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Dresdner Journal : 12.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187912122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18791212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18791212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-12
- Tag 1879-12-12
-
Monat
1879-12
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 12.12.1879
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WS88 187» ZreMerZwual Verantwottlicher Redacteur: Im Auftrage Rudolf Günther in Dresden. a»»»«rU»Id ä«, ckeut»ct>«» Neicke» tritt?o»t- voct 8temp«Iro»cdI^8 ttimL. l»»«r»1euprel,«: pür den ttLum «io«r xeipLltsnen pstitreil« SO kk. vuter „Lin^vDLllät" «ii« 2«il« b0 kk. üriebelne« r mir Xuin^kme ct«r 8oov- un6 keisrtL8^ Xi-so<l» kür äsa folqsoüsv ^»8 I» U»„«» 1»»t»«^« »st«»«: ILdrUed: . . 18 z-MrUek: « llitrk bükt, liu»«!»« lkummvra: 10 kk i - Freitag, den 12. December ?> Lvmm«i«»r 6« t-r«»üa«r ^ooroitl»; I»»d»rU N«rIU» wt« >«»»I - Le«Ä»» t ». » > Laa»«—t«« a ko-t«r, >«U» Mt»»-!»»»«»,- pr»U-L«ipriU-NiA»kt«N ». Lu<t »«^ : L. /-«la/>ei«,ria^c, >-»«»»: L Le^L»««, >»»«1»»: L. Sta«-«»'» öür«-»u; L8»«Ll— H. ko»A<; k»»Q»5art ». N.! L ^-—-«^-cti« u 0 L«e«a«»»- »cde IIuctik-nLlun^i Stritt»: L. ^küNrr. >»»»v«ri 0. N»rt» N«rii» rr»il^ei>rt ». » . 0»>«G»rt: Oa-d« L t/v.,' N»«d«r,: L L/«»^«,, F<l. St«»«'. Hsr»u»x«d«r: NSoi«!. klrpectitioo üe« l)r«»<ioer ^oarv»l«, vreoüsn, Xvio^e^irs«« I^o. T0. Amtlicher Theil. Dresden, 8. December. Se. Majestät der König hat dem Gemeindeältesten Anton Leonhardt in Zelle daS AlbrechtSkreuz allergnädigst zu verleihen geruht. Se. Majestät der König hat zu genehmigen aller« gnädigst geruht, daß der BahnhofSinspector a. D. Frhr. von Keller zu GohliS bei Leipzig da» von Sr. Ho heit dem Herzoge zu Sachsen-Loburg und Gotha ihm verliehene Ritterkreuz ll. Llasse des Sachsen-Ernestini« schen HauSordenS annehme und trage. Nichtamtlicher Theil, ueßersicht. Telegraphische Nachrichten. Zeituugsschau. (Provinzial - Lorrespondenz. Neue Preußische Zeitung. Bromberger Zeitung. Wiener Abendpost. Riga'iche Zeitung.) Taaesgeschichte. (Dresden. Berlin. Frankfurt a. M. München. Wien. Paris. Brüssel. Haag. Bern. Rom. Madrid. London. Belgrad. Washington.) Dresdner Nachrichten. Eingesandtes. Krnilleton. Tageskaleuder. Inserate. Beilage. Ernennungen, Versetzungen re. i« offen«. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Zwickau. Sayda. Falten« stein. Meißen. Pirna.) Statistik und Lolkswirthschaft. Börsennachrichtru. Telegraphische Witterungsberiebtt. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Donnerstag, 11. December, Vormit tags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Graf Schuwalow ist auf der Rückreise nach St. Petersburg heilte früh hier eiugetroffen. Derselbe wird Nachmittags kS Uhr vou dem Kaiser in Audienz empfangen werden und sich sodann zum Kronprinzen begeben. Die Rückkunft des Grafen Hatzfeld von Barzin wird für Nachmittags erwartet. Wien, Donnerstag, 11. December. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der volktwirthschaftliche Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat die Verlängerung der Handelsverträge mit Deutschland und Frankreich avaevommen. Eine gemeinsame Ministrrconferevz berieth gestern über die Verhandlungen deS mit Deutschland ab- zuschlirßenden Vertrages und nahm die Berichte der österreichisch-ungarischen Bevollmächtigten über ihre Berliner Mission entgegen. Bern, Mittwoch, 10. December, AbeudS. (W. T. B ) Lou der BuudeSversammlung wurden I)r. E. Welti mit 18S von 150 Stimmen zum Präsi denten und K. Andrrwert mit 106 von 160 Stim- men i« ersten Srrutininm zum Licepräfideutru deS Bundes gewählt. Im zweiten Scrutinium wurde der BundeSgerichtSsecretär Hafner mit »1 von 160 Stimmen zum BundeSrichter gewählt. — Urbrr den RecurS deS Publicisten Geblsen gegen dessen Landesverweisung durch den BundeSrath, wurde vou der Bundesversammlung nach längerer Debatte mit 54 gegen 45 Stimmen zvr einfachen rageSordauag übergegangrn. Feuilleton. Nedtgirt vou Ott» Banck. Mittwoch, 10. December, fand im Saale deS «Hotel de Saxe- die zweite Kammermafiksoirs« des Hrn. Loncerttneister Rappoldi und Frau Laura Rap- poldi in Verbindung mit den Herren Kammermusikern F. Feigerl, W. Mehlhose und F. Böckmann Statt. Ein Streichquartett von Grieg wurde zum ersten Male gespielt. Die Borführung der Novität eines talentvollen Eomponiften der Gegenwart ist immer dankenSwerth, in diesem Fall ganz vorwiegend feiten deS Autors, denn das Werk lohnt nicht die Mühen, welche die Spieler an besten treffliche, künstlerische und möglichst wirksam gestaltende Wiedergabe verwendet hatten. Wohl bietet Grieg in Erfindung und Durch führung EiaenthümlicheS, aber mit Ausnahme deS zweiten geistig interessanten und anziehenden Satzes (Romanze), sowohl hinsichtlich der Gedanken, als der Korm und AuSdruckSweis« auf Kosten der Schönheit und deS WohlklangeS, daS Gesuchte, Bizarre, das im Ausdruck und Affect unruhig«, verzerrte and kühle Tonelement verbunden mit einem absichtlichen aber zwecklosen Schwelgen in Disharmonien, der vorherrschend unschöne, ost leere und grelle Klang deS Satzes. DaS ungeordnet Wüste im ersten Allegro, der Humor im Finale, welcher nur Grimassen lchundn, ohne zu uns zu sprechen — daS Alle» wirkt höchst unerquicklich und erkäuend Der Eindruck erweckt Sehnsucht nach Musik. Und die bot Frau Laura in den vorzüglichen, sein auSgearbriteten Vorträgen der Madrid, Mittwoch, 10. December, Mittags. lW. L. B.) Wir die „Correspondencia" meldet, haben 15 Generäle ihre EntlaffungSgesuche einge reicht, und glaubt man, daß dieselben angenommen werden. Bon Seiten deS neuen CabinrtS sollten heute in der Sitzung der Cortes Aufklärungen über die Ursachen der Ministerkrifis gegeben werden. Bukarest, Mittwoch, 10. December, Nachmit tags. (W. T. B) DaS von der Kammer votirte Gesetz, betreffend den Rückkauf der Eisenbahnen, Ludert nichts an dem finanziellen Theile der Vor lage. Dagegen besteht die Kammer darauf, daß als Aeauivalent für die gebrachten Opfer der Sitz der Gesellschaft auS Gründen der Administration und Exploitation alSbald nach Bukarest verlegt werde. Bukarest, Donnerstag, 11. December. (Tel. d.s DreSdn. Journ.) Die Bankiers Hansemann und Bleichrödrr haben der diesseitigen Regierung be- züglich der Abstimmung der Kammer über die mit ihnen in der Eisenbahnfrage abgeschlossene Con vention erklärt, daß sie durch jedes Amendement die Convention als nicht acceptirt ansehen würden. ES würde dann ihrerseits auch kein Grund vor- liegen, eine Generalversammlung der rumänischen Eisenbahngesellschast zu veranlassen. Sofia, Mittwoch, 10. December, Abend». (W. T. B) Ueber dir jüngste KrifiS wird regierungs seitig Folgendes bekannt gegeben: Nachdem die Kammer dem Ministerium em Tadels« Votum ertheilt hatte, gab das Ministerium seine De mission, welche von dem Fürsten angenommen wurde. Der Fürst forderte den Führer der Opposition Kara- low auf, rin neues Ministerium zu bilden. Derselbe sah sich jedoch