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Dresdner Journal : 03.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187912034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18791203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18791203
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-12
- Tag 1879-12-03
-
Monat
1879-12
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 03.12.1879
- Autor
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M28V Mittwoch, den 3. December. 1878 ^dvwa vw^atipi-et» r lw ss»»»«u <i«»r»ed«o N«i«k« i ^Lkrliod: . . 18 Usril. j^MkrUed: 4 SV?k. Liorvloe tkummsro: 1v?k -io»,«r>uad 6e»äeiit»cdeo keivke» tritt?o>it- uocl 8tempelLU>it:ül^8 diiiru. Ia»eri»t«uprvl»e: kür Non kreum sinsr ^sspitltso«,: pstitrsits LV kl. Ovtvr..kmASHiUtät" ärs 2«ls SV kk. Lrsekvillvnr ILzlick mit Xusnakm« üvr 8oon- nnä kviertu.^? ^l-voä« tür Neu tollssn»i«ll 1^. DreMerIomml. loi-eratenannalime au!,«Srt>i, I-Hlpriz- H. /trani^tettrr, 6owilli»»iouür <Is» Orssällvr äouia^t»; H»wdur^ - L«rU» Vl,L I-riprix L«,el - vr«,I»u r- ,r!. f-: l ». HI //ausenot«« L k»Aler, NerUn Visa-H x- ?r»x-l.«>piix-kr»iiHtiirt ». II. Hüuclr«Q! /?«</ »»rliLrLH-nic^./nk'ali^ncian^, Lrem«o /i, Lr»,I»a: /> LtanA^n « 8ür^-lu; vd«mm» kr«Lllturl ». H.^ L ^aeAe^i-ck« u. (7. //eer»,«,.»- iinetikinüliin^! vörUt»: tr. A/ul/er, S»imov«r: <' , . ?»rt« Lerlu» - krLnkturt » H. StuttU»rt: /-«ude 4- Sumdur,- k ^k?e«<lAen, ^Ict Lteiner. Verantwortlicher Redacteur: Im Auftrage Rudolf Günther in Dresden. Herausgeber: königl. Lxpeäitivn 6e« l-rvküner äouru.Us, !>re-<ien, iivin^»ir»««e Ho 20. SS»»——W—s»W—SMS»S»»«»^ Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Ausloofung Königlich Sächsischer Staats papiere unv die Auszahlung fälliger Kapitalien, Zinsen und Renten der Staatsschuld betreffend. Die öffentliche AuSloosung der planmäßig den ""d beziehentlich den l. Oktober 1880 zur Rückzahlung gelangenden 4H Staatsschulden - Cassenscheine von den Jahren 1852 55 58 59/62 66 und 68, aus 4<k herabgesetzten, vormals 5A dergleichen vom Jahre 1867, 4H dergleichen vom Jahre 1869, 4H dergleichen vom Jahre 1870 und aus den Staar übernommenen AlbertSbahn- Prioritätsobligationen der ersten, ohne Buch- stabenbezeichuung ausgefertiglen Emission vom 2. Januar 1856, der mit I-it. 8. bezeichneten zweiten Emission vom 1. Juli 1856 und der - mit 8it 6. bezeichneten dritten Emission vom 1. April 1857 soll den 15. December dieses JahreS und folgende Tage Vormittags von 10 Uhr an, im hiesigen Landhause I. Etage stattfinden. -. . 31. December 1879 . Die Auszahlung der am n- sal- ° " 2. Januar 1880 ligen, laut Ziehungslisten vom 9., 11., 12. und 13. Juni dieses Jahres ausgeloosten Kapitalien der 5H, beziehentlich auf 4<k herabgefetzten Anleihe vom Jahre 1867, der 4A> Anleihen von den Jahren 185268, 1869 und 1870, der aus den Staat über nommenen 3HA und 4H Löbau-Zittauer Eisenbahn- actienfchuld Int. und 8 und der 4<H, beziehentlich auf 4 dH wieder herabgesetzten Anleihe vom Jahre 1866 der vormaligen Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie, ingleichen der im nämlichen Termine fälligen Zinsen von Staatsschulden-Cassenscheinen und den vom Staate zu vertretenden sächsi ch-schlesischcn und Löbau-Zittauer Eisenbahnactien, Prioritätsobligatiouen der AlbertS- bahnactiengesellfchaft und Anleihen der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie, sowie