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Dresdner Journal : 27.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187911277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18791127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18791127
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-11
- Tag 1879-11-27
-
Monat
1879-11
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 27.11.1879
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NL4 nach den bisherigen Einrichtungen der Londoner Börse der Erfüllung bestimmter Borschristen, der förm lichen Bewerbung um die Zulassung zur Mitglred- ichast bedarf, und obgleich die Londoner Börse lchon vermöge ihre» Alter- aus ungleich mehr soliden Elementen besteht, als manche contmentale Börse. Die Einsetzung einer ähnlichen UnterjuchungScvmmission, bei der man freilich der bei den zeitherigen Zuständen interessirten und an sie gewöhnten Finanzwelt kaum den allein maßgebenden Einfluß gestatten dürfte, könnte vielleicht geeignet sein, auch bei uns das vielfach ver- worrene Ürtheil über die Börse zu klären und zu Ver besserungen dieser hochwichtigen und — nur nicht ge rade in der jetzigen Form — unentbehrlichen Anstalt zu führen.' — Die „Schlesische Zeitung' druckt den Artikel der Augsburger „AUg. Ztg." an der Spitze ihres Blattes beinah, wörtlich ab und leitet ihn mit folgenden Sätzen em: „Ohne jene fluchwürdigen Cours- treidere»en in der Gründerära, ohne jenes gierige Zu greifen bei allen trügerischen Gründungsobjecten, so lange sich beim Hinüberfpielen deS Papiere- in andere Hand nur ein „Geschäftchen' machen ließ, wäre unser Nationalwohlstand nicht um Hunderte und aber Hun derte von Millionen geschädigt, wären nicht Tausende von Familien, die sich durch die auf den Prospecteu prangenden Namen täuschen ließen, an den Bettelstab gebracht, wären unsere gesellschaftlichen Positionen nicht in der unnatürlichsten Weise verschoben, unsere arbeiten den Klassen nicht lies demoralisirt und in Noth und Elend gebracht worden. Gleiche oder ähnliche Ge danken haben in hervorragenden Organen der deutschen Presse vielfach Ausdruck gefunden. Aber noch mehr: das flüchtige Wort des Ministers hat nicht nur keinen ungünstigen Eindruck ,m Lande hervorgerufen, sondern reformatorische Ideen geweckt, denen segensreiche Früchte entwachsen können.' Die rumänische Deputirtenkammer hat gestern die Berathung des Rückkaufs der Eisenbahnen dieses FürstenthumS begonnen. Die Annahme der bezüglichen Regierungsvorlage ist trotz des Tobens der Opposition so gut wie sicher. ES sind nur wenige Abgeordnete in Bukarest anwesend, und die Anwesen den sind zumeist auf die dringende Einladung der Minister herbeigeeilt, sind also ministeriell. Von der Opposition sind nur die Führer in der Kammer; die Armee ist fern von Bukarest und kann trotz allen Einpeitschens nicht zujammengebracht werden. Ein oppositionelles Blatt, die „Romania libera', erklärt resignirt: „Wir sehen schon, daß die Anstrengungen der patriotischen Männer fruchtlos bleiben werden. Die Mameluken der Regierung werden abermals wie immer Ja sagen, ohne sich viel den Kopf zu zerbrechen, und werden daS Project des Eisenbahnkauses votiren, trotzdem dasselbe von dem gegenwärtigen Finanzmi- nlster Sturdza selbst vor gar nicht langer Zeil als verhängnißvoll bezeichnet wurde.' — Die RegierungS- organe hingegen sind frohen Muthes und setzen Tag für Tag die großen finanziellen Vortheile auseinander, welche die mit der Bleichröder'schen Gruppe