nach 14 Tagen vergeblicher Versuche ge- nöthigt, von dem erhaltenen Auftrage abzustehen. Der Fürst entschloß sich, aus Veranlassung zahlreicher Petitio nen gegen die Machinationen der Kammer, letztere aufzulösen und ein neues Ministerium zu ernennen. DaS neuernannte Ministerium besteht nun auS dem Bischof von Tirnova, welcher daS Präsidium und daS Unterrichtsministerium übernommen hat, aus Grecow als Justizminister und interimistischem Minister deS Innern, aus NatchamcS als Minister deS Auswärtigen und interimistischem Finanzminister und Parenzow als Kriegsminister. Man hält die Ernennung deS früheren Präsidenten der constituirenden Versammlung, Jcono- mow, zum Finanzminister und des Präsidenten der ostrumelischen Deputirtenkammer, Geschow, zum Mi nister deS Innern für sehr wahrscheinlich. Dem Fürsten Alexander sind für den von ihm gefaßten Entschluß zahlreiche Zustimmungsadressen zugegangen. Kairo, Mittwoch, 10. December. (W. T. B.) Oberst Gordon hat in einem Briefe an den Gou- vernrur von Maffuah seine Ankunft in Maffuab für heute angekündigt. Dresden, 11. December. Die Relationen und Betrachtungen über das Attentat in Moskau nehmen in der TageS- presse noch immer einen hervorragenden Platz ein. Die halbamtliche preußilch« „Provinzial« Lorrespondenz" bringt an der Spitze ihrer neuesten Nummer unter der Ueberschrist „Der Anschlag gegen da- Leben deS Kaisers Alexander" einen länger» Artikel, in welchem eS heißt: „Nicht Furcht darf die erschreckte Gesellschaft, die bedrohte Sache des Guten zeigen, son dern Entschlossenheit, Zuversicht und Gedanken der Selbsterhaltung. Nächst der Rechnung auf die Furcht trieb die Anstifter jener Mordversuche auch die Rech nung auf den geheimen Beifall in d«n Kreisen einer weit verbreiteten Unzufriedenheit. Die Mörder sagen Sonate (v-äur) von Fr. Schubert und des Llavier- trio Lo-äur (op. 70) von Beethoven, in letzterem treff lich unterstützt von Hrn. Rappoldi und Hrn. Böckmann. Besonders schön gelang der geschätzten Pianistin in der Sonate die graziöse Gestaltung d«S Rondo«, welche» mehr al» die andern Sätze den strengern Stil der Litern Form wahrt und mit dem in reizvollen Klängen sich ergehendem Tonspiel der Schubert'schen Richtung verknüpft. Da» Ensemble de» Beethoven'schen Trio» bietet infolge de» in der Stimmführung streng, dünn und mit enger Verschlingung behandelten Satze» eine besonder» schwierige Aufgabe, und ich möchte für ähn liche Fälle bemerken, daß der Llavierklang zu oft die Streichinstrumente deckle. E. Banck. Illustrirte Kunstedttionen. „Deutsche Jugend". Illustrirte Jugend- und Familienbibliothek für Knaben und Mädchen. Herau»- gegeben von Iuliu» Lohmeyer, unter künstlerischer Leitung von O»kar Pletsch. Leipzig, Verlag vou «lfon» Dürr. Diese» lang und fest eingebürgerte Unternehmen in Monatsheften ist ausdrücklich in dem Sinne ae- gründet und fottgesühtt, für Knaben und Mädchen, so wohl de» stützen, wie de» reifen Jugendalter», eine ihrer Fafsung»krast angemessene Lecture darzubieten, die in sich selbst und durch die Unterstützung der Illu strationen einen veredelnden, geschmackbildenden Einfluß au»übt. Durchblättert man die 13 Bände, welche diese» für Aeltern und Erzieher gewiß sehr willkom men« Werk im Laust d«r Jahre dorgeboten hat, so zeigt sich ein« Fülle de» Stosst» auf den mannichsal- sich, daß, wenn daS Mittel von Bielen verabscheut wird, doch die Veränderung, welche da» Verbrechen im Gefolge haben kann, von einem Theil mit Gleichgiltig keit, von einem andern mit Spannung und