der Renten auf die 3<k Rentenschuldverfchreibungen vom Jahre 1876 und die m 3^> Rentenpapiere umgewandelten Greiz-Brunner Eisenbahnactien foll ebenfalls am 15. December dieses JahreS bei der Staatsfchnldencasse hierselbst und bei der Lot- terie-DarlehnScasfe zu Leipzig gegen Rückgabe der be treffenden Kapitalfcheine und Coupons beginnen. Dresden, den 1. December 1879. Zer Laudtagiaoilchuß ,o Verwultaog drr Alaatsschüldtii vr. jur. Minckwitz. Bekantttniachung, die Einlösung der aufgekündigten 5^ Staats- schulden-Cassenscheine vom Jahre 1867 betr. Die Inhaber der zur Umwandlung in 4 <k StaatS- papiere nicht gelangten und m Folge dessen mittels Bekanntmachung des unterzeichneten Landtagsausschusses vom 11. Juni dieses JahreS für den Termin 31. De cember 1879 aufgekündigten Staatsschulden-Casfenfcheme der Königl. Sächf. 5<k Staatsanleihe vom 2. Januar 1867 werden unter nochmaligem Hinweis darauf, daß eine Verzinfung der betreffenden, in der Beilage .^) der erwähnten Bekanntmachung nach Serien und Num- Fkmllkton. Siedigirt von Otto Banck. Refidenztheater. ES gehört zu den sehr aus geprägten ZeUerfcheinungen, daß sich die Breter der zweiten Bühnen großer Residenzstädte mit allen mög lichen Speculationen beleben, die sich nach den früheren strengeren Begriffen über die eigentliche Ausgabe des Theaters nicht zu diesem Zwecke geeignet haben wür den. ES sind Experimente und Wagnisse, die dem Kaleidoskop deS jetzigen sehr bewegten Welttreiben» entnommen und als bunte Bilder in den Rahmen der Kunst eingestellt sind. Damit sie wenigsten» scheinbar in denselben hineingehören, ist man gewandt nnd desperat genug geworden, irgend ein dramatische» Ele ment in dieselben hineinruarbelten, welche» sie al» zu sammenbindender rother Faden und theatralischer Drath in Action versetzt. Die Berkehr»erleichterung erlaubt e», daß man die sogenannten charakteristischen Erschei nungen der entlegensten Länder heranziehen und damit zur Befriedigung der Wißbegierde oder Neugier arbeiten kann. Von dieser Möglichkeit sucht nicht blo» der moderne Eircu», sondern auch die moderne Vor stadtbühne Vortheil zu ziehen, und e» ist somit kein Wunder, daß sich die Produktionen beider, heute sehr mannichfach agitirenden Institute in vielen Stücken be rühren. Auf einem Terrain, auf dem e» früher nicht üblich war, werden heute Scenen oder ganze Stücke (nicht blo» Pantomimen) aufgeführt, und rin Feld, da» fonst nur der Comüdie diente, öffnet sich willig der Equilibristik. Die Erweiterung der Begriffe hat mern aufgeführten Scheine über den bezeichneten Ter min hinaus in keinem Falle stattfindet, hiermit aus gefordert, ihre Kapitalbeträge sammt den noch zahl baren Zinsen vom 31. December dieses JahreS an gegen Rückgabe der Kapitalscheine und ZinSbelege bei der StaatSschuldencasse hierselbst oder Lotterie Darlchns- casse in Leipzig in Empfang zu nehmen. Dresden, den 2. December 1879. Der Landtag,aorschoß ,o Verwaltung der Ztaatrschiüdeo Or. jur. Minckwitz. Bekanntmachung. die Ausgabe neuer Zinsbogen zu den auf den Staat übergegangenen Löbau-Zittauer Eisen bahn-Actien lüt. und ü betreffend. Gegen Rückgabe der im Termine 31. December 1879 ablaufenden TalonS der 3H H Löbau-Zittauer Eisenbahn-Aktien 8it. ä und der 4 dergleichen lüt. U sollen vom 15. December dieses JahreS an neue Zinsdocumente, bestehend aus Talon und 12 Cou pons auf die Termine 30. Juni 1880 