vereinbarte Convention dem rumänischen Staate darbiete. Der „Ro manul', das Hauptorgan der Regierung, rechnet bei Heller und Pfennig auS, daß der rumänische Staat, der ;etzt für eine Summe von 245 160000 FrcS durch 81 Jahre eine 7H "/gige Garantie, mithin eine jährliche Ausgabe von 18 857 880 FrcS. zu leisten hat, nach dem Zustandekommen der Rückkaufsoperation blos durch 44 Jahre eine Annuität von 18 084 454 FrcS. zu leisten haben wird. Die Ziffern lauten in der That sehr bestechend, wenn sie nur exact wären. Tagesgeschichte. * Berlin, 25. November. Ihre kaiserl. und königl. Majestäten werden am Freitag, den 28. d., den Besuch Ihrer Majestäten deS Königs Christian und der Königin Louise von Dänemark erhalten. Der Be such deS dänischen KönigSpaareS am hiesigen Hose wurde in Aussicht genommen, als dasselbe anläßlich der Reise nach Gmunden zu einem Besuche am k. k. österreichischen Hofe in Wien eine Einladung erhielt. Dieser Einladung nachzukommen und nach Dänemark durch Deutschland zurückzukehren ohne einen Besuch gleicher Courtoisie in Berlin schien, wie Vie „N Pr. Ztg.' erfährt, dem dänischen KönigSpaare nicht an gemessen in einer Zeit, wo das Verkehrsmittel der Eisenbahnen den Reisen der Monarchen und deren persönlichen Begegnungen so förderlich ist. Unter diesen Umständen erfolgte von dänifcher Seite auf diploma tischem Wege eine betreffende Anfrage in Berlin, welche selbstverständlich die freundlichste Aufnahme bei Sr. Majestät dem Kaiser fand, wie auch bei Ihrer Majestät für die Begriffe Ehre und Freundschaft. Und dieser JmpvlS wirkt deshalb so erwärmend, so überzeugend, weil er schmucklos aus dem Innern des Dichter» kommt und weit davon entfernt ist, in jetzt so oft üblicher Weise wie eine theatralische Karte nur keck auSgespielt und effectsuchend auf die Scene geworfen zu sein. E» ist ein schöner hochachtbarer Zug in unserer Darstellung, daß sich die einzelnen Kräfte diesen Ge müths- und UeberzeugungSintentionen des Autors mit wirklich innerlichem Erfassen der Situation und der ethischen Tendenz hingegeben haben. Dadurch gewinnt ihre Leistung Nachdruck, ohne im Mindesten an span nendem Interesse zu verlieren. Wenn diese edle Färbung schon dem Gegenstände nach bei der Ausführung der Titelrolle durch Hrn. Porth am Platze ist und mit breiten kräftig angeleg- ten Zügen dem Charakter Weihe und Vertiefung gab, so muß man sie noch ganz besonder» in der Grvnd- stimmung von weiblichem Seelenodel und reiner Em pfindung anerkennen, welche die Verwirklichung der Brant Berndt'S (Gertrud) durch Frl. Ulrich au»- zeichnet. Sie gestaltete da» unerschütterliche Vertrauen zu dem Geliebten eben so wahr, wie die Entrüstung seiner Verleumdung gegenüber. Diese Wirkung dramatischer Kraft würde die meisten Darsteller de» Gegenpart» Eberhard in Verwirrung brinaen und e» ist ein künstlerisch bedeutsamer Moment für die treffliche Leistung de» Hrn. Dettmer, sich hier durch den edeln Anstand wohlverdienter Duldung auf der Bildflüche de» scenischen Eindruck» zu behaupten. Kuch Frl. Diacono spielt die junge Schwester der Kaiserin, welche zur Begrüßung ihrer erlauckücn Gäste am Freitag früh von Codlenz hier einzutreffen gedenkt. Der König und die Königin von Dänemark sind heute Nachmittag von Gmunden in Frankfurt a. M. angekommen, um dort morgen an der Feier deS Ge burtstage» Sr. königl. Hoheit de» Landgrafen Friedrich von Hessen, Bruders der Königin von Dänemark, Theil zu nehmen. Von Frankfurt auS gedenken Ihre Maje stäten, soweit bi» jetzt in Aussicht