Neugierde, von einem dritten Theil sogar mit Hoffnungen ermattet wird. Und hier beginnt die Verantwortlichkeit der höheren Stände Rußland» und seine» Mittelstände». Wenn diese Stände sich einer dumpfen Unzufriedenheit überlassen, wenn sie mit einem halb au» Furcht und Staunen, halb au» Neugierde zusammengesetzten Gefühl dem verbrecherischen Treiben einer Anzahl v-rdorbener Charaktere zusrhen, die am Staat, Vaterland, ja an der geordneten Welt nichts zu erhalten finden, weil ihnen an ihrem eigenen leeren Dasein nichts liegen kann, dir daS Nichts ihre» Innern zum Nicht» oer Gesittung und der Gesellschaft machen möchten: dann wird die Saat solcher Verbrechen, zu deren nicht am mindesten wirksamen Impulsen die Eitelkeit gehört, immer wieder aufkeimen. Der gebildete Theil der russischen Nation muß den Gedanken der Pflicht in sich lebendig machen, der allein auch die Uebel ver scheuchen kann, an denen der Staat zufolge den An klägern leidet, die wahrscheinlich nur den Fehler be gehen, sich von der Anklage auszunehmen. Aus der Ersüllung der auserlegten staatlichen Pflichten allein, welche zur Uebernahme höherer Pflichten geschickt macht, erwachsen die politischen Rechte. Noch nirgend» ist der Versuch gelungen, solche Rechte nach ent lehnten Mustern auf einen unvorbereiteten, nicht von selbst reis gewordenen Boden zu verpflanzen. WaS Rußland in diesem Jahre 2 Mal erfahren hat, ist leider eine Erfahrung, mit der eS in der Gegen watt nicht allein steht. Eine dumpfe, weit verbreitete Unzufriedenheit existirt bei uns nicht, weil sie nicht die geringste Nahrung findet. Und doch hat der Hohn und die immerfort zur Gewaltthätigkeit aufreizende Sprache einer dreisten und leidenschaftlichen Sette, einige Jahre hindurch ohne Zügel geführt, bei un» die Wir« kung gehabt, ein Gefühl der Unsicherheit zu erzeugen und ein Verbrechen Hervorzurusen, besten Beweggrund nicht zuletzt Eitelkeit und die Hoffnung auf den Bei« fall jener nach dem Uebermuth ihrer Sprache in der Zahl ihrer Anhänger beuttheilten Sette gewesen sein wird. Auch für uns ist das Attentat von Moskau eine Mahnung, den Gesinnungen der Zerstörung mit immer erneutem Ernst moralischer Läuterung und mit nachdrücklicher Handhabung der gesetzlichen Waffen ent- gegenzutreten." — Eine St. Petersburger Lorrespon- denz der „Neuen Preußischen Zeitung" weist da rauf hin, daß eS der Panslawismus ist, an weichem die Nihilisten eine starke Stütze finden, und daß daher auch der Nihilismus niemals ganz ausgerottet werden dürste, wenn man nicht zugleich dem panslawistischen Treiben ein Ende macht. Daß der PanslannSmuS überhaupt in Rußland hat zu solcher Macht kommen können, daran seien nicht wenig gemisst Kreise der Re gierung schuld, welche meinten, eS mit den Panslawisten nicht verderben zu dürfen, und sie gleichsam als eine Pattei ansahen, mit welcher die Regierung rechnen müßte und der sie daher sogar direct oder indirekt ihre Unterstützung liehen. Zeigte eS sich doch schon in dem letzten Kriege, zu welcher Macht die Pansla wisten gelangt zu sein glaubten, da sie eS wagen konn ten, nach d«n unglücklichen Gefechten bei Plevna von der Regierung zu verlangen, sie solle andere Heerführer geben und eine bessere StaatSverfassung. Hätte man gleich bei der Entstehung der modernen russischen Na- tionalpartei (deS sogenannten SlawophilenthumS) in der zweiten Hälfte der 30er Jahre dieser Partei die nöthige Aufmerksamkeit geschenkt, um sie nicht, so zu sagen, selbst einen Staat im Staate werden zu lassen, so hätte man sie leichter