bis mit 31. December 1885, bei der Staatsschulden Buchhalterei zu Dresden — Landhaus l. Etage — Wochentags wäh rend der Vormittagsstunden von 9—1 Uhr zur Aus gabe gelangen. Die abgelausenen Talons sind nach den AppointS gesondert und nach der Nummersolge geordnet unter Beifügung von doppelten, in derselben Ordnung gehal tenen Nummerverzeichnisfen persönlich oder durch hierortige Beauftragte abzugebcn, da die Staots- schulden-Buchhalterei mit Postfendungen sich nicht be fassen kann. Die Abfertigung der Interessenten erfolgt, foweit thunlich, nach der Reihenfolge der Anmeldung und Zug um Zug. Insoweit letztere ohne zu großen Auf enthalt nicht möglich sein sollte, ist den Einreichern der Empfang der abgegebenen Talons auf dem einen Exemplare des Nummerverzeichnisses zu bescheinigen unv anzugeben, zu welcher Zeit die neuen Zinsbogen gegen Rückgabe dieser Bescheinigung in Empfang ge nommen werden können. Dresden, den 1. December 1879. -er Laodtagiaoischo- za Vrrwaltoog der Zlaatischoldeo Or. jur. Minckwitz. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Dienstag, 2. December, Nachmittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses antwortete auf eine An- frage wegen der Fortdauer des kleinen Belage rungszustandes in Berlin der Minister deS In nern, Graf zu Eulenburg, die Zustände deS vorigen Jahres dauerten fort; die geheime socialdemokra- tische Agitation sei gewachsen, und die alten Ver bindungen mit dem AuSlande würden fortgesetzt. Die Aufrechterhaltung deS kleinen Belagerungs zustandes sei unabweisbar. Die öffentliche Mei nung habe der Negierung bisher bei ihren Maß nahmen gegen die Socialdemokratir zur Seite ge standen. Möge dies auch ferner so bleiben! Dann würden die angewandten Mittel nicht nur palliativ wirken, sondern zu bleibendem innrrn Frieden führen. Wien, Montag, 1. December, Abends. (Tel. d. Boh.) Dir Generaldebatte des Abgeordneten hauses über das Wehrgesetz soll Mittwoch ge schloffen werden. Die Rechte wird Schluß der mit einer Verwischung derselben geendet. Bei diesem neuen Theaterrepertoiresystem, welche» in Deutschland feit Jahren in Blüthe steht, ohne freilich der Kunst Früchte zu tragen, geht man ersichtlich von der An nahme au», daß beun schaulüsternen Publicum doch Alles in einen Magen kommt, und daß die Verdauungs- krast diese- MagenS den Vogel Strauß mit Recht eifersüchtig machen könnte. Die Jarret und Palmer'jche amerikanische Neger- grfellschäft (unter Direktion vcn W. H. Morton), welche am 1. December sich mit »Onkel Tom - Hütte" zum ersten Male auf dem Refidenztheater gastirend fehen ließ, illustrirt den im Vorigen angedeu- teten Ufu». Dabei gehört diefe Truppe zu den in- tereffanteren Erscheinungen, die Gesänge werden (zum Theil von den ost erwähnten Jubiläum-sängern), treff lich und mit musikalischer Fertigkeit, ja Feinheit für Chor- und mehrstimmigen Vortrag au-geführt, die Negerspiele und Tänze geben ein lebendige- Bild der LandeSfitte, in der Darstellung treten racenhafte Elgen- thümlichkeiten hervor. Wäre da- genannte Stück, eine jetzt kalt gewordene Pastete au» den Ueberbleibfeln de- berühmten gleich namigen Roman-, damals sofort warm fervirt worden, al» die Beecher Stowe ihr Buch schrieb und r- wirk lich noch gemißhandelte Sclaven gab, so würde e» einen SensationSerfolg gehabt haben. Jetzt, da die Zeit diefe» Interesse überholt hat, muß man sich an die immerhin