genommen, Freitag früh gegen 8 Uhr in Berlin einzmrefftn. Mit Rück sicht aus die Stunde der Ankunft, wie um dem königl. Besuche nach allen Seiten hin den deS privaten Cha rakters zu belassen, hat der König von Dänemark den Wunsch geäußert, von jedem osficiellen Empfange ab sehen zu wollen. Ihre Majestäten werden im königl. Schlosse Wohnung nehmen, an einem Diner bei Ihren kaiserl. Majestäten Theil nehmen, die Oper besuchen und am Sonnabend Vormittag ihre Reise nach Kopen hagen fortsetzen. — Die Ankunst Sr. kaiserl. und königl. Hoheit des Kronprinzen auS Italien, dessen Rück kehr erst Ende dieies Jahres erwartet wurde, erfolgt anläßlich des Besuches des dänischen KönigSpaareS, sowie der nächsten Sonnabend stattfindenden silber nen Hochzeitsfeier Ihrer königl. Hoheiten deS Prin zen und der Prinzessin Friedrich Karl. — Ihre kaiserl. Hoheiten der Großfürst und die Groß fürstin Wladimir von Rußland sind gestern von Ludwigslust kommend hier eingelroffen und haben sür die Dauer ihres Aufenthaltes in Berlin die erste Etage de- russischen Botschaftshotels bezogen. Zu Ehren der russischen Gäste findet heute Diner im königl. PalaiS Statt. — Die Arbeiten sür den Reichshaus- halt-etat auf 1880/81 sind in vollem Gange. Die Fertigstellung steht in so naher Aussicht, daß der Bundesrath gleich nach der Weihnachtspanse in die Berathung der Vorlage eintreten kann. Nach der bis jetzt vorliegenden Aufstellung wird der Eiat ein nur wenig verändertes Aussehen gegen seinen Vorgänger haben. — Wie die „N. A. Z.' hört, haben nunmehr die Verhandlungen über einen dem Reichstag vorzu legenden Gesetzentwurf, die Bürsensteucr betreffend, innerhalb der betheiligten Verwaltungen begonnen — Auf der Tagesordnung der heutigen (12.) Plenar sitzullg des Abgeordnetenhauses stand die zweite Berathung des Etats der landwirthschaftlichen Verwaltung, welche von dem Ressoltminister Or. Lucius unter Darlegung der allgemeinen Gesichts punkte eingeleitet wurde, von welcher bei Aufstellung dieses Etats auSgegangen wurde. Minister für die Landwirlhlchast llr Luciu»; Der Eta! fei nach denselben Grundsätzen ausgestellt, wie in den früheren Jahren; auch die einzelnen Positionen schließen sich ihrer Höhe den früheren Etats an. Wenn eS auch wünschenswerth ge wesen wäre für verfchiedene wirthschaftliche Zwecke, namentlich für Meliorationen, höhere Summen. «tS geschehen, in den Etat einjuftellen, so habe doch mit Rücksicht auf die gegenwärtige Finanzlage davon Abstand genommen werden müsse». Alleen die ausgcietzten Mittel setzten die Lerwaltung in den Stand, die Geschäfte in dem bisherigen Umfange sortzuführen und zu pflegen. Durch den Uebergang der Verwaltung der Meftora- lionStond» auf die Provinzen sei die Thätigkeit des landwirth- jchaftlechen Restarts insofern eingeschränkt, als die Thätigkeet sich jetzt nur noch aus solche Melioratiousbamen erstreckt, welche mehrere Provinzen umfassen. Aus der andern Seite irr La» lanbwirthjchaftliche Ressort durch die Uebernahme der Verwal tung der Domänen und Korsten vergrößere worden Er werde sich bei dieser Verwaltung lediglich von finanzpolftischen Rück sichten leiten lasten und sich von allen Experimenten sein hallen. Künftig werde es vielleicht möglich jein, im LandeScuilurin- tereste die Forderungen zu erhöhen. Wenn somit beim Etat in seiner Ausstellung von den allgemeinen Gesichtspunkten, welche die gegenwärtige Verwaltung sich zur Riqljchnur gesetzt er hebliche Abweichungen nicht zu verzeichnen sind, jo enthalte derselbe doch