in den nöthigen Schranken halten können. — Der „Bromberger Zeitung" zufolge würden demnächst in Rußland Polize,maßregeln erlassen wer ¬ tigsten Gebieten, doch immer ist dabei mit Tact und Noblesse eine sinnige Auswahl getroffen, gleichviel, ob eS d«r Fabel, der Sage, der kleinen geschichtlichen Er zählung, der Biographie und LandeScharakteristik, der vaterländischen Ballade, oder der erheiternden Plau derei auf irgend einem Gebiete der Jugendwelt galt. Theodor Storm, Wilhelm Fischer, Emil Frommel, Jakob Frey, I. Stieler, Adolf und Karl Müller, Wegner, Karl Ruß, Geibel, Felix Dahn, Badenstedt, Göll und vor Allem der Herausgeber selbst, der sich mit der hingebendsten Liebe seinem Streben für die „Deutsche Jugend" gewidmet hat, haben d«n jungen Lesern ihre unterhaltenden und belehrenden Gaben in diesen Blättern vielfach dargebracht. Aber auch an einer Fülle von Zeichnungen hat e« nicht gefehlt und wir dürft« nur die Namen Lamphausen, Thumann, Führig, Preller »so. und jun., Heyden, Hentschel und den beliebten Kinderzeichner Oskar Pletsch nennen, um an den hier niedrrgelegten freundlichen Schmuck ost sehr wetthvoller Originalgaben zu erinnern. Da» Unternehmen, da» wieder in den letzten Jahren sehr regsam betrieben worden ist, unterscheidet sich auf da» vottheilhafteste von allen ähnlichen dieser Art, die Berlag»handiung unterstützt e» aufopfernd und da» Arrangement ist so eingerichtet, daß die Monat-Hefte 2 Bände und ein abgeschlossene» Ganze» darstellen. Man kann e» al» eine We,hnacht»gabe allen Denen empfehlen, die zu der Einsicht gekommen sind, daß zur Erziehung und Heranbildung der Jugend immer nur die reinsten und besten Mittel zu wählen find. In demselben Verlag von Alfon» Dürr find fer ner noch zu diesem Fest erschienen: „Buben und Mädel»". Ein ABC für» Hau». den, die an Ausdehnung und Strenge alle» Da» über treffen sollen, wa» bisher in dieser Beziehung geleistet worden ist. Eine Reorganisation der geheimen Polizei gehe Hand in Hand mit diesen Maß« regeln, weil in jüngster Zeit die Erfahrung ge macht wurde, daß eine Anzahl geheimer Polizisten sich im Sold« der Verschworenen besunden habe. — Der St. Petersburger Berichterstatter der „Wiener Abendpost" behauptet, daß die Hauptleiter der nihi listischen Verschwörung der Internationale angehören unv sich wohlweislich im Auslande aufhalten. Al- Zwischenträger sollen polnische Juden beiderlei Ge schlechts dienen. Auch die großartige Fälschung rus sischer Lreditbillets, welche in London betrieben wird, soll von der Internationale auSgehen. Die falschen Noten würden ausschließlich durch polnisch« Israeliten vertrieben. — Die „Rigasche Zeitung" fragt, wel ches der Urgrund des Uebel», der Epidemie von Ver brechen sei, an welchen Rußland krankt. Frage man, wer die Verbrecher sind, so zeige sich, daß sie sammt und sonders der Jugend, und zwar der Jugend der besseren Stände angehören. „In der That, ein un lösbarer Widerspruch!" heißt e» weiter. „Die Jugend, die hoffnungsreiche, die sich allem Ldeln, allem Großen mit warmem Herzen zuwendet, die Jugend, der eigent liche Hort deS Idealismus, sie treibt einen wahn sinnigen LultuS deS Verbrechens, sendet au» ihrer Mitte immer aufs Neue Meuchelmörder auS, die, wie vrrhärtete Sünder, sich heuchlerisch hinter d«r Matke der Loyalität bergend, Monate lang mit den Mittelu de» Massenmordes da» empörendste aller Verbrechen vorbereiten und dann wohl mit der Miene von Held«« und Märtyrern dem Tode durch HenkerShand ent gegengehen! Woher diese Unnatur? Woher dieser Wahnsinn? Die Selbstüberhebung, die Lucifer zu Fall brachte, ist auch hier der Urgrund de» Uebel». Eine politische Rolle spielen, ja gar den Staat aus ganz neue Grundlagen stellen wollen, wo man noch zu un reif ist, um den Zusammenhang und die Bedingungen deS gesellschaftlichen Lebens zu begreifen, da» ist in der That vermesfenste Selbstüberhebung. Gerade da» Geheimniß, mit dem sich die Verführung umgrebt, der Reiz de» Gefahrvollen, die Verherrlichung de» dem Arme der Gerechtigkeit Verfallenen, alle» Da» trägt dazu bei, die Ansteckungskraft de» böse» Beispiel- gerade für unerfahrene phantastische Gemüther zu ver stärken. " Tagesgeschichk. Dresden, 11. December Vom Gesetz- und Ver ordnungsblatt für da» Königreich Sachsen ist daS 18. Stück vom Jahre 1879 in d«r Ausgabe be griffen. Dasselbe enthält: Nr. 118) Verordnung vom 13. November d. I., die Fertigung der geodätischen Unterlagen bei GrundstückStheilungen durch die tech nischen Steuerbeamten betreffend; Nr. 119) Bekannt machung vom 26. November d. I., die Gemeindever- fassuvg der Stadt Hohenstein betreffend; Nr. 120) Verordnung vom 14. November d. I., die Prüfungs ordnung für Landidaten der höhern Lehramt» der technischen und der mathematisch-physikalischen Richtung am Polytechnikum zu Dresden betreffend; Nr. 12l) Bekanntmachung vom 15. November d. I., die Ver leihung deS Rechts der Reifeprüfung an die Realschule in Borna betreffend; Nr. 122) Bekanntmachung vom 1. December d. I., die Besteuerung der Wanderlager- betriebeS betreffend (abgedruckt in Nr. 283 de» „DreSdn. Journ "). * Berlin, 10. December. Zum Aufenthalte de» Kronprinzen in Berlin bemerkt die „Prov.-Lorr.*, daß Se. kaiserl. und königl. Hoheit sich militärischen und anderen Obliegenheiten widmet. — Die Sitzung de» BundeSrath» wird, wie man der „R. A. Ztg* E» enthält daSfelbe kleine Reime von Blüthgen, die mit 25 Originalzeichnungen von Oskar Pletsch in der beliebten Weise» diese» gewandten Kinderzeichner» verziert und von Oettel elegant in Holz geschnitten sind. Ferner: „Au» Hau» und Hof*. Ein Buch für kleine und große Kinder von Gräfin L. Mit 36 Original zeichnungen von Pletsch, in Holz geschnitten von Günther. E» bietet diese» Buch eine Anzahl an sprechender Bilder au» dem Kleinkinderleben und der Text schmiegt sich der Haltung der Darstellungen ge fällig an. Die Ausstattung der Berlagthandlung ist so elegant und trefflich, wie die von , Homer'» Ilia»", übersetzt von Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Volksausgabe mit 6 Original- compositionen von Friedrich Preller jun. Holzschnitt von Oettel und Käseberg. Die poetische Ueberiragung de» Dichter» ist bekannt, neu dagegen find di« Bilder, welch« der Künstlersohn so im Geiste de» Vater» ent worfen, daß man die Hand de« Letzteren zu sehen glaubt. Al« Titelblatt ist gewählt: Achille« die Leiche Hektor« schleifend; ganz im Stil de« alten Preller »st di« Felsenbucht am Meere mit dem wüthend« Schmerzen leidenden Philoktete»; da» drut« Blatt schildert: „Hek tor'» Abschied"; auf dem folgenden salbt auf Z«»' Befehl Apollon den schwer ve> wundtten Sarpedon »it himmlischer Rarde; im fünften tröstet Theti» den um den Verlust der Brisri» trauernden Achille»; Rr. 6, da» Schluhbild ist da» Urtheil de» Pari». Die Ab bildungen sind allerding» nach den tüchtigen Originalen de» Zeichner dem gewöhnlichen Buchformal gemäß in sehr verkleinertem Maßstab unedergegedeu. Aber wa» sieht drnnoch mit Vergnügen, un« sich diese „Ilia»"
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