fesselnd« Thatjach« halten, eine beträcht liche Anzahl von wirklichen Negern, Mulatten, Mestizen, Quadronen vor sich zu sehen und in dieser ganzen Menschenmenagerie beiläufig bemerkt keine Erscheinung zu finden, welch« die phantastisch« Po«tenfchüd«rung Debatte beantragen und beschließen, bis alle ihre Redner gesprochen Haden. Kür Mittwoch meldete sich der LandeSvertheidigungSminister Baron Horst zum Wort. (Vql. den ausführlichen Sitzungs bericht unter „Tagesg schichte.") Buda-Pest, Montag, 1. December, Abendö. (W. T B.) Dir Deputirtentafel bat heute das Ge setz, betreffend die 3 monatige Indemnität, in der General- und in der Specialdebatte genehmigt und ist sodann in die Berathung des Gesetzes über die Lurussteuer eingrtreten. Paris, Montag, 1. December, Abends. (W. T. B.> Die Deputirtenkammer trat heute zu einer Sitzung zusammen. Ucber den Antrag Maigne's (radikal), betreffend die Aufhebung des Gesches, welches die Sonntags- arbeit untersagt, fand eine längere Debatte Statt. Keller (von der Rechten) sprach gegen die Sonntags arbeit, indem er in dieser Beziehung auf England, die Schweiz und Amerika hinwies. Maigne vertheidigte seinen Antrag. Derselbe wurde schließlich mit 335 gegen 102 Stimmen angenommen — Ein Antrag Devaux' (von der Linken) auf Aushebung des Insti tutes der Feldprediger wurde ebenfalls genehmigt, ebenso ein Antrag Louis Blanc's, Brisfon's und An derer, dahin gehend, die Bestimmung der Geschäfts ordnung der Deputirtenkammer, nach welcher ein De- putirter bis auf die Dauer von 30 Tagen von der Theilnahme an den Sitzungen ausgeschlossen werden kann, zu modificiren Die Bureaur der Linken nahmen deute folgende weitere Punkte an, welche als gemeinsames Pro gramm gelten sollen: Freiheit der Versammlungen für jede Vereinigung, außer für die vom Staate nicht autorisirten Congre- gationen, Preßfreiheit, unentgeltlicher und obligatorischer Laienunterricht. Sodann fand eine sehr lebhafte Debatte über die Amncstiefrage Statt; diese Krage wird von den Delegirten vor ibre respectiven Gruppen ge bracht wcrden und von dort wabrschrinlich am nächsten Kreitag an die Bureaur der Linken zurück- gelangen. Diese werden hierauf erwägen, ob man das Programm in Form einer Interpellation ver legen soll. Gerüchtweise verlautet, der EonseilS- vräfident Waddington würde es unter einer an deren Korm nicht annehmen. DaS linke Erntrum beschäftigte fick heute mit der Krage, ob eS noch fernerhin an den Bera- thungen der Bureaur der Linken über die Her stellung eine» gemeinsamen Programme- Theil nehmen sollt. Marcire, Barbour und Ribot wünschten, das linke Eentrum solle an den weite ren Berathuagen nicht Theil nehmen, während Germain und Philippoteaur zur ferneren Theil- nähme an denselben rirthen. Die Versammlung scheint zu letzterem Vorschläge fich hinzuneigen. Morgen findet eine neue Versammlung Statt. Die parlamentarische Lage erscheint besser. Spuller, Brisson und Kloquet erklären, daß sie keine Portefeuilles annedmen würden. Viele De- putirte glauben, daß morgen bei Gelegenheit der Interpellation Baudry d'Affon's feiten der Re gierung Erklärungen abgegeben werden würden und diese ein Votum des Parlaments hrrbeiführen würden, welches die Krisis durch Consottdirung deS gegenwärtigen Eabivet» beendigt. Paris, Dienstag, 2. Deeember. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Mehrere Journale versichern, daß die Minister in einer gestrigen Conferenz bei dem ConseilSpräfidenten Waddington beschlossen hätten, von der Deputirtenkammer unverzüglich ein Ver trauensvotum zu verlangen. von der Sinnenschönheit jener Blutmischungen verkör pert. Um so lebhafter tritt >n der Kehrseite der Münze das ost recht gcmüthlich Genrebildliche heraus; es Hilst uns auch die Schrecknisse iibcrwinden, in welche man ab und zu über das scharf ausgesprochene clownarlige Circustalent der Negerfoubrette verfällt. O. B. Montag, den 1. December, sand im Börsensaale ein Eoncrrt Statt zum Besten de- österreichisch- ungarischen Hilfsvereins, dessen humanitäre Ten denzen der wohlwollenden Unterstützung de- Dresdner Publicum- allezeit sicher sind. Auch die hiesigen Künst- lerkreife bezeigen ein überaus rühmliche» Entgegen kommen. Durch ihre Ovserwilllgkeit empfing da» Programm eine ebenso mannichfaltige als anziehende Gestalt. Die königl. Kammermusiker Herren Feigerl, Eckhold, Mehlhose und Böckmann eröffneten das selbe durch die gelungene Wiedergabe eine» Haydn'schen Quartett». Der Erstere und der Letztgenannte erwiesen außerdem auf» Neue ihre Tüchtigkeit als Soloipieler in der b»nt»siu »ppasgionut.» für Violine von Vieux- temp» und in einer interessanten Romanze für Violon cell von Ingeborg v. Bronfart. Dl« königl. Hoffchau- fpielerin Fräul. Klinkhammer erfreute durch einen declamatonlchen Vortrag, dessen günstige Aufnahme sic zu einer weiteren Spende verleitete. Al» eine unde- fangen« Concefsion an wohlg«meinte Wünsch« wollen wir auch die Reproduclion einer längst verblaßten und für d«n Concertsaal völlig ungeeigneten Tenorarie au» »Martha" von Seiten de» Hrn. Hosoprrnjänger» Götze registriren. Desto sympathischer berührten feine Stimme und feine poetifchen Intentionen in Liedern von Ro bert Franz und A. Heymann. Frau Lomfe Fischer London, Montag, 1. December, Abends. (W. T. B.) Wir der „Globe" meldet, ist die Königin von einem leichten Unwohlsein befallen worden. Der „TimeS" wird aus Kabul von heute tele- graphirt: In Gemäßheit der Anordnung des Vicekönigö ist der Emir heute in Begleitung des Capitäns Turner von Kabul nach Pesckawer ab gereist. Madrid, Montag, 1. December, Nachmittags. (Corr.-Bur.) Heute Mittag begann daS Stierge- frcht. Der König und die Königin wurden acela- mirt. 15000 Personen waren anwesend. St. Petersburg, Dienstag, 2. December. (Tel. d. DreSdn.Journ.) Der Kaiser ist gestern Abends 9 Uhr in Moskau eingetroffen. Die Nachrichten der auswärtigen Presse über die Ernennung des Ministers der Domänen, Wa lujew, zum Minister des Auswärtigen entbehren der Begründung. In Regierungskreisen ist nickt daS Geringste davon zu hören. Der ReickS- kanzler, Kürst Gortschakow, hat bisher um seine Entlassung noch nickt nachgesucht. Sollte er es thun, so scheint Geh. Rath v. Giers, der das Ministerium des Auswärtigen den größten Theil des JahreS thatsächlick leitet, als Nachfolger zur Hand zu sein. Durch Verfügung des zeitweiligen Gencralgou- verneurs von St. Petersburg ist die Todesstrafe Leon MirSky s in Zwangsarbeit auf unbestimmte Zeit, und die 13^jährige Zwangsarbeit des Kühn- richs Tarhow in 10jährigr Aestungsarbrit umge wandelt worben. Die Milderung der Strafe wird durch die Minderjährigkeit der Berurtheilten und deren volle Reue motivirt. Konstantinopel, DienStag, 2. Deccmbrr. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Termin zur Räu mung von Gusinje und Plava läuft am 12. d. MtS. ab. Mukhtar Pascha ist in Prizrend eingetroffen. Der hiesige Agent der bulgarischen Regierung warnl die Dampfsckiffgesell'ckaften davor, muha- mrdaniscke Flüchtlinge zur Beförderung nach Bul garien aufzunehmcn, solange nickt eine Verständi gung mit den bulgarischen Behörden erzielt sei. (Vgl. die „Tagesgeschichte".) Dresden, 2. December. Seit dem 25. November besitzt Italien ein neues Cabinet, welches die Opposition „Oonnubio (.'uiroli- Oepret-is" nennt. Die außerparlamentarische Minister- krisis, welche unmittelbar vor dem Zusammentreten der Kammern au-brach, hatie dar>n ihren Grund, daß der bisherige Ministerpräsident Cairoli wie die Mehrzahl seiner College» mit der vom Finanzminister Grimaldi ausgearbelteten Uebersicht über das Budget von 1880 nicht einverstanden war Ter eben vollzogene Minister- Wechsel ist bereits der dritte, welchen Italien im Ver laufe eines Jahres gesehen hat. Zuerst hatte das dritte Cabinet Depretis das Cabmet Cairoli abgelöst und war kurz vor dem Kammerschlusse wieder von dem zweiten Cabinet Cairoli abgelöst worden. Am Vor abende der Kammereröffnung trat nun wiederum dieses Cabinet zurück, und das neugebildete tritt an dessen Stelle. DieieS letztere bedeutet die Wiedervereinigung der Fraktionen Cairoli und Depretis; fraglich blcibt aber noch, ob sich dieser Wiedervereinigung auch die anderen Gruppen der Linken anschließen werden. Ter italienische Parlamentarismus ist von den Jntriguen der maßgebenden Persönlichkeiten in der herrschenden Partei auf eine ichiefe Ebene gedrängt worden, wclche es dem Ruin zuführen muß, wenn nicht bald ein kräftmeS Ministerium an das Ruder kommt, welches stark genug ist, wenigstens einige Jahre hindurch die Slaatsge- au» Zittau excellirte auf dem gleichen Gebiete. Wenn die Wahl dieser stets geist- und temperamentvollen Künstlerin auf Namen wie Schumann, R Franz, L. Hartmann, Liszt, Jensen und Pauline Viardot Garcia fällt, fo documentirt sie dabei in demselben Maße ihren guten Geschmack, wie ihre plastische Ge staltungskraft. Frl. Agne- v. Bejchnntz spielte mit Sinnigkeit und Verve eine Romanze von Schumann, eine Barcarole von H Scholtz, sowie einen Concert- walzer von Jos Wieniawski und brachte in jeder die ser Clavierpiecen die eigenartig ausgestalteten Vorzüge ihre- trefflichen Lehrers zu fesselndem Ausdruck. Tie Clavierbegleitung hatte Hr. Eugen Krantz gütigst übernommen; sie befand sich alfo in den besten Händen. R. Gthr. Am 1. Dccbr. begann der Dilettant«norchester- verein wieder seine Aufführungen im Saale des „Hotel d« Saxe " Er bekundete durch feine wackeren anerken- nen-werthen Leistungen, daß der strebsame Elfer feiner Mitglieder von warmer Kunstliebe erfüllt, unter der belebenden Leitung de- Herrn Musikdirektor» Fr. Reichel mit stifcher Lust fortbestehe. Namentlich m einem schönen Lantilenlargo Handel'-, sehr wirksam für Violine (Solo), Orchester und Clavier von Gott- löber eingerichtet, und in «'nem Menuett von Boccherini fand die Violine Gelegenheit sich auSzuzeichnen, in ersterem (und rn Ouvertüre von EiSner) auch die Bla»instrumente. Die Menuett mußte wiederholt werden. Von den Solovorträgen feien erwähnt Hän del» pathetische Altarie auS.Semele" und Ctavierconcert (Nr. 1 op. 45) von Mofchele« mit Orchester. Erstere wurde mit verständnißvoller Auffassung und Behänd
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