ZeWmorde in den Jahren 1877 und 1878, unter Vergleichung mit früheren Zähren. (Au» dem statistischen Bureau des königl. Ministerium» de» Innern.) Ueber jeden vorgekommenen Selbstmord ist von der Ortspolizeibehörde an diejenige KreiShauptmann- jchast, m deren Bezirk der Selbstmord sich ereignet hat, eine Anzeige nach vorgeschriebenem Formular zu er statten. Diese Anzeigen werden bei den Kreishauplmannschaften gesammelt und nach Ablauf jeden JahreS dem statistischen Bureau zur Bearbeitung überlassen. Auf Grund dieser Selbstmordanzeigen sind die nachstehenden Tabellen für die Jahre 1877 und 1878 bearbeitet und mit den früheren Jahren verglichen worden. Die Zahl der Selbstmorde betrug: 1877. 1114 darunter 91b männliche (82,i k)- 199 weibliche Personen (17.» k) 1878. 1126 . 904 . (80,, k)' 21k . - (19,1 k) und 7 Personen ohne Geschlechtsangabe (0,«). Die Zahl der Selbstmorde ist hiernach leider noch immer im Zunehmen begriffen. Vergleicht man die letzten 25 Jahre, so ergeben sich folgende Zahlen: Aus je 10 000 Bew. Aus je 10000 Bew. Aus je 10 000 Bew. kommen: kommen: kommen: 1854. 547 Selbstmord« 2,7». 1862. 557 Selbstmorde 2,4». 1871. 653 Selbstmorde 2,57. 1855. 568 - 2,7». 1863. 643 2,«. 1872 687 2,«. 1856. 550 2,»7. 1864. 545 - 2,«. 1873. 723 - 2,74 1857. 485 2,»8. 1865. 619 - 2,«,. 1874. 728 . 2,». 1858 491 - 2,«. 1866. 704 - 2,». 1875. 745 - 2,7». 1859. 507 2,»7 1867. 752 - 3,„. 1876. 981 - 3,» 1860 548 - 2,5,. 1868. 800 - 3,,7. 1877. 1114 - 4,0, 1861. 643 - 2,»> 1869. 710 - 2,87. 1878. 1126 - 4,». 1870. 657 - 2,«» AuS den vorstehenden Zahlen geht hervor, daß die Bevölkerungszunahme mit der Zunahme der Selbst morde nicht gleichen Schritt hält, da noch vor 25 Jahren nur 2,71 Selbstmorde auf je 10000 Bewohner kamen, während sitzt 4,08 Selbstmorde auf die gleiche Bewohnerzahl entfallen. Diese beklagenSwerthe Thatsache verdient die aufmerksamste Beobachtung. Nach der Art der Selbstentleibung gaben sich den Tod durch: Durchschnitt der 23 Jahre I8Z4—1878. 1877. 1878. männl, droc- wtibl Vror. , «very very Erhängen . . 358,! (69,55) 59,7. (46,l» ) Ertränken . . 75^ (l4,«7.) 59,0. (45,so.) Erschiehen . . 49,». (9,54.) 0,,,. (0,»7.) Erstechen ... 1,» (0,»r.) 0,«. (0,,7.) Vergiften. . . 5,». (1,«>.) 3,o. (2,u.) Kehle abschn. 8,«. (>,«7.) 2^. (1,7,.) Unterleib aufschn. 0,»5. (0,07.) 0,»4. (0,0».) Herabftürzeu 2,r (0,4,.) 1,7. (1,»»-) Ersticken . . . 0,». (0,05) 0,»7. (0,»») Ueberfahren . 4,7. (0,«.) 0,«. (0,«4.) Oeffn.d.Adern 2,». (0,5».) 0,«. (0,»o.) Snft.u.unbek.Art.6,». (1,»».) 1,5. (),»») ohne Gr- „ Ueber- Ueber- > schlecht»- d-n--' Haupt männl. Aoc - weibl P"c - Haupt männl ' weidl V**:' I ,u,»be "erh «er» «erd «erh «arh 0,4». (58,»,.) (64,»4.) 609. (66,5«.) 84. (42.,,.) (62,».) 644. (71,» ) 100. (46,5l.) OM (29,4t.) (20M.) >46. (15,,5) 94 (47,».) (21,54.) 128. (14,»«.) 88 (40,».) 0,». (11,77.) (7,««.) 90. (9,»4 ) 2 (1,«>.) (8,») 86. (9,5,.) 2. (0,».) - - (0,».) 2. (0,«.) - ( . ) (0,»».) 2. (OM) 1. (0,47.) — — (1M.) 17. (1,-.) 11. (6,5») (2,»l.) 14. (l,5».) 9. (4,»».) — — (1,«.) 11. (1,».) 2. (1M) (1,»7.) 6. (OM.) 6. (2,,,.) — — (OM.) — — (0,».) 2. (OM.) 2. (1,«.) (OM) 10. (1,»».) 3. (1M) - - (OM) 1. (O.ttl.) . ( . ) (OM) . ( . ) . ( . ) — — (»M) 16. (1,75.) 1. (OM) (IM) 8. (OM.) 6. (2,7,.) — — (OM.) 6. (0,«.) 1. (0,51.) (OM) 4. (0 44) 1. (0,47.) - - (>,»7.) 16. (1,«4.) 2. (IM) (1M.) 2. (OM.) - ( - ) »hne sie- Uebrr- chlecht»- Haupt angabe 21 6. (66,5,.) 1. (19,,7.) - (7M) - (»M.) . (,M) . (0M) . (»,».) - l - ) 1. (1M) - (v--.) - (0M) Die hauptsächlichsten Tode-arten zeigen eine auffallende Gleichmäßigkeit in den hier behandelten letzten 25 Jahren. So suchten den Tod durch Erhängen im Durchschnitte der 23 Jahre (1854—1876) 6-Mk aller Selbstmörder, im Jahre 1877: 62,208b und im Jahre 1878: 66^2 k; durch Ertränken (1854—18761 20,89H, bez. 21^4 k und 19,27k; durch Erschießen (1854—1876) 7,»«k, bez. 8^»k und 7,82k; durch Vergiften (1854—1876) 1,27k, bez. 2^i k und L^k-
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