Positionen, in denen wichtige Entscheidungen enthalten sind. Der Minister geht sehr eingehend auf die im Frühjahr nächsten Jahres in Perlin zu eröffnende wisfenjchast- liche landwirthfchaftltche Lehranstalt ein. Es entspreche der Wichtigkeit dieses Institut- dasselbe mit allen Mitteln auSzu- statien, um eS für die Landwirthjchaft nutzbar zu machen Es solle diese» Institut zugleich Gelegenheit bieten auch solchen jungen Leuten, welche bereits andere Fachstudien absolvirt haben, ihre weitere Ausbildung darin zu suchen. Leider flehe mil der Eröffnung dieser neuen Lehranstall die Schließung der landwirlhfchafllichen Akatemir in ProSkau mr Zusammenhänge. Da- StaalSminifterium Hube sich sür die Schlievung emschieden, und nachdem dieser Beschluß die allerhöchste Sanction erhallen, werd« die Schließung dies « Instituts nunmehr am t April l»81 erfolgen Die Sammlungen dieser Anstall werden zum Theil an die Universität BreSlau, ein anderer Theil an das neue Berliner Institut abgegeben werden. Den localen In teressen ProSkau» soll durch Erweiterung des pomologijchen Institut» und Etablirung eine» Seminars Rechnung getragen werden Die landwirthjchaftlicheu Mittelschulen befinden sich, wie der Minister constatirt, im erfreulichen Aufschwünge. Der Etat der landwirthschaftlichen Verwaltung wird nach längerer, aber unerheblicher Debatte mft einer einzigen unbedeutenden Abänderung genehmigt. Der Etat der Gestütverwaltung wird unverändert bewilligt. B«i dem Etat der Centraloerwattung der Domänen Marianne recht natürlich mit dem hier passenden trivial kecken Muthwillen. Sie befand sich erfreulich in der richtigen Illusion Frau Bayer steigerte m den komischen Scenen ihrer Mutterrolle ihre glücklichen Detail» noch, ohnr diesem peinlichen, aber klar wirkenden Charakter die Möglichkeit einer moralischen Läuterung zu zerstören. O. B. * Am 24. November wurde in Frankfurt a. M. vor der Civilkammer deS Landgerichts die Klage des ehemaligen Frankfurter Theatermtendanlen Hrn. Otto Devrient gegen die neue Theateractiengesellschaft wegen seiner Entlassung verhandelt. Die Klage süßt auf Anerkennung des Vertrag-Verhältnisse» und Zah lung de» Gehalt» in vierteljährigen Raten, eveniuell auf Schadenersatz vorbehältlich der Liquidation bei der Proceßverhandlung. ES handelt sich zunächst um die Frage, unter welchen Bedingungen Hr. Devrient ange stellt war. Nach den vorläufigen Punctationen seine» Vertrage» war Hr. Devrient zu artistischer und öko nomischer Leitung der beiden städtischen Theater be rufen, wofür e»n jährlicher Gehalt von 15000 M in 8 jährlichen Raten pruen. zahlbar zugesichert war. Dieser Vertrag sollte beginnen mit dem Tage, wo die Stadt da» neue Opernhau» der Aktiengesellschaft zu« Betrieb übergeben werde, und war von da an auf 6 Jabre, jedoch mit der Maßgabe vorgesehen, daß der Aufsicht»rath schon mit dem Ablauf de» zweiten Jahres den Vertrag kündigen konnte gegen eine Aversionolab- stndungssummr von 7500 M Diese Anstellung be- und Forsten werden 570000 M. für den Neubau deS Dienstgebäudes sür die Generalsteuercommissiim nach dem Anträge der Budgetcommission, trotz Einspruchs der Minister Luciu» und Bitter, adgesetzt. Ter Etat der Centralverwaltung wurde genehmigt. Bei dem Etat der Domänenverwaltung entspinnt sich eine längere Debatte über die Lage der Domänen und der Land- wirthschaft überhaupt, über die Wirkungen der Ge- treidezölle und die Tarifänderungen. Adg. v. Minnigerodt suchte an der Hand der Ueber- sicht der Erträge aus den Tomänenverpachlungen nachzuweijen, daß die Lage der Landwirthjchaft keineswegs eine jo günstige je», wie die liberale Partei bisher stets glauben zu machen gejucht habe Abg Rickert bestritt, daß die vorliegende Urberfichl in dieser Richtung irgend etwas beweise. Auch habe die liberal« Partei nicht behauptet, daß die Landwirthjchaft sich in glänzen den Verhältnissen befinde, sondern nur, baß sie nicht übler daran sei, als viele andere ErwerbSzweige Abg. Windthorst erinnerte den Vorredner an die Debatten über die Kornzölle und gab dadurch dem Abg. Richter Veranlassung, zu constatiren, daß alle seine damaligen Prophezeiungen bezüglich de» Nothstandes m Ober schlesien, der durch die Lertyeuerung der Lebensbedürfnisse m- solge der Zölle noch verschärft werde, in vollem Umsange rin- getroffen seien. Minister Or. Lucius constatirt, daß dir Wirkung der noch gar nicht eingetretenen Zölle leine nachthellig« sein kann sür die Slaat-domanen Daß bei der Preisbestimmung der jorst- und landwinhschaftlichcn Prodncte die Zölle einen Einfluß haben werden, da» sei ja ganz gewiß; aber die jetzige Steigerung beruhe nicht auf einer Veränderung der Zollgesetzgebung, son dern lediglich aus der großen Mißernte die wohl im Juli noch Niemand vorauSjetzen konnte. Die Kartoffeln werden übrigens auch im Januar nicht von einem Zoll betroffen wer den, ein Aussuyrverbot dürste nicht am Platze jein. Daß in u oder 4, vielleicht in « oberjchlesijchen Kreisen ein Nothstand droht, der Hilse von verschiedenen Seiten ersordern wird, ist richtig. DaS StaalSminifterium Hal sich mit dieser Frage bereit- beschäftigt, und die zuständigen Minister de» Innern und der Finanzen haben bereit» einleitende Schritte zur Be kämpfung deS Nothstandes getroffen. Mit derfelben Bereit Willigkeit und Schnelllgkeil Haven sich die Provinzial- und Selbiiverwaltungsbehörden der Sache angenommen, zunächst zur Beschaffung von Arbeit und Veroienst. Sollten die vor- dandenen Mittel nicht au-reichen, dann wird da» Staatsmini sterium auch lein Bedenken tragen, mit entsprechenden Forde rungen an die LandeSverlretung zu gehen Aber doch möchte er bmen, diese Befürchtungen nicht zu übertreiben Der Abg. Richter habe weiter auf die Erschwerung de» Ärenzverkehr» hmßkwiesen Diese ist aber keinesfalls durch Zollverhältmsje bedingt, sondern durch den neuen Ausbruch der Rinderpest nicht dlo« in Polen, sondern jetzt auch in Karnthen, Kroauen und Slawonien. Uebrigen» fügte der Minister hinzu, daß gerade so» Leiten der ihm unterstellten Veterinarverwalluug jede denk bare Rücksicht aus die Elnjuhr anderer Nahrungsmittel genom men worden ist und genommen werden wird Die Abgg. v. Schorlemcr.Alst und v. Ludwig be streiten entschiede», daß der Nothsta»d in Oberjchlesien den ge ringsten Zusammenhang mit der Zollpolitik habe und daß überhaupt der Kornzoll eine Verlheuerung des Brodes herbei- zulüyren geeignet sei. Abg. Richter weist auf die Jnconjequenz hin, die Einfuhr von Getreide au» dem Auslande im Interesse der Producenlen zu besteuern, dagegen die Kartoffeln in großen Quantitäten srei in» Ausland verlausen zu lassen Entweder muffe man den Freihandel nach allen Richtungen gelten lassen, oder auch die Ausfuhr von Kartoffeln beschränken. Der Etat der Domänen wird nach dem Anträge der Commifsion bewilligt. Die Debatte wurde hiermit geschlossen. DaS Haus wird die Elatsberathung morgen fortsetzen. — Die Garantien in der Elsen - bahnverftaatlichung, über welche emeReihe vouMit- gttedern der Eljenvahncommlssioll hinsichtlich der Eijen- bahnrälhe sich geeinigt Haden, gehen dahin: Der Mi nister setzt die Tarife fest; es wird ein Landeseisen- bahnrath auS Vertretern der Industrie, des Handels, des Gewerbes, der Landwirthjchaft und anderer Jn- teressenkrelse, Mitgliedern aus beiden Landtagshäusern und Vertretern einzelner Provinzen gewählt und durch die Provinziallandtage niedergesetzt. Der Eisenbahn- rath, für welchen e»n besonderes Reglement ausge arbeitet wird, hat nur eine konsultative Stimme und muß die von dem Minister erlassenen, vorher zu publicirenden Tarife und andere Eisenbahnangelegen- heiten prüfen und dem Munster sem Gutachten ab- geven. Dem Minister bleibt die Ausführung oder Nichtaussührung des Votums des EijenbahnratheS überlassen. Dem Landtag sin - die alljährlich erlassenen Normaltarife als Etatsaniage belzugeben und wird behufs öffentlicher Diskussion »m Landtag ein begut achtendes Votum eingeräumt. Die von Miquel ent worfenen finanziellen Garantie» verlangen eine ge sonderte Kasse der Elsenbahnoerw iltung, sowie die Verwendung etwaiger Ueberschüsse theils zur Schul dentilgung, theils zur Bildung eines Reservefonds. Köln, 25. November. (K. Vlksztg.) Die Straf kammer des königl. Landgerichtes verkündete heute als Berufungsinstanz das Urtheil in der Anklagesache gegen den früher» Erzvischof l)r. Paulus Melchers und den VerlagSbuchhäudler Jos. Bachem wegen „unbefugter Vornahme einer Amtshandlung" rejp. „wissentlicher ruhte aus dem Statut. Von den Bestimmungen des Statuts wurde von der Generalversammlung des 1. Februar Gebrauch gemacht nud die Anstellung wider rufen. Neben diesem künftigen VertragSverhältniß be stand laut der Punctationen ein provisorischer. In dem Vertrag, den die Gesellschaft mit der Stadt Frank furt hat, ist der Fall vorgesehen, daß die alte Theater - actiengesellschaft eher abtreten werde; al- das neue Opernhaus fertig sein werde; darin war bestimmt, es könne jedoch auch von dem gedachten Zeitpunkt der Fertigstellung des neuen Opernhauses die Uebergabe des alten Hauses mit Inventar an die neue Gesell schaft stattfinden; in diesem Falle würden diese eben erwähnten 6 Jahre dennoch erst von der Uebergabe des neuen Hauses gerechnet Entsprechend dieser vor sorglichen Bestimmung hat sich der Kläger seinerseits verbindlich gemacht, wenn dieser Fall eintrete, der Ge sellschaft zu dienen. In feiner Klage nun macht Hr. Devrient geltend, daß er für da» Provisorium, so lange eS dauere, fest und unkündbar angestellt fei mit einem Gehalt von 15000 M. und für da» Defi- nitivum fei er wenigsten» 2 Jahre unwiderruf lich angestellt. Er verlange demnach den Gehalt für da» Provisorium, für die 2 Jahre de» Definiti- vum» und die vertragsmäßige Abfindungssumme. Die Verklagten griffen dagegen die Geschäftsführung, die GeldauSaaben, die Befähigung deS Kläger» an und suchten ihr Verfahren nach den Statuten zu vcrtyeidigen. Da« Gericht war der Ansicht, daß dir di»herigen Re sultate der Geschäftsführung, sowie sie in den Acten niedergelegt seien, keine Unterlage gäben zu einem Be- wr,»verfahren, umsoweniger, al» der Aufsicht»rath selbst Hilfeleistung". Da« Uriheil lautete aus Verwerfung der Berufung der Staatsanwaltschaft, also auf Frei sprechung beider Beschuldigten. Bekanntlich war in erster Instanz de> Erzbischof zu einer Geldbuße von 50 M. verurtheilt, Hr. Bachem freigesprochen worden. München, 25. November. (A. Z.) Se. Majestät der König hat den Oberstkämmerer Frhrn. Perg ter v. Perglas zu den Hvchzeitsfeierlichkeiten nach Madnd abgeorSnet. PP Koburg, 25. November. Am vorigen Sonn tag Nachmittag sand in» Herzog!. Residenzfchlvsfe Ehren- burg hier die Vorstellung des königl. fächf. Gesandten wirkt. Geh. Rath- v. Minckwitz vor dem Herzog!. Hose Statt. Nach der Vorstellung war Hoftasel, an welcher der Herr Gesandte Theil nahm und an welche sich AbendS im Herzog!. Hvstheater eine Opernaufsührung anschloß, welcher Se. Excellenz in der Herzog!. Hosloge anwohnte. 2. Wien, 25. November. Bezüglich der deutsch österreichischen handelspolitischen Verhand lungen wird von einigen Blättern Verschiedenes ge bracht, waS den Thatjachen nicht genau entspricht. Wie von gut orientirter Seile verlautet, nehmen die Verhandlungen bezüglich eine» definitiven VeitiagrS einen befriedigenden Verlauf. Man ist beiderseitig zur Einsicht gelangt, doß ein blos Glcnzverkehrserleichte- ruttgen stipulirender Vertrag den Interesse» Deutjch londS und Oesterreichs nicht in vollem Maße entspreche, und daß daher der Abschluß eine» Tarifvertrags er strebt werden müsse. Die verhandelnden Theile suchen sich nun über jene Tarffposiuonen zu verständigen, deren Abänderung man gegenseitig wünscht. Nicht so günstig sollen die Verhandlungen betreffs der Er neuerung des derzeit bestehenden Merstbegünstigungs- vertrags für die Zeit vom 1. Januar 1880 bis zum Jnrledentreten de- befininvrn Vertrags stehen. Deutsch land scheint da gewisse Abänderungen zu erstreben, während Oesterreich die unveränderte Erneuerung de» sraglichen Vrnrags zu verlangen scheint. Da man hier die Möglichkeit zugiebt, daß sich der Handel der derben Theile m der erwähnten Zwischenzeit aus Grundlage der beiderseitigen autonomen Zolltarife be wegen müsse» wird, so scheint eS, daß die Standpunkte in dieser Frage bereits ziemlich endgiltig fixirt sind. Mit dem vorübergehenden Inkrafttreten der beider- femgen Zolltarife sollen aber, hiesiger Ansicht nach, un administrativen Wege zu erzielende gegenseitige Verkehrser leichterungen durchaus nicht ausgeschlossen sem. — Die Berichte des Wehrausschusses deS Ab geordnetenhauses über die demselben zur Vorde rathung zugewiesenen Vorlagen sind heute zur Ver- theilung gelangt. Der Bericht der Ausfchußmajorität ist eine Paraphrase des MolivenberichteS der Regie rung und sagt: sowohl die Herabminderung der Zeit dauer der Kriegsstärke, als eine namhafte Herabsetzung deS Fliedenspräsenzstandes verringere jene Kraft und Stabilität der Heeresorganisation, welche die Wehr haftigkeit des Staats bedingen. Dem Ausschußantrage stehen 2 Minorität-anträge gegenüber, der des Abg. Dr. Rechbauer auf Bewilligung des Wehrgesetze- für l Jahr und jener des Abg. Czedik aus Bewilligung der Kriegsstärke sür 10 Jahre unter gleichzeitiger gesetz licher Flxirung des FnedenspräjenzstandeS von 23000» Mann. Pari-, 25 November. (Tel.) Dem Vernehmen nach soll gegen den Deputieren Baudry d'Asson, de» Veranstalter des BankelS der Legitimisten m ChalonS vom 10. d., die gerichtliche Verfolgung wegen Aufreizung zum Bürgerkrieg eingeleitet werden. — Der rujsijche Botschafter, Fürst Orlow, ist »n Cannes elngetroffen. D e Kaiserin von Rußland hat ihre Ab reise von Cannes nach Florenz dis zum Sonnabend verschoben. Bern, 25. November. Einem Telegramm der „K. Z." zufolge ist der schweizerisch-italienische Handelsvertrag bis Enüe 1880 verlängert worden. Madrid, 25. November. (Tel.) Die Cortes haben sich bis zum 5. December vertagt, nachdem sie eine Commission ernannt halten, welche beauftragt ist, Ihre k. und k. Hoheit die Erzherzogin Marie Chri stine zur Ankunft in ihrem neuen Vaterlande und der bevorstehenden Vermählung mit dem Könige zu beglückwünschen Der König wird am 30. d. M. ein Banket mit 116 Gedecken geben. Sämmtliche fremden Diplomaten sind in Madrid eingetroffen. — In Be antwortung einer Anfrage des Deputaten MartoS in der Deputirtenkammer erklärte der Ministerpräsi dent Martinez Campos, daß von einer Ministerkrisis jetzt nicht die Rede sei. DaS Ministerium habe be schlossen, nach den VermählungSseierlichkeiten trotz der ausständljchen Bewegung in Cuba etnen Gesetzentwurf anerkannt habe, daß der Kläger eine rastlose Thätig- keit, Gewissenhaftigkeit und lobenSwerthen Eiser ent wickelt habe und er dies sogar noch wenige Tage vor der Generalversammlung anerkannt habe. E» sei dem nach zu erkennen: daß Beklagte dem Kläger seinen Gehalt bis zum 1. September 1880 abzüglich der lchon empsangenen Beträge und 7500 M. Abfindung» summe zu bezahlen habe, während sür die Mehrforbe- rung Abweisung de» Klägers zu erfolgen habe, ohne daß das Gericht selbstverständlich ein Uriheil über die künstlerische und arttststche Befähigung de» Kläger» habe au-sprechen wollen und können. Die Kosten hat jede Partei zu tragen. * In der am 9. November im Bureau der königl. Hostheaterintendanz zu München abgehaltenen Sitzung, welche nach den Bedingungen de» Preisausschreiben» darüber zu entscheiden hatte, ob dem Schauspiel „die Tochter des Herrn Fabricius" von Ad. Wilbrandt nach der dreimaligen Aufführung der gestellte Prei» zuerkannt werde solle, wurde die Frage: „War der Bühnenerfolg de» Schauspiel« „die Tochter de« Herrn Fabriciu«' so beschaffen, daß dem Stücke der Prei« zuerkannt werden kann?" — von den 10 Votanten mit „Nein" beantwortet. An der Sitzung betheiligten sich unter dem Vorsitze de« Generalintendanten Frhrn. v. Persall 5 Kunstfreunde, der königl. Director de« Schauspiel« und 4 Regisseure. — Die neue Oper von Max Zenger „Wieland der Schmied" wird im königl. Hof- und Rationaltheater am 18. December zum ersten Male zur Aufführung gelangen. über t legen. Dt. Corresp Großft Erklärui sichten t und daß Bestimm Lesterre Emverft die expa hier anz achtet b! Eroberui ist ungei Provinz Schon v länder l keinen V Mllionei landS Vo erhöhen, hören, do »ach Afg von Balk zu sicher» diese Stä Truppen souveräne deüen wi wesen, un m dem li länder bei Emirates MerwS is den werde S»ß sasse emfernt. wären die Ungeachtet die rusjisc kostspielige in Mitteln in kaukasij Expeditir Kritik. Si übel gewäh petdergen z aus dieser die an der Earbunkeln der letzter» lasisch^n A> sähilich an reisen, um Rcorganisir Tschilischlja^ des kaspijct stattfinden. geltend, daß zu Qiagen, sch » Kestm Truppen t Hülle und Nisse rn Ba gejührt wer em gejunde- von einem öl zuge gegen Wege den Buchara zu das eroberte durch russisch Müyen verl aver darauf Verbindung abgeschickte C bahn von L bestimmen s> dem Khan v demselben ei unweit des bindung steh Regierung, t zu letten. T Wiche Meer f Der Khan g mung und ve dem Zuflusse gegentreten, sich an, Arb zu vertiefen, directe Verbft Wolga herge Petersburg , erreichen. V> Kommission i chowSky aus Auftrage, sil Auch daS P schwarze Mee d,e Regulirun Lanal zu ver unterzogen. St. Pet, ästerreichisch-u ist zurückgekeh übernommen; noch Wien ad neral v. Schi Botschafter Li Fürst Gorts, wartet. — 6 wärtig hier. Konstant! „Poltt. Corr, seiner Abschie Weise behänd orden l. Klä kehrt übermal bei Wiederan! Thätiakeit